by R-Dorotka | Feb 16, 2016 | Chirurgische Orthopädie, Fachgebiete, News, Onkologie
Einschätzung von Lebensqualität, körperlichem und psychischem Zustand sowie der Zufriedenheit von Sarkompatienten
Sachsenmaier S, Ipach I, Kluba T
Fragestellung: Sarkome sind eine heterogene Gruppe von Tumoren mit unterschiedlichem biologischen Verhalten je nach histologischem Subtyp.In der Literatur gibt es bisher wenig Information über die Lebensqualität und psychische Belastung von Sarkompatienten durch die Diagnose und Therapie.Ziel unserer Umfrage war es, ein Risikoprofil für Sarkompatienten zu entwickeln, um die Therapie besser an die Bedürfnisse der Patienten anpassen zu können.
Methodik: Unsere Studie basiert auf einer Umfrage unter Einsatz eines Fragebogens, der aus 71 Fragen zur individuellen emotionalen, psychischen und körperlichen Verfassung nach Sarkomdiagnose besteht.Insgesamt wurden Daten von 66 Patienten, die aufgrund einer Sarkomerkrankung in unserer Abteilung operativ behandelt wurden, in die Studie eingeschlossen.Sie hatten den ausgefüllten Bogen in einem festgelegten Zeitraum von 4 Monaten zurückgeschickt.Die Patientendaten wurden anonym erhoben, gespeichert und mithilfe statistischer Analysen mit JMP SAS ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die eingeschlossenen Patienten waren zwischen 40 und 91 Jahren alt.30 Frauen und 36 Männer nahmen an der Studie teil.Berufstätige Patienten äußerten im Vergleich zu Arbeitslosen und Berenteten den Wunsch nach mehr Information über die Therapie der Erkrankung (n=58, p=0,040).Berentete Patienten fühlten sich aufgrund der Erkrankung von ihrem sozialen Umfeld eher ausgeschlossen (n=64, p< 0,001).Die Beziehungen zwischen Patienten und deren Partnern veränderten sich bei kinderlosen Paaren durch die Erkrankung am meisten (n=57, p=0,0005).Eine Veränderung des Sexuallebens durch die Erkrankung wurde vor allem von weiblichen Patienten beschrieben.
Der psychoonkologische Dienst wurde am häufigsten von Patientinnen konsultiert (n=58 p=0,111), sowie von Patienten mit höherem Bildungsstand (n=59, p=0,0148). Die Ergebnisse zur emotionalen Verfassung ergaben, dass Patienten mit starkem familiärem Rückhalt (n=64, p=0,0776) und Patienten, die den psychoonkologischen Dienst konsultierten (n=59, p=0,0485), nach der Erkrankung zuversichtlicher in die Zukunft blicken. Aktuelle emotionale Instabilität war assoziiert mit weiblichem Geschlecht (n=63, p=0,0175) und mit schlechter körperlicher Verfassung (n=64, p<0,001).
Zahlreichere Konsultationen des psychoonkologischen Dienstes während der Therapie beeinflussten die aktuelle Glücklichkeit positiv (n=56, p=0,0029).
Wir fanden, vereinbar mit der aktuellen Literatur, eine signifikante Korrelation zwischen aktueller Lebensqualität und körperlichem Zustand der Patienten (n=64, p<0,001).
Mithilfe unserer Umfrage war es möglich, die körperliche, psychische und soziale Situation von Sarkompatienten besser einschätzen zu können.Der Risikopatient ist die ältere, berentete und allein stehende oder verwitwete, kinderlose Patientin.Die emotionale Verfassung könnte durch früheres Anbieten psychoonkologischer Betreuung, durch Intensivierung der Aufklärung und durch verstärkte körperliche Rehabilitationsmaßnahmen während der Therapie positiv beeinflusst werden.
Quelle: Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI36-605
Quelle:
doi: 10.3205/14dkou227, urn:nbn:de:0183-14dkou2271
by R-Dorotka | Feb 10, 2016 | Chirurgische Orthopädie, Fachgebiete, Fuß, News
Operative Therapie der Apert Fußes
Mann M, Hülsemann W, Winkler F, Habenicht R
Fragestellung: Das Apert-Syndrom gehört mit einer Inzidenz von 1:90000 Geburten zu den seltenen Syndromen. Neben den charakteristischen Veränderungen des Schädels und der Hände bedürfen auch ein Teil der Füße einer operativen Therapie um eine weitgehend normale Schuhversorgung und schmerzfreies Gehen zu ermöglichen.
Die Hauptprobleme der Patienten liegen in den aufgrund von Doppelungen sehr breiten Füßen und der Steilstellung des 2. und 3. Metatarsale das in Kombination mit dem kurzen 1. Strahl zu massiven Druckproblemen unter den Metatarsalköpfchen führt.
Methodik: In den letzten 15 Jahren behandelten wir über 80 Kinder mit Apert-Syndrom. Neben den über 300 Operationen an den Händen führten wir 20 Operationen zur Korrektur der Füße durch.
Hierbei lagen die Korrekturosteotomien der Metatarsalia an erster Stelle, gefolgt von der Resektion gedoppelter Anteile. In einigen Fällen führten wir zusätzlich eine Vertiefung der 1. Zwischenzehenfalte durch.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Auch wenn bei Patienten mit Apert-Syndrom die Veränderungen am Schädel und den Händen primär im Fokus stehen, sollten auch die Veränderungen der Füße bekannt sein und beachtet werden.
Bei Problemen mit der Schuhversorgung und bei Schmerzen lassen sich mit relativ einfachen Operationen gute Ergebnisse erzielen. Alle von uns operierten Patienten können Konfektionsschuhe tragen, einige benötigen Einlagen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014).
Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014.
DocWI38-1432
doi: 10.3205/14dkou247, urn:nbn:de:0183-14dkou2471
Published: October 13, 2014
© 2014 Mann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by R-Dorotka | Feb 10, 2016 | Chirurgische Orthopädie, Fachgebiete, Fuß, News
Entwicklung und erste Evaluation eines präoperativen interdisziplinären Schulungskonzeptes für Fußchirurgiepatient(inn)en: unmittelbare Auswirkung auf Wissenszuwachs, Zufriedenheit und Angst
Plaaß C, Jettwkowski K, Kretschmann J, Wurg M, Stukenborg-Colsman C, Schäfer A
Fragestellung: Chirurgische Eingriffe an Fuß- und Sprunggelenk nehmen aufgrund des demographischen Wandels und den sich ändernden Lebensgewohnheiten kontinuierlich zu. Häufig besteht postoperativ die Indikation zur Entlastung, wodurch Patient(inn)en mit erheblichen Einschränkungen im Alltag konfrontiert werden, ohne darauf adäquat vorbereitet zu sein . Das Ziel der Studie war daher die Entwicklung und Evaluation einer präoperative Schulung in Hinblick auf Wissenszuwachs, Zufriedenheit und Angst.
Methodik: Zur Untersuchung unmittelbarer Effekte nach der Schulung wurde eine Längsschnittstudie mit zwei Messzeitpunkten T0 vor und T1 nach der Schulung durchgeführt. Die Effektivität der Schulung wurde mittels Fragebögen für die Endpunkte Wissenszuwachs, Zufriedenheit sowie präoperative Angst überprüft. Ordinalskalierte und nicht normal verteilte metrische Messwerte wurden mit dem Wilcoxon Test für abhängige Stichproben ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt konnten 38 Patient(inn)en (68% Frauen) mit einem mittleren Alter von 56,59 (s=15,04) Jahren eingeschlossen werden. Es zeigte sich ein hochsignifikanter Wissenszuwachs von T0 mit median 4 von 10 richtig beantworteten Fragen (I50=3) zu T1 mit median 6 von 10 richtig beantworteten Fragen (I50=2), Z=-2,794 p=0,005. Patient(inn)en fühlten sich nach der Veranstaltung höchstsignifikant besser informiert und aufgeklärt mit einer medianen Differenz von 1,5 (I50=2) Punkten (Likert-Skala 1-5) mit Z=-4,11 p<0,001. Auch die Zufriedenheit mit den Informationen und der Betreuung war nach Schulung höchstsignifikant besser und erhöhte sich um 2 (IQR=1) Punkte (Likert-Skala 1-5) mit Z=4,13 p<0.001, dies zeigte sich auch in einer signifikanten Abnahme des Aufklärungsbedarfes um 1,5 (I50=2) Punkte (Likert-Skala 1-5) mit Z=-4,21 p<0,001. Die Art der Informationsvermittlung, Ablauf der Schulung, Teilnehmergruppe, Räumlichkeiten, Informationsgehalt, sowie der Gesamteindruck der Schulung wurde von den Teilnehmenden abschließend sehr positiv bewertet.
Bezüglich der Erwartung der Patienten in Hinblick auf die postoperative Situation ließ sich nicht zeigen, dass die Patienten nach der Schulung realistischere Erwartungen haben, diese änderten sich überwiegend nicht. Patient(inn)en zeigten eine leichte, nicht-signifikante (p=0,138) Zunahme der Angst nach der Schulung, dies betraf sowohl die Angst vor Komplikationen bei der Anästhesie sowie Angst vor Schmerzen nach der OP.
Die Schulung war geeignet das Wissen und die Zufriedenheit der Patient(inn)en deutlich zu verbessern. Lediglich in Hinblick auf eine realistischere Einschätzung der postoperativen Situation sowie der präoperativen Angst zeigte sich kein Einfluss der Schulung. Die langfristige Effektivität der Schulungsmaßnahme in Bezug auf Angst, Zufriedenheit und funktionelles Ergebnis sollte weiterführend im Rahmen einer kontrollierten Studie untersucht werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI38-1467
doi: 10.3205/14dkou248, urn:nbn:de:0183-14dkou2481
Published:
October 13, 2014
© 2014 Plaaß et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by R-Dorotka | Feb 10, 2016 | Chirurgische Orthopädie, Fachgebiete, Fuß, News
Die rekonstruktive innere Korrekturarthrodese der Charcot-Arthropathie Eichenholtz II-III im 4,5-Jahres Follow-up – hohe Komplikations- und Reoperationszahlen bei mäßiger Amputationsrate
Eschler A, Wussow A, Herlyn P, Mittlmeier T, Gradl G
Fragestellung: Die Charcot-Arthropathie ist eine der folgenreichsten Komplikationen im Rahmen eines Diabetes mellitus und führt langfristig zu einer progredienten invalidisierenden Fehlstellung des Mittel- und Rückfußes mit begleitenden Komplikationen und erhöhtem Amputationsrisko. In Frühstadien der Erkrankung bzw. bei plantigrader Fußstellung scheint die konservative Therapie überlegen jedoch wird nach Konsolidierung im Stadium Eichenholtz II-III und mit Hinblick auf Rezidivraten bis 58%/Jahr die definitive operative Versorgung bevorzugt, insbesondere bei starker Deformität und Instabilität. Erhöhte Heilungszeiten und reduzierte Fixationsstabilität im osteoarthropathisch veränderten Knochen gehen mit hohen Komplikationsraten einher. Diese Studie fasst die Langzeitergebnisse der operativen Rekonstruktion bei Patienten mit Charcotdeformität zusammen.
Methodik: 45 konsekutive Charcot-Füße mit non-plantigrader Neuroarthropathie Typ Eichenholtz II-III (Sanders und Frykberg II-V) und operativer Stabilisierung in den Jahren 2005-2011 wurden mit einer Follow-up-Zeit von 54 Monaten (range 22-134) nachuntersucht. Das mittlere Alter der Patienten betrug 56.8 Jahre (range 29-76). Nach regionaler Manifestation erfolgte die Rekonstruktion der medialen und/oder lateralen Säule: die der medialen Säule erfolgte in 16 Füßen mittels intramedullärer und 27 Füßen durch extramedulläre Verfahren; in 22 Fällen wurde die Stabilisierung der lateralen Säule und 16 Fällen die des Rückfußes durchgeführt. Das Follow-up umfasste die detaillierte Analyse von Komplikationen, Patientenbenefit i.S. des Mobilitätserhaltes und radiologisch den Rekonstruktionserfolg/-erhalt (a.p. und lat. tarso-metatarsale(1)-Winkel, lat. displacement).
Ergebnisse: In Folge der Rekonstruktion bestand in 13% der Fälle keinerlei Notwendigkeit zur erneuten Operation. Pro Patient wurden 2,9 (range 0-7) Komplikationen beobachtet welche in 45% konservativ beherrscht werden konnten. An Komplikationen traten 22 Frühereignisse (<30d), 34 mittelfristige Ereignisse (1-6 Mon) und 75 Spätereignisse (>6 Mon) auf.
Die Komplikationen der Frühphase waren dominiert durch Wundheilungsstörungen und-infekte; im späten Verlauf durch Reulzerationen. Im Mittel unterzogen sich die Patienten 3,1 Folgeoperationen (range 0-7). 9 Patienten mussten im Mittel 12,3 Monate (range 0,5-38) nach initialer Operation amputiert werden (6 Unterschenkel, 1 Vorfuß, 2 Zehen). Der mittlere lat. tarso-metatarsale(1)-Winkel konnte von -5.1° (range -40-+30) präoperativ auf +6,0° (range -19-+32) postoperativ aufgerichtet werden mit einem langfristigen Repositionsverlust auf -3,2°.
Schlussfolgerung: Die operative Versorgung der Charcot Neuroarthropathie mit inneren Verfahren ist mit hohen Komplikations- und Reoperationsraten verbunden. Wenngleich die Wiederherstellung der Achse des medialen Fußlängsgewölbes nicht immer suffizient gehalten werden kann ist die Amputationsrate relativ gering, der Funktionsgewinn im Regelfall hoch.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-1206
doi: 10.3205/14dkou249, urn:nbn:de:0183-14dkou2499
Published: October 13, 2014
© 2014 Eschler et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by R-Dorotka | Feb 10, 2016 | Chirurgische Orthopädie, Fachgebiete, Fuß, News
Illgner U, Budny T, Karsten I, Osada N, Wetz HH
Fragestellung: Die operative Rekonstruktion von Charcot Füßen stellt weiterhin eine Herausforderung für Operateure dar, und es gibt wenig valid Daten über das Langzeitoutcome nach Operation. Ziel dieser Studie war, die Sicherheit und den klinischen Nutzen für den Patienten von Rekonstruktionen mittels Fixateur externe am Charcot Fuß zu untersuchen.
Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden alle 292 Füße (282 Patienten), die von 1996-2010 in unserer Klinik wegen eines Charcot Fußes operiert wurden eingeschlossen (93 Frauen und 189 Männer, Durchschnittsalter 57,9 Jahre, Follow-up 24,1 Monate im Durchschnitt). Ausgeschlossen wurden alle Patienten mit vorangegangener Majoramputation auf der ipsi- oder kontralateralen Seite. Alle Patienten wurden mittels eines Hoffmann-II-Fixateurs operiert. Der Fixateur wurde nach 6-8 Wochen mit Entlastung entfernt und eine maßgefertigte Unterschenkelorthese für weitere 11 Monate mit Vollbelastung angepasst. Danach erfolgte die Umstellung auf orthopädische Maßschuhe.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Primäre Amputationen konnten vollständig vermieden werden. Die Aktivitätsklasse nach dem Hofer acitivity score stieg hoch significant um mehr als 1,01 Klassen (SD 0.67, p<.001). Häufigste Komplikation war die Persistenz oder Wiederauftreten von Ulcerationen an 67 Füßen (23%). Sekundäre Amputationen mussten nur bei 12 Patienten (4,1%) durchgeführt werden.
Der Fixateur externe zur Rekonstruktion von komplexen Fehlstellungen bei Charcot Füßen hat den Vorteil, dass keinerlei Fremdmaterial im Körper verbleibt, dass keine Gefahr durch gebrochene Schrauben oder Platten in der Zukunft bei dieser lebenslangen Erkrankung droht. Das Verfahren erwies sich als sicher und vor allem kostengünstig. Die Aktivitätsklassen der Patienten konnte hoch signifikant verbessert werden (p<.001) und schwerer Komplikationen waren selten, obwohl es sich um ein Hochrisikoklientel handelt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-1588
doi: 10.3205/14dkou250, urn:nbn:de:0183-14dkou2504
Published: October 13, 2014
© 2014 Illgner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by R-Dorotka | Feb 10, 2016 | Chirurgische Orthopädie, Fachgebiete, Fuß, News
Arnold H, Weber J
Fragestellung: Im Stadium II nach Johnson und Strom bei schmerzhaftem Erwachsenenplattfuß kann eine gelenkerhaltende operative Therapie zur Korrektur der in den drei Raumebenen häufig unterschiedlich schwer ausgebildeten Deformität durchgeführt werden, wie sie das von Myerson 1996 vorgestellte Konzept der Calcaneusverschiebeosteotomie in Verbindung mit einem FDL Transfer durch Rezentrierung des Rückfußes und Augmentation der geschwächten Tibialis posterior Sehne bietet. Anhand mittelfristiger Behandlungsergebnisse soll die Wirksamkeit untersucht werden.
Methodik: Von 10/2005 bis 12/2012 wurden 32 Patienten (22 Frauen, 10 Männer, Durchschnittsalter 56 Jahre) mit einer Tibialis posterior Dysfunktion Stadium IIa oder IIb mit medialisierender Calcaneusverschiebeosteotomie und FDL Transfer behandelt. Zur Osteosynthese wurde eine winkelstabile Stufenplatte verwendet. Bei ausgeprägter, sich nach Korrektur des Rückfußes demaskierender und persistierender Supinationsfehlstellung des Vor- und Mittelfußes wurde bei 7 Patienten ergänzend eine plantarisierende Lapidusarthrodese durchgeführt. Die Auswertung erfolgte in der Fallkontrollstudie jeweils prospektiv anhand Röntgenaufnahmen im Stand dp und seitlich. Aus-gemessen wurde der talocalcaneale Winkel nach Costa-Bartani lateral sowie nach Kite dorsoplantar, ebenso der talometatarsale Winkel lateral. Zusätzlich wurde der AOFAS Rückfußscore ausgewertet. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 12-74 Monate.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der talocalcaneale Winkel nach Costa-Bartani besserte sich von durchschnittlich 143° präoperativ auf 126° postoperativ, der Kite Winkel von 38° auf 25°, der talometatarsale Winkel von 19° auf 7°. Im AOFAS Rückfußscore wurden im Mittel präoperativ 65, postoperativ 86 Punkte erzielt. Wundheilungsstörungen oder Nervenverletzungen wurden nicht beobachtet. Ein Patient wurde aus der Studie ausgeschlossen, da vorzeitige Belastungsaufnahme bei Noncompliance zum Materialversagen der Osteosynthese und sekundärer Dislokation führte.Die medialisierende Calcaneusverschiebeosteotomie in Verbindung mit FDL Transfer stellt ein zuverlässiges, alle Komponenten der Planovalgus-Deformität adressierendes Korrekturverfahren der TP-Dysfunktion bei noch erhaltenem flexiblem Rückfuß dar. Die biomechanische Kompetenz des Fußes wird zurückgewonnen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-964
doi: 10.3205/14dkou251, urn:nbn:de:0183-14dkou2512
Published: October 13, 2014
© 2014 Arnold et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.