by G. H. | Aug 28, 2017 | Knie + Endoprothetik, News
Knorpelschaden der medialen Femurkondyle: Prospektive Vergleichsstudie zwischen valgisierender kniegelenknaher Osteotomie mit bzw. ohne MACT
Dickschas J, Ferner F, Welsch G, Harrer J, Strecker W
Fragestellung: Knorpelschäden der medialen Femurkondyle können in Abhänigkeit vom Art und Ausmaß des Schadens sowie Alter und Allgemeinzustand des Patienten mit verschiedene operativen Maßnahmen therapiert werden. Beim jungen Patienten stellte die valgisierende Umstellungsosteotomie hier eine effektive Therapieoption dar. In den letzten Jahren wurde die matrixassoziierte autologe Chondrocytentransplantation (MACT) als weitere Therapieoption eingeführt. Die Kombination aus beiden Verfahren wird in letzter Zeit zur Optimierung der Ergebnisse vermehrt eingesetzt.
Methodik: In einer prospektiv vergleichenden Studie wurden bei vergleichbaren Knorpelschäden an der medialen Femurkondyle je 10 Patienten mit akuter Valgisations Osteotomie mit MACT sowie 10 Patienten mit Umstellungsosteotomie ohne MACT eingeschlossen.
Präoperativ sowie bei der Follow up Untersuchung erfolgte die Evaluation mit Visueller Analog Skala (VAS), Lysholm-, Japanese Knie Society-, und Tegner Aktivitäts Score. Im Rahmen der Metallentfernung wurde eine Kontrollarthroskopie durchgeführt, zusätzlich wurde ein MRT zur Beurteilung der Knorpelqualität nach Metallentfernung durchgeführt (dGEMRIC).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Gruppe der Umstellungsosteotomie mit MACT (Durchschnittsalter bei OP 46,2 Jahre, 1 Frau, 9 Männer ) wurden 7 tibiale und 3 femorale kniegelenknahe Umstellungstosteotomien mit einer durchschnittlichen Valgisation von 7,4° (5,5°-10°) durchgeführt. Alle Kontrollarthroskopien zeigten eine komplette Einheilung der MACT mit lückenloser Defektdeckung, eine Patientin zeigte eine Teil-Delamination des Transplantats. Beim Follow up nach 47 (15-72) Monaten konnte der Lysholm Score von 65,8 auf 79,2 gesteigert werden, der Tegner Aktivitätsscore von 3,0 auf 4,1. Der Japanese Knee Society Score verbesserte sich von 69 auf 83,6. Die Schmerzreduktion konnte durch ein Sinken des VAS von 5,6 präoperativ auf 3,55 postoperativ gezeigt werden. In der Kontrollgruppe mit isolierter Umstellungsosteotomie (Durchschnittsalter bei OP 48 Jahre, 2 Frauen, 8 Männer) wurde 8 mal tibial und 2 mal femoral kniegelenknah um durchschnittlich 10,6° (6,5°-18°) valgisiert. Die Kontrollarthroskopien zeigten teilweise eine Regeneration des Defektareals mit Faserknorpel. Beim Follow up nach 44 (9-71) Monaten konnte der Lysholm Score von präoperativ 65,6 auf 79,9 gesteigert werden, der Tegner Aktivitätsscore von 3,33 auf 4,22. Der Japanese Knee Society Score verbesserte sich von 66,5 auf 85,1. Die Schmerzreduktion konnte durch ein Sinken des VAS von 5,27 präoperativ auf 2,88 postoperativ gezeigt werden.
Beide Verfahren zeigen in der Nachuntersuchung eine Beschwerdebesserung der Patienten. Die isolierte kniegelenknahe valgisierende Umstellungsosteotomie schneidet in der Nachuntersuchung mit verschiedenen klinischen Scores gegenüber der Umstellungsosteotomie mit gleichzeitiger MACT nicht schlechter ab. In der Kontrollarthroskopie sowie im MRT zeigt sich jedoch im Defektareal ein qualitativ höherer Regeneratknorpel nach MACT.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI43-1491
doi: 10.3205/14dkou287, urn:nbn:de:0183-14dkou2871
Published: October 13, 2014
© 2014 Dickschas et al.
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by G. H. | Aug 28, 2017 | Knie + Endoprothetik, News
Matrix-gestützte Autologe Chondrozyten-Transplantation (MACT) als Second-Line Therapie: Untersuchung im mittelfristigen Verlauf von 3 Jahren
Niethammer TR, Valentin S, Pietschmann MF, Müller PE
Fragestellung: Die Matrix-gestützte autologe Chondrozyten-Transplantation (MACT) stellt eine etablierte Methode zur Behandlung größerer umschriebener Knorpeldefekte am Kniegelenk dar. Im Vergleich zur anderen knorpelinduzierenden Methoden wie z. B. der Mikrofrakturierung ist die MACT als zweitzeitiges Verfahren aufwendiger und kostenintensiver. Bislang ist die Anwendung der MACT als Second-Line Therapie nach vorangegangenen knorpelinduzierenden Verfahren umstritten. Ziel der vorliegenden Studie ist die Untersuchung der MACT als Secondline Therapie nach knorpelinduzierenden Verfahren am Kniegelenk im mittelfristigen Verlauf von 3 Jahren.
Methodik: In dieser Studie wurden insgesamt 95 Knorpeldefekte mittels Matrix-gestützte autologe Chondrozyten-Transplantation (NOVOCART® 3D) am Kniegelenk behandelt. Dabei wurden 24 Knorpeldefekte (25,3%) als Second-Line Therapie nach zuvor durchgeführten knorpelinduzierenden Verfahren (Mikrofrakturierung, Pridie Bohrung, periostale ACT, MACT) behandelt. Die Evaluation der klinischen Ergebnisse erfolgte anhand der Kriterien des International Knee Documentation Committee (IKDC-Score) sowie der visuellen Analogskala bei Belastung und in Ruhe (VAS) nach 6, 12, 24 und 36 Monaten.
Ergebnisse: Patienten mit einer MACT als Second-Line Therapie zeigten zu allen Zeitpunkten der Nachuntersuchung keine schlechteren Ergebnisse im IKDC sowie der VAS. Im IKDC Score zeigte sich bei Patienten mit MACT als Second-Line Therapie eine signifikante Steigerung von 31,8% auf 58,7% (+26,9%) nach drei Jahren. Die Ergebnisse sind vergleichbar mit den Patienten der Kontrollgruppe mit einer MACT als First-Line Therapie. Diese zeigten eine signifikante IKDC Verbesserung von 37,6% auf 58,9% (+21,3%) im gleichen Beobachtungszeitraum. Signifikant schlechtere Ergebnisse in der VAS bei Belastung und in Ruhe konnten bei Second-Line Patienten nicht festgestellt werden. Eine vermehrte Revisionsrate bei Second-Line Patienten wurde nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass die MACT Behandlung am Kniegelenk ein geeignetes Verfahren für die Behandlung von großen Knorpeldefekten darstellt und eine MACT als Second-Line Therapie nach zuvor durchgeführter knorpelinduzierender Behandlung nicht zu schlechteren klinischen Ergebnissen im mittelfristigen Verlauf von 3 Jahren führt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI43-455
doi: 10.3205/14dkou286, urn:nbn:de:0183-14dkou2865
Published: October 13, 2014
© 2014 Niethammer et al.
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by G. H. | Aug 28, 2017 | Knie + Endoprothetik, News
Navigation bei open wedge HTO – Vorteil oder Kostenfaktor?
Schröter S, Ihle C, Mueller J, Grünwald L, Stöckle U, Ateschrang A
Fragestellung: Kann mit der Navigation bei der open wedge HTO ein präziseres Korrekturergebnis im Vergleich zur digitalen Planung erreicht werden?
Methodik: Zwischen 12/2008 und 12/2011 wurden n=120 Patienten bei medialer Varusgonarthrose mit einer open wedge HTO (TomoFix) versorgt. Die Patienten wurden randomisiert zwischen den Gruppen A:Navigation und B:nicht navigiert aufgeteilt. Den Patienten war vor der Operation das Verfahren nicht bekannt. Der Operateur erhielt die Mitteilung nach öffnen eines verschlossenen Umschlages durch den Studienleiter. Präoperativ wurde bei allen Patienten eine digitale Deformitätenanalyse und Planung mit mediCAD (Hectec) durchgeführt. Es erfolgte bei allen Patienten die Arthroskopie. Nach Sicherstellung der Indikation und Behandlung von Begleitschäden erfolgte die open wedge HTO. Bei Einsatz der Navigation wurde die gewünschte Beinachse ausschließlich nach den Messdaten des OrthoPiloten (Aesculap, Modul Osteotomie) ausgerichtet. In der Gruppe B erfolgte die Korrektur gemäß der digitalen Planung mit Abmessung der Basiskeilhöhe. Eine Kontrolle der Beinachse durch andere Verfahren fand intraoperativ nicht statt. Der mechanische Tibiofemorale Winkel (mTFA) wurde präoperativ, nach 6 Wo, nach 12 Wo, nach 6 Mo, nach 12 Mo und nach 18 Mo digital (mediCAD) vermessen. Der zweiseitige Student t Test für gepaarte Proben wurde zur Überprüfung der Signifikanz eingesetzt. Unterschiede zwischen nicht gepaarten Stichproben wurden mit der einfaktoriellen ANOVA Analyse auf Unterschiede überprüft. Revisionen wurden erfasst.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die durchschnittliche OP-Zeit für die open wedge HTO und ASK lag in der Gruppe A bei 94±24min und in der Gruppe B bei 80±24min (p<0,02). Die Beinachse lag präoperativ in der Gruppe A bei einem mTFA von -5,5±2,6° und in der Gruppe B bei -5,5±2,4°. Es wurde eine Beinachse von 2,7±0,8° in der Gruppe A und von 2,5±0,8 in der Gruppe B angestrebt. Die Unterschiede zwischen den Gruppen waren nicht signifikant. Nach 6 Wo zeigte sich ein mTFA von 1,8±2,1° in der Gruppe A und ein mTFA von 1,7±2,2° in der Gruppe B. Die Differenzen zu der Planung lagen für den mTFA in der Gruppe A bei 1,0±2,0° (p<0,0001) und in der Gruppe B bei 0,8±1,9° (p<0,0001). Der Unterschied zwischen den Gruppen war hingegen nicht signifikant. Nach 12 Wo lag der mTFA bei 1,7±1,8° in der Gruppe A und bei 1,6±2,4° in der Gruppe B, nach 6 Mo bei 1,5±2,3° und 1,3±2,4°, nach 12 Mo bei 1,2±2,1° und 1,1±2,4° und nach 18 Mo bei 1,0±2,4° und 1,0±2,2°. Die Differenzen zwischen den Gruppen waren zu keinem Zeitpunkt signifikant. Insgesamt kam es in zwei Fällen zur Überkorrektur mit Indikation zur Revision. Davon war ein Fall in der Gruppe der Navigation und ein Fall in der Gruppe ohne Navigation. Ein weiterer Fall musste bei Infekt revidiert werden.
Die Navigation bietet im Vergleich zur digitalen Planung für die open wedge HTO keine höhere Präzision bei längerer OP Zeit und höheren Kosten.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI43-480
doi: 10.3205/14dkou285, urn:nbn:de:0183-14dkou2858
Published: October 13, 2014
© 2014 Schröter et al.
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by G. H. | Aug 21, 2017 | Knie + Endoprothetik, News
Lebensqualität nach valgisierender open-wedge Tibiakopfumstellungsosteotomie
Liebs T, Huneke A, Hassenpflug J
Fragestellung: Die Therapie der Gonarthrose beim jungen Patienten wird kontrovers diskutiert. Wenn die degenerativen Veränderungen nur ein Kompartiment betreffen wird von einigen Autoren eine Tibiakopfosteotomie als Alternative zum Gelenkersatz angesehen. Die Einführung von winkelstabilen Implantaten zur Fixierung der Osteotomie hat die Operationstechnik als auch die Nachbehandlung nachhaltig verändert, womit die früher notwendige lange Immobilisierung des Gelenks entfällt.
Es war Ziel dieser Analyse, die Überlebenszeit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität der open-wedge Umstellungsosteotomie bei Benutzung eines winkelstabilen Implantates in der Therapie der isolierten medialen Gonarthrose zu untersuchen.
Methodik: Von Februar 2003 bis Februar 2011 haben wir bei 57 Patienten mit einer isolierten medialen Gonarthrose eine valgisierende open-wedge Tibiakopfosteotomie mit einem winkelstabilen Implantat durchgeführt. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Operation betrug 49,4 Jahre (22 bis 73 Jahre). Die Überlebensanalyse haben wir mit der Kaplan-Meier Methode durchgeführt, wobei wir die Implantation einer Endoprothese als Versagen gewertet haben. Zur Bestimmung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität haben wir den Funktionsscore des WOMAC als Hauptzielvariable genutzt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach einem mittleren Follow-up von 4,2 Jahren (1 bis 8 Jahren) konnten wir 20 Frauen und 34 Männer kontaktieren. Vier Patienten gaben an, dass zwischenzeitlich bei dem betroffenen Knie ein endoprothetischer Gelenkersatz notwendig geworden war. Das Überleben der Umstellungsosteotomie betrug 100% am Ende des dritten Jahres, 97,4% am Ende des vierten Jahres, 91,1% am Ende des fünften Jahres und 85,4% zu den späteren Zeitpunkten. Die Revisionsrate betrug 1,85 pro 100 beobachtete Osteotomie-Jahre. Der mittlere WOMAC Funktionsscore zum Zeitpunkt der Nacherhebung betrug 21,2 (SD 24,2).
Die von uns festgestellte Revisionsrate ist vergleichbar mit den 1,73 Revisionen pro 100 beobachtete Komponentenjahre nach unikondylären Kniegelenksersatz, welche im Bericht des australischen Endoprothesenregisters veröffentlicht worden sind. Insofern scheint der Gelenkerhalt mit der valgisierenden Umstellungsosteotomie in der Behandlung der isolierten medialen Gonarthrose eine gute Behandlungsalternative mit zufriedenstellender gesundheitsbezogenen Lebensqualität zu sein.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI43-1502
doi: 10.3205/14dkou284, urn:nbn:de:0183-14dkou2849
Published: October 13, 2014
© 2014 Liebs et al.
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by G. H. | Aug 21, 2017 | Knie + Endoprothetik, News
Kniestabilität und Kniekinematik nach erfolgreicher Rekonstruktion des Hinteren Kreuzbandes im Langzeitverlauf
Jung T, Ohde J, Benert T, Duda GN, Gwinner C, Kopf S, Weiler A, Boeth H
Fragestellung: Kombinierte Verletzungen des Hinteren Kreuzbandes (HKB) resultieren häufig in einer deutlichen hinteren Instabilität des Kniegelenkes. HKB-Insuffizienz verändert nicht nur die Bewegungsabläufe der unteren Extremität, sondern beeinflusst auch die Muskelaktivierung und resultiert in einer Bewegungsstrategie die Schmerz und Instabilität kompensieren kann. Durch die Entwicklung neuer Untersuchungsmethoden, kann die tibio-femorale Kinematik nicht-invasiv erfasst werden. Das Ziel dieser Studie war es, die Bedeutung der passiven Kniestabilität auf die tibio-femorale Kinematik während Alltagsbewegungen in Patienten nach erfolgreicher HKB-Rekonstruktion mit einem durchschnittlichen Nachuntersuchungszeitraum von 106 Monaten darzustellen.
Methodik: Bei 34 Patienten wurde nach einem durchschnittlichen Nachuntersuchungszeitraum von 106 Monaten (65-191 Monate) gehaltene Rx.-Aufnahmen mittels Telos-Halteapparat, klinische Untersuchung (IKDC, KOOS, SF36, Lysholm) und eine aktive Bewegungsanalyse (Vicon, Oxford, UK) mit alltäglichen Aktivitäten durchgeführt. Die operierte Seite wurde mit der gesunden Gegenseite verglichen, zu dem wurde der Patientengruppe eine gesunde Kontrollgruppe von 10 Patienten gegenüber gestellt. Die Marktpositionen wurden mit Referenzmessungen kalibriert, welche ebenso die mit SARA funktional bestimmten Knieachsen und die Hüftgelenksposition (SCoRE) lieferten. Damit konnten lokale anatomisch referenzierte Koordinatensysteme für Femur & Tibia konstruiert werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Durch die HKB-Rekonstruktion konnte eine deutliche Verminderung der HSL erreicht werden. Dennoch zeigte sich keine Korrelation zwischen subjektiven IKDC und der Kniestabilität. In allen Teilnehmern konnten die Kinematik des Kniegelenkes (Flexion-Extension; Varus-Valgus; Innen-/Außenrotation) dargestellt werden. Bei dem Vergleich mit der gesunden Kontrollgruppe zeigten die rekonstruierten Kniegelenke signifikant reduzierte Beugewinkel und signifikant reduzierte Außenrotationsbewegung (p<0.05) (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Die reduzierte Außenrotation zeigte sich am deutlichsten in der Stand- & Schwingphase in den 3 dargestellten Aktivitäten.
Wir konnten zeigen, dass die subjektive Instabilität der HKB rekonstruierten Kniegelenke während der Alltagsbewegungen wie z.B Treppen laufen auf eine dynamische Dysfunktion, dargestellt durch reduzierte Flexionswinkel, Außenrotations-Momente und posteriore Kraft auf die Tibia während der frühen Standphase erzeugt wird. Es zeigte sich, dass die Beziehung zwischen veränderter Kinematik und klinischen Parametern wir Bandstabilität /-instabilität und IKDC nicht so übereinstimmend ist wie erwartet.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI43-1501
doi: 10.3205/14dkou283, urn:nbn:de:0183-14dkou2831
Published: October 13, 2014
© 2014 Jung et al.
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by G. H. | Apr 24, 2017 | Knie + Endoprothetik, News
Normalisierung des Gangbildes bei Patienten nach Knie-TEP durch Gangtraining auf dem Laufband
Jöllenbeck T, Pietschmann J
Fragestellung: Untersuchungen konnten zeigen, dass im Laufe der Rehabilitation zwar deutliche Fortschritte erzielt werden, das Gangbild aber nicht nur zum Ende der Reha, sondern auch Jahre später noch deutliche Defizite aufweist. Hiermit verbundene Fehlstellungen und Mehrbelastungen können sowohl die Statik wie auch contralaterale Gelenkpartner beeinträchtigen und Folgeschäden wie übermäßige Abnutzungen oder Schmerzen verursachen. Nach ersten positiven Ergebnissen aus der neurologischen Reha war es das Ziel dieser Studie zu prüfen, ob ein visuelles Feedbacktraining auf dem Laufband Auswirkungen auf die Normalisierung des Gangbildes bei Patienten nach Knie-TEP aufweist und zur Reduzierung individueller Defizite beitragen kann.
Methodik: An der prospektiven Studie nahmen 40 Patienten nach Knie-TEP mit erlaubter Vollbelastung teil. Eine altersadäquate Vergleichsgruppe aus 8 Probanden diente als Referenz (RG). Die Patienten haben randomisiert verteilt auf zwei Interventionsgruppen (IG1 mit visuellem Feedback, IG2 ohne Feedback), ein 14-tägiges Laufbandtraining durchgeführt. Beim ersten und letzten Termin (MZP1/MZP2) wurde eine 3D-Bewegungsanalyse durchgeführt. Das Befinden der Patienten wurde vor jedem Training mittels VAS erfasst.
Das Training auf dem instrumentierten Laufband (Zebris FDM) bestand aus 6 Einheiten mit einer Dauer von max. 23 Min., beginnend mit 3 Min. Eingewöhnungsphase bei selbstgewähltem Gangtempo. Bei IG1 wurde danach eine Kurzganganalyse durchgeführt. Lag eine Schrittlängendifferenz der Fußabdrücke vor, wurde diese an die größere Schrittlänge angepasst. Die modifizierten Fußabdrücke wurden auf die Lauffläche projiziert und die Patienten gebeten, diese während der folgenden Trainingsphase möglichst genau zu treffen. Die Trainingsdauer durfte individuell gewählt werden, war aber auf 20 Min. begrenzt. IG 2 absolvierte das Laufbandtraining ohne visuelles Feedback.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen für IG1 über den Trainingszeitraum einen signifikanten Anstieg der Geschwindigkeit, zudem auf OP-Seite Verbesserungen der Schrittlänge und Standphasenverteilung sowie stärkere Verringerungen der Seitenunterschiede. Bei IG2 zeigen sich geringere Verbesserungen mit signifikanten Trends nur bei Geschwindigkeit und Schrittlänge. Gegenüber RG bleiben die meisten Parameter beider Gruppen signifikant defizitär.
Verbesserungen der Weg-Zeit-Parameter sind allgemein auf den normalen Heilungsprozess mit Verbesserungen der Gelenkbeweglichkeit und zunehmender Gangsicherheit bei gleichzeitiger Schmerzreduktion zurückzuführen und konnten bereits belegt werden. Ein visuelles Feedbacktraining auf dem Laufband scheint geeignet, eine schnellere Verbesserung und Normalisierung des individuellen Gangbildes zu ermöglichen. Die laufende Auswertung kinematischer und kinetischer Daten lässt weitere Aufschlüsse erwarten. Nach den bisher vorliegenden Daten kann jedoch vermutet werden, dass eine effektive und dauerhafte Reduzierung der Schonhaltung durch ein visuell gestütztes Laufbandtraining möglich ist.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI34-1263
doi: 10.3205/14dkou216, urn:nbn:de:0183-14dkou2165
Published: October 13, 2014
© 2014 Jöllenbeck et al.
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