by G. H. | Sep 18, 2017 | Hüfte + Endoprothetik, News
Arthroskopische Behandlung von Knorpeldefekten des Hüftgelenkes mittels autologer matrixinduzierter Chondrogenese (AMIC)
Thorey F, Budde S, Ezechieli M, Ettinger M
Fragestellung: Eine Vielzahl klinischer Studien haben den positiven Einfluss von autologematrixinduzierte Chondrogenese (AMIC) bei Knorpelläsionen beschrieben. Für den arthroskopischen Einsatz der AMIC am Hüftgelenk ist bisher keine Operationtechnik beschrieben. Daher wurden in dieser Kadaver Studie die Erreichbarkeit des Femurkopfes und des Azetabulums zur Knorpeltherapie und Techniken zur Einbringung der AMIC untersucht.
Methodik: Bei sechs humanen Kadavern wurden beide Hüftgelenke arthroskopiert (12 Hüfte). Zwei Knorpeldefekte wurden jeweils an den Hüftkopf und an den Femurkopf gesetzt (insgesamt 48 Defekte). Nach einer arthroskopischen Mikrofrakturierung wurden die Defekte mit einer AMIC therapiert. Anschließend wurde die Dislocationrate der AMIC nach wiederholten Hüftgelenkbewegungen beurteilt.
Ergebnisse: Bei allen 48 Defekten konnte die Mikrofrakturierung mit anschließender AMIC Versorgung durchgeführt werden. Die mittlere Dauer zum Einbringen der AMIC betrug 8 ± 2,9 Minuten. Die Dauer hat sich mit zunehmender Erfahrung des Operateurs während der Studie verkürzt. Am Femurkopfzeigten nach 20 Bewegungszyklen 18/24 Defekten keine Dislokationen, 4/24 Defekten geringe Dislokationen und 2/24 Defekten große Dislokationen der AMIC. Am Azetabulum zeigten 22/24 Defekten keine Dislokationen, 2/24 große Dislokationen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In dieser in-vitro Studie konnte gezeigt werden, dass Knorpeldefekte des Femurkopfes und des Azetabulums arthroskopisch mittels Mikrofrakturierung und AMIC versorgt werden können. Die Dislokationsrate war am Femurkopf höher als am Azetabulum, was möglicherweise der Mobilität des Femurkopfes aus dem Acetabulum heraus geschuldet ist. Es werden jedoch dringend klinische Studie benötigt, die den arthroskopischen Einsatz der AMIC am Hüftgelenk untersuchen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI44-1417
doi: 10.3205/14dkou294, urn:nbn:de:0183-14dkou2948
Published: October 13, 2014
© 2014 Thorey et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Sep 11, 2017 | Hüfte + Endoprothetik, News
Arthroskopisch assistierte Mini-open-Operation über den anterioren Hüftzugang zur Behandlung des FAI: Erste Erfahrungen und Ergebnisse einer Multicenter Studie
Ezechieli M, DeMeo F, Cardenas C, Cavalieri P, Windhagen H, Ribas M
Fragestellung: Die chirurgische Behandlung des femoroacetabulären Impigements (FAI) hat sich in den letzten Jahrzehnt aufgrund der zunehmend guten Ergebnissen zum Standard entwickelt. In den Neunzigern Begann die Behandlung über die offene Hüftluxation mit Trochenter-flip Osteotomie nach Ganz. Im Laufe der Jahre entwickelte sich zunehmend die Hüftarthroskopie zur Behandlung des FAI. Aufgrund gewisser Limitierungen dieser Methoden wurde 2002 die arthroskopisch assistierte mini-open Technik (AAMOT) über den anterioren Hüftzugang beschrieben.
Ziel der Studie war es, die Ergebnisse der ersten 72 Fälle der FAI-Behandlung durch AAMOT multizentrisch (Hannover und Reggio Calabria, Italien) zu erheben.
Methodik: Zwei Chirurgen ME und FdM eigneten sich diese Technik bei dem Erstbeschreiber MR an. 72 Patienten wurdendie in AAMOT zwischen 2011 und 2013 operiert wurden eingeschlossen. Gruppe A 56 Patienten (25 Frauen/32 Männer) /durchschnittliches Alter von 36,1 Jahren (14-65) und Gruppe B mit 15 Patienten(9 Frauen/6 Männer)/durchschnittliches Alter von 28,5 Jahren (14-65). Die Durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 15 Monate (6-24), erhoben wurden der WOMAC-Score, HOOS-Score und der UCLA-activity-Score. Erhoben wurden prä- und postoperativ der Impigement-Test, Kompressions-Dekompressions-Test nach Ribas, der alpha-Winkel nach Nötzli (axiale nach Dunn) und der CE-Winkel nach Wiberg (a.p.). OP-Zeit, Blutverlust und Komplikationen wurden ebenfalls ausgewertet. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS, die Signifikanz mit p<0.05 festgelegt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Beide Gruppen A und B zeigten vergleichbare Ergebnisse die OP-Zeit (A: 142,5 Minuten (75-199); B: 134 Minuten (95-175)) und den Blutverlust betreffend (A: 62ml (40-126); B: 68ml (range 45-110)). In beiden Zentren zeigten alle 3 erhobenen Scores significant bessere Ergebnissse zum follow-up Zeitpunkt im Vergleich zu präoperativ (WOMAC score in A: von 64.3 (32-84) auf 91.4 (50-100). B: von 68.1 (48-80) auf 89.4 (range71-100). HOOS-Score in A: von 59.5 (range 38-82) auf 94.4 (range 55-100); B: Von 62.1 (range 49-83) auf 93.8 (range 69-100). UCLA- Score in A: von 5.2 auf 8.1; B: von 5.3 auf 8.4. Auch die erhobenen Winkel zeigten eine signifikante Verbesserung in beiden Gruppen. Präoperativ: 84.3° ± 12.17 (A) und 82.6 ± 11.43 (B), nach Arthroplastik: 50.8 ± 3.67 in A und 52.1 ± 3.24 in B. Der preoperative CE-Winkel änderte sich von 33.6° ± 7.44 (A) und ± 38.43 ± 8.1 (B) auf 30.9 ± 4.1 in A und 34.1 ± 4.24 in B. Es traten 10 Komplikationen auf (9 minor, 1 major)
Die AAMOT ist eine verlässliche und reproduzierbare Technik zur Behandlung des FAI. 70% der beobachteten Komplikationen in beiden Gruppen tauchten jeweils während der ersten 10 Fälle auf, die Gesamtkomplikationsrate ist niedrig. Verglichen mit der offenen Luxation nach Ganz und der Hüft-Arthroskopie ist die Lernkurve steil. Diese ersten Ergebnisse zeigen ein gutes klinisches und radiologisches Outcome, sodass diese Technik zur Behandlung des FAI als Alternative angesehne werden kann.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI44-941
doi: 10.3205/14dkou293, urn:nbn:de:0183-14dkou2933
Published: October 13, 2014
© 2014 Ezechieli et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Sep 11, 2017 | Hüfte + Endoprothetik, News
Die mini-open Schenkelhalsmodulation als Therapieoption des femoroacetabulären Impingements im mittelfristigen Follow-up
Kirschbaum S, Perka CF, Sitterlee F, Wassilew G, Müller M
Fragestellung: Das Femoroacetabuläre Impingement (FAI) bezeichnet einen schmerzhaften, zumeist knöchernen Kontakt zwischen Schenkelhals und Acetabulum aufgrund unphysiologischer, ossärer Anbauten des Schenkelhalses oder Pfannenrandes. Ein repetitives Impingement kann zur Schädigung von Labrum und Gelenkknorpel führen und stellt dadurch einen Risikofaktor für die Entstehung einer Arthrose dar. Die mini-open Schenkelhalsmodulation (SHM) ermöglicht ein minimalinvasives, offenes Abtragen der knöchernen Anbauten und somit die Elimination dieser präarthrotischen Deformität. Da das FAI ein relativ neues Krankheitsbild ist, besteht für die mini-open SHM ein Mangel an mittel- und langfristigen Ergebnissen, insbesondere bezüglich Ausmaß und Dauer des Therapieerfolges.
Methodik: Es wurden 99 Patienten (105 Hüften), die sich aufgrund eines FAI im Zeitraum von 2005 bis 2012 in unserer Klinik einer mini-open SHM unterzogen, nachuntersucht. Es erfolgte die Untersuchung des 1. subjektiven Patienten-bezogene Outcome (Zufriedenheit, Aktivitätslevel, Schmerzsymptomatik (NRS), Funktionsscores (z.B. HOS), 2. des klinischen Outcomes (ROM, Funktionstests, etc.) sowie 3. eine röntgenologische Auswertung der prä-, postoperativen und aktuellen Röntgenbilder (Arthrosegrad, alpha-Winkel, Ossifikationen, etc.). Zusätzlich wurden Rezidiv- und Komplikationsrate ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das mittleres Follow-up betrug 36,8 Monate (4-103). 60% (63) der Patienten waren mit dem Ergebnis zufrieden. 80% (84) gaben ein postoperativ schmerzfreies Intervall (2-103 Monate) an, 66% (55) sind bis zum Zeitpunkt des Follow-up nahezu komplett schmerzfrei. Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung in allen Scores (p<0,01). 77% (81) waren weiterhin sportlich aktiv: 20% (21) mussten die Intensität der ursprünglich ausgeübten Sportart mindern, 23% (24) diese aufgeben. Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung der IRO (12°±8° auf 25°±12°) und Flexion (113°±16° auf 117°±16°). Der alpha-Winkel konnte von 62° (±11°) auf 41° (±7°) korrigiert werden. Präoperativ zeigten 85% (58), postoperativ noch 79% (54) der Patienten ein Arthrosegrad Kellgren ≤1. Die Komplikationsrate betrug 3,9% (2x FKN, 1x Infekt, 1x prolongierte Sekretion). Es wurden 7 Rezidive und 11 Ossifi-kationen beobachtet. 12 Patienten erhielten im Verlauf eine TEP, wobei davon 10 bereits präoperativ ein Arthrosegrad ≥2 aufwiesen.
Die mini-open SHM stellt ein sicheres und effektives Verfahren zur Behandlung des FAI dar. Sie ermöglicht im kurz- und mittelfristigen Verlauf zu einem hohen Prozentsatz die Wiedererlangung einer schmerzfreien Hüftfunktion und damit die Rückkehr zu vorherigen beruflichen und sportlichen Aktivität. Patienten mit einem präoperativen Arthrosegrad ≥2 profitieren nur unzureichend von einer Therapie, wodurch hier die Indikation der mini-open Schenkelhalsmodulation nur sehr zurückhaltend gestellt werden sollte.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI44-319
doi: 10.3205/14dkou292, urn:nbn:de:0183-14dkou2923
Published: October 13, 2014
© 2014 Kirschbaum et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Sep 11, 2017 | Hüfte + Endoprothetik, News
Erreichbarkeit des Hüftgelenkes durch standardisierte arthroskopische Portale
Thorey F, Ezechieli M, Ettinger M, Budde S
Fragestellung: Die Hüftarthroskopie hat sich als operative Technik in den letzten Jahren schnell entwickelt, so dass die wissenschaftlichen Untersuchung hinter diesem zügigen Fortschritt leicht zurückgeblieben sind. Ein fundamentaler Aspekt sind die Festlegung von anatomischen Arealen, die mittels des Hüftarthroskopie erreicht werden können. Ziel dieser Studie war daher, eine Topographie anatomisch erreichbarer Areale innerhalb des Hüftgelenkes zu etablieren.
Methodik: Es wurden 9 unterschiedliche arthroskopische Zugangswege zum Hüftgelenk an 12 Hüften (6 humane Kadaver) analysiert. Intraoperativ erfolgten Markierungen, die für eine Evaluation der Zugangswege nach der Präparation genutzt wurden. Ebenfalls wurden wären der Präparation die Abstände zu relevanten anatomischen Strukturen untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das zentrale Kompartiment konnte durch das anteriore, anterolateral und posterolaterale Kompartiment bis auf einen kleinen posteromedialen Bereich eingesehen werden. Daher sollten diese Portale als Standard Portale benannt werden. Ein mediales Portal kann aufgrund des erhöhten Risikos von Gefäß-Nervenverletzungen nicht empfohlen werden.
Dennoch sollten diese Portale in Abhängigkeit von zu adressierenden intraartikulären Pathologien variiert werden. Es konnten gezeigt werden, dass ein erhöhtes Risiko zur Verletzung des N. cutaneus femoris lateralis bei der Wahl es anterioren Portales besteht.
Die Ergebnisse dieser experimentellen Studie stellen risikoarmen und empfehlenswerten Portale zu unterschiedlichen Arealen des Hüftgelenkes da. Diese können den Operateur bei der präoperative Planung unterstützen und das Erlernen der Hüftarthroskopie bezüglich der Zugangswege unterstützen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI44-1412
doi: 10.3205/14dkou291, urn:nbn:de:0183-14dkou2914
Published: October 13, 2014
© 2014 Thorey et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Mrz 13, 2017 | Hüfte + Endoprothetik, News
Evaluation des Einflusses der Adipositasgrade auf die primäre Hüft-und Knieendoprothetik in einer monozentrischen Studie mit hoher Fallzahl
Günther D, Kendoff D, Krettek C, Gehrke T, Haasper C
Fragestellung: Ziel der Studie war es, den Einfluss der verschiedenen Grade der Adipositas auf die Notwendigkeit des endoprothetischen Gelenkersatzes in Hüft- und Kniegelenk zu untersuchen. Wir nahmen an, dass übergewichtige Patienten zu einem späteren Zeitpunkt der Arthrose einer operativen Behandlung zugeführt werden, dass mehr konservative Implantate verwendet werden und die intra-und perioperativen Komplikationen in diesem Patientengut erhöht sind.
Methodik: Wir untersuchten alle Patienten mit einem BMI>25, die in unserer Klinik im Zeitraum zwischen Januar 2011 bis September 2013 mittels primärer Hüft- oder Knieendoprothese versorgt wurden.
Die Patienten wurden gemäß der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die verschiedenen Adipositasgrade aufgeteilt. Ausgewertet wurden das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der primären Implantation, der präoperative Harris Hip Score (HHS), bzw. Hospital for Special Surgery Score (HSS), das Geschlecht, die Art der implantierten Prothese und die intra- und postoperativen Komplikationen.
Ergebnisse: 6078 Patienten mit einem BMI>25 wurden mit einer primären Hüft- oder Knieendoprothese versorgt. Das Durchschnittsalter sank signifikant (p<0,05) mit steigendem Grad der Adipositas sowohl in der Hüft- als auch Knieendoprothetik. HHS und HSS waren signifikant niedriger bei Patienten mit Adipositas Grad III (p>0,05). Das Verteilungsmuster der Art der verwendeten Endoprothesen veränderte sich mit zunehmendem BMI. Es wurde eher auf konservative Verfahren zurückgegriffen. Peri-und postoperative Komplikationen ähnelten in Form und Anzahl denen der Normalbevölkerung.
Schlussfolgerungen: Die primäre Hüft- und Knieendoprothetik kann in allen Stufen der Adipositas mit geringem perioperativem Risiko durchgeführt werden. Ein steigender BMI bedingt eine endoprothetische Versorgung in jüngeren Jahren, die allerdings erst bei signifikant niedrigeren präoperativen Gelenkfunktionen durchgeführt wird.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI32-853
doi: 10.3205/14dkou199, urn:nbn:de:0183-14dkou1996
Published: October 13, 2014
© 2014 Günther et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Mrz 8, 2017 | Hüfte + Endoprothetik, News
Hüfttotalendoprothesen mit Metall-Metall-Gleitpaarungen nach minimum 18 Jahren Follow-up-Vergleich von Ionen-Konzentrationen im Serum, im Harn und in der Gelenksflüssigkeit
Lass R, Grübl A, Kolb A, Stelzeneder D, Pilger A, Kubista B, Giurea A, Windhager R
Fragestellung: Die Hip Society erklärte am Jahreskongress der AAOS 2013, dass die Diagnose von unerwünschten Reaktionen aufgrund von Metallabrieb (adverse reaction to metal debris, ARMD) in der Hüftendoprothetik ein multifaktorielller Prozess ist. Eine Vielzahl von Faktoren spielt hierbei eine Rolle, einschliesslich klinischer und mechanischer Symptome, das Implantatdesign und die Implantatposition, sowie die Diagnose von Metallionen. Systemische Ionenlevels sind nur ein Faktor in der Untersuchung und sollten nicht alleine herangezogen werden um die Notwendigkeit einer Revision zu treffen. Die Korrelation zwischen Metallionenspiegeln im Serum, im Harn, im Gelenkspunkat und den ARMDs sind bis jetzt nicht vollständig bekannt.
Methodik: In unserer Studie untersuchten wir die Serum-, Harn- und Gelenksflüssigkeits-metallspiegel von zementfreien primären THA mit 28mm-Metall Köpfen mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,2% (Metasul®, Zimmer GmbH). Neunundvierzig (52 HTEPS) von den 98 Patienten (105 HTEPS), welche zwischen November 1992 und Mai 1994 operiert wurden, waren nach minimum 18 Jahren follow-up verfügbar. Wir untersuchten die Korrelation zwischen diesen Werten um herauszufinden, ob erhöhte Serumspiegel auch erhöhte lokale Werte, eine klinische Bedeutung eine erhöhte Versagensrate der Implantate bedeuten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Studie zeigte eine sehr hohe Korrelation zwischen den Serum Kobalt- (Spearmans r=0,81) und Chrom (r=0,77) und den lokalen Flüssigkeitsspiegeln bei Patienten mit einer HTEP als einzige Metallquelle. Jedoch zeigte sich nur eine schwache Korrelation zwischen den lokalen Metallspiegeln und den klinischen Scores, der Pfanneninklination und dem Body-Mass-Index in der Studiengruppe.
Die Serumionenanalyse ist eine wertvolle Untersuchungsmethode für unerwünschte lokale und sytemische Reaktionen bei Patienten mit HTEPs mit Metall-Metall-Gleitpaarungen als alleinige Metallquelle. Bei Patienten mit zusätzlichen Metallquellen oder renaler Insuffizienz sind zusätzliche Untersuchungen wie lokale Gelenkspunktionen oder zusätzliche Bildgebungen, wie MARS-MRIs für die Diagnostik von ARMDs von Bedeutung.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI32-511
doi: 10.3205/14dkou198, urn:nbn:de:0183-14dkou1988
Published: October 13, 2014
© 2014 Lass et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.