Operative Behandlung periprothetischer Femurfrakturen. Komplikationsrate und Einflussfaktoren bei 110 Patienten
Füchtmeier B, Galler M, Zellner M, Müller FJ
Fragestellung: Retrospektive Erhebung der operativen Komplikationsrate sowie möglicher Einflussfaktoren bei der Versorgung periprothetische Femurfrakturen mit ausschließlich einliegender Hüftschaftkomponente.
Methodik: Im Zeitraum von 6 Jahren (2007-2012) wurden insgesamt 110 konsekutive Patienten aufgrund einer periprothetischen Femurfraktur vom Typ Vancouver B oder C operativ behandelt. Mittels der elektronischen Datenerhebung erfolgte retrospektiv und mindestens 1 Jahr postoperativ eine Auswertung hinsichtlich der Mortalität, der operativen Revisionsrate sowie möglicher Einflussfaktoren. Fehlende Daten wurden telefonisch eingeholt. Endpunkt der Studie war ein Jahr postoperativ.
Ergebnisse: Das mittlere Alter betrug 74,8 Jahre. Die 30 Tage Mortalität betrug 1,8%, die 1 Jahres Mortalität 10.9% (12/110 Pat.). Operativ erfolgte der Eingriff bei einer Typ B2 Verletzung als Revisonsarthroplastik mittels zementfreien Wagnerschaft (50x) oder CLS Wechsel (9x). Bei einer Typ B1 oder C Verletzung erfolgte eine osteosynthetische Versorgung mit winkelstabiler Plattenosteosynthese (42x) oder ausschließlich Cerclagen (8x).
Insgesamt wurden postoperativ bei 18/110 Pat. (16.4%) eine/oder mehrere operative Revisionen vorgenommen: Ursache hierfür war eine Sinterung des Revisionsschaft (5x), Implantatversagen der Plattenosteosynthese (5x), Hämatoserom (5x), intraoperative Fraktur bzw. Fissur (2x) sowie Hüftluxation (1x).
Statistisch zeigten sich keine signifikanten Einflüsse (p: > 0.05) auf die operativen Revisionsrate. Betreffend der Mortalität ergaben höheres Lebensalter, höhere ASA Einteilung sowie dementielle Erkrankung signifikant negative Prognosefaktoren (p: < 0.05), nicht aber Operationsverfahren oder -dauer.
Schlussfolgerung: Anhand einer großen Fallzahl konnte festgestellt werden, dass die operative Stabilisierung der periprothetischen Femurfraktur bei den überwiegend geriatrischen und multimorbiden Patienten unverändert mit einer erhöhten Komplikationsrate einhergeht.
Die Osteosynthese zeigte im Vergleich zur Revisionsarthroplastik bei o.g. Indikationsstellung keine erhöhte operative Revisionsrate bzw. Morbidiät. Die Mortalität wurde durch den Status des Patienten selbst und nicht durch äußere Einflüsse bestimmt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI15-711
doi: 10.3205/14dkou051, urn:nbn:de:0183-14dkou0513
Published: October 13, 2014
© 2014 Füchtmeier et al.
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