by G. H. | Aug 12, 2017 | Hand, News
Die Bedeutung von Fingerstrecksehnenvarianten für die motorische Ersatzplastik des Extensor pollicis longus
Gaulke R, Bachmann S, Stübig T, Urbanek F, Omar M, Krettek C
Fragestellung: Defektrupturen der Extensor pollicis longus (EPL)-Sehne treten am häufigsten nach einer distalen Radiusfraktur auf. Die Rekonstruktion der EPL-Sehne erfolgt mittels Transposition der Extensor indicis (EI)-Sehne. Bei hoher Variabilität der tiefen Fingerstrecksehnen ist es möglich, das nach einer EI-Transposition eine isolierte Daumenelevation nicht möglich ist. Ziel der Studie war es, die Häufigkeit von Varianten der tiefen Fingerstrecker zu ermitteln, die zu einer Funktionseinschränkung des Daumens nach EI-Transposition führen können.
Methodik: Prospektive Fallkontrollstudie. Zwischen Dez. 2000 und Dez. 2013 wurden 224 Hände (132 rechte /92 linke) von 213 Patienten (128 Frauen / 85 Männer) aufeinanderfolgend vom Erstautor operiert. Eingeschlossen wurden alle Patienten über 18 Jahren, bei denen ein dorsalen Zugang am Handgelenk unter Eröffnung der Strecksehnenfächer 2-5 im Rahmen einer Operation notwendig war. Ausschlusskriterien waren: Voroperationen im Zugangsbereich, offene Verletzungen und Strecksehnenrupturen. Intraoperativ wurde der Sehnenverlauf und die Funktion der tiefen Extensoren durch Zug an deren Sehnen mit einem Sehnenhaken bestimmt. Aus ethischen Gründen wurde kein Zugang für diese Studie erweitert. Die Befunde wurden auf Skizzen festgehalten und im Falle anatomischer Varianten fotodokumentiert.
Ergebnisse: An 48 Händen (21%) wurden 56 akzessorische Sehnen gefunden. Von diesen waren ein Drittel (n=15) zwischen EPL und EI lokalisiert: 1 Sehne vom EPL zur radialen Zeigefingerstreckerhaube, 5 Extensor pollicis et indicis, 1 Sehne vom EI-Muskel zum Streckerhäubchen des Daumens, 8 akzessorische EI-Sehne zum radialen Zeigefingerstreckerhäubchen.
Drei Viertel der akzessorischen Sehnen (n=41) fanden sich ulnar der EI-Sehne: 5 zum ulnaren Zeigefingerstreckerhäubchen, 32 zum Mittelfinger (Extensor medii), 3 zum Ringfinger (Extensor anularis), 1 zum Kleinfinger (Extensor quinti).
Nur an einer Hand wurde keine EI-Sehne gefunden, an dieser fand sich aber ein kräftiger Extensor anularis, welcher zur EPL-Rekonstruktion geeignet gewesen wäre. Die akzessorischen Sehnen wiesen erhebliche Unterschiede im Durchmesser auf, welcher von <1 mm bis zu 3 mm reichte. An 13 Händen hätte aufgrund von Varianten der Strecksehnen die Gefahr bestanden, dass bei unkritischer Transposition der EI-Sehne zur Rekonstruktion des EPL postoperativ keine isolierte Daumenstreckung möglich gewesen wäre.
Schlussfolgerung: An jeder 5. Hand ist mit einer vom Lehrbuch abweichenden Anatomie der kurzen Fingerstrecksehnen zu rechnen. Vor einer EI-Transposition auf den EPL sollten die tiefen Strecksehnen daher gründlich inspiziert und deren Verlauf durch Zug getestet werden, um postoperativ eine isolierte Elevation des Daumens zu gewährleisten. Dünne störende Sehnen sollten durchtrennt, dicke mit transponiert werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI42-959
doi: 10.3205/14dkou281, urn:nbn:de:0183-14dkou2812
Published: October 13, 2014
© 2014 Gaulke et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Aug 12, 2017 | Hand, News
Gibt es einen knöchernen Strecksehnenabriss am Finger?
Dargel J, Kreuder A, Oppermann J
Fragestellung: Die distale Strecksehnenverletzung am Langfinger zählt zu einer der häufigsten Handverletzungen. Der Unfallmechanismus ist das axiale Stauchungstrauma des Langfingers, wobei der genaue Verletzungsmechanismus und insbesondere die Stellung des Endgliedes im Moment der Krafteinleitung häufig unklar bleiben. Pathomorphologisch resultieren plastische Deformationen der Strecksehne in der Zone I nach Doyle, eine dorsale knöcherne Endgliedschuppe oder die Gelenkfläche betreffende dorsale Endgliedfragmente. In dieser biomechanischen Arbeit soll untersucht werden, inwieweit die Stellung des Endgliedes bei axialer Stauchung des Fingers Einfluss auf den resultierenden Verletzungstyp nimmt und ob es tatsächlich einen knöchernen Strecksehnenausriss gibt.
Methodik: An 105 nicht-fixierten Langfingern von Körperspendern erfolgte in einem biomechanischen Modell mit rigider Fixierung des Mittelgliedes und in maximaler Anspannung fixierter Streck- und Beugesehnen durch ein Pendel die einmalige standardisierte Simulation eines axialen Stauchungstraumas. 50 Finger wurden in 15° Dorsalextension und 50 Finger in 15° Flexion positioniert. Jeweils vor und nach der einmaligen Belastung wurden mikroradiographische Aufnahmen der Finger angefertigt und die Strecksehnen makroskopisch untersucht. Ferner wurden von 10 belasteten und 5 unbelasteten Fingern histologische Schnittserien angefertigt. Zehn Belastungssimulationen wurden durch eine high-speed-Video-Analyse ergänzt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: An 10% der in Flexionsstellung getesteten Finger lagen makroskopisch erkennbare Teilrupturen der Strecksehne vor, nicht jedoch bei in Extensionstellung getesteten Präparaten. Histologisch zeigten sich in allen in Flexionsstellung geprüften Präparaten Mikrorupturen der Strecksehne mit plastischer Deformation des Kollagenfasermusters, in Extensionsstellung konnten palmare Kapselrupturen diagnostiziert werden. Bei 6 flektierten Fingern zeigten sich knöcherne Avulsionen der dorsalen Strecksehneninsertion ohne Beteiligung der Gelenkfläche. In Extensionsstellung wiesen 4 Präparate ein dorsales Kantenfragment mit jeweiliger Beteiligung der Gelenkfläche auf. Hierbei hatte sich nach Videoanalyse das Endglied um 120° hyperextendiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass ein knöcherner Ausriss der Strecksehne trotz ihrer breitbasigen Insertion am dorsalen Endglied in Beugestellung des Fingerendgelenkes bei Krafteinwirkung möglich ist, jedoch nicht mit Beteiligung der Gelenkfläche. Mikro- oder Makrorupturen der Strecksehne treten hierbei regelhaft auf. Ausschließlich in Extension kann es durch eine massive Hyperextension und dorsale Kompression zu einer Abscherfraktur der dorsalen Endgliedbasis mit Gelenkbeteiligung kommen. In klinischen Untersuchungen soll zukünftig die Bedeutung des Verletzungsmechanismus für das funktionelle outcome untersucht werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI42-672
doi: 10.3205/14dkou280, urn:nbn:de:0183-14dkou2804
Published: October 13, 2014
© 2014 Dargel et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Aug 12, 2017 | Hand, News
Bestimmung der Mechanorezeptoren im triangulären fibrokartilaginären Komplex der menschlichen Hand
Rein S, Semisch M, Garcia-Elias M, Lluch A, Zwipp H, Hagert E
Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie war es die Verteilung und das Vorkommen der Mechanorezeporentypen im humanen triangulären fibrokartilaginären Komplex (TFCC) mit immunhistochemischen Markern zu untersuchen, um mehr Einblick in die propriozeptiven Funktionen des distalen Radioulnargelenkes (DRUG) zu gewinnen.
Methodik: Der TFCC von elf humanen Kadaverhandgelenken wurde untersucht, bestehend aus der Sehnenscheide der Extensor carpi ulnaris-Sehne (SS-ECU), dem Meniscoid, dem Discus triangularis, den Ligamenta radioulnare volare (VRUL) et dorsale (DRUL) sowie dem Ligamentum (Lig.) ulnolunatum (UL) und dem Lig. ulnotriquetrum (UTq). Die Mechanorezeptoren wurden entsprechend der Klassifikation nach Freemann und Wyke in der Immunhistochemie des neurotrophinen Rezeptors p75, des S-100 Protein und des Protein Gen Produkt 9,5 bestimmt. Blutgefäße wurden mit dem immunhistochemischen Marker smooth muscle actin analysiert. Ruffini-Endigungen, Pacini-Korpuskel, Golgi-ähnliche Endigungen sowie nichtklassifizierbare Korpuskeln wurden in jeweils 5 Schnittebenen pro Präparat als totale Zellzahl pro Schnitt gezählt und anschließend als Anzahl/cm2 auf die Gewebefläche adjustiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Freie Nervenendigungen waren der prädominante Mechanorezeptor und signifikant häufiger als alle anderen Typen der sensorischen Nervenendigungen (jeweils p<0,0001), gefolgt von den nichtklassifizierbaren Korpuskeln, den Ruffini-Endigungen, den Pacini-Korpuskeln und den Golgi-ähnlichen Endigungen. Der Discus triangularis enthielt signifikant weniger freie Nervenendigungen (jeweils p<0,001) und Blutgefäße (jeweils p<0,001) als die SS-ECU, das Meniscoid, das UTq sowie die DRUL/ VRUL. Weiterhin besaß der Discus triangularis signifikant weniger nichtklassifizierbare Korpuskeln als die SS-ECU und das Meniscoid (jeweils p=0,0022). Signifikant mehr Blutgefäße wurde im VRUL im Vergleich zum UL (p=0,00226) und zum DRUL (p=0,001) gesehen. Die intrastrukturelle Analyse zwischen allen 5 Schnittebenen der jeweiligen Präparate ergab keine signifikanten Unterschiede im Auftreten aller Mechanorezeptoren.
Freie Nervenendigungen sind der prädominante Mechanorezeptortyp, welche die herausragende Stellung der Nozizeption im TFCC verdeutlicht. Der Discus triangularis ist wenig innerviert, was eine geringe propriozeptive Funktion, vielmehr jedoch eine statische Funktion, impliziert.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI42-1321
doi: 10.3205/14dkou279, urn:nbn:de:0183-14dkou2799
Published: October 13, 2014
© 2014 Rein et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Aug 6, 2017 | Hand, News
Charcot-Arthropathie der Hand – Diagnostik und Therapie
Illgner U, van Netten J, Meiners T, Postema K, Wetz HH
Fragestellung: Während die Charcot-Arthropathie des Fußes gut bekannt ist, ist die Charcot-Arthropahtie der Hand fast unbekannt. Ziel war bei stark steigenden Diabetikerzahlen und einer vermuteten hohen Dunkelziffer die Grundlagen dieser Krankheit zu untersuchen und Grundlagen von Diagnostik und Therapie darzulegen.
Methodik: Es wurden alle Patienten, die wegen eines Charcot-Arthropahtie des Fußes in unserer Klinik von 1998-2010 behandelt wurden eingeschlossen und Ihre Daten und Verläufe gezielt auf eine Charcot-Arthropathie der Hand untersucht. Wir führten eine klinische Untersuchung, Röntgenbilder wurden angefertigt und eine standardisierte Befragung durchgeführt, nachdem die Patienten formal zugestimmt hatten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Drei Patienten zeigten eine Charcot-Arthropathie der Hand (alle weiblich, 2x Diabetes mellitus Typ 1, 1x Diabetes mellitus Type 2, alle mit schwerer Polyneuropathie, zwei Patienten jünger als 35 Jahre). Alle Patienten hatte multiple Komplikationen ihres Diabetes mellitus. Alle Patienten klagten über Parästhesien, Kraftverlust und Instabilität über Monate ohne Trauma. Durch Immobilisation zunächt im Unterarm-Cast, dann in einer Unterarmorthese bis zu den Metacarpophalangealgelenken konnten sowohl die Funktion aber auch die Parästhesien, Kraftverlust und Schwellung verbessert werden und die Röntgenbilder zeigten eine Remineralisation der Knochen und eine Beendigung der Destruktion analog zu dem Verlauf, der von der Charcot-Arthropathie des Fußes bekann ist.
Alle Patienten brauchten Monaten bis Jahre bis die Erstdiagnose in unserer Klinik gestellt wurde. Deswegen gehen wir von einer hohen Dunkelziffer an Patienten aus.
Diabetiker, die atypische Symptome der Hände zeigen, sollten umgehend auf eine Polyneuropathie und Charcot-Arthropathie der oberen Extremität, die oft übersehen wird, untersucht werden. Dann gilt die sofortige Immobilisation zunächst im Cast nachfolgend in einer Orthese als Therapie der Wahl analog zur Charcot-Arthropathie vom Fuß.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI42-1586
doi: 10.3205/14dkou278, urn:nbn:de:0183-14dkou2784
Published: October 13, 2014
© 2014 Illgner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Aug 6, 2017 | Hand, News
ARTICULINX® Spacer zur Behandlung der Rhizarthrose: 1-Jahres Outcome einer prospektiven Multicenterstudie
Meffert R, Hernandéz N, Sandner A, Otter L, Borisch N, Krimmer H, Ritt M
Fragestellung: Ziel der Untersuchung ist, die Sicherheit und das Outcome (Schmerz und Funktion) eines neuartigen Poymer-Gelenkimplantat bei Daumensattelgelenksarthrose zu erfassen
Methodik: Eingeschlossen wurden Patienten im Alter zwischen 40-75 J. mit therapierefraktärer Rhizarthrose ohne STT-Anschlußarthrose im Stadium 1-2 nach Eaton-Littler.
81 Patienten (86% weiblich) überwiegend im Stadium 2 (82%) wurden in die Untersuchung aufgenommen und prospektiv untersucht.
Allen Patienten konnte der Articulinx-Gelenkspacer in lokaler oder regionaler Anästhesie über einen ca. 1,5 cm langen Schnitt über der Streckseite des CMC-1-Gelenks implantiert werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Statistisch signifikant reduzierte Schmerzen (mittlerer VAS-Score) in Ruhe und unter Belastung konnten nach 6 Wochen festgestellt werden, die sich im Verlauf nach 6 Monaten und 12 Monaten noch weiter verbessert haben. Obwohl wir bei 23/81 Patienten (28%) aufgrund wiederkehrender Beschwerden keine mittelfristige Verbesserung erzielt haben, konnten bei den übrigen 72% Patienten nachhaltig über mindestens ein Jahr die Schmerzen um durchschnittlich 40% reduziert werden. Ursache wiederkehrender Beschwerden war keine Fremdköperreaktion, sondern eine Migration des Spacers im Gelenk. Der durchschnittliche QuickDASH Scores verbesserte sich im 1-Jahres Intervall um 28% verglichen zum Ausgangswert. Die Anzahl der durch Spacermigration nicht erfolgreich behandelten Patienten erscheint uns zu hoch, so dass eine leicht formveränderte Neuversion dieses Problem mit hoher Wahrscheinlichkeit reduzieren wird. Fast alle Patienten des Kollektivs würden sich aufgrund des guten Nutzen-Risiko-Verhältnisses erneut dieser Behandlung unterziehen, was auch die Therapieversager einschließt. Die Untersucher sind deshalb der Überzeugung, dass die Philosophie eine nicht resektiven Behandlung der Rhizarthrose im frühen, therapiereferaktären Stadium weiter verfolgt werden sollte.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI42-1229
doi: 10.3205/14dkou277, urn:nbn:de:0183-14dkou2776
Published: October 13, 2014
© 2014 Meffert et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Aug 6, 2017 | Hand, News
Das höhere Differenzierungspotential von Morbus Dupuytren Fibroblasten zu Myofibroblasten korreliert mit einer erhöhten Expressionsrate des Transforming Growth Factor-beta1 Rezeptors (TGF-betaR1)
Grotheer V, Lögteres T, Borgschulze A, Suschek C, Windolf J
Fragestellung: Morbus Dupuytren ist eine fibrotische Erkrankung der Palmaraponeurose, die zu einer permanenten Beugekontraktur von einem oder mehreren Fingern führt (Dupuytren-Kontraktur). Hauptverantwortlich für die Entwicklung der klinischen Symptome sind die erhöhte Proliferation und die erhöhte Differenzierung von Fibroblasten zu Myofibroblasten. TGF-beta-induzierte Signalkaskaden übernehmen in der Pathogenese des MD eine wesentliche Rolle, sodass diese häufig Gegenstand der experimentellen Forschung sind. Dupuytrenfibroblasten differenzieren nach Inkubation mit TGF-beta deutlich häufiger zu Myofibroblasten als die Fibroblasten der gesunden Aponeurose. Des Weiteren wurde eine verminderte Apoptoserate der Morbus Dupuytrenfibroblasten beschrieben.
Methodik: Vor diesem Hintergrund haben wir mit Hilfe von durchflusszytometrischen Analysen die intrinsische Apoptose von Duypuytrenfibroblasten mit Staurosporin induziert und die Expression der TGF-beta Rezeptoren vor und nach einer Stimulation mit TGF-beta über 5 Tage (5ng/ml) untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Vor diesem Hintergrund haben wir mit Hilfe von durchflusszytometrischen Analysen die intrinsische Apoptose von Duypuytrenfibroblasten mit Staurosporin induziert und die Expression der TGF-beta Rezeptoren vor und nach einer Stimulation mit TGF-beta über 5 Tage (5ng/ml) untersucht.
Wir zeigen, dass die im Vergleich zu Fibroblasten der gesunden Aponeurose signifikant erhöhte Differenzierung von Dupuytrenfibroblasten zu Myofibroblasten mit der TGF-betaR1-Dichte korreliert. In Dupuytrenfibroblasten beobachteten wir eine um ca. 10% höhere Expression des TGF-beta-R1 als in Fibroblasten der gesunden Aponeurose. Interessanterweise weisen TGF-beta-induzierte Myofibroblasten eine signifikant erniedrigte TGF-beta-R1-Expression (ca. 20%) als native Dupuytrenfibroblasten auf. Die pathophysiologische Bedeutung des Befundes wird aktuell analysiert. Dies könnte die Ursache für eine erhöhte Differenzierung der Morbus Dupuytrenfibroblasten zu Myofibroblasten sein. Des Weiteren ist es uns gelungen, durch die Adressierung der intrinsischen Apoptose, in Dupuytrenfibroblasten eine 20% höhere Apoptoserate zu induzieren als in Fibroblasten der gesunden Aponeurose.
Unsere Analysen weisen auf zwei neue Therapieoptionen für die Behandlung des Morbus Dupuytren hin, zum einen die spezifische Induktion der intrinsischen Apoptose und zum anderen die Adressierung des TGF-beta1-Rezeptors.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI42-355
doi: 10.3205/14dkou275, urn:nbn:de:0183-14dkou2751
Published: October 13, 2014
© 2014 Grotheer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.