Mikrozirkulation des gesunden Rückfußes. Eine Probanden-Studie unter dem Blickwinkel des chirurgischen Zugangs bei der Kalkaneusfraktur

Mikrozirkulation des gesunden Rückfußes. Eine Probanden-Studie unter dem Blickwinkel des chirurgischen Zugangs bei der Kalkaneusfraktur

Knobe M, Carow JB, Gradl G, Modabber A, Ghassemi A, Sönmez TT, Pape HC

Fragestellung: Die Therapie intraartikulärer Kalkaneusfrakturen ist weiterhin in der Diskussion. Trotz Infektionsraten von bis zu 20% stellt die offene Reposition über den ausgedehnten lateralen Zugang den Goldstandard dar. Die Literatur deutet auf eine multifaktorielle Genese der Wundkomplikationen, geprägt von individuellen Patientenfaktoren, aber auch von operationsbedingten Ursachen. Eine intakte Mikrozirkulation des Weichgewebes ist dabei unstrittig Voraussetzung für eine komplikationslose Wundheilung. Ziel dieser Pilot-Studie war die Erfassung mikrozirkulatorischer Parameter des Weichteilmantels am Rückfuß an einem gesunden Probanden-Kollektiv zur Identifizierung mikrozirkulatorisch präferierter Zugangswege sowie möglicher zirkulatorischer Determinanten.

Methodik: Bei 125 Probanden (Alter: 30.7 Jahre, m/w 76/49, BMI: 23.2 Kg/m2, RR: 124/79 mmHg, Raucher/Nichtraucher 32/93) wurde in Rückenlage ein Mapping der Mikrozirkulation am rechten Rückfuß mittels O2C durchgeführt (oxygen to see, Laser-Doppler / Weißlichtspektroskopie, LEA-Medizintechnik, Gießen, Deutschland). Mithilfe eines standardisierten Messplans wurden lateral und medial jeweils 10 oberflächliche (2 mm Eindringtiefe) und tiefe (8 mm Eindringtiefe) Punkte erfasst. Über eine Flachsonde wurde der Blutfluss (Flow) sowie die kapillar-venöse Sauerstoffsättigung (SO2) in Gefäßen mit einem maximalen Durchmesser von 100 µm gemessen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Lateral zeigte der erweiterte laterale Zugang (2 mm und 8 mm) signifikant höhere SO2-Werte, im Vergleich zum modifizierten erweiterten lateralen Zugang (stumpfer Verlauf) sowie zum epimalleolären Palmer-Zugang (P<0.001). Der Palmer-Zugang hingegen wies im Vergleich den höchsten Flow auf (2 mm und 8 mm; P<0.001). Innerhalb des erweiterten lateralen Zugangs zeigte der klinisch-kritische Umlenkpunkt vom vertikalen in den horizontalen Schenkel im Vergleich zu den umliegenden Punkten höhere S02- und Flow-Werte (P<0.001). Medial zeigte der McReynolds-Zugang (2mm und 8mm) signifikant höhere Werte (SO2 und Flow; P<0.001) im Vergleich zum aszendierenden und zum deszendierende Sustentaculum-Zugang.

Sämtliche qualitativen (Geschlecht, Rauchen) wie quantitativen (Alter, Blutdruck, BMI, Packyears) Einflussgrößen zeigten keine statistisch signifikante Korrelation in Bezug auf Flow und SO2.

Parameter der Mikrozirkulation am gesunden Rückfuß zeigen signifikante regionale Unterschiede- auch hinsichtlich potentieller Zugangswege. Diesbezüglich erwies sich der McReynolds-Zugang am medialen Rückfuß als vorteilhaft. Der erweiterte laterale Zugang, Goldstandard in der Versorgung von Kalkaneusfrakturen, zeigte trotz der postoperativ häufigen Wundkomplikationen, am gesunden Fuß keine eingeschränkte Mikrozirkulation. Vergleichende Messungen am Rückfuß in der Traumasituation sind hierbei essentiell und geplant, um den mikrozirkulatorischen Einfluss auf die Wundheilung genauer zu evaluieren.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI16-868

doi: 10.3205/14dkou056, urn:nbn:de:0183-14dkou0567

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Knobe et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.

Einfluss einer aktiv-kontrollierten Nachbehandlung (ACM) auf das funktionelle postoperative Ergebnis nach Sprunggelenksfrakturen Typ Weber-B und -C

Einfluss einer aktiv-kontrollierten Nachbehandlung (ACM) auf das funktionelle postoperative Ergebnis nach Sprunggelenksfrakturen Typ Weber-B und -C

Jansen H, Frey SP, Ataya M, Doht S, Meffert R

Fragestellung: Bei den sehr häufigen Sprunggelenksfrakturen vom Typ Weber-B und -C ist oftmals nur eine limitierte Belastung für die ersten 6 postoperativen Wochen möglich, was die funktionelle Nachbehandlung erschwert. Es wurde der mögliche Einfluss einer aktiv-kontrollierten Bewegungsschiene (ACM) auf das funktionelle Ergebnis untersucht.

Methodik: Prospektiv-randomisierte Studie an einem Level-I-Traumazentrum. 50 Patienten >18 Jahre (22-72 Jahre) mit einer singulären, operativ versorgten Sprunggelenksfraktur Typ Weber-B /-C und der Notwendigkeit einer Teilbelastung für die ersten 6 Wochen wurden prospektiv in 2 Gruppen randomisiert. Gruppe I erhielt zusätzlich zur Krankengymnastik eine aktiv-kontrollierte Bewegungsschiene (Camoped, Fa. OPED) mit 20 Minuten Übung/Tag. Gruppe 2 diente als Kontrollgruppe. Nach 6 und 12 Wochen erfolgten klinische und funktionelle Nachuntersuchungen. Es wurden die Bewegungsausmaße, Umfangsdifferenzen, Dauer der Arbeitsunfähigkeit sowie der AOFAS-Score, die VAS Fuß-& Sprunggelenk, der Mazur-Score und der Phillip-Score erhoben. Zusätzlich erfolgte eine dynamische Pedobarographie (Emed M-Plattform; Novel GmbH).Die Ergebnisse wurden mittels SPSS (Vers. 19) auf auf Normalverteilung und Unterschiede zwischen beiden Gruppen hin mittels Kolgorov-Smirnov-Test, Levene-Test, T-Test, U-Test und Chi-quadrat-Test untersucht. Es konnten 49 Patienten (25 vs. 24) ausgewertet werden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 49 Patienten (25 vs. 24) ausgewertet werden. Es zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen bei den Parametern Alter (46 vs. 53 Jahre), Geschlecht (Männer: 14/13; Frauen 11/11), Größe (172.8 cm vs. 173.5 cm), Gewicht (79 kg vs. 83 kg), Unfallmechanismus (je 21mal ein Unknicktrauma), Frakturtyp (15 vs. 12 Weber-B-Frakturen, 10 vs. 12 Weber-C-Frakturen), dem Knöchelumfang oder dem zusätzlichen Tragen einer Sprunggelenksorthese (18 vs. 19) in den ersten 6 Wochen.

Gruppe 1 (ACM) wies sowohl nach 6 Wochen bessere Werte bei der Beweglichkeit des oberen Sprunggelenkes im Vergleich zur unverletzten Gegenseite auf (49 zu 71 Grad vs. 41 zu 71 Grad; p<0.05), als auch nach 12 Wochen (58 zu 71 Grad vs. 54 zu 73 Grad; p= 0.06). Beim unteren Sprunggelenk zeigte sich kein Unterschied zwischen den Gruppen zu beiden Zeitpunkten. Die Patienten der ACM- Gruppe waren mit 10.5 Wochen vs. 14.7 Wochen (p=0.02) deutlich kürzer arbeitsunfähig. In den funktionellen Scores zeigten sich nach 6 Wochen bessere Resultate in der ACM-Gruppe: AOFAS 88 vs. 75 Punkte (p=0.02), VAS 55 vs. 41 Punkte (p<0.01), Mazur 64 vs. 57 Punkte (p=0.01), Phillip 59 vs. 52 Punkte (p=0.06). Auch nach 12 Wochen zeigte die ACM- Gruppe bessere Ergebnisse: AOFAS 71 vs. 64 Punkte (p=0.02), VAS 78 vs. 61 Punkte (p<0.01), Mazur 84 vs. 73 Punkte (p<0.01), Phillip 79 vs. 60 Punkte (p=0.06).

Die dynamischen Pedobarographie zeigten keine Unterschiede zwischen den Gruppen zu beiden Zeitpunkten.

Der Einsatz von ACM führt zu einer besseren Funktion des verletzten Sprunggelenkes und kürzerer Arbeitsunfähigkeit.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI16-285

doi: 10.3205/14dkou055, urn:nbn:de:0183-14dkou0555

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Jansen et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.

Validierung von Kriterien zur Beurteilung des Repositionsergebnisses bei Syndesmosenverletzungen mittels intraoperativer 3D-Bildgebung

Validierung von Kriterien zur Beurteilung des Repositionsergebnisses bei Syndesmosenverletzungen mittels intraoperativer 3D-Bildgebung

Franke J, Schied J, von Recum J, Wendl K, Grützner PA, Vetter S

Fragestellung: Nach Reposition der Fibula in die Incisura tibiofibularis und nachfolgender Stabilisierung mit Stellschraube muss in ca. 25% der Fälle mit einem unzureichenden Repositionsergebnis gerechnet werden. Die konventionelle Durchleuchtung liefert keine zuverlässige Aussage über das Repositionsergebnis. Dies gelingt jedoch durch den Einsatz der intraoperativen 3D-Bildgebung. Ziel dieser monozentrischen retrospektiven Kohortenstudie war es, selbst definierte Kriterien zur Beurteilung des Repositionsergebnisses zu überprüfen. Die Studienhypothese war, dass Patienten bei denen diese Kriterien nicht erfüllt wurden, ein schlechteres klinisches und radiologisches Ergebnis aufweisen.

Methodik: Eingeschlossen wurden Patienten bei denen von Januar 2002 bis Oktober 2010 eine Syndesmosenverletzung mit Stellschraube unter Anwendung intraoperativer 3D-Bildgebung versorgt wurde. Die Zeit zwischen OP und Nachuntersuchung mußte mindestens 2 Jahre betragen. Ausgeschlossen wurde solche bei denen Begleitverletzungen, Vorerkrankungen oder der Verlauf das Ergebnis beeinflussen hätten können oder keine anatomische Frakturreposition vorlag. Es wurden zwei Gruppen gebildet. Bei Gruppe 1 wurde eine korrekte Reposition gemäß folgender Kriterien der jeweiligen multiplanaren Rekonstruktionen des 3D-Scans erzielt, bei Gruppe 2 nicht. Axial: Abschluss des Vorderrandes der Fibula in einer harmonischen elliptischen Linie mit dem Pilon tibiale, korrekte Einstellung der Fibula in der Incisur in Bezug auf Topographie und Weite der Syndesmose unter Beachtung der bekannten Schwierigkeiten durch interindividuelle Unterschiede, gleiche Weite der Gelenkspalten zwischen Talus und den Malleolen, korrekte Rotation des Außenknöchels ausgedrückt durch kongruente Stellung der Malleolen in Bezug auf den Talus. Coronar: Gleiche Weite der Gelenkspalten zwischen Talus und Malleolen, korrekte Länge der Fibula. Sagittal, coronar und axial: Korrekte Implantatlage.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 219 wurden 127 Patienten eingeschlossen, hiervon konnten 73 (57,5%) nach durchschnittlich 59 Monaten (min-max 24-248) nachuntersucht werden. Die bivariate Analyse zeigte, das Gruppe 1 (9 Frauen, 32 Männer, Durchschnittsalter 40,3, 4 isolierte Syndesmosenrupturen, 8 Weber B, 29 Weber C) im Vergleich zu Gruppe 2 (16 Frauen, 16 Männer, Durchschnittsalter 48,4, 1 isolierte Syndesmosenruptur, 3 Weber B, 28 Weber C) sowohl im Olerud und Molander Score (92,4 zu 65,5 Punkte, p=0.000) als auch dem Arthrosegrad nach Kellgren und Lawrence (p=0,029) signifikant bessere Ergebnisse aufwies. Auch die multivariate Analyse des Olerud und Molander Scores zeigt ein signifikant besseres Ergebnis für Gruppe 1 (Lineare Regressionsanalyse: Regressionskoeffizient B Differenz 22,3 Punkte, p=0,000). Werden die beschriebenen Kriterien des intraoperativen 3D-Scans nach Reposition der Fibula in die Incisura tibiofibularis erreicht, kann mit einem besseren klinischen und radiologischen Ergebnis gerechnet werden.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI16-942

doi: 10.3205/14dkou054, urn:nbn:de:0183-14dkou0540

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Franke et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.

1 Jahresergebnisse nach Implantation eines neuen knotenlosen TightRope® Systems im prospektiv randomisierten Vergleich zur Stellschraube bei akuter Syndesmosenverletzung

1 Jahresergebnisse nach Implantation eines neuen knotenlosen TightRope® Systems im prospektiv randomisierten Vergleich zur Stellschraube bei akuter Syndesmosenverletzung

Colcuc C, Blank M, Raimann F, Fischer S, Schleicher P, Hoffmann R

Fragestellung: Die Bedeutung der Stabilität des distalen Syndesmosenkomplexes für die Druckverteilung im OSG und die möglichen Folgen bei Instabilität mit vorzeitigem Gelenkverschleiß sind aus den Cadaver- und Biomechanik Studien bekannt. Operative Stabilisierungsmöglichkeiten bei akuter Insuffizienz bieten die Titanstellschraube (TSS) und das TightRope® System (TRS) welches keiner Entfernung bedarf. Fadengranulome, durch den Fiberwire-Knoten des TRS verursacht, werden regelmäßig in der Literatur beschrieben und konnten bisher zu einer außerplanmäßigen Entfernung des TRS führen. Abhilfe soll das neue knotenlose TightRope®System (kTRS) schaffen, welches im Vergleich mit der Stellschraube in dieser prospektiv randomisierten Studie klinisch untersucht werden soll.

Methodik: Im Zeitraum 2011 bis 2013 wurden prospektiv randomisiert (EbM Level I) n=27 Patienten mit akuter Syndesmosenverletzung erfasst (isoliert=8; Weber B=7; Weber C=5 ; Maisonneuve=7).Mittels kTRS wurden (n=12; 18-49 Jahre, Ø 30,7; w:m=5:7) und mittels TSS (n=15; 19-49 Jahre, Ø 37; w:m=4:11) versorgt. Intraoperativ erfolgte bei allen Patienten eine Repositions- und Stellungskontrolle mit dem ARCADIS®Orbic 3D Fa. Siemens im Seitenvergleich. Klinische und radiologische Kontrollen erfolgten präopertiv (T1), 8 Wo post OP (T2) 6 Monate post Op (T3) und 12 Monate post OP (T4). Die prospektive Datenerhebung erfolgte mittels AOFAS-Score (American Orthopaedic Foot and Ankle Society), Weber-Score, FAAM-ADL-Score (Foot and Ankle Ability Measure). Die Auswertung wurde mit SPSS 21.0 durchgeführt unter Verwendung des Mann-Whitney- Tests.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In den verwendeten Scores (AOFAS, Weber, FAAM-ADL) konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen (Signifikanzniveau p>0,05) im Verlauf nachgewiesen werden. Zum Zeitpunkt T4 erreichte die kTRS-Gruppe im AOFAS-Score Werte von 91/7,0 (Mittelwert/Standardabweichung), im Weber-Score 1,4/1,6 und im FAAM-ADL 93,6/7,4. Für die TTS-Gruppe wurden Werte für den AOFAS-Score von 90,7/8,0 für den Weber-Score 2,47/2,8 und für den FAAM-ADL 95,0/7,8 errechnet. In der kTRS-Gruppe erfolgte eine Rückkehr zum Sport nach im Mittel 14,25 (6-30) Wochen. Eine Rückkehr an den Arbeitsplatz erfolgte nach im Mittel 9,8 (2-24) Wochen. Die TSS-Gruppe benötigte für die Rückkehr zum Sport im Mittel 18,6 (7-34) Wochen und eine Wideraufnahme der Arbeit erfolgte nach im Mittel 10,4 (1-22) Wochen.Komplikation in der kTRS-Gruppe war ein störendes Implantat. In der TSS-Gruppe ein Schraubenbruch, eine intraoperative Schraubenfehllage und ein oberflächlicher Weichteilinfekt. Neben einer nahezu zeitgleichen Rückkehr zur Arbeit konnten wir eine signifikant frühere Rückkehr zum Sport (p=0,04) in der kTRS-Gruppe nachweisen. Dies deckt sich mit den Ergebnissen der aktuellen Literatur. In Kombination mit einer niedrigeren Komplikationsrate im kTRS-Kollektiv sehen wir das neue knotenlose TightRope® System insbesondere für sportlich ambitionierte Patienten als probate Alternative zur Stellschraubenimplantation.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI16-925

doi: 10.3205/14dkou053, urn:nbn:de:0183-14dkou0532

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Colcuc et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.

Korrekturosteotomie der Fibula bei posttraumatischen Fehlstellungen: Mittelfristige Ergebnisse in 19 konsekutiven Patienten

Korrekturosteotomie der Fibula bei posttraumatischen Fehlstellungen: Mittelfristige Ergebnisse in 19 konsekutiven Patienten

Barg A, Wiewiorski M, Horisberger M, Paul J, Henninger H, Valderrabano V

Fragestellung: Die genaue Inzidenz der posttraumatischen Fehlstellungen der distalen Fibula ist nicht genau bekannt: in der aktuellen Literatur werden die Werte bis zu 33% angegeben. Zu den häufigsten posttraumatischen Fehlstellungen der Fibula gehören Verkürzung sowie Malrotation. Biomechanische in-vitro Studien haben gezeigt, dass Fehlstellungen der Fibula zu einer signifikanten Änderung der Druckverteilung im oberen Sprunggelenk führen. Aus diesem Grund sind die posttraumatischen Fehlstellungen ein bekanntes Risikofaktor für posttraumatische Arthrose des oberen Sprunggelenks. Wir haben diese prospektive Studie mit folgenden Zielsetzungen durchgeführt:

  1. Beschreibung unseres Behandlungsalgorithmus bei Patienten mit posttraumatischen Fehlstellungen der Fibula;
  2. Report der intra- und postoperativen Komplikationen und
  3. Analyse der mittelfristigen klinischen und radiologischen Ergebnisse inklusive der Lebensqualität.

Methodik: Insgesamt wurden 19 konsekutive Patienten (11 Männer, 8 Frauen, das mittele Alter 42 Jahren, Range 19-68) in diese prospektive Studie eingeschlossen. Die ursprüngliche Verletzung war die Weber B Fraktur in 7 Patienten und Weber C in 12 Patienten. Die mittlere Zeitspanne zwischen der Verletzung und dem rekonstruktiven Eingriff betrug 17 Monate (Range 6-101). Bei allen Patienten wurde eine z-förmige Osteotomie der Fibula zur Wiederherstellung der Länge und der Rotation der Fibula durchgeführt. Die mittlere Nachuntersuchungsdauer betrug 4,9 Jahren (Range 3,2-6,7). Bei allen Patienten wurden die Röntgenaufnahmen vom Sprunggelenk und Fuss sowie Saltzman Aufnahme im Stehen durchgeführt. Die klinische Untersuchung beinhaltete u.a. visual analogue scale (VAS), American Orthopaedic Foot and Ankle Society (AOFAS) Rückfuss Score und SF-36 Fragebogen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es gab keine intraoperativen Komplikationen. Bei zwei Patienten kam es zu frühen postoperativen Wundheilungsstörungen, welche mit i.v. Gabe vom Antibiotikum gelöst werden konnten. Alle fibulären Osteotomien konsolidierten innerhalb von 10 Wochen postoperativ. Die Länge und die Rotation der Fibula konnte bei allen Patienten verbessert werden, dies entsprechend den Kriterien von Weber. Bei allen Patienten konnten deutliche Schmerzlinderung (VAS: 6,5 ± 1,1 → 0,9 ± 0,8, P<0,001) und funktionelle Verbesserung (AOFAS Rückfuss Score: 48,4 ± 14,5 → 85,7 ± 7,4, P<0,001; Bewegungsumfang vom oberen Sprunggelenk: 37° ± 6° → 46° ± 5°, P<0,001). Alle 8 Subgruppen des SF-36 Fragebogens verbesserten sich. Bei 11 Patienten wurde die Entfernung des osteosynthetischen Materials aufgrund der lokalen Beschwerden im Durchschnitt 11,8 Monate durchgeführt.

In unserer prospektiven Studie konnte gezeigt werden, dass z-förmige Osteotomie ist eine effiziente und erfolgreiche Methode, um bei den Patienten mit posttraumatischen Fehlstellungen der Fibula die physiologische Länge und Rotation der Fibula wieder herstellen zu können. Unsere Ergebnisse zeigen zufriedenstellende Resultate dieser Methode bei 19 konsekutiven Patienten.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI16-1325

doi: 10.3205/14dkou052, urn:nbn:de:0183-14dkou0529

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Barg et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.

Gibt es Unterschiede im Komplikationsspektrum nach Versorgung periprothetischer Femurfrakturen bei Knie- bzw. Hüftendoprothese. Eine retrospektive Datenauswertung

Gibt es Unterschiede im Komplikationsspektrum nach Versorgung periprothetischer Femurfrakturen bei Knie- bzw. Hüftendoprothese. Eine retrospektive Datenauswertung

Sehmisch S, Vietmeier C, Ammon J, Walde T, Burchhardt H, Stürmer M

Fragestellung: Die Inzidenz periprothetischer Femurfrakturen bei liegender Knie- oder Hüft-TEP ist durch steigende Implantationszahlen, die zunehmende Lebenserwartung und zunehmende Aktivität von Prothesenträgern zunehmend. In der Literatur werden Komplikationsraten im zweistelligen Bereich beschrieben. Durch diese Auswertung sollte das Komplikationsspektrum bei der Behandlung periprothetischer Femurfrakturen nach Hüft- bzw. Knie-TEP in Abhängigkeit von Vorerkrankungen und Vormedikation analysiert werden.

Methodik: In einer retrospektiven Auswertung wurden die Patienten mit periprothetischen Femurfrakturen erfasst, die im Zeitraum von 2004 bis 2011 in unserer Klinik behandelt wurden. Es erfolgte die Erfassung der epidemiologischen Daten, der Art und dem Zeitpunkt der operativen Versorgung, der Vorerkrankungen und Vormedikation sowie den eingetretenen Komplikationen. Der durchschnittliche Beobachtungsraum umfasst 26,7 Wochen bei einliegender Hüft-TEP und 35,6 Wochen bei einliegender Knie-TEP. Anschließend erfolgte die statistische Auswertung.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Auswertungszeitraum wurden 54 periprothetische Femurfrakturen bei Hüft-TEP und 17 Frakturen bei Knie-TEP behandelt. Das Durchschnittsalter betrug bei liegender Hüft-TEP 80,9 Jahre und bei liegender Knie-TEP 76,2 Jahre. Durchschnitllich erfolgte die operative Versorgung beider Verletzungsarten am 2. Tag nach Fraktur.

Bei periprothetischen Femurfrakturen und Hüft-TEP erfolgte bei 38,9% der Patienten ein Schaftwechsel, bei 48,2% eine Plattenosteosynthese und bei 12,9% der Patienten konnte die Fraktur konservativ behandelt werden. Bei liegender Knie-TEP erfolgte in allen Fällen eine Plattenosteosynthese. OP-assoziierte revisionspflichtige Komplikationen fanden sich bei 31,5% der Patienten bei liegender Hüft-TEP und 35,3% der Patienten bei liegender Knie-TEP. Wesentliche Indikationen zur Reoperation waren in beiden Gruppen Pseudarthrosen und Implantatversagen. Revisionspflichtige Hämatoserome (n=3) entstanden ausschließlich nach Einnahme von Antikoagulantien. Nicht OP-assoziierte Komplikationen fanden sich bei Femurfrakturen und liegender Hüft-TEP bei 59,3% der Patienten mit einer Klinikletalität von 12,9%. Diese zeigte sich v.a. bei Patienten mit Frakturen, die einen Schaftwechsel erforderlich machten. Bei den periprothetischen Frakturen bei Knie-TEP zeigten sich in 35,3% der Fälle nicht OP-assoziierte Komplikationen. Hier betrug die Klinikletalität 0%.

Die Daten dieser Auswertung zeigen, dass die Behandlung periprothetischer Femurfrakturen bei liegender Hüft- oder Knie-TEP zu einer vergleichbar hohen Anzahl an OP-assoziierten Komplikationen führen. Die Behandlung periprothetischen Femurfrakturen bei Hüft-TEP ist jedoch signifikant häufiger von nicht OP-assoziierten Komplikationen begleitet als bei Frakturen bei liegender Knie-TEP. Ursächlich könnte hier die höhere Invasivität bei der Frakturversorgung insbesondere bei Schaftwechseln sein. Generell stellt die Behandlung dieser Verletzungen eine große Herausforderung dar.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI15-1402

doi: 10.3205/14dkou049, urn:nbn:de:0183-14dkou0491
Published: October 13, 2014

© 2014 Sehmisch et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.