Vergleich von 2-Jahresergebnissen nach Rekonstruktion von Knorpeldefekten am Talus mit autologer membraninduzierter Chondrogenese (AMIC) mit und ohne Innenknöchelosteotomie

Vergleich von 2-Jahresergebnissen nach Rekonstruktion von Knorpeldefekten am Talus mit autologer membraninduzierter Chondrogenese (AMIC) mit und ohne Innenknöchelosteotomie

Walther M, Altenberger S, Kriegelstein S, Volkering C, Röser A

 

Fragestellung: Neuere Versuche zur Rekonstruktion von Knorpeldefekten am Talus zielen auf die Unterstützung der intraartikulären Knorpelzellbildung auf der Basis von Kollagenmembranen. Ziel ist es dabei durch die Deckung der Defektzone durch eine Kollagenmembran die durch das Microfracturing entstehenden Stammzellen lokal zu stabilisieren und die Differenzierung in Richtung Knorpelgewebe zu unterstützen (autologe, membraninduzierte Chondrogenese (AMIC)). Die Membran läßt sich mit Fibrinkleber im Gelenk fixieren, wodurch eine Innenknöchelosteotomie häufig vermieden werden kann. Ziel der Untersuchung war der prospektive Vergleich von Patienten mit und ohne Innenknöchelosteotomie.

Methodik: 2009 und 2010 wurden sämtliche Patienten mit Knorpeldefekten am Talus (Grad III und IV nach ICRS, größer 2 cm²) mit einer autologen, membraninduzierten Chondrogenese behandelt und in eine prospektive Kohortenstudie eingeschlossen. 15 Patienten die mit einer Innenknöchelosteotomie versorgt wurden (Durchschnittsalter bei OP 39 Jahre (Range: 19-60) wurden mit 15 Patienten ohne Innenknöchelosteotomie verglichen. Die Paarbildung erfolgte alters-, gewichts- und geschlechtsadaptiert, sowie anhand der Größe und Lokalisation der osteochondralen Läsion. Alle Patienten haben einen Follow-up von mehr als 48 Monaten. Die Datenanalyse erfolgte mit SPSS 21.

Bei den Patienten ohne Osteotomie kam in 13 Fällen ein ventromedialer Zugang, in 2 Fällen ein ventrolateraler Zugang zum Einsatz. Die Kollagenmembran wurde in allen Fällen mit Fibrinkleber fixiert. In 12 Fällen wurde eine Spongiosaplastik durchgeführt. Die Nachbehandlung bestand aus 6 Wochen Entlastung mit CPM, anschließend Belastungsaufbau über weitere 6 Wochen. In der Kontrollgruppe wurde sämtlich einen Innenknöchelosteotomie durchgeführt. Der präoperative AOFAS Score und FFI Score war in beiden Gruppen identisch.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der AOFAS Score verbesserte sich von 50,8 SD 17,9 auf 81,7 SD 12,8. Die Patienten mit Innenknöchelosteotomie hatten mit einem Score von 76,5 SD 9,8 signifikant schlechtere Ergebnisse als Patienten ohne Innenknöchelosteotomie (85,4 SD 13,6). Ähnliche Resultate ergaben sich beim Foot Function Index. Eine Korrelation der Ergebnisse mit dem Patientenalter ließ sich in unserem Kollektiv nicht feststellen. Unabhängig von der Osteotomie erreichten 20% der Patienten erst nach über 12 Monaten konstante Scorewerte. Die wesentliche Verbesserung ergab sich in der Scorekategorie Schmerz. Ein sicherer Hinweis auf schlechtere Ergebnisse in der Altersgruppe 45-60 Jahre ergab sich bisher nicht.

Die Daten zeigen, dass sich mit der AMIC bei Defekten größer 2 cm² zuverlässige Ergebnisse erzielen lassen. Die Daten stützen weiterhin das Bestreben den Eingriff ohne Innenknöchelosteotomie durchzuführen. Der durch die Behandlung am stärksten gebesserte Parameter ist der Schmerz.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-187

doi: 10.3205/14dkou252, urn:nbn:de:0183-14dkou2525

Published: October 13, 2014
© 2014 Walther et al.
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Calcaneusverschiebeosteotomie und FDL-Transfer zur Behandlung der TP – Dysfunktion Stadium II a-b

Calcaneusverschiebeosteotomie und FDL-Transfer zur Behandlung der TP – Dysfunktion Stadium II a-b

Arnold H, Weber J

 

Fragestellung: Im Stadium II nach Johnson und Strom bei schmerzhaftem Erwachsenenplattfuß kann eine gelenkerhaltende operative Therapie zur Korrektur der in den drei Raumebenen häufig unterschiedlich schwer ausgebildeten Deformität durchgeführt werden, wie sie das von Myerson 1996 vorgestellte Konzept der Calcaneusverschiebeosteotomie in Verbindung mit einem FDL Transfer durch Rezentrierung des Rückfußes und Augmentation der geschwächten Tibialis posterior Sehne bietet. Anhand mittelfristiger Behandlungsergebnisse soll die Wirksamkeit untersucht werden.

Methodik: Von 10/2005 bis 12/2012 wurden 32 Patienten (22 Frauen, 10 Männer, Durchschnittsalter 56 Jahre) mit einer Tibialis posterior Dysfunktion Stadium IIa oder IIb mit medialisierender Calcaneusverschiebeosteotomie und FDL Transfer behandelt. Zur Osteosynthese wurde eine winkelstabile Stufenplatte verwendet. Bei ausgeprägter, sich nach Korrektur des Rückfußes demaskierender und persistierender Supinationsfehlstellung des Vor- und Mittelfußes wurde bei 7 Patienten ergänzend eine plantarisierende Lapidusarthrodese durchgeführt. Die Auswertung erfolgte in der Fallkontrollstudie jeweils prospektiv anhand Röntgenaufnahmen im Stand dp und seitlich. Aus-gemessen wurde der talocalcaneale Winkel nach Costa-Bartani lateral sowie nach Kite dorsoplantar, ebenso der talometatarsale Winkel lateral. Zusätzlich wurde der AOFAS Rückfußscore ausgewertet. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 12-74 Monate.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der talocalcaneale Winkel nach Costa-Bartani besserte sich von durchschnittlich 143° präoperativ auf 126° postoperativ, der Kite Winkel von 38° auf 25°, der talometatarsale Winkel von 19° auf 7°. Im AOFAS Rückfußscore wurden im Mittel präoperativ 65, postoperativ 86 Punkte erzielt. Wundheilungsstörungen oder Nervenverletzungen wurden nicht beobachtet. Ein Patient wurde aus der Studie ausgeschlossen, da vorzeitige Belastungsaufnahme bei Noncompliance zum Materialversagen der Osteosynthese und sekundärer Dislokation führte.Die medialisierende Calcaneusverschiebeosteotomie in Verbindung mit FDL Transfer stellt ein zuverlässiges, alle Komponenten der Planovalgus-Deformität adressierendes Korrekturverfahren der TP-Dysfunktion bei noch erhaltenem flexiblem Rückfuß dar. Die biomechanische Kompetenz des Fußes wird zurückgewonnen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-964

doi: 10.3205/14dkou251, urn:nbn:de:0183-14dkou2512

Published: October 13, 2014
© 2014 Arnold et al.
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Klinischer Benefit und Verbesserung der Aktivitätsklasse durch Rekonstruktion mittels Fixateur externe am Charcot Fuß

Klinischer Benefit und Verbesserung der Aktivitätsklasse durch Rekonstruktion mittels Fixateur externe am Charcot Fuß: 24 Monats Ergebnisse von 292 Fußoperationen

Illgner U, Budny T, Karsten I, Osada N, Wetz HH

 

Fragestellung: Die operative Rekonstruktion von Charcot Füßen stellt weiterhin eine Herausforderung für Operateure dar, und es gibt wenig valid Daten über das Langzeitoutcome nach Operation. Ziel dieser Studie war, die Sicherheit und den klinischen Nutzen für den Patienten von Rekonstruktionen mittels Fixateur externe am Charcot Fuß zu untersuchen.

Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden alle 292 Füße (282 Patienten), die von 1996-2010 in unserer Klinik wegen eines Charcot Fußes operiert wurden eingeschlossen (93 Frauen und 189 Männer, Durchschnittsalter 57,9 Jahre, Follow-up 24,1 Monate im Durchschnitt). Ausgeschlossen wurden alle Patienten mit vorangegangener Majoramputation auf der ipsi- oder kontralateralen Seite. Alle Patienten wurden mittels eines Hoffmann-II-Fixateurs operiert. Der Fixateur wurde nach 6-8 Wochen mit Entlastung entfernt und eine maßgefertigte Unterschenkelorthese für weitere 11 Monate mit Vollbelastung angepasst. Danach erfolgte die Umstellung auf orthopädische Maßschuhe.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Primäre Amputationen konnten vollständig vermieden werden. Die Aktivitätsklasse nach dem Hofer acitivity score stieg hoch significant um mehr als 1,01 Klassen (SD 0.67, p<.001). Häufigste Komplikation war die Persistenz oder Wiederauftreten von Ulcerationen an 67 Füßen (23%). Sekundäre Amputationen mussten nur bei 12 Patienten (4,1%) durchgeführt werden.

Der Fixateur externe zur Rekonstruktion von komplexen Fehlstellungen bei Charcot Füßen hat den Vorteil, dass keinerlei Fremdmaterial im Körper verbleibt, dass keine Gefahr durch gebrochene Schrauben oder Platten in der Zukunft bei dieser lebenslangen Erkrankung droht. Das Verfahren erwies sich als sicher und vor allem kostengünstig. Die Aktivitätsklassen der Patienten konnte hoch signifikant verbessert werden (p<.001) und schwerer Komplikationen waren selten, obwohl es sich um ein Hochrisikoklientel handelt.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-1588

doi: 10.3205/14dkou250, urn:nbn:de:0183-14dkou2504

Published: October 13, 2014
© 2014 Illgner et al.
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Die rekonstruktive innere Korrekturarthrodese der Charcot-Arthropathie Eichenholtz II-III im 4,5-Jahres Follow-up

Die rekonstruktive innere Korrekturarthrodese der Charcot-Arthropathie Eichenholtz II-III im 4,5-Jahres Follow-up – hohe Komplikations- und Reoperationszahlen bei mäßiger Amputationsrate

Eschler A, Wussow A, Herlyn P, Mittlmeier T, Gradl G

 

Fragestellung: Die Charcot-Arthropathie ist eine der folgenreichsten Komplikationen im Rahmen eines Diabetes mellitus und führt langfristig zu einer progredienten invalidisierenden Fehlstellung des Mittel- und Rückfußes mit begleitenden Komplikationen und erhöhtem Amputationsrisko. In Frühstadien der Erkrankung bzw. bei plantigrader Fußstellung scheint die konservative Therapie überlegen jedoch wird nach Konsolidierung im Stadium Eichenholtz II-III und mit Hinblick auf Rezidivraten bis 58%/Jahr die definitive operative Versorgung bevorzugt, insbesondere bei starker Deformität und Instabilität. Erhöhte Heilungszeiten und reduzierte Fixationsstabilität im osteoarthropathisch veränderten Knochen gehen mit hohen Komplikationsraten einher. Diese Studie fasst die Langzeitergebnisse der operativen Rekonstruktion bei Patienten mit Charcotdeformität zusammen.

Methodik: 45 konsekutive Charcot-Füße mit non-plantigrader Neuroarthropathie Typ Eichenholtz II-III (Sanders und Frykberg II-V) und operativer Stabilisierung in den Jahren 2005-2011 wurden mit einer Follow-up-Zeit von 54 Monaten (range 22-134) nachuntersucht. Das mittlere Alter der Patienten betrug 56.8 Jahre (range 29-76). Nach regionaler Manifestation erfolgte die Rekonstruktion der medialen und/oder lateralen Säule: die der medialen Säule erfolgte in 16 Füßen mittels intramedullärer und 27 Füßen durch extramedulläre Verfahren; in 22 Fällen wurde die Stabilisierung der lateralen Säule und 16 Fällen die des Rückfußes durchgeführt. Das Follow-up umfasste die detaillierte Analyse von Komplikationen, Patientenbenefit i.S. des Mobilitätserhaltes und radiologisch den Rekonstruktionserfolg/-erhalt (a.p. und lat. tarso-metatarsale(1)-Winkel, lat. displacement).

Ergebnisse: In Folge der Rekonstruktion bestand in 13% der Fälle keinerlei Notwendigkeit zur erneuten Operation. Pro Patient wurden 2,9 (range 0-7) Komplikationen beobachtet welche in 45% konservativ beherrscht werden konnten. An Komplikationen traten 22 Frühereignisse (<30d), 34 mittelfristige Ereignisse (1-6 Mon) und 75 Spätereignisse (>6 Mon) auf. Die Komplikationen der Frühphase waren dominiert durch Wundheilungsstörungen und-infekte; im späten Verlauf durch Reulzerationen. Im Mittel unterzogen sich die Patienten 3,1 Folgeoperationen (range 0-7). 9 Patienten mussten im Mittel 12,3 Monate (range 0,5-38) nach initialer Operation amputiert werden (6 Unterschenkel, 1 Vorfuß, 2 Zehen). Der mittlere lat. tarso-metatarsale(1)-Winkel konnte von -5.1° (range -40-+30) präoperativ auf +6,0° (range -19-+32) postoperativ aufgerichtet werden mit einem langfristigen Repositionsverlust auf -3,2°.

Schlussfolgerung: Die operative Versorgung der Charcot Neuroarthropathie mit inneren Verfahren ist mit hohen Komplikations- und Reoperationsraten verbunden. Wenngleich die Wiederherstellung der Achse des medialen Fußlängsgewölbes nicht immer suffizient gehalten werden kann ist die Amputationsrate relativ gering, der Funktionsgewinn im Regelfall hoch.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-1206

doi: 10.3205/14dkou249, urn:nbn:de:0183-14dkou2499

Published: October 13, 2014
© 2014 Eschler et al.
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Entwicklung und erste Evaluation eines präoperativen interdisziplinären Schulungskonzeptes für Fußchirurgiepatient(inn)en

Entwicklung und erste Evaluation eines präoperativen interdisziplinären Schulungskonzeptes für Fußchirurgiepatient(inn)en: unmittelbare Auswirkung auf Wissenszuwachs, Zufriedenheit und Angst

Plaaß C, Jettwkowski K, Kretschmann J, Wurg M, Stukenborg-Colsman C, Schäfer A

Fragestellung: Chirurgische Eingriffe an Fuß- und Sprunggelenk nehmen aufgrund des demographischen Wandels und den sich ändernden Lebensgewohnheiten kontinuierlich zu. Häufig besteht postoperativ die Indikation zur Entlastung, wodurch Patient(inn)en mit erheblichen Einschränkungen im Alltag konfrontiert werden, ohne darauf adäquat vorbereitet zu sein . Das Ziel der Studie war daher die Entwicklung und Evaluation einer präoperative Schulung in Hinblick auf Wissenszuwachs, Zufriedenheit und Angst.

Methodik: Zur Untersuchung unmittelbarer Effekte nach der Schulung wurde eine Längsschnittstudie mit zwei Messzeitpunkten T0 vor und T1 nach der Schulung durchgeführt. Die Effektivität der Schulung wurde mittels Fragebögen für die Endpunkte Wissenszuwachs, Zufriedenheit sowie präoperative Angst überprüft. Ordinalskalierte und nicht normal verteilte metrische Messwerte wurden mit dem Wilcoxon Test für abhängige Stichproben ausgewertet

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt konnten 38 Patient(inn)en (68% Frauen) mit einem mittleren Alter von 56,59 (s=15,04) Jahren eingeschlossen werden. Es zeigte sich ein hochsignifikanter Wissenszuwachs von T0 mit median 4 von 10 richtig beantworteten Fragen (I50=3) zu T1 mit median 6 von 10 richtig beantworteten Fragen (I50=2), Z=-2,794 p=0,005. Patient(inn)en fühlten sich nach der Veranstaltung höchstsignifikant besser informiert und aufgeklärt mit einer medianen Differenz von 1,5 (I50=2) Punkten (Likert-Skala 1-5) mit Z=-4,11 p<0,001. Auch die Zufriedenheit mit den Informationen und der Betreuung war nach Schulung höchstsignifikant besser und erhöhte sich um 2 (IQR=1) Punkte (Likert-Skala 1-5) mit Z=4,13 p<0.001, dies zeigte sich auch in einer signifikanten Abnahme des Aufklärungsbedarfes um 1,5 (I50=2) Punkte (Likert-Skala 1-5) mit Z=-4,21 p<0,001. Die Art der Informationsvermittlung, Ablauf der Schulung, Teilnehmergruppe, Räumlichkeiten, Informationsgehalt, sowie der Gesamteindruck der Schulung wurde von den Teilnehmenden abschließend sehr positiv bewertet.

Bezüglich der Erwartung der Patienten in Hinblick auf die postoperative Situation ließ sich nicht zeigen, dass die Patienten nach der Schulung realistischere Erwartungen haben, diese änderten sich überwiegend nicht. Patient(inn)en zeigten eine leichte, nicht-signifikante (p=0,138) Zunahme der Angst nach der Schulung, dies betraf sowohl die Angst vor Komplikationen bei der Anästhesie sowie Angst vor Schmerzen nach der OP.

Die Schulung war geeignet das Wissen und die Zufriedenheit der Patient(inn)en deutlich zu verbessern. Lediglich in Hinblick auf eine realistischere Einschätzung der postoperativen Situation sowie der präoperativen Angst zeigte sich kein Einfluss der Schulung. Die langfristige Effektivität der Schulungsmaßnahme in Bezug auf Angst, Zufriedenheit und funktionelles Ergebnis sollte weiterführend im Rahmen einer kontrollierten Studie untersucht werden.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI38-1467

doi: 10.3205/14dkou248, urn:nbn:de:0183-14dkou2481

Published: October 13, 2014
© 2014 Plaaß et al.
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Operative Therapie des Apert Fußes

Operative Therapie des Apert Fußes

Mann M, Hülsemann W, Winkler F, Habenicht R

 

Fragestellung: Das Apert-Syndrom gehört mit einer Inzidenz von 1:90000 Geburten zu den seltenen Syndromen. Neben den charakteristischen Veränderungen des Schädels und der Hände bedürfen auch ein Teil der Füße einer operativen Therapie um eine weitgehend normale Schuhversorgung und schmerzfreies Gehen zu ermöglichen.

Die Hauptprobleme der Patienten liegen in den aufgrund von Doppelungen sehr breiten Füßen und der Steilstellung des 2. und 3. Metatarsale das in Kombination mit dem kurzen 1. Strahl zu massiven Druckproblemen unter den Metatarsalköpfchen führt.

Methodik: In den letzten 15 Jahren behandelten wir über 80 Kinder mit Apert-Syndrom. Neben den über 300 Operationen an den Händen führten wir 20 Operationen zur Korrektur der Füße durch. Hierbei lagen die Korrekturosteotomien der Metatarsalia an erster Stelle, gefolgt von der Resektion gedoppelter Anteile. In einigen Fällen führten wir zusätzlich eine Vertiefung der 1. Zwischenzehenfalte durch.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Auch wenn bei Patienten mit Apert-Syndrom die Veränderungen am Schädel und den Händen primär im Fokus stehen, sollten auch die Veränderungen der Füße bekannt sein und beachtet werden. Bei Problemen mit der Schuhversorgung und bei Schmerzen lassen sich mit relativ einfachen Operationen gute Ergebnisse erzielen. Alle von uns operierten Patienten können Konfektionsschuhe tragen, einige benötigen Einlagen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI38-1432

doi: 10.3205/14dkou247, urn:nbn:de:0183-14dkou2471

Published: October 13, 2014

© 2014 Mann et al.
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