2-Jahres-Ergebnisse der periprothetischen Knochendichtemessung (DEXA) am Metha-Kurzschaft
Gils J, Koblitz F, Engl S, Jakubowitz E, Ishaque B
Fragestellung: Bisher wurde von noch keinem Schaftsystem eine physiologische Krafteinleitung realisiert. Die Metha-Kurzschaftprothese zeigte in früheren Untersuchungen diesbezüglich positive Ergebnisse. Ein rein proximaler Lasttransfer konnte auch durch dieses Modell nicht gewährleistet werden, jedoch zeigte das System allenfalls ein moderates stress-shielding. Die vorliegende Analyse der periprothetischen Knochendichte per DEXA soll prüfen, ob die Metha Kurzschaftprothese diese Erwartungen weiter erfüllen kann.
Methodik: 37 Patienten wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt über 2 Jahre in einer prospektiven Studie (Ethikvotum AZ 152/09) mittels der DEXA Methode nachuntersucht. Die Implantation des Metha-Kurzschaftes erfolgte über einen minimal-invasiven (ALMI) OP-Zugang in Rückenlage. Das Durchschnittsalter der 18 Frauen und 19 Männer betrug zum OP-Zeitpunkt 53 Jahre (38-76 Jahre), der mittlere BMI 27 (18-37). Die Untersuchung beinhaltete die klinische (HHS), radiologische sowie DEXA-Analyse. Letztere erfolgte an einem DEXA-Gerät Lunar unter Verwendung der Software Ortho Hip der Fa. GE Healthcare. Die Messungen erfolgten standardisiert in der vom Hersteller empfohlenen Lagerungshilfe. Untersuchungsintervalle waren N0 = postoperativ, N1 = 6 Monate, N2 = 12 Monate, N3 = 24 Monate. Analysiert wurde die BMD (g/cm2) in den Gruen Zonen ROI 1-7. Zum Ausschluss einer systemischen Veränderung der Knochendichte erfolgte zu jedem Messzeitpunkt (N0-N3) zusätzlich die Untersuchung der kontralateralen Seite.
Ergebnisse: Der HHS konnte im postoperativen Verlauf signifikant verbessert werden und zeigte im Vergleich zu den 1-Jahres Ergebnissen nochmals eine leichte Steigerung. Die im Rahmen dieser Studie durchgeführten DEXA Messungen zeigen im Vergleich zu den 12-Monats-Ergebnissen eine Modulierung der Knochendichte. Initial verminderte Dichtewerte zeigen zunehmende Annährung an die Ausgangswerte. Insbesondere betrifft dies ROI 7, im Bereich des sog. Calcar roundings. In den ROI mit zu Jahresfrist zunehmender Knochendichte scheint hier eine Modulierung zu den Normwerten stattzufinden.
Schlussfolgerung: Auch wenn die Analyse der Knochendichte primär zeigte, dass auch dieses Prothesensystem eine rein proximale Lasteinleitung nicht realisieren kann, so zeigt sich nach 2-jähriger Analyse nun die Annäherung der Knochendichte an die Ausgangswerte. Dies könnte eine wider den primären Beobachtungen doch ein Hinweis darauf sein, dass das Metha-Kurzschaftsytem eine nahezu physiologische Lasteinleitung bieten kann.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI31-817
doi: 10.3205/14dkou188, urn:nbn:de:0183-14dkou1884
Published: October 13, 2014
© 2014 Gils et al.
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