Das Outcome nach operativer versorgter AC-Gelenksprengung

Okt 8, 2018

Das Outcome nach operativer versorgter AC-Gelenksprengung

Wurm S, Thannheimer A, Beickert R, Bühren V

Fragestellung: Höhergradige AC-Gelenksprengungen werden in der Regel operativ versorgt. Die am weitesten verbreitete Methode stellt aktuell die Hakenplatte und an zweiter Stelle das Tightrope-System dar. Es besteht nach wie vor Uneinigkeit, welche dieser Stabilisierungsformen zu favorisieren ist.

Methodik: Um diese Frage im Hinblick auf die klinischen Ergebnisse zu klären, haben wir retrospektiv das Outcome unserer Patienten untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In den vergangenen drei Jahren sind in unserer Klinik insgesamt 76 Patienten nach AC-Gelenksprengung operativ versorgt worden. Davon wurden 20 mit Tightrope (Ø 37,3 Jahre) und 56 mittels Hakenplatte (Ø 42,3 Jahre) stabilisiert. Ein Follow-up mit SF-36 und Oxford Shoulder Score haben wir von 40 Patienten (10 x Tightrope, 30 x Hakenplatte).

Bei den mit Tightrope versorgten Patienten lag der mittlere Oxford Shoulder Score bei 17,8 (+/- 8,8) Punkten; in der Hakenplatte-Gruppe bei 16,8 (+/- 8,1) Punkten; der Median lag bei 13 vs. 12 Punkten. Die Unterschiede waren nicht signifikant.

Im SF-36 zeigten sich lediglich Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in den Sparten Vitalität und soziale Funktionsfähigkeit, hier hatte die Hakenplatte-Gruppe höhere Scores, was in Anbetracht der übrigen Ergebnisse aber nicht in Abhängigkeit von der Art der operativen Versorgung interpretiert werden kann.

Zusammenfassend zeigen sich bei unseren zwei Patienten-Gruppen keine signifikanten Unterschiede im Outcome nach operativer Stabilisierung einer höhergradigen AC-Gelenksprengung. Beide Gruppen hatten ein gutes Ergebnis im Oxford Shoulder Score und ein niedriges Schmerzlevel im SF-36. Insofern sind bei der Wahl des Verfahrens vor allem zwei Punkte zu bedenken: Nach Versorgung mit Hakenplatte ist ein Zweiteingriff zur Materialentfernung erforderlich. Demgegenüber steht eine dauerhafte unphysiologische Steifigkeit des Gelenks durch den in situ verbleibenden Tightrope.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI62-192

doi: 10.3205/14dkou455 urn:nbn:de:0183-14dkou4551

Published: October 13, 2014
© 2014 Wurm et al.
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