Die Wertigkeit der Cerclage in der Versorgung subtrochantärer Femurfrakturen

Die Wertigkeit der Cerclage in der Versorgung subtrochantärer Femurfrakturen

Frings J, Dietz SO, Ossendorf C, Rommens PM

Fragestellung: Osteosyntheseversagen und eine ausbleibende Knochenheilung sind häufige Komplikationen in der Versorgung subtrochantärer Femurfrakturen. Aus diesem Grund bietet sich der Einsatz von Cerclagen als Ergänzung der Osteosynthese an.

Jedoch besteht Uneinigkeit darüber, ob Cerclagen nur als Repositionshilfe genutzt werden, oder aber in situ verbleiben sollten.

Diese Arbeit soll Aufschluss über die Auswirkung von Cerclagen auf die Knochenbruchheilung, sowie deren Verbleib in situ geben. Dabei ist von Interesse, ob das Belassen der Cerclage einen positiven Effekt auf die ossäre Konsolidierung der Fraktur hat, im Vergleich zur Behandlung ohne Cerclage.

Methodik: Patienten: 131 Patienten, die zwischen 2003 und 2012 nach einer subtrochantären Femurfraktur eine Osteosynthese erhielten, wurden in die Studie aufgenommen. Intervention: 109 Patienten erhielten einen Proximalen Femur Nagel, 21 Patienten extramedulläre Implantate, 1 Patient erhielt eine Endoprothese. In 73 Fällen kamen Cerclagen zum Einsatz, die anderen 58 wurden ohne Cerclage operiert. Aauswertung: Beurteilt wurden Operationsberichte, Arztbriefe und Berichte über Nachuntersuchungen, sowie radiologische Befunde der Röntgenbilder. Die Aufnahmen wurden dreifach re-evaluiert, um den Zustand der Fraktur zu bewerten.

Ergebnisse: Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten die Untersuchungen keine signifikanten Unterschiede zwischen der Versorgung mit und ohne Cerclage, im Bezug auf die Knochenheilung zeigen. Es konnten weiterhin keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Rate notwendiger Reinterventionen, oder der Inzidenz von Osteosyntheseversagen beobachtet werden.

Schlussfolgerung: Basierend auf den jetzigen Ergebnissen, kann der Vorteil der Verwendung von Cerclagen in der Versorgung subtrochantärer Femurfrakturen, bezüglich der Heilungsrate, nicht bestätigt werden. Dennoch kann deren Verwendung eine sekundäre Dislokation der Fragmente beim Einschlagen des Marknagels verhindern und der Fraktur mechanische Stabilität verleihen.

Ebenso wenig zeigte sich ein Nachteil in der Verwendung der Cerclage, der auf eine theoretische Kompromittierung der knöchernen Blutversorgung hinweisen könnte. Diese Beobachtung stützt die Aussagen vorheriger Studienergebnisse. Die Entscheidung beim Einsatz einer Cerclage muss daher anhand der individuellen Frakturkonstellation getroffen werden.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI15-1286

doi: 10.3205/14dkou048, urn:nbn:de:0183-14dkou0482

Published: October 13, 2014
© 2014 Frings et al.
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Pseudarthrose nach proximaler Femurnagelung – einfache und effektive Behandlung durch laterale Nutung

Pseudarthrose nach proximaler Femurnagelung – einfache und effektive Behandlung durch laterale Nutung

Biber R, Stedtfeld HW, Bail HJ

Fragestellung: Die proximale Femurnagelung ist ein etabliertes Verfahren zur Versorgung sowohl von pertrochantären (AO 31 A1/A2) als auch von intertrochantären (AO 31 A3) Frakturen.

Trotz aller technischen Fortschritte werden aber noch immer Komplikationsraten bis 16% berichtet. Infektionen, Hämatome und die Cut-Out-Problematik stehen dabei im Vordergrund, aber auch die deutlich seltenere verzögerte Frakturheilung mit den möglichen Folgen der Pseudarthrose und des Nagelbruchs kann für den Patienten gravierende Folgen haben.

Die Biomechanik der Pseudarthrosenentstehung am proximalen Femur ist nach wie vor nicht vollständig verstanden; das Ziel der vorliegenden Studie war daher, die entsprechenden Fälle unseres Patientengutes zu analysieren und einen Behandlungsalgorithmus zu entwickeln.

Methodik: In unserem überregionalen Traumazentrum wurden zwischen Mai 1998 und Juli 2011 alle Versorgungen mittels proximalem Femurnagel prospektiv dokumentiert (n=2369). Zum Einsatz kam während des gesamten Zeitraums das Targon-System (Aesculap AG, Tuttlingen), wobei der Targon PF im Jahr 2008 durch das Nachfolgemodell Targon PFT abgelöst wurde. Beide Modelle sind biaxiale Systeme mit speziell optimiertem Gleitmechanismus.

Neben demographischen Basisdaten erfassten wir insbesondere Frakturklassifikation, Implantatkonfiguration sowie die chirurgischen Komplikationen, die zur Re-Operation oder Wiederaufnahme führten. Für die vorliegende Studie selektierten wir die Fälle mit verzögerter Wundheilung oder Pseudarthrose am proximalen Femur und analysierten die Verläufe detailliert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden 14 Fälle mit verzögerter Frakturheilung/Pseudarthrose identifiziert (0,6%). Die Fälle traten sowohl nach vermeintlich unkomplizierten pertrochantären Frakturen (A1/A2) wie auch nach inter- oder subtrochantären Frakturen auf. In drei Fällen kam es zum Nagelbruch.

Die Behandlung erfolgte mittels proximalem Femurnagel in distal dynamischer Konfiguration. In 8 Fällen allerdings wurde eine Abstützung des lateralen Teils der Tragschraube durch die Femurkortikalis beobachtet, die eine Frakturimpaktierung und damit den Effekt der dynamischen Versorgung blockierte (Abbildung 1 [Abb. 1] (a)), so dass die knöcherne Heilung ausblieb.

In diesen Fälle erfolgte zusätzlich zur distal dynamischen Versorgung die Entfernung dieser blockierenden Kortikalis unter der Tragschraube (laterale Nutung). Durch diesen Eingriff wurde die Frakturimpaktierung ermöglicht (Abbildung 1 [Abb. 1] (b,c)), und es kam in allen Fällen zur unkomplizierten knöchernen Heilung.

Aus unserer Sicht stellt die laterale Nutung eine effektive Therapieoption für derartige Fälle dar.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI15-823

doi: 10.3205/14dkou047, urn:nbn:de:0183-14dkou0471

Published: October 13, 2014
© 2014 Biber et al.
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Prospektive, randomisierte Studie zum Vergleich cephalomedullärer Nagel der 3. Generation zur Behandlung instabiler pertrochanterer Frakturen

Prospektive, randomisierte Studie zum Vergleich cephalomedullärer Nagel der 3. Generation zur Behandlung instabiler pertrochanterer Frakturen

Bonnaire F, Lein T, Bula P, Kieb M

Fragestellung: Welche chirurgischen Probleme existieren bei der aktuellen, 3. Nagelgeneration in der Behandlung instabiler pertrochanterer Frakturen? Wie hoch ist die Komplikationsrate?

Methodik: Prospektive, randomisierte Studie alternierende Versorgung mit Gamma 3 Nagel und PFNA bei insgesamt 106 Patienten. Erfassung der intraoperativen Probleme, der postoperativen Komplikationen und Nachuntersuchung nach mindestens 2 Jahren: Statistik mit SPSS 14.01, Pearson X²-Test, Student T-Test

Ergebnisse: 106 Patienten,Durchschnittsalter 82 Jahre, 74,5% Frauen, 97% Niedrigrasanztraumen Zeitraum 7/2005-12/2006. Operation durchschnittlich 11,2 h nach Aufnahme.Op-Zeit65 +- 33 min für PFNA und 62 min für Gamma-Nagel 3. Intraoperativ in 2 Fällen Umstieg auf eine kürzere Version des PFNA wegen distalem Anstoßen an der Kortikalis. Femurschaftfrakturen traten nicht auf, allerdings hatten 3 Gamma 3 Patienten ein schlecht eingestuftes Repositionsergebnis (Varus -Achsabweichung >10°, Frakturdehiszenz >5mm, Versatz der Hauptfragmente> 5mm). Reeingriffe erfolgten beim Gamma-Nagel in 4 Fällen, beim PFNA in 2 Fällen. Ein cut out wurde nicht beobachtet. Der Tip Apex Index lag bei der Gamma-Gruppe bei 17,2 mm und beim PFNA bei durchschnittlich 16,5 mm. Nach 2 Jahren waren 40,6% der Patienten verstorbeneine Kontaktaufnahme erfolgte mit 44 Patienten, von diesen konnten 36 (82%) untersucht werden. Der durchschnittliche Harris Hip Score lag für die Gamma-Gruppe bei 71,1 und in der PFNA Gruppe bei 72,8 von 100 Punkten (n.s.). Patienten mit einem Barthel-Index >90 Punkten hatten einen Harris Hip-Score von 80,4 bzw 84,2 durchschnittlich und unterschieden sich signifikant von denjenigen unter 90 (61,2 bzw 43,4 Punkte). Damit war der einzig signifikante Einfluss auf das funktionelle Ergebnis in diesem Index erkennbar .

Fazit: Die 3. Nagelgeneration der cephalo-medullären Nägel hat in der beobachteten Gruppe von 106 Patienten niedrige Komplikationsraten im Vergleich zur 2. Generation. Signifikante Unterschiede in der Anwendung der verglichenen Nägel gab es nicht. Unterschiede lassen sich allerdings an der mentalen Funktion und den Alltagsaktivitäten der Patienten festmachen. Patienten mit einem Barthel-Index von 90 und mehr Punkten haben durchschnittlich sehr gute Ergebnisse. Die Mortalität der Patientengruppe ist allerdings weiter hin hoch mit 40% der zum Unfallzeitpunkt durchschnittlich 82 jährigen Patienten.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI15-719

doi: 10.3205/14dkou046, urn:nbn:de:0183-14dkou0461

Published: October 13, 2014
© 2014 Bonnaire et al.
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Vermeidung des Teleskopierens trochantärer Frakturen durch intraoperative Kompression und postoperativ limitiertes Gleiten

Vermeidung des Teleskopierens trochantärer Frakturen durch intraoperative Kompression und postoperativ limitiertes Gleiten

Maier KJ, Knobe M

Fragestellung: Die knöcherne Heilung instabiler trochantärer Frakturen führt häufig zu einem ausgeprägten Teleskopieren des Kopf-Hals-Fragmentes im Zuge der postoperativen Belastung. Das unbehinderte Gleiten ist nicht selten vergesellschaftet mit Varisierung des Kopf-Hals-Fragmentes, konsekutiver Medialisierung des Femurschaftes bis hin zum Cut-Out oder Cut-Through des Kraftträgers. Zur Vermeidung dieser Komplikationen wurde eine Operationstechnik mit dem Prinzip intraoperative Kompression und limitiertes postoperatives Gleiten entwickelt. Kann mit dieser Operationstechnik, auch bei instabilen Frakturen und ggf. hochgradiger Osteoporose, eine belastungsstabile Osteosynthese erzeugt und das Phänomen des Teleskopierens vermieden werden?

Methodik: Es wurden 80 instabile trochantäre Frakturen extramedullär unter Verwendung des Rotationsstabilen Schraub Ankers mit additiver anatomisch geformter Trochanterabstützplatte versorgt, bei höhergradiger Instabilität wurden, nach intraoperativer Erzeugung eines innigen Knochenkontaktes mit dem Kompressionsinstrument, durch das Kopfteil der Abstützplatte zusätzlich Antiteleskopierschrauben (variabel winkelstabil) konvergierend zum Kraftträger bis ins Hüftkopfzentrum eingebracht. Durch diese Konstruktion wird die mediolaterale Dynamik,d.h. der Gleitweg des mit dem Schraubanker fixierten Kopf-Hals-Fragmentes limitiert. Im Einzelfall, bei verzögerter Frakturheilung, muss eine Dynamisierung des Systems durch Entfernung der Antiteleskopierschrauben 6–12 Wochen postoperativ erfolgen. Die Patienten wurden unter Vollbelastung mobilisiert, der Gleitweg des Schraubankers in der Gleithülsenplatte radiologisch gemessen und die knöcherne Heilung mit Röntgenbildern 6–10 Wochen und 6-10 Monate postoperativ beurteilt.

Ergebnisse: Der postoperativ gemessene Gleitweg des Schraub Ankers in der Gleithülsenplatte lag im Durchschnitt bei 3mm. Bei 2 Patienten resultierte eine Pseudarthrose, bei einem 92jährigen Patienten kam es zum Kollaps der Osteosynthese mit nachfolgender Revision. 6x erfolgte eine Dynamisierung des Systems. In dieser Serie gab es keinen Fall mit Cut-Out oder Cut-Through, Infektion oder Schraubenbrüchen. 8 der hochbetagten, meist multimorbiden, Patienten verstarben im Zeitraum der Studie. 63 Patienten (80%) konnten abschließend nachuntersucht werden.

Schlussfolgerung: Die rotationsstabile Verankerung des Kopf-Hals-Fragmentes mit dem RoSA, die intraoperative Erzeugung eines innigen Knochenkontaktes durch hohe interfragmentäre Kompression mit anschließender Abstützung der lateralen Wand des Trochanter major sowie das additive Einbringen variabel winkelstabiler Antiteleskopierschrauben durch das Kopfteil der anatomisch geformten Abstützplatte verhindert das Teleskopieren des Kopf-Hals-Fragmentes und führt zuverlässig zur knöchernen Konsolidierung unter Vermeidung spezifischer Komplikationen. In Einzelfällen muss 2–3 Monate postoperativ eine Dynamisierung erfolgen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI15-632

doi: 10.3205/14dkou045, urn:nbn:de:0183-14dkou0458

Published: October 13, 2014
© 2014 Maier et al.
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Aktueller Stand der Behandlung offener Frakturen der unteren Extremität in Deutschland

Aktueller Stand der Behandlung offener Frakturen der unteren Extremität in Deutschland – Ergebnisse einer Online-Umfrage

Gümbel D, Napp M, Lange J, Hinz P, Ekkernkamp A, Matthes G

Fragestellung: Die Behandlung offener Frakturen der unteren Extremität ist oft schwierig und wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Gerade im Hinblick auf eine hohe Infektionsrate sowie der oft prekären Weichteilsituation stellen diese Verletzungen hohe Ansprüche an ein strukturiertes Behandlungskonzept. Dennoch existieren bisher nur unzureichend Studien, die ein evidenzbasiertes Management vorgeben. Dies schlägt sich auch in den Leitlinien nieder.

Ziel unserer Studie war es daher zu erfassen, wie die derzeitige Behandlung offener Frakturen in Deutschland erfolgt.

Methodik: Im Rahmen einer anonymen Online-Befragung (47 Fragen) an deutschen Klinika für O&U wurden Ärzte bezüglich ihres diagnostischen und therapeutischen Vorgehens bei der Behandlung offener Frakturen befragt. Die Fragen waren innerhalb eines Experten-Konsensus formuliert worden. Nach einem allgemeinen Teil wurden einzelne diagnostische und therapeutische Schritte in der Behandlung I°, II° und III° offener Frakturen jeweils separat abgefragt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Befragungszeitraum Juli bis Dezember 2013 wurden insgesamt 653 Aufrufe des Online-Fragebogens registriert. Entsprechend einer Quote von 48% konnten 314 vollständig bearbeitete Umfragebögen in die Bewertung eingehen.

Etwa 55% (n=170) der Befragten gaben an, dass an ihrer Klinik ein Standardprotokoll (SOP) für die Diagnostik und Therapie von Patienten mit offenen Frakturen existiert. In den meisten Fällen (66%) wird die Behandlung durch einen Oberarzt festgelegt. Die Klassifikation nach Gustilo et al. wird von 52,6% angewandt (Klassifikation nach Tscherne und Oestern 46,2%). 24,5% (n=76) der Kollegen belassen den präklinisch angelegten Verband bis zur operativen Versorgung, von 35,5% (n=110) wird er in der Notaufnahme entfernt (40% (n=124) Abnahme in Abhängigkeit der Vorinformationen). Der Einsatz antibiotikabeschichteter Implantate in der Behandlung offener Frakturen der unteren Extremität wird von 84,6% (n=264) der Teilnehmer ausgeschlossen.

Primäres Verfahren bei I° offenen Frakturen ist für 60,8% der Befragten die Wundversorgung und definitive interne Osteosynthese (Wundversorgung und Fixateur externe 29,3%). Bei II° offenen Frakturen ist für 73,6%, bei III° offenen Frakturen für 93,9% die Anlage eines Fixateur externe indiziert (II°: definitive interne Osteosynthese 20,7%, III°: definitive interne Osteosynthese 4,5%). Die Jet-Lavage wird von 22,2% der Kollegen bei I° offenen Frakturen primär eingesetzt (bei II° 53,7%, bei III° 68,3%).

Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass die Behandlung offener Frakturen in Deutschland weiterhin uneinheitlich ist. Obwohl Standardprotokolle für die Behandlung offener Frakturen in einzelnen Kliniken existieren, bestehen weiterhin große Unterschiede bezüglich der angewandten Operationsverfahren, dem Einsatz von Jet-Lavage und Vakuumverbänden sowie lokaler Antibiotikaträger. Erhebliche Unterschiede bestehen auch in der Art des primären Wundverschlusses sowie des Zeitpunktes für eine „second-look“-Operation.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocTI14-1294

doi: 10.3205/14dkou005, urn:nbn:de:0183-14dkou0051

Published: October 13, 2014
© 2014 Gümbel et al.
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Broschüre „Orthopädie – Gelenke und Wirbelsäule verstehen“

Editorial zur Broschüre „Orthopädie – Gelenke und Wirbelsäule verstehen (2015)

Download Orthopädie-Guide 2015 (PDF, 4,5 MB)

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser!

Unser Bewegungsapparat trägt uns durch das ganze Leben. Das bedeutet Schwerstarbeit für Gelenke, Sehnen, Bänder und Muskeln. Bewegung ist das erfolgreichste Mittel, um unsere körperliche Aktivität so lange wie möglich zu erhalten und fit zu bleiben.

Doch immer mehr Menschen bewegen sich viel zu wenig. Hinzu kommen jene, die zwar Sport treiben, dabei aber auf wichtige Verhaltensregeln vergessen, wie z.B. Aufwärmen, die korrekte Ausführung der Bewegung etc.

Hier kommen die Fachärzte für Orthopädie ins Spiel. Diese sind nicht nur Ansprechpartner bei Verletzungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparats. Sie übernehmen auch eine wichtige Funktion in Sachen Gesundheitsvorsorge. Mit hoch qualifizierter Beratung über Fehlstellungen oder Fehlhaltungen, Bewegungstipps etc. stehen sie den Patienten gerne zur Verfügung.

Rasche und fundierte Information spielt dabei eine entscheidende Rolle. Genau diese bietet Ihnen der Ratgeber „Orthopädie – Gelenke und Wirbelsäule verstehen“. Darin finden Sie wissenswerte Fakten zum Fachgebiet Orthopädie sowie hilfreiche Informationen zu allen großen Gelenken und zur Wirbelsäule. Häufige Erkrankungen der Gelenke und Knochen, wie Arthrose bzw. Osteoporose, werden ebenso besprochen wie Sportverletzungen und Gelenkersatz. Ebenfalls mit dabei: Praktische Turnübungen, mit denen Sie sich zu Hause fit halten können!

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre – und bleiben Sie in Bewegung!

Doz. Dr. Ronald Dorotka

 

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