by G. H. | Mrz 26, 2018 | Hüfte + Endoprothetik, News
CEUS zur Muskelperfusionsdiagnostik: Ein neues Frühdiagnostikum des Kompartmentsyndroms?
Sellei RM, Andruszkow H, Jeromin S, Zimmermann F, Weber CD, McCann P, Hildebrand F, Pape HC
Fragestellung: Die sichere Entscheidungsfindung für oder wider einer Fasziotomie im Fall eines akuten Kompartmentsyndroms ist bis heute, trotz klinischer Evaluation und apparativer Druckmessung, häufig eine Herausforderung. Die Machbarkeit einer Muskelperfusionsdiagnostik mit Hilfe von Ultrschallkontrastmittel (CEUS) soll in dieser Studie evaluiert werden.
Methodik: An gesunden Probanden wird die Muskelperfusionskinematik des m. tibialis anterior in Ruhe (Kontrollgruppe) und unter Simulation einer temporären Minderperfusion nach Wiger et al. analysiert. Mit Hilfe der intravenösen Injektion von 2,5 ml Ultraschallkontrastmittel (Schwefelhexaflourid-Emulsion) wird ein streng intravasales US-Signal detektiert, das die Makro- und Mirkozirkulation des Muskels visualisiert. Die softwaregestützte Kurvenanalyse der Perfusion errechnet charakteristische Parameter, u.a. die Zeit zum Perfusionsmaximum (time-to-peak) oder die Differenz der Anflutung zwischen der art. tibialis anterior und der Muskelperipherie (delta-time-to-arrival).
Die Ergebnisse wurden statistisch mit dem gepaarten Wilcoxon-Test ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Acht gesunde und freiwillige männliche Probanden (Alter 21-37a) wurden nach Prüfung durch die Ethikkommission eingeschlossen. Die Perfusionsdynamik, dargestellt durch das time-to-peak, ergab in der Kontrollgruppe einen durchschnittlichen Wert von 36,04s (SD ±2,57). Die Untersuchungsgruppe mit Simulation eines Kompartmentsyndroms ergab einen Durchschnittswert von 50,32s (SD ±9,17) mit einer statistisch hochsignifikanten Verzögerung (p=0.015). Die Bewertung des delta-time-toarrival zeigte einen hochsignifikanten Unterschied (p=0.008) bei Werten in der Kontrollgruppe von 2,48s (SD ±2,57) und in der Untersuchungsgruppe von 6,48s (SD ±2,01).
Die visuelle und kurvenanalytische Bewertung der Muskelperfusion mit Hilfe von Ultraschallkontrastmittel zeigt in unserer Studie verwertbare Parameter, die sich zur Frühdiagnostik eines drohenden oder akuten Kompartmentsyndroms zu eignen scheinen. Erst die klinische Applikation dieser neuen Technik wird zeigen können, ob sich hiermit eine relevante Entscheidungshilfe im Alltag des Chirurgen ergibt. Sollte sich hierdurch die Zeit bis zur Indikationsstellung der Fasziotomie in unsicheren Fällen reduzieren lassen, wäre die Ultraschallkontrastmittelsonographie trotz der Kosten ein wertvolles Diagnostikum.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI52-264
doi: 10.3205/14dkou371 , urn:nbn:de:0183-14dkou3712
Published: October 13, 2014
© 2014 Sellei et al.
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by G. H. | Mrz 19, 2018 | Hüfte + Endoprothetik, News
Insuffizienz der Hüftgelenksabduktoren nach Hüftprothesenimplantation – Klinische Ergebnisse nach modifiziertem Gluteus-maximus-Transfer nach Whiteside
Jakobs O, Schmidl S, Schoof B, Fensky F, Gehrke T, Gebauer M
Fragestellung: Eine mögliche Komplikation der Hüftgelenksendoprothetik, insbesondere im Falle einer Revision, liegt in der Affektion der Hüftgelenksabduktoren. Als Ursache gelten primäre Verletzungen als auch osteolytische, bzw. inflammatorische Prozesse im Bereich des proximalen Femurs mit einer sekundären Destruktion der Muskulatur. Die betroffenen Patienten beklagen meist eine Instabilität der Hüftgelenkes bis hin zu (rezidivierende) Luxationen.
Das Ziel dieser Studie liegt in der Erfassung der postoperativen Wiederherstellung der Muskelfunktion nach Durchführung eines modifizierten Gluteus-maximus-Transfers nach Whiteside sowie des klinischen Outcomes (Harris-Hip-Score, SF-36).
Methodik: In der vorliegenden retrospektiven Studie analysierten wir die Daten von insgesamt 11 Patienten, die aufgrund einer klinisch relevanten Insuffizienz der Hüftgelenksabduktoren bei einliegender Hüftgelenkstotalendoprothese in unserer Klinik mittels modifiziertem Gluteus-medius-Transfer nach Whiteside versorgt wurden. Die eingeschlossenen Patienten waren präoperativ nicht in der Lage das Bein in Seitenlage gegen die Schwerkraft anzuheben und wiesen ein positives Trendelenburg-Zeichen auf. Eine neurologische Ursache der Muskelschwäche wurde jeweils ausgeschlossen.
Die operative Technik beschränkte sich bei intraoperativem Nachweis des Verlustes des M. gluteus medius auf den Transfer des anterioren Anteils des M. gluteus maximus an den Trochanter major und schliesslich dessen Festsetzen unter dem M. vastus lateralis. Auf einen Transfer des posterioren Anteiles wurde bewusst verzichtet.
Die klinische Verlaufskontrolle der Patienten erfolgte frühestens ein Jahr postoperativ um eine sichere Einheilung des Muskels zu gewährleisten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In ca. 75% der versorgten Patienten zeigte sich in der Verlaufskontrolle ein zufriedenstellendes Wiedererlangen der muskulären Funktion. In acht Fällen war eine Abduktion des operierten Beines über die Neutralposition gegen die Schwerkraft in Seitenlage möglich. Zudem war eine Verbesserung des Gangbildes, mit der Möglichkeit kurze Strecken auch ohne Gehhilfen zurückzulegen, zu verzeichnen. Der Harris-Hip-Score sowie die durchschnittliche Lebensqualität der Patienten nach Operation (SF-36) ergab jeweils eine deutliche Steigerung.
Die Behandlung einer muskulären Defektsituation der Hüftabduktoren ist bei ansteigenden Erst- und Revisionseingriffen ein zunehmendes Problem. Die Versorgung der Patienten mittels des beschriebenen modifizierten Gluteus-maximus-Transfers nach Whiteside ist technisch einfach und führt zu klinisch-funktionell zuversichtlichen Resultaten.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI52-1476
doi: 10.3205/14dkou370, urn:nbn:de:0183-14dkou3703
Published: October 13, 2014
© 2014 Jakobs et al.
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by G. H. | Mrz 19, 2018 | Hüfte + Endoprothetik, News
Evaluation des perioperativen Muskelschaden in der Revisionsendoprothetik der Hüfte nach anterolateralem Zugang
von Roth P, Abdel MP, Wauer F, Preininger B, Wassilew G, Perka C
Fragestellung: Für ein zufriedenstellendes funktionelles Ergebnis sind muskelschonende Zugangswege nicht nur in der Primär- sondern auch in der Revisionsendoprothetik der Hüfte entscheidend. Der Muskelschaden nach einer Revisionsoperation ist bisher nicht evaluiert worden. Das Ziel dieser Studie ist es, die präoperative (präOP) sowie postoperative (postOP) Morphologie des M. Gluteus medius nach Primär- sowie Revisionsoperation am Hüftgelenk zu vergleichen. Hierzu wurden der radiologische (MRT) Status der pelvitrochantären Muskulatur vor und nach primärer Hüft-Total-Endoprothese (HTEP) sowie Revisionsoperation untersucht.
Methodik: Prospektive klinische Studie mit 50 Patienten. Gruppe 1, primäre HTEP, n=20, 62.4±9.7 Jahre, BMI: 27.3±7.8 kg/m2. Gruppe 2, Revisions-HTEP, n=30, 69.3±9.7 Jahre, BMI: 26.6±3.8 kg/m2. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) der pelvitrochantären Muskulatur wurde präoperativ sowie sechs Monate postoperativ angefertigt. Die Bestimmung der fettigen Degeneration des M. gluteus medius erfolgte mittels standardisierter Auswertung.
Ergebnisse: Die degenerative Verfettung des M. Gluteus medius stieg in der Gruppe 1 von 8.3±17.6% präOP auf 15.9±21.8% postOP (p=0.001) an. Die Degeneration war stärker im anterioren (präOP: 9.3±20.8%, postOP: 20.0±28.4%, p=0.003) und zentralen (präOP: 8.5±23.5%, postOP: 15.6±25.3%, p=0.003) Drittel ausgeprägt. Das posteriore Drittel des Muskels zeigte keinen signifikanten Unterschied (p=0.11). Ein ähnliches Verteilungsmuster zeigte sich in der Gruppe 2. Muskuläre Verfettung insgesamt: präOP 31.0±27.8%, postOP 33.8±28.0%, p=0.002; anteriores Drittel: präOP: 36.6±30.3, postOP: 48.4±35.4%, p=0.0003; zentrales Drittel: präOP 29.2±29.6%, postOP 31.8±30.3%, p=0.001). Das posteriore Muskeldrittel zeigte keinen signifikanten Unterschied (p=0.27).
Schlussfolgerung: Das Ausmaß der fettigen Degeneration steigt sowohl nach Primär- als auch Revisionseingriffen signifikant im vorderen und zentralen Drittel des M. Gluteus medius an. Die Ergebnisse zeigen, dass der Muskelschaden nach einem Revisionseingriff am Hüftgelenk deutlich größer ist, als bisher angenommen wurde. Der Verlust des Muskelgewebes bei jeder Revision reduziert die Wahrscheinlichkeit einer postoperativen Funktionsverbesserung. Vor dem Hintergrund der Zunahme des Muskelschadens nach anterolateralem Zugang sollte die Verwendung in der Revisionsendoprothetik kritisch betrachtet werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI52-1221
doi: 10.3205/14dkou369, urn:nbn:de:0183-14dkou3698
Published: October 13, 2014
© 2014 von Roth et al.
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by G. H. | Mrz 5, 2018 | Hüfte + Endoprothetik, News
MRT mittels hochauflösender Protonendichte-Sequenz und dGEMRIC Technik nach autologer Chondrozyten-Transplantation an der Hüfte
Landgraeber S, Lazik A, Körsmeier K, Kamminga M, Jäger M, Theysohn J
Fragestellung: Mittels der dGERMRIC Technik (delayed Gadolinium-Enhanced Magnetic Resonance Imaging of Cartilage) wird der relative Gehalt an Proteoglykanen im Gelenkknorpel gemessen. Diese Technik hat sich im Rahmen von Studien, aber auch teilweise in der klinischen Routine bewährt, um Knorpelschäden und deren Behandlungserfolg am Kniegelenk zu evaluieren. Bezüglich der Beurteilung des Hüftgelenkknorpels gibt es hingegen nur vereinzelte Studien. Ziel dieser Studie soll es sein, die Darstellungsqualität des Knorpeltransplantates nach einer autologen Knorpeltransplantation an der Hüfte mittels der dGEMRIC Technik sowie einer hoch auflösenden Protonendichte (PD) Sequenz zu untersuchen. Da die autologe Knorpeltransplantation (ACT) an der Hüfte eine sehr neue Technik darstellt, gibt es diesbezüglich derzeit noch keine Studiendaten.
Methodik: Es wurden 26 Patienten untersucht bei denen durchschnittlich 13 Monate zuvor eine ACT mittels Spheroidtechnik durchgeführt wurde. Auslöser der jeweils im anterolateralen Anteil des Acetabulums gelegenen fokalen Knorpelschäden war in allen Fällen ein femoroacetabuäres Impingement vom Cam-Typ. Intraoperativ wurde die Lokalisation der Knorpeltransplantationsstelle dokumentiert. Es wurde ein MRT mit hoch aufgelösten PD Sequenzen in coronarer, sagittaler und transversaler Richtung durchgeführt. Zusätzlich wurde 60-90 Minuten nach intravenöser Verabreichung von Gd(DTPA) die 3D dGEMRIC Untersuchung durchgeführt, welche in beliebigen Ebenen rekonstruierbar war. Die PD Sequenzen wurden mittels eines adaptierten MOCART-Scores (Maximal erreichbare Punktzahl: 85) ausgewertet. Bei den dGEMRIC Sequenzen wurde die T1 Relaxationszeit im Bereich des Knorpeltransplantates mit derer im umgebenden Knorpel verglichen. Dazu wurde Spearman Rangkorrelationskoeffizient berechnet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der MOCART-Score konnte in allen Untersuchungen ermittelt werden, mit einem Mittelwert von 68.75 im Transplantationsgebiet. Die durchschnittliche T1-Relaxationszeit in den dGEMRIC Sequenzen von 616,4 ms im Transplantationsgebieten korrelierte signifikant mit der T1-Relaxationszeit im ungebenden Knorpel von durchschnittlich 574,5 ms.
Sowohl dGEMRIC als auch hochaufgelöste PD sind nach ACT der Hüfte geeignet, um das Transplantat darzustellen. Der durchschnittliche Proteoglykangehalt des Transplantats war mit dem im umgebenden Knorpel vergleichbar, was ebenso wie der hohe durchschnittliche MOCART-Score für eine gute Einheilung der angezüchteten Knorpelzellen spricht. Beide Techniken kommen somit zu einem übereinstimmenden Ergebnis, was für die Zweckmäßigkeit beider Techniken zur Beurteilung der ACT an der Hüfte spricht. Derzeit werden weitere Untersuchungen, wie etwa eine Bestimmung der Korrelation der jeweiligen Werte mit dem mit dem klinischen Outcome, durchgeführt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI51-1407
doi: 10.3205/14dkou362, urn:nbn:de:0183-14dkou3621
Published: October 13, 2014
© 2014 Landgraeber et al.
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by G. H. | Feb 19, 2018 | Hüfte + Endoprothetik, News
Bedeutung von MRT, CT und klinischer Untersuchung in der Diagnostik der hinteren Beckenringfraktur
Nüchtern J, Hartel M, Jauch S, Henes FO, Rueger JM, Großterlinden L
Fragestellung: Insbesondere osteoporotische Patienten weisen oft Schmerzen im hinteren Beckenring nach Niedrigenergie-Trauma ohne ersichtliche Frakturzeichen im CT auf.
Das Ziel der vorliegenden prospektiven Studie war es, die Empfindlichkeit von CT, MRT und der klinischen Untersuchung in der Detektion von Frakturen im hinteren Beckenring zu beurteilen.
Methodik: 60 Patienten mit einer frischen vorderen Beckenringfraktur in der konventionellen Beckenübersichtsaufnahme wurden in diese prospektive Studie einbezogen. Nach einer fokussierten klinischen Untersuchung des hinteren Beckenrings erhielten alle Patienten sowohl CT- als auch MRT-Untersuchungen des Beckens. Zwei Radiologen werteten unabhängig die CT-und MRT-Bilder. Das vorliegen einer Osteoporose wurde anhand eines etablierten Verfahrens durch Ermittlung der Hounsfield-Einheiten im CT beurteilt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 53 Frauen und 7 Männer mit einem Durchschnittsalter von 74,7 +/- 15,6 Jahre konnten nach Einwilligung in die Studie eingeschlossen werden. 80% der Teilnehmer hatten eine Osteoporose. Im MRT wurden signifikant mehr Frakturen als im CT und in der klinischen Untersuchung nachgewiesen (CT: p< 0.001- 0.002, McNemar). Eine Fraktur im hinteren Beckenring wurde in 48 Patienten (80 %) Patienten mittels MRT nachgewiesen, hiervon hatten 85% eine Osteoporose. In 8 Fällen (17%) wäre bei alleiniger CT Untersuchung eine Fraktur nicht detektiert worden. 38 Patienten (83%) mit positiven klinischen Anzeichen am hinteren Beckenring wiesen einen Bruch des hinteren Beckenrings im MRT auf. In 5 Fällen bestätigte sich der klinische Frakturverdacht im MRT, ohne einen Nachweis im CT. Die klinische Untersuchung zeigt keinen statistischen Unterschied zum CT (p= 0,648- >0,999, McNemar).
Die Bedeutung der klinischen Untersuchung und CT konnten in der Erkennung von Frakturen im hinteren Beckenring bestätigt werden. Die MRT-Untersuchung des Beckens stellte sich in einem Patientenkollektiv mit einem hohen Osteoporoseanteil in der Erfassung von nicht dislozierten Frakturen als überlegen dar. Bei positiven klinischen Zeichen einer hinteren Beckenringfraktur sollte auch bei negativen CT Befund ein MRT in betracht gezogen werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI51-409
doi: 10.3205/14dkou358, urn:nbn:de:0183-14dkou3580
Published: October 13, 2014
© 2014 Nüchtern et al.
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by G. H. | Jän 31, 2018 | Hüfte + Endoprothetik, News
Ultraschall des Hüftgelenkes: Resektionskontrolle nach arthroskopischer CAM-Abtragung beim femoroazetabulären Impingement (FAI)
Lerch S, Kasperczyk A, Berndt T, Rühmann O
Fragestellung: Die arthroskopische Abtragung hat sich als minimal-invasive Behandlungsmethode der Wahl beim FAI vom CAM-Typ etabliert. Anders als bei der offenen Rekonturierung nach chirurgischer Hüftluxation mit vorhandenen Schablonen zur Kontrolle der Resektionshöhe, erfolgt die arthroskopische Resektionskontrolle durch eine intraoperative funktionelle Untersuchung und eine intraoperative Röntgenkontrolle mit dem C-Bogen. Trotzdem können postoperative Röntgenuntersuchungen in Abhängigkeit von der Erfahrung des Operateurs ein frustrierendes Resektionsergebnis zeigen und sind einer der häufigsten Gründe für eine Re-Arthroskopie. Daher war die Fragestellung, ob die Sonographie eine sichere Methodik für die arthroskopische Resektionskontrolle ist und ob das funktionelle oder subjektive Outcome der Patienten abhängig vom Ausmaß der Rekonturierung ist.
Methodik: In einer prospektiven Studie wurden bislang 39 Patienten in einem mittleren Alter von 39 Jahren (18–61 Jahre) mit arthroskopischer Behandlung eines CAM-FAI eingeschlossen. Coxarthrose oder Pincer-Impingement waren Ausschlusskriterien. Alle Patienten erhielten präoperativ und postoperativ eine Ultraschalluntersuchung. Diese erfolgte im ventralen Longitudinalschnitt jeweils in 20° Außenrotation, 0°-Stellung und 20° Innenrotation (IR). Parameter waren alpha-Winkel, anteriores Offset, Offset-Ratio und anteriore femorale Distanz (AFD). Vorherige Studien zeigten bereits eine hohe Korrelation zwischen den präoperativ im MRT und im Ultraschall erhobenen Parametern. Zusätzlich wurde präoperativ und nach 19 Wochen postoperativ der Hip Disability and Osteoarthritis Outcome Score (HOOS) erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der HOOS Score verbesserte sich für alle Fragengruppen signifikant (im Mittel um 34%, p<0,0001), am meisten für die Fragen zur Lebensqualität. In allen Hüftgelenksstellungen fand sich zwischen dem im Ultraschall prä- und postoperativ gemessenen Kopfdurchmesser kein Unterschied; dagegen verbesserte sich der alpha-Winkel in allen Positionen signifikant. Das anteriore Offset und die Offset-Ratio verbesserten sich in 0° und 20° IR signifikant. Bis auf 1 Patient (3%) hatten alle einen postoperativen alpha-Winkel < 50°. Außer in 3 Fällen (8%) konnte keine AFD mehr gemessen werden. Die Werte im postoperativen HOOS Score zeigten keine Korrelation mit dem postoperativen alpha-Winkel, anterioren Offset oder Offset-Ratio. Ein zusätzlicher Labrumschaden hatte keinen Einfluss auf den postoperativen HOOS Score.
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Sonographie für die postoperative Resektionskontrolle nach arthroskopischer CAM-Abtragung geeignet ist. Zwischen dem Patienten-Outcome und dem Rekonturierungsausmaß konnte kein Zusammenhang nachgewiesen werden. Mit dem Erreichen einer Normalisierung der Hüftkopfkontur wird aber eine signifikante Verbesserung des funktionellen und vor allem subjektiven Ergebnisses erzielt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI50-619
doi: 10.3205/14dkou348, urn:nbn:de:0183-14dkou3485
Published: October 13, 2014
© 2014 Lerch et al.
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