by G. H. | Jul 4, 2016 | Hand, News
Ist die Rate sekundärer Dislokationen und Kopfnekrosen nach winkelstabiler Plattenosteosynthese dislozierter proximaler Humerusfrakturen niedriger, wenn die Versorgung innerhalb der ersten 48 h nach dem Unfall durchgeführt wurde?
Siebenbürger G, Haasters F, Mutschler W, Ockert B
Fragestellung: Die beobachtete Häufigkeit sekundärer Dislokationen und Humeruskopfnekrosen nach winkelstabiler Plattenosteosynthese beträgt je nach Patientenalter und Frakturtyp bis zu 25%. Unklar ist, ob die Rate dieser Komplikationen geringer ist, wenn eine Versorgung frühzeitig (<48h) durchgeführt wird.
Methodik: Zwischen 02/2002 und 11/2010 wurden 497 Patienten mit dislozierter proximaler Humerusfraktur (Neer-Kriterien) mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese versorgt. Die standardisierte Nachuntersuchung umfasste Röntgenaufnahmen (3, 6 und 12 Monate) sowie eine klinische Untersuchung der Schulter nach 3, 6, 12 Monaten und 4–5 Jahren. Von n=329 Patienten (225 Frauen, 68,4%, 104 Männer, 31,6%; Mittleres Alter: 64,9±14,5 Jahre) konnten bis 11/2013 Nachuntersuchungen (mittlerer Nachuntersuchungszeitraum 4,5±1,8 Jahre, Follow-up: 66,2%, min. Follow-up: 6 Monate) ausgewertet werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das mittlere Zeitintervall Δ Trauma – Operation (winkelstabile Plattenosteosynthese) betrug 3,2 Tage (95% CI: 2,7–3,6). Im Durchschnitt erfolgte die operative Versorgung einer 2-Fragment Fraktur nach 3,3 Tagen, einer 3-Fragment Fraktur nach 3,3 Tagen, einer 4-Fragment Fraktur nach 2,9 Tagen und einer Headsplit-Fraktur nach 2,2 Tagen (p=0,406, Kruskal-Wallis-Test). Eine sekundäre Dislokation wurde in 12,8% (n=42) und eine Humeruskopfnekrose in 6,1% (n=20) beobachtet. Das mittlere Zeitintervall Δ Trauma – Operation betrug bei Fällen mit postoperativer Komplikation 2,5 Tage (95% CI: 1,8-3,2) versus ohne Komplikation 3,2 Tage (95% CI: 2,8–3,8, p=0,27, Mann-Whitney-Test) (Abbildung 1 [Abb. 1]). Das Risikoverhältnis OR (Odds Ratio) für das Auftreten einer sekundären Dislokation betrug für Δ Trauma – Operation
Die beobachtete Rate sekundärer Dislokationen und Kopfnekrosen nach winkelstabiler Plattenosteosynthese dislozierter proximaler Humerusfrakturen ist nicht geringer, wenn die Versorgung innerhalb der ersten 48h durchgeführt wurde. Eine Versorgung im Zeitintervall 3.–5. Tag hat das niedrigste Risikoverhältnis, dagegen ist das Risiko nach dem 5. Tag um das 4-fache erhöht. Die Gründe für eine verzögerte Versorgung sind multifaktoriell, die Komplexität der Fraktur ist unseren Ergebnissen zufolge nicht ursächlich. Demnach sollte eine winkelstabile Plattenosteosynthese bei dislozierter proximaler Humerusfraktur innerhalb der ersten 5 Tage nach dem Unfallereignis durchgeführt werden, bzw. bei einer Verzögerung Therapiealternativen (z.B. Frakturprothese) in Erwägung gezogen werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI17-1114
doi: 10.3205/14dkou065, urn:nbn:de:0183-14dkou0651
Published: October 13, 2014
© 2014 Siebenbürger et al.
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by G. H. | Jul 4, 2016 | Hand, News
Inverse Schulterprothese bei proximaler Oberarmfraktur
Imrecke J, Katthagen JC, Ellwein A, Voigt C, Lill H
Fragestellung: Bei älteren Patienten mit komplexer Frakturmorphologie sowie häufig osteoporotischer Knochenqualität besteht bei fehlender Rekonstruierbarkeit der proximalen Humerusfraktur die Indikation zur endoprothetischen Versorgung mittels inverser Prothese. Insgesamt stehen in der aktuellen Fachliteratur zur inversen Prothesenversorgung bei proximaler Humerusfraktur Daten mit kleinen Patientenfallzahlen und kurzen Beobachtungszeiträume zur Verfügung. Das Ziel der Studie war die Erfassung aller Patienten mit proximaler Oberarmfraktur und Frakturversorgung mittels inverser Schulterprothese. Evaluiert wurden die Indikation, Komplikationen, das klinische Funktionsergebnis und die Patientenzufriedenheit nach Implantation der inversen Schulterprothese, sowie eine neue Refixationstechnik der Tuberkula zur Verbesserung der klinischen Funktion.
Methodik: Vom 01.01.2010 bis 31.12.2013 wurde bei 149 Patienten nach Oberarmkopffraktur eine inverse Schulter-TEP implantiert. 2 Patienten waren zwischenzeitlich verstorben, 26 Patienten fortgeschritten demenzkrank, so dass 121 Patienten zur NU zur Verfügung standen. Die NU enthielt klin. + radiolog. Untersuchung, Scores mit CS, DASH, SSV, VAS.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten 50/121 Patienten (41,3%) nachuntersucht werden. Darunter sind 40 Frauen und 10 Männer mit einem Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Prothesenimplantation von im Mittel 76 Jahren (53-95 Jahre). Es wurden 34 primäre und 16 sekundäre inverse Prothesen implantiert. In 18 Fällen erfolgte eine Tuberkularefixation. Das Prothesen Follow-up beträgt im Mittel 528,7 Tage. Im Untersuchungszeitraum erfolgten 9 Wechsel-Operationen bei 5 Patienten. Im Gesamtkollektiv findet sich eine Komplikationsrate von 12% mit 19 operativen Revisionen bei Hämatom (n=8), Instabilität (n=5), Infekt (n=2), Implantatversagen (n=1), glenoidales Notching (n=1), Fragmentdislokation Tubercula (n=1), periprothetische Fraktur (n=1). Die klinische Funktion zum NU-Zeitpunkt ergibt im Mittel im CS 44,5 Pkt (6-82 Pkt), Abduktion 96,9° (30-180°), Anteversion 105° (25-180°), AR 6,7° (0-30°), VAS 3,4 (0-8) und DASH 85 Pkt (31-142 Pkt.). Es zeigt sich kein signifikanter Einfluss der Tuberkularefixation auf die klinische Funktion bei überwiegender Tuberkularesorption. Die sekundäre Prothetik ist mit vergleichbaren klinischen Ergebnissen bei vermehrter Komplikations- und Revisionsrate gegenüber der primären Endoprothetik vertreten. Insgesamt ist die inverse Frakturprothetik eine gute Option bei nicht-rekonstruierbaren Frakturen bei älteren Patienten und liefert befriedigende Ergebnisse mit guter Schmerzreduktion.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI17-910
doi: 10.3205/14dkou064, urn:nbn:de:0183-14dkou0648
Published: October 13, 2014
© 2014 Imrecke et al.
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by G. H. | Mai 8, 2016 | Hand, News
Das klinisch-radiologische Outcome der distalen Humerusfrakturen nach operativer Stabilisierung mittels winkelstabiler Doppelplattenosteosynthese in 90°-Anordnung in Bezug auf die Komplikationen und Begleitverletzungen
Hofmann V, Riedmann S, Stöckle U, Freude T
Fragestellung: Ziel der retrospektiven Studie war die Analyse der distalen Humerusfrakturen, die mit einer anatomisch vorgeformten Doppelplattenosteosynthese in 90°-Anordnung versorgt wurden in Bezug auf das klinisch-radiologische Outcome und die aufgetretenen Komplikationen sowie Begleitverletzungen.
Methodik: Im Zeitraum von Januar 2010 bis Juli 2013 wurden 41 distale Humerusfrakturen mit einer anatomisch vorgeformten Doppelplattenosteosynthese in 90° Anordnung operativ versorgt. Die Stabilisierung erfolgte sowohl radial als auch ulnar mit einer 2,7/3,5 distalen Humerus LCP der Fa. Synthes. In die Ergebnisse wurden 36 Patienten eingeschlossen mit einem durchschnittlichen postoperativen follow-up von 14 Monaten. Die postoperativen Ergebnisse wurden anhand des Mayo-Elbow-Scores, sowie des Oxford-Shoulder-Scores ausgewertet und die postoperativen Röntgenbilder analysiert.
Ergebnisse: Die postoperativen Ergebnisse des Mayo-Elbow-Scores lagen durchschnittliche bei 76 Punkten und des Oxford-Shoulder-Scores bei 80 und zeigten somit bei einem überwiegend guten Ergebnis. Die eingeschlossenen 36 Frakturen wurden nach AO-Klassifiation eingeteilt: 9 A-Frakturen, 1 B-Fraktur und 26 C-Frakturen. 7 (20%) Frakturen waren offen, 29 (80%) geschlossen (Einteilung nach Gustilo). Die initiale Stabilisierung über einen Fixateur externe war bei 21 (58%) Patienten notwendig. 7 Patienten wiesen eine Begleitverletzung der selben Extremität auf, die operativ versorgt werden musste.
Der operative Zugangsweg erfolgte jeweils über einen dorsalen Zugang, mit einer Olecranonosteotomie in 23 (64%) Fällen.
Postoperativ waren alle Frakturen zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung knöchern konsolidiert bei einem follow-up von mindestens 6 Monaten. Es kam insgesamt zu 8 major- Komplikationen, die eine operative Revision notwendig machten. Das Bewegungsausmaß betrug bei 16 Patienten eine ROM >100°, bei 20 Patienten 100-50° und kein Patient wies eine Beweglichkeit <50° auf.
Schlussfolgerung: Die Versorgung der distalen Humerusfraktur mit der 90° angeordneten Doppelplattenosteosynthese zeigt insgesamt gute bis sehr gute Ergebnisse. Das Outcome wurde wesentlich durch die Begleitverletzungen und die Komplikationen beeinflusst.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI13-852
doi: 10.3205/14dkou033, urn:nbn:de:0183-14dkou0332
Published: October 13, 2014
© 2014 Hofmann et al.
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by G. H. | Mai 8, 2016 | Hand, News
Operative Stabilisierung bei traumatischer Ellenbogenluxation: Auswirkung knöcherner Begleitverletzungen auf das klinische Outcome
Schnetzke M, Aytac S, Studier-Fischer S, Grützner PA, Gühring T
Fragestellung: Ellenbogenluxationen stellen häufige Verletzungen dar und können nach Reposition im funktionellen Bogen instabil sein. Eine persistierende Instabilität mit Reluxationstendenz besteht insbesondere durch Bandrupturen, knöcherne Bandausrisse und knöcherne Begleitverletzungen. Ein standardisiertes Therapieregime zur Vermeidung einer instabilen Ausheilung nach Ellenbogenluxation existiert bislang nur eingeschränkt. Die Indikation zur Operation wurde bei Instabilität in der Durchleuchtung gestellt, um eine chronischen Instabilität zu vermeiden.
Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob nach operativ versorgter Ellenbogenluxationen prädiktive Faktoren identifizierbar waren, die Einfluss auf das klinische Outcome hatten.
Methodik: In dieser retrospektiven Studie mit Evidenzgrad III wurden 154 konsekutive Patienten eingeschlossen, die im Zeitraum von 2009 bis 2013 nach einer Ellenbogengelenkluxation in einer großen Unfallklinik operativ behandelt wurden. Alle Patienten wurden nach Röntgen-Diagnostik notfallmäßig reponiert mit anschließender Stabilitätsprüfung unter Durchleuchtung. Bei ligamentärer Instabilität mit Reluxationstendenz wurde eine operative Therapie mit Refixation der Bandverletzung oder des knöchernen Bandausrisses durchgeführt. Patienten mit begleitender Radiuskopffraktur (Mason IV) wurden zusätzlich mit einer Monoblock-Radiuskopfprothese oder Osteosynthese therapiert. Postoperativ erhielten alle Patienten eine identische Nachbehandlung mit frühfunktioneller Therapie aus einer Oberarmschiene. Im Verlauf wurde der Mayo-Elbow-Performance-Score, Beweglichkeit und Stabilität, radiologischer Verlauf und Komplikationen erfasst.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bisher konnten 79 Patienten nach 34.1±13.9 Monaten nachuntersucht werden. 25 Patienten hatten eine isolierte ulnare oder radiale Instabilität, eine ulnare oder radiale Instabilität mit gleichzeitiger ventraler Instabilität durch Kapselausriss oder Koronoid-Avulsionsfraktur (n=14), eine kombinierte radio-ulnare Instabilität (n=13) oder eine ligamentäre Instabilität mit gleichzeitiger Mason IV Fraktur mit Radiuskopfprothese oder Osteosynthese (n=27). Die isolierten Bandverletzungen hatten auch bei zusätzlicher ventraler Instabilität ein sehr gutes Outcome (93.5±10.4). Patienten mit gleichzeitiger Radiuskopffraktur hatten nach Prothese oder Osteosynthese ein deutlich schlechteres Outcome (74.0±20.7; p< 0.05). Im Vergleich zur Gesamtpopulation hatten Patienten mit begleitender Radiuskopffraktur signifikant mehr persistierende Instabilitäten (40% vs. 5.8%), relevante Bewegungseinschränkungen >10 Grad (80% vs. 19.8%) und Komplikationen (28.3% vs. 7.7%). Die häufigsten Komplikationen waren transiente Nervenläsionen (n=22), Ossifikationen (n=5), Infektionen (n=2) und Subluxation der Radiuskopfprothese (n=1).
Die frühzeitige Stabilisierung von Ellenbogeninstabilitäten nach Luxationen ist geeignet, um ein sehr gutes funktionelles Ergebnis zu erzielen. Bei begleitenden Radiuskopffrakturen ist mit einem schlechteren Ergebnis zu rechnen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI13-1424
doi: 10.3205/14dkou032, urn:nbn:de:0183-14dkou0322
Published: October 13, 2014
© 2014 Schnetzke et al.
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by G. H. | Mai 8, 2016 | Hand, News
Winkelstabile Plattenosteosynthese vs. primäre Ellenbogenprothese in der Versorgung komplexer distaler Humerusfrakturen
Ellwein A, Wirtz P, Katthagen JC, Jensen G, Voigt C, Lill H
Fragestellung: Als Goldstandard in der Versorgung komplexer distaler Humerusfrakturen (C-Frakturen) gilt weiterhin die offene Reposition und stabile innere Fixation mit winkelstabilen Implantaten zur frühfunktioneller Nachbehandlung. Ausnahmen bieten nicht rekonstruierbare Frakturen, die eine Indikation zur Ellenbogenprothese darstellen. Zunehmend wird auch bei komplexen Frakturen älterer Patienten (über 65 Jahre) die primäre Implantation einer Ellenbogenprothese empfohlen, da hier eine ausgeprägte Osteoporose zu erwarten ist.
In der Literatur ist der Vergleich zwischen winkelstabiler Osteosynthese und Prothese in der Fraktursituation nur in geringer Zahl untersucht. Es zeigen sich jedoch Hinweise, dass die funktionellen Ergebnisse von Ellenbogenprothesen etwas besser zu sein scheinen bei höheren Komplikationsraten. Es gilt, dies durch weitere Daten zu überprüfen.
Methodik: In einer retrospektiven Level III Studie wurden alle Patienten erfasst, die seit August 2008 aufgrund einer C-Fraktur des distalen Humerus operiert wurden. Es erfolgte eine Nachuntersuchung mit Auswertung des Bewegungsausmaßes, MEPS, DASH und Komplikationen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Seit August 2008 wurden 44 distale Humerus C-Fraktur operativ behandelt. 25 (57%) erhielten eine Plattenosteosynthese, 19 (43%) eine primäre Ellenbogenprothese. Zwei Patienten wurden aufgrund eines Osteosyntheseversagens im Verlauf in eine Ellenbogenprothese konvertiert. Diese wurden in die Auswertung der funktionellen Ergebnisse nicht einbezogen. 8 Patienten der Prothesen- und 15 der Osteosynthesegruppe konnten nachuntersucht werden. Der Altersmedian der Prothesengruppe lag bei 73 Jahren (41 bis 82 Jahre), der Median der Osteosynthesegruppe bei 55 Jahren (15 bis 81 Jahre). Das durchschnittliche Follow-up war 31,9 Monate (Osteosynthese) beziehungsweise 29,3 Monate (Prothese). Die ROM in Extension/Flexion lag bei 102° (Prothese) und 96° (Osteosynthese). Die ROM für Pro- und Supination lag bei 175° (Prothese) und 177° (Osteosynthese). Die Ergebnisse im MEPS ergaben zu 80% (Osteosynthese) und 63% (Platte) gute bis sehr gute Ergebnisse beziehungsweise zu 20% (Prothese) und 37% (Platte) befriedigende bis schlechte Ergebnisse. Schwere Komplikationen traten zu 12% nach Prothesenimplantation und 35% nach Osteosynthese auf.
Ein signifikanter Unterschied in der Versorgung von C-Frakturen am distalen Humerus liegt im Vergleich zwischen winkelstabiler Plattenosteosynthese und primärer Ellenbogenprothese nicht vor. Jedoch lässt sich ein Trend zu besseren Ergebnissen nach Osteosynthese anhand des MEPS bei höherer Komplikationsrate feststellen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI13-1404
doi: 10.3205/14dkou031, urn:nbn:de:0183-14dkou0313
Published: October 13, 2014
© 2014 Ellwein et al.
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by G. H. | Mai 2, 2016 | Hand, News
Intraartikuläre distale Humerustrümmerfrakuren. Einfluss des primären Fixateur externe vor winkelstabiler Doppelplattenosteosynthese auf das klinische Outcome
Kösters C, Doetsch E, Weimann A, Roßlenbroich S, Schliemann B, Raschke MJ, Lenschow S
Fragestellung: Distale Humerustrümmerfrakturen sind trotz der Fortschritte bei Osteosynthesetechniken und Implantaten weiterhin schwierig zu therapieren und sehr komplikationsträchtig. Die akute Ausversorgung mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese wurde zunehmend von der zweizeitigen Versorgung mit initialer Stabilisierung mittels Fixateur externe und sekundärer Plattenosteosynthese abgelöst.
Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob es Unterschiede im Outcome nach einzeitiger oder zweizeitiger osteosynthetischer Versorgung gibt.
Methodik: 24 Patienten mit intraartikulären distalen Humerustrümmerfrakturen mit einem durchschnittlichen Alter bei Operation von 51 Jahren (Minimum 14, Maximum 84 Jahre) wurden in die Studie eingeschlossen. 15 Patienten waren mit einer einzeitigen winkelstabilen Doppelplattenosteosynthese (Gruppe A), 9 Patienten (Gruppe B) waren zunächst mittels Fixateur externe und im Verlauf mit Doppelplattenosteosynthese versorgt worden.
Das mittlere Follow-up lag bei 38 Monaten (Minimum 11, Maximum 88 Monate). Der Mayo Elbow Performance Score (MEP), der SF-36-Fragebogen, der Quick-DASH und der DASH Score wurden zur Erhebung von Schmerzen und funktionellem Outcome verwendet. Die Auswertung der Röntgenbilder wurde im Hinblick auf Arthrosezeichen und heterotope Ossifikationen durchgeführt. Die deskriptive Statistik wurde mit dem Mann-Whitney-U-Test erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Auswertung der funktionellen Outcome-Scores erbrachte signifikant bessere Ergebnisse im Quick-DASH (p=0,012) und DASH-Score (p=0,041) für die Gruppe A. Der SF-36 und der MEP zeigten keine signifikanten Unterschiede für beide Gruppen. Die Ellenbogenbeweglichkeit war mit einem durchschnittlichen Extensionsdefizit von 28° bei mittlerer Flexion von 118° und mittlerer Pronation/Supination von 79° und 76° relativ gering eingeschränkt. Ein signifikanter Unterschied zeigte sich im Hinblick auf die Extension, welche in Gruppe B deutlich schlechter war (p=0,048).
Die radiologische Analyse zeigte in 60% der Fälle Arthrosezeichen in Gruppe A und in 100% der Fälle in Gruppe B. Diese Ergebnisse waren jedoch nicht signifikant. Heterotope Ossifikationen traten in der der gleichen prozentualen Verteilung in beiden Gruppen auf. Auch diese Resultate waren nicht signifikant (p=0,052).
Perioperative Komplikationen wurden ohne statistische Signifikanz in Gruppe A mit 40% weniger häufig beobachtet als in Gruppe B mit 56%.
Nach einzeitiger Doppelplattenosteosynthese bei distalen Humerustrümmerfrakturen zeigen sich signifikant bessere Ergebnisse im klinischen Outcome im Vergleich zur zweizeitigen Versorgung mit initialer externer Fixation. Des Weiteren scheint eine initiale externe Fixierung ein Risikofaktor für eine dauerhafte Bewegungseinschränkung zu sein.
Hinsichtlich perioperativer Komplikationsrate, posttraumatischer Arthrosezeichen und heterotoper Ossifikationen zeigen sich ebenfalls bessere Ergebnisse für die primäre Osteosynthese. Signifikante Unterschiede waren hier jedoch nicht feststellbar.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI13-1225
doi: 10.3205/14dkou030, urn:nbn:de:0183-14dkou0306
Published: October 13, 2014
© 2014 Kösters et al.
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