Evaluation konventioneller Femurachsen zur Bestimmung der femoralen Rotation unter Berücksichtigung des posterioren Kondylen-Offsets

Evaluation konventioneller Femurachsen zur Bestimmung der femoralen Rotation unter Berücksichtigung des posterioren Kondylen-Offsets

Schüttrumpf JP, Brodkorb T, Walde TA, Frosch S, Wachowski MM, Stürmer KM, Balcarek P

 

Fragestellung: Die Erzeugung eines parallelen, balancierten Beugespalts gilt als eine der Voraussetzungen in der Knieglenksendoprothetik. Die Bestimmung der korrekten femoralen Rotation hat daher eine große Bedeutung. Bei der Referenzierung an der posterioren Kondylenachse (PCA), der anatomischen (aTEA) oder chirurgischen transepikondylären Achse (sTEA) erhält man jedoch unterschiedliche Rotationsergebnisse des femoralen Prothesenschildes. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, die Genauigkeit dieser drei Rotationsachsen mit der individuellen funktionellen Flexionsachse (fFA), welche durch die Zentren der medialen und lateralen Femurkondylencurvatur definiert ist, in Abhängigkeit des posterioren Femurkondylen-Offsets zu untersuchen. Die Hypothese war, dass eine unterschiedliche Größe des medialen und lateralen Kondylen-Offsets (ratio) Einfluss auf die Genauigkeit der PCA, aTEA und sTEA hat.

Methodik: MRT-Unteruchungen von 180 konsekutiven Patienten wurden für die Messung des medialen und lateralen Femurkondylen-Offsets sowie zur Bestimmung der fFA, der PCA, der aTEA und der sTEA verwendet. Bei jedem Fall wurde das Femurkondylen-Offset als Verhältnis (ratio) der medialen zur lateralen Kondyle berechnet. Außerdem wurde die individuelle Abweichung der PCA, der aTEA und der sTEA von der fFA in Abhängigkeit des Offset-ratios bestimmt. Die statistische Auswertung erfolgte mittels t-Test, ANOVA und Pearson-Korrelationskoeffizienten. Ein p<0,05 wurde als statistisch signifikant angenommen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das posteriore Kondylen-Offset betrug im Mittel 1.02 mit einer Spannweite von 0,61-1,67. Sowohl die PCA (2,2±1,4°) als auch die aTEA (3,5±3,1°) und die sTEA (3,2±2,1°) wichen signifikant von der fFA ab (p<0,01). Gleichzeitig fand sich für alle Achsen eine positiv-signifikante Korrelation mit dem Kondylen-Offset (Pearson r: PCA 0,29; aTEA 0,36; sTEA 0,42). Dabei tendiert die aTEA mit ansteigendem Offset-ratio zunehmend in eine Außenrotations- (1,7-5,4°), während die PCA und die sTEA bei einem Offset-ratio <1 eher einer Innenrotationsabweichung im Vergleich zur fFA unterliegen (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Genauigkeit der drei bis dato verwendeten anatomischen Femurachsen (PCA,aTEA,sTEA) zur möglichst optimalen Wiederherstellung der individuellen fFA vom Kondylen-Offset beeinflusst werden. Dabei kann es in Abhängigkeit des Offset-ratios zu Fehlinterpretationen sowohl in Innen- als auch Außenrotationsabweichungen kommen. Für den klinischen Alltag in der Kniegelenksendoprothetik heisst dies, dass das Offset-ratio in die Planung der femoralen Rotation einbezogen werden sollte.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI47-469

doi: 10.3205/14dkou326urn:nbn:de:0183-14dkou3267

Published: October 13, 2014
© 2014 Schüttrumpf et al.
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Knieachsenbestimmung nach Patienten-spezifischer Kreuzband-erhaltender Knieendoprothetik (ConforMIS iTotal)

Knieachsenbestimmung nach Patienten-spezifischer Kreuzband-erhaltender Knieendoprothetik (ConforMIS iTotal)

Arnholdt J, Rudert M, Ripp A, Steinert A

 

Fragestellung: Die Implantation von Patienten-spezifischen Knieendoprothesen stellt ein neues Verfahren zur Behandlung von Gonarthrosepatienten dar. In Gegensatz zur intraoperativen Knieachsenfestlegung mittels intra- oder extramedullaren Ausrichtinstrumentarien oder Navigation erfolgt die Festlegung aller Sägeschnitte und damit der Knieachse anhand von individuell angefertigten Schnittblöcken, die gemäß eines Planungs-CTs und einer Planungsskizze (iView) erstellt werden. In dieser ersten retrospektiven radiologischen Analyse untersuchten wir daher die prä- und postoperative mechanische Knieachse von 131 Patienten nach Implantation einer individuellen Knieendoprothese vom Typ ConforMIS iTotal.

Methodik: Im Rahmen der Versorgung von Gonarthrosepatienten mittels Patienten-spezifischen Knieendoprothetik (ConformMIS iTotal), wurden prä- und postoperativ Ganzbeinstand-Röntgenaufnahmen von 131 Knieendoprothesen angefertigt. Indikationsspektrum waren Gonarthrosen mit intaktem hinterem Kreuzband und bis zu 15° Varus- oder Valgusdeformität. Die Operationen wurden an 2 Endoprothetik-Zentren von 3 Operateuren durchgeführt. Anschließend wurde die mechanische Beinachse prä- und postoperativ vermessen, sowie die Schnittzone der Mikuliczlinie mit der Tibiaplateauebene bestimmt (mediales, zentrales oder laterales Drittel). Als ideale Werte wurden 180° mechanische Knieachse und zentraler Lauf (zentrales Drittel) der Mikuliczlinie angenommen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die mechanische Beinachse betrug durchschnittlich 173,6° ± 3,6° präoperativ und wurde auf 178,1° ± 1,4° postoperativ korrigiert. Der Verlauf der Miculiczline war präoperativ zu 25,9% und postoperativ zu 89,3% im zentralen Drittel. Es gab keine intra-operativen Komplikationen.

Mittels der Patienten-indivuduellen Knieendoprothetik Typ ConforMIS iTotal, lässt sich eine neutrale Knieachse auch bei Deformitäten bis zu 15° zuverlässig wiederherstellen. Weitere Untersuchungen die die erhobenen Daten mit denen der Versorgung mit Standardimplantaten vergleichen und sie mit den klinischen Outcome-Daten korrelieren werden die Wertigkeit dieser Ergebnisse weiter beleuchten.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI47-1065

doi: 10.3205/14dkou320urn:nbn:de:0183-14dkou3203

Published: October 13, 2014
© 2014 Arnholdt et al.
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Knieachsausrichtung umd Implantatpositionierung nach individueller Schlittenendoprothetik (Conformis iUniTM) bei medialer Gonarthrose

Knieachsausrichtung umd Implantatpositionierung nach individueller Schlittenendoprothetik (Conformis iUniTM) bei medialer Gonarthrose

Steinert A, Gilbert F, Arnholdt J, Ripp A, Rudert M

 

Fragestellung: Eine korrekte Ausrichtung der Knieachse und Positionierung des Implantates sind für eine erfolgreiche Versorgung mit unikondylären Schlittenprothesen bei medialer Gonarthrose von zentraler Bedeutung. Die individualisiere Schlittenendoprothetik (ConforMIS iUni) stellt eine neue Behandlungsalternative für unikompartimentelle Kniegelenksarthrosen dar. Ziel dieser radiologischen Analyse an 70 eigenen Patienten mit medialer unikompartimenteller Kniegelenksarthrose ist es daher, die Knieachsverhältnisse prä- und postoperativ nach medialer iUni-Implantation bei zu untersuchen, so wie die Implantatpassform zu bewerten.

Methodik: An 2 Kliniken wurden 70 Conformis iUni Prothesen bei 70 Patienten mit medialer Gonarthrose in einem 2-Jahreszeitraum implantiert. Die individuellen Implantate wurden anhand eines präoperativen CTs und Planungsskizze (iViewTM Technologie) angefertigt und mittels eines prä-navigierten Instrumentariums (iJigTM Technologie) implantiert. Das Patientenkollektiv umfasste 31 weibliche und 39 männliche Patienten mit einem Durchschnittsalter von 59,5 Jahren (Range 48-76 Jahre) zum Zeitpunkt der Operation innerhalb von 2 Jahren. Zur röntgenologischen Evaluierung wurden der femuro-tibiale Winkel, der distale mediale Femurwinkel, der proximale mediale Tibiawinkel und der tibiale Slope an den Röntgenaufnahmen des Kniegelenkes in 2 Ebenen und der Ganzbeinstandaufnahme prä- und postoperativ bestimmt. Die Passform der Komponenten wurde durch Messung von Überständen im Röntgen ap und seitlich postoperativ bestimmt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es zeigte sich bei den operierten medialen Gonarthrosen eine Korrektur der anatomischen Beinachse von durchschnittlich 3,4°, bei einem mittleren femuro-tibialen Winkel von 178,3° (+/- 3,8°) präoperativ und 174,9° (+/- 3,1°) postoperativ. Der mittlere tibiale Slope betrug 6,2° (+/- 3,1°) präoperativ und 5,6° (+/- 3,6°) postoperativ und der proximale mediale Tibiawinkel mit 87,8° (+/- 2,7°) präoperativ und 87,5° (+/- 3,5°) postoperativ, und blieben durch die Operation fast unverändert. Demgegenüber veränderte sich der distale mediale Femurwinkel von 95,8° (+/- 4,6°) präoperativ zu 98,0° (+/- 4,9°) postoperativ. Das Tibiaplateau und die Femurkomponente zeigten in allen Fällen eine sehr gute Passgenauigkeit sowohl in der ap als auch in der seitlichen Ebene (< 1mm Überstand). Die radiologischen Ergebnisse zeigen, dass sich mit dem patienten-spezifischen Implantatsystem eine reproduzierbar exakte Positionierung der iUni-Implantate erzielen lässt. Die Abdeckungen der Kondylen femoral und tibial zeigten sich passend. Die anatomische Knieachse wird in den gezeigten Fällen um durchschnittlich 3,4° korrigiert, wobei dies vor allem durch eine Korrektur des distalen Femurwinkels erreicht wurde. Tibiawinkel und Slope zeigten sich postoperativ weitgehend unverändert. Ob die optimierte Passform der patientenadaptierten Schlittenendoprothetik mittels iUniTM zu einem verbesserten klinischen Outcome führt müssen vergleichende klinische Studien in Zukunft zeigen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI47-1082

doi: 10.3205/14dkou319urn:nbn:de:0183-14dkou3198

Published: October 13, 2014
© 2014 Steinert et al.
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Konfektionierter vs. individualisierter UCE – ein prospektiver randomisierter Vergleich dreier Systeme

Konfektionierter vs. individualisierter UCE – ein prospektiver randomisierter Vergleich dreier Systeme

Beckmann J, Rueth MJ, Mayer C, Best R, Bauer G

 

Fragestellung: Der unikompartimentelle Kniegelenksersatz stellt ein etabliertes Verfahren dar und wird gerade im Hinblick auf die immer jünger werdenden Patienten mit sportlicher Aktivität immer bedeutsamer. Klinische und radiologische Erfolgsraten und Standzeiten sind gut dokumentiert. Neben konfektionierten Systemen gibt es neuerdings personalisierte Prothesen, die die individuelle Anatomie wiederherstellen sollen. Ein klinisch-radiologischer Vergleich zwischen den Systemen ist Ziel der Studie.

Methodik: 85 Patienten wurden prospektiv randomisiert eingeschlossen. 25 erhielten ein etabliertes mobile bearing System (Oxford), 34 ein konfektioniertes fixed bearing System (Partial), 26 ein individualisiertes fixed bearing System (iUni).

Vorbereitung, Anästhesie und operativer Zugang sowie Nachbehandlung erfolgen standardisiert in allen Fällen gleich und werden vom selben Operateur durchgeführt. Präoperativ wie postoperativ wurden klinische Befunde und scores (VAS, KOOS, KSS, sowie nach Rhee und nach Valderrabano) erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Patientengruppen waren vergleichbar hinsichtlich Geschlecht, Alter und BMI sowie Ausgangs-scores(p>0,05). Das mittlere follow-up lag bei 13 Monaten. Der Bewegungsumfang in Flexion/ Extension und die mediolaterale Stabilität waren vergleichbar (p>0,05). VAS, KOOS und KSS sowie Aktivitätslevel waren präoperativ vergleichbar (p>0,05), verbesserten sich bereits 6 Wochen postoperativ signifikant (p<0,01) und auch nach 6 Monaten erneut signifikant (p<0,01). Der Unterschied zwischen den Gruppen war nicht signifikant, aber tendenziell besser zugunsten des individualierten Systems. Die Passform der Prothesen war für die individualisierten Prothesen signifikant genauer (femoral posteriorer Abschluß, tibialer slope, tibiale kortikale Abdeckung bzw. Unter-/ Überstand, p<0,05). Die Beinachse wurde in 3 Fällen (1 individualisierte und 2 konfektionierte) um 1-2° überkorrigiert, sonst jeweils leicht unterkorrigiert.

Alle Systeme führen zu signifikanten Verbesserungen der klinischen Ergebnisse, Lebensqualität und subjektiven scores, allerdings liegen bisher nur kurzfristige Ergebnisse vor. Im Vergleich der Systeme zeigt sich zugunsten der individualisierten Prothesen weiterhin eine klinisch bessere Tendenz, deren Passform jedoch unerreicht ist. Langzeitergebnisse sind zu fordern und interessant, stehen aber noch aus.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI47-1184

doi: 10.3205/14dkou318urn:nbn:de:0183-14dkou3182

Published: October 13, 2014
© 2014 Beckmann et al.
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Verletzungen im Kindesalter – Wann zur Operation?

Wann zur Operation?

Eichin M, Stoll S, Meili S, Käch K

Fragestellung: Die Versorgung suprakondylärer Frakturen bei Kindern mit gekreuzten Spickdrähten ist eine häufige Operation in der Kindertraumatologie. Doch von welchen spitalinternen Faktoren ist die Qualität der Versorgung abhängig? Wir untersuchen die Fälle der letzten 7 Jahre an unserem Level I Traumazentrum.

Methodik: Sämtliche Fälle wurden retrospektiv aufgearbeitet. Erfasst wurden die OP-Zeit, der OP-Zeitpunkt, die Bildverstärker-Zeit, die OP-Lagerung und die postoperativen Komplikationen. Ausschlusskriterien waren offene Frakturen, offene Repositionen, Alter unter 12 Monaten oder über 15 Jahre, die monokondyläre Versorgung, Gefäss-Nervenverletzungen der betroffenen Extremität, sowie unfallbedingte systemisch-neurologische Verletzungen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Kollektiv umfasste 80 Patienten. Der Mittelwert (MiW) der Operationszeit betrug 44.7 Min., der Median (MeW) 39.5 Min. Der MiW der Röntgenzeit war 3.5Min., der MeW 1.9Min. Die Gruppe der in der Nacht operierten Patienten (NOP, n=47. 20:00-08:00) wies eine längere Operationszeit als die Taggruppe auf (DOP, n=33, 08:00-20:00): 47.5Min. vs. 40.5Min. Die Röntgenzeit war ebenfalls länger (4.1Min NOP vs.2.9Min DOP). In der Untergruppe von 20:00 bis 00:00 waren die Operationszeiten im Mittel und auch im Median kürzer (MiW 38Min., MeW 34Min.) als in der Gruppe von 00:00-08:00 (MiW 40.3Min., MeW 40Min.). Die OP-Zeit wurde durch die Operationslagerung nicht beeinflusst (Rücken- vs. Bauchlage: 44.3Min. vs. 44.6Min.). Die postoperative Komplikationsrate betrug 6.1%, (n=5, 3 Nervenverletzungen, 2 Rotationsfehler). Sämtliche Komplikationen fanden sich in der Nachtgruppe zwischen 20:00 und 08:00. Die Verteilung der Komplikationen ist im Fisher-Exact-Test signifikant (p=0.0093).

Bei der Versorgung suprakondylärer Frakturen bei Kindern erhöhen sich die Operationszeiten und die Röntgenzeiten bei einer nächtlichen Versorgung gegenüber der Versorgung am Tag. Diese Erhöhungen waren in unserem Kollekiv nicht statistisch signifikant. Alle postoperativen Komplikationen fanden sich im Patientengut in der Nachtgruppe. Diese Verteilung hingegen war statistisch signifikant. Die Versorgung der suprakondylären Frakturen hat eine tiefe Komplikationsrate, wir empfehlen aber bei fehlenden zwingenden Indikationen zur zeitnahen Operation (Gefäss-Nervenverletzungen, offene Frakturen) die Versorgung am Tage.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI46-1531

doi: 10.3205/14dkou317urn:nbn:de:0183-14dkou3171

Published: October 13, 2014
© 2014 Eichin et al.
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DIS – dynamische intraligamentäre Stabilisierung der akuten traumatischen vorderen Kreuzbandruptur bei Kindern

DIS – dynamische intraligamentäre Stabilisierung der akuten traumatischen vorderen Kreuzbandruptur bei Kindern

Kolp D, Ziebarth K, Kohl S

Fragestellung: Die Therapie der traumatischen vorderen Kreuzbandruptur bei Kindern wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Die Anwendung einer transepiphysealen Technik bei offenen Wachstumsfugen birgt das Risiko einer Wachstumsstörung bei Verletzung der Epiphysenfuge. Wir möchten die ersten Ergebnisse nach intraligamentärer Stabilisierung einer akuten vorderen Kreuzbandruptur ohne die Verwendung eines Sehnentransplantates von 11 jungen Patienten mit akuter traumatischer vorderer Kreuzbandruptur präsentieren.

Methodik: Die neue VKB Rekonstruktionstechnik beruht auf dem Selbstheilungspotential des vorderen Kreuzbandes. Arthroskopisch wird das rupturierte Kreuzband durch einen Polyethylenfaden, der im Femur verankert wird, geschient. Zur Unterstützung der biologischen Heilung wird eine Mikrofrakturierung der femoralen Insertionsstelle durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Zum Follow-up-Zeitpunkt 12 Monate postoperativ zeigten alle Patienten stabile Kniegelenksfunktion bei einem durchschnittlichem Bewegungsausmass von 0-0-150 Grad und vollständig wiedererlangter Sportfähigkeit am Ausgangslevel. Wir konnten keine Beinlängendifferenz oder Beinachsendeviation nachweisen.

Die arthroskopische dynamische intraligamentäre Stabilisierung der akuten vorderen Kreuzbandruptur bei Kindern ermöglicht den Selbstheilungsprozess des VKB. Die vorläufigen Resultate sind sehr vielversprechend.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI46-1533

doi: 10.3205/14dkou316urn:nbn:de:0183-14dkou3161

Published: October 13, 2014
© 2014 Kolp et al.
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