by G. H. | Aug 15, 2016 | Knie + Endoprothetik, News
Sport- und Arbeitsfähigkeit nach autologer Knorpelzelltransplantation bei vollschichtigen Knorpeldefekten des Kniegelenks in Abhängigkeit der Defektlokalisation
Pestka JM, Porichis S, Südkamp NP, Niemeyer P
Fragestellung: Die autologe Chondrozytentransplantation (ACT) stellt ein etabliertes Verfahren zur Behandlung vollschichtiger Knorpelschäden des Kniegelenks dar. Auf welchem Niveau präoperativ ausgeübte sportliche und berufliche Tätigkeit wieder aufgenommen werden kann und ob die Defektlokalisation hierauf einen Einfluss nimmt, ist bis heute nur unzureichend untersucht. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, diese Fragestellung anhand eines Kollektivs aus 131 Patienten, welche mittels ACT bei isoliertem Knorpelschaden am Knie behandelt wurden, in Abhänhigkeit der Defektlokalisation zu beantworten.
Methodik: Insgesamt 131 Patienten, die zwischen Juni 2000 und Oktober 2007 operativ behandelt wurden, konnten anhand eines standardisierten Fragebogens bezüglich ihrer Sport- und Arbeitsfähigkeit nach ACT befragt werden. Die Auswertung erfolgt in Abhängigkeit von Patienten- (Alter, Anzahl der Voroperationen, etc.) und Erkrankungs-spezifischen Parametern (z.B. Defektgröße, Defektlokalisation). Die statistische Auswertung wurde mit SPSS durchgeführt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im untersuchten Kollektiv zeigte sich bei einem Durchschnittsalter von 36:2 Jahren (SD 9.2) eine durchschnittlichen Defektgröße von 4.4 cm2 (SD 1.7). Die Defekte verteilten sich zu 55.7% auf den femorotibialen und zu 44.3% auf den patellofemoralen Gelenkabschnitt. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit (AU) betrug 13.6 Wochen (±11.0) und unterschied sich signifikant (p<0.001) in Abhängigkeit der Intensität der Arbeit. Unterschiede zwischen patellofemoralen und femorotibialen Knorpeldefekten fanden sich nicht. Eine Anpassung der Arbeitstätigkeit war nur in 7.7% der Fälle notwendig. Die Dauer der AU war hierbei unabhängig vom Patientenalter. Bezüglich der postoperativen Sportfähigkeit kehrten durchschnittlich 73.1% der Patienten zu sportlicher Tätigkeit zurück, wobei signifikante Unterschiede zwischen kniegelenksbelastenden und weniger belastenden Sportarten beobachtet wurden (z.B. Tennis 7.7% vs. Radfahren 40.8%; p<0.01).
Auch unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Belastungsmuster bei Sportarten schien die Defektlokalisation und -größe keinen Einfluss auf die Wiederaufnahme der sportlichen Tätigkeit zu haben.
Zusammenfassend verdeutlichen die vorliegenden Ergebnisse, dass durch die ACT bei Knorpelschäden des Kniegelenks mit hoher Wahrscheinlichkeit eine alltagskompatible Belastungsfähigkeit erreicht werden kann. Mit Einschränkung stark belastender Berufe erlaubt dies die Ausübung der jeweiligen Tätigkeit ohne wesentliche Anpassung. Bezüglich der Sportaktivität erscheint eine Rückkehr zu leichten und mittelgradigen Intensitätsniveaus realistisch, der Prozentsatz von Patienten die in kniebelastende Sportarten zurück kehrt erscheint dagegen überraschend gering. Die Defektlokalisation beeinflusst weder die postoperative Arbeits- noch die Sportfähigkeit.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI20-1192
doi: 10.3205/14dkou089, urn:nbn:de:0183-14dkou0891
Published: October 13, 2014
© 2014 Pestka et al.
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by G. H. | Aug 15, 2016 | Knie + Endoprothetik, News
Abhängigkeiten der Kraftparameter des Kniegelenkes von der Transplantatwahl bei vorderer Kreuzbandersatzplastik
Lange J, Napp M, Gümbel D, Hinz P, Ekkernkamp A, Frank M
Fragestellung: Evaluation der klinischen und biomechanischen Ergebnisse der initialen Rehabilitation der vorderen Kreuzbandersatzplastik bei unterschiedlichen Transplantaten.
Methodik: In der vorliegenden prospektiv randomisierten Studie wurden 48 Patienten (28 männlich, 20 weiblich) nach vorderer Kreuzbandersatzplastik mit Semitendinosus-gracilis oder Semitendinosus Einbündeltechnik nachuntersucht. Das Durchschnittsalter betrug 28,7 Jahre (16-49Jahre). Das mittlere Nachuntersuchungsintervall war 15 Wochen (11-18 Wochen). Es erfolgte die Einteilung in 2 Untersuchungsgruppen. 24 Patienten erhielten eine Semitendinosussehne (Gruppe 1), 24 Patienten wurden mit einem Semitendinosus-gracilis Transplantat (Gruppe 2) versorgt.
Die klinischen Nachuntersuchungen erfolgten mit der Erhebung des IKDC-, Lysholm- sowie OAK-Score. Es erfolgte die Messung der Kraftparameter in Beugung und Streckung sowie in Funktionsstemme. Die Transplantatstabilität wurde mit einem KT-1000 Arthrometer (MEDmetric, San Diego, CA) gemessen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Score Werte zeigten eine signifikante postoperative Verbesserung in den untersuchten Gruppen. Beim OAK Score zeigten sich eine durchschnittliche Verbesserung auf postoperativ 84 Punkte (52-95) für die Gruppe 1; auf 88 Punkte (64-96) für die Gruppe 2 (p<0,05). Beim Lysholm Score zeigten sich eine durchschnittliche Verbesserung auf postoperativ 83 Punkte (42-100) für die Gruppe 1; auf 85 Punkte (41-100) für die Gruppe 2 (p<0,05). Die KT 1000 Werte zeigten keine signifikanten Unterschiede bei einer Schublade von
Die vordere Kreuzbandplastik mit Semitendinosustransplantat in Einbündeltechnik zeigt in der Nachuntersuchung nach der initalen postoperativen Sportreha einen Vorteil in der funktionellen Stabilität gegenüber der vollständigen Harmstringentnahme.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI19-1517
doi: 10.3205/14dkou087, urn:nbn:de:0183-14dkou0871
Published: October 13, 2014
© 2014 Lange et al.
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by G. H. | Aug 8, 2016 | Knie + Endoprothetik, News
Einfluss der Transplantatwahl zwischen Hamstrings- und Quadrizepssehne bei implantatfreier VKB-Rekonstruktion auf die Muskelfunktion
Horstmann H, Felmet G, Tegtbur U, Krettek C, Jagodzinski M
Fragestellung: Die vorliegende Studie vergleicht erstmalig den Ersatz des vorderen Kreuzbandes (VKB) mit Beugesehnen einerseits bzw Quadrizepssehne in der implantatfreien Operationstechnik andererseits.
Die Hypothese ist, dass sich die kurz- und langfristigen Ergebnisse der Muskelfunktion nach operativer Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes zwischen Quadrizeps- und Hamstring-Sehnen nicht unterscheiden.
Methodik: Es wurden 48 Patienten in diese prospektiv randomisierte zwei Centerstudie eingeschlossen. Dargestellt werden die 6-Monats-Ergebnisse der auf 24 Monate angelegten Studie. Durch Randomisierung wurde in zwei Gruppen eingeteilt, die eine wurde mit einem Hamstringstransplantat und die andere mit einem Quadrizepssehnentransplant versorgt. Die Operationen erfolgten in implantatfreier Technik. Die Patienten wurden auf ihre Muskelfunktion an Hand von Fragebögen und isokinetscher Kraftmessung präoperativ, 6 Wochen, 3 Monate, 6 Monate und 12 Monate postoperativ untersucht. 46 Patienten haben das 6 Monats Follow-up abgeschlossen.
Aufgrund von streng definierten Ein- und Ausschlusskriterien wurden 11 Patienten aus der Studie ausgeschlossen (screened: 59 Patienten)
Die erhobenen Daten wurden mit Mittelwertanalyse und ANOVA ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der IKDC-Score entwickelte sich von einem Mittelwert von 59,7 (±17,0) in der Ausgangsuntersuchung auf 90,8 (±12,3) nach 6 Monaten postoperativ für das Hamstringstransplantat. Der Quadrizepssehnenersatz zeigte Werte von 66,7 (±17,3) in der Ausgangsuntersuchung und 93,9 (±5,3) nach 6 Monaten.
Die Unterschiede von der Ausgangsuntersuchung verglichen mit den Daten 6 Monate postoperativ im Lysholm-Score für das Hamstringstransplantat betrugen 60,5 (±18,9) zu 91,2 (±10,8). Der Quadrizepssehnenersatz zeigte Werte von 72,2 (±13,6) in der Ausgangsuntersuchung und 94,6 (±4,8) nach 6 Monaten.
Die anterior-posterier Translation gemessen im KT 1000 in cm zeigte Werte für die Differenz von gesundem Knie zu verletztem Knie von -0,3 (±2,6) für postop zu 0,2 (±1,2) in der 6 Monatskontrolle für das Hamstringstransplantat. Die Differenz vom Quadrizepssehnentransplantat ergab postoperativ Werte von 0,3 (±1,5) und -0,1 (±1,4) zur 6 Monatskontrolle. Die Maximalkraft in Nm für die Extension am verletzten Knie entwickelte sich von einem Mittelwert von 136,5 (±67,8) in der Ausgangsuntersuchung auf 128,4 (±54,4) nach 6 Monaten postoperativ für das Hamstringstransplantat.
Der Quadrizepssehnenersatz zeigte Werte von 157,5 (±64,7) in der Ausgangsuntersuchung und 162,6 (±56,1) nach 6 Monaten.
Im Hamstringtranplantat betrugen die Unterschiede in der Ausgangsuntersuchung verglichen mit den Daten 6 Monate postoperativ für die Maximalkraft in der Flexion 85,0 (±43,9) zu 92,6 (±31,0).
Der Quadrizepssehnenersatz zeigte Werte von 115,9 (±31,1) in der Ausgangsuntersuchung und 116,3 (±62,7) nach 6 Monaten.
Die Unterschiede der beiden Untersuchungsgruppen sind nicht signifikant. Die initial gestellten Hypothesen werden durch die vorläufigen Ergebnisse der Studie bestätigt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI19-1500
doi: 10.3205/14dkou086, urn:nbn:de:0183-14dkou0864
Published: October 13, 2014
© 2014 Horstmann et al.
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by G. H. | Aug 8, 2016 | Knie + Endoprothetik, News
Passive rotational tibiofemoral stability can be completely restored after acl reconstruction
Moewis P, Duda G, Taylor W, Heller M, Doyscher R, Boeth H, Zhong Y, Jung T
Objective: One of the most important ligaments for providing knee joint stability is the anterior cruciate ligament (ACL). Although providing the primary restraint to anterior translation of the tibia relative to the femur, the ACL also restrains internal tibial rotation, which makes restoration of rotational stability an important goal of ACL reconstruction. We hypothesize that internal rotation, an indicator for joint stability, varies with knee flexion and is altered with regeneration. This study aimed to elucidate the influence of ACL reconstruction on passive rotational stability.
Method: A novel device was developed to achieve an accurate and objective measure of knee-joint rotational stability. The patient foot is fixed to a rotating plate and a 6 DoF force transducer. An axial torque of 2.5 Nm is manually applied to the knee while synchronised fluoroscopic images of the tibia and femur are acquired. 3D surfaces of femur and tibia are then registered to the fluoroscopic images to allow skeletal tibiofemoral axial rotation to be calculated. The injured and healthy contralateral limbs of 13 patients with confirmed ACL injury were measured preoperatively as well as after 3 and 12 months follow-up.
Results and conclusion: Significant differences were found between the injured and the healthy contralateral knees at both flexion angles (Fig 1). At 3 months after reconstruction, a reduction of the internal rotation was seen, although this remained significantly different to the healthy knees at 30° knee flexion. However, after 12 months, a full restoration of the stability was observed for the reconstructed knees compared to the healthy contralaterals.
Although a reduction of the internal rotation was observed after 3 months, the significant difference observed at 30° suggests lack of stability, possibly due to reduced mechanical properties or fixation stability of the graft tissue. It is known that a time window of 6 months is needed to ensure biological remodelling of the reconstructed ACL [1]. After 12 months, this process appears to be completed with improved rotational stability at both flexion angles. Further investigation should focus on parameters that influence the rotational stability and thus alter the risk for ACL re-rupture, especially in patients with concomitant injuries to other passive structures, particularly the collateral ligaments.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI19-1216
doi: 10.3205/14dkou085, urn:nbn:de:0183-14dkou0855
Published: October 13, 2014
© 2014 Moewis et al.
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by G. H. | Aug 8, 2016 | Knie + Endoprothetik, News
Re-Ruptur Rate nach vorderem Kreuzbandersatz unabhängig vom verwendeten Transplantat. Eine epidemiologische Studie an 4053 Judo-Sportlern
Akoto R, Lambert C, Helm P, Balke M, Frosch KH, Giannakos A, Heitmann M, Höher J
Fragestellung: Re-Rupturen nach Ersatz des vorderen Kreuzbandes werden in der Literatur zwischen 5 -15% angegeben, die Ursachen sind vielfältig. Inwieweit ein Transplantat spezifisches Re-Ruptur Risiko besteht ist unklar. Es gibt in der Literatur Hinweise, dass Hamstring-Transplantate im Vergleich zur Patellarsehne eine höhere Rate an Re-Rupturen aufweisen.
In vorliegender Studie sollte geklärt werden, ob die Re-Ruptur-Rate nach VKB-Ersatz mit Hamstring-Transplantaten im Vergleich zur Patellarsehne in der Sportart Judo erhöht ist?
Methodik: Die Datenerhebung erfolgte über einen internetbasierten anonymisierten Fragebogen über das Programm SurveyMonkey (https://de.surveymonkey.com/). Der Fragebogen wurde über die Homepage, über einen Email-Verteiler und über die Facebook Seite des Deutschen Judobundes publiziert. Zum Vergleich der transplantatspezifischen Versagensraten wurde eine einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) durchgeführt. Ein positives Ethikvotum der Universität Witten-Herdecke liegt vor.
Ergebnisse: Es konnten 4053 (65,1% m., 34,9% w.) Judo-Sportler in die Studie eingeschlossen werden. 22,7% der Befragten waren unter 18 Jahren, 14,3% zwischen 18 und 20 Jahren, 32% 21-29 Jahre, 13,7% 30-39 Jahre, 10,3% 40-49 Jahre, 5,2% 50-59 Jahre und 1,7% älter als 60 Jahre.
457 (15,6%) der Befragten gaben an einen Kreuzbandriss erlitten zu haben (14,3% m., 16,9% w.).
86% der Kreuzbandverletzungen betrafen das vordere, 14% das hintere Kreuzband.
144 (34,1%) der Kreuzbandverletzten Judoka gaben an mit einem Hamstring-Transplantat versorgt worden zu sein, 121 (28,7%) Patellarsehne, 32 Quadrizepssehne (7,6%), 57 (13,5%) andere Sehnen und 68 (16,1%) konservativ.
Die sportartspezifische Ausfallzeit betrug bei 4,7% der Befragten 3-6 Wochen, 7,6% 6-12 Wochen, 27,9% 3-6 Monate, 29,7% 6-9 Monate 16,9% 9-12 Monate und 13,3% mehr als 12 Monate.
Rupturen der Gegenseite traten bei 68 (15,3%) Probanden auf.
67 (15,1%) der Studienteilnehmer gaben an eine Re-Ruptur des vorderen Kreuzband erlitten zu haben.
Die angegebene Re-Ruptur Rate betrug für die Hamstrings 16% (N=23), für das Patellarsehnentransplantat 19% (N=23), Quadrizeps-Transplantate 25% (N=8) und 12,3% (N=7) für andere Transplantate. Die Re-Ruptur Raten zwischen den untersuchten Transplantaten war statistisch nicht signifikant (p=,015).
136 (30,6%) der Studienteilnehmer gaben an ihr altes sportliches Niveau nach primärer vorderer Kreuzbandruptur wieder erreicht zu haben, bei 182 (40,9%) war es leicht verringert, 109 (24,5%) gaben eine deutliche Verringerung an und 18 (4%) berichteten, dass sie die Sportart Judo nach der Kreuzbandverletzung nicht mehr ausüben konnten.
Schlussfolgerung: Die Re-Ruptur Rate nach vorderem Kreuzbandersatz scheint in der Sportart Judo unabhängig vom verwendeten Transplantat. Die hohe Rate an Kreuzbandrupturen und die damit verbundenen langen Ausfallzeiten und verbleibenden Einschränkungen des sportlichen Niveaus zeigen das Prävention und Rehabilitation von Kreuzbandverletzungen von höchster Wichtigkeit sind.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI19-225
doi: 10.3205/14dkou084, urn:nbn:de:0183-14dkou0844
Published: October 13, 2014
© 2014 Akoto et al.
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by G. H. | Aug 8, 2016 | Knie + Endoprothetik, News
Arthroskopische Rekonstruktion des Popliteuskomplexes (PLC), eine neue Dimension in der Therapie posterolateraler Instabilitäten des Kniegelenks?
Frosch KH, Akoto R, Giannakos A, Heitmann M, Enderle E, Preiss A
Fragestellung: Mit kombinierter Versorgung von hinterer Kreuzbandverletzung (HKB) und der posterolateralen Ecke kann mittels arthroskopischer HKB-Plastik und minimal invasiver (extraanatomischer) Augmentation nach Larson eine Reduktion der dorsalen Instabilität von ca. 50% erzielt werden. Mit anatomischen Techniken werden bessere Ergebnisse beschrieben, es ist jedoch eine offene und aufwendige Operationstechnik notwendig. In vorliegender Studie soll deshalb eine neue arthroskopische und anatomische Operationstechnik für die Rekonstruktion des des PLC vorgestellt und an Leichenkniegelenken auf Reproduzierbarkeit und Genauigkeit überprüft werden.
Methodik: Die Lokalisationen für die anatomische femorale und tibiale Tunnelposition wurden im Vorfeld der Studie an 30 MRTs von Kniegelenken vermessen und festgelegt. Die Operationstechnik wurde dann an 5 humanen Kadaverkniegelenken entwickelt und anschließend an weiteren 8 humanen Kadaverkniegelenken auf Reproduzierbarkeit und Genauigkeit überprüft (8 mal männlich, 5 mal weiblich, mittleres Alter 78,5 (52 – 88) Jahre).
Es wurde in arthroskopischer Technik das HKB, der PLC und das laterale Kollateralband (LCL) jeweils mit Hamstringsehnen rekonstruiert. Die Platzierungen des femoralen und tibialen Bohrkanals für die Rekonstruktion des PLC wurden zu definierten Landmarken in Beziehung gesetzt und vermessen. Als reproduzierbar wurde die exakte Wiederholung der OP-Technik bei allen 8 Kniegelenken definiert, als Genauigkeit eine Abweichung des Zentrums der Bohrkanäle vom jeweils anatomischen Punkt von < 3 mm.
Ergebnisse: Der femorale Bohrkanal lag mit hoher Reproduzierbarkeit und Genauigkeit im Zentrum des femoralen Ansatzes des Popliteussehne (im Mittel 1,1 (±1,6) mm distal des Zentrums) und 11,3 (±2,1) mm distal des Zentrums des femoralen LCL-Ansatzes.
Auf der tibialen Seite war der Bohrkanal in allen Fällen im geplanten distalen Drittel des Sulcus popliteus. Im Mittel konnte der tibiale Bohrkanal genau auf Höhe der Spitze des Fibulaköpfchens (±1,5 mm) und 0.6 (±1.7) mm medial des medialen Randes des Fibulaköpfchens platziert werden. Das Zentrum des tibialen Kanals lag im Durchschnitt 7,5 (±1,4) mm distal der Knorpel-Knochengenze und 13,4 (±2,3) mm distal der Gelenklinie.
Weniger zuverlässig als arthroskopische Landmarken erwiesen sich der mediale (30,3 ±2,8 mm) und laterale Rand (13,7 ±4,2 mm) des tibialen HKB-Ansatzes.
Die mittlere extraossäre Länge des Popliteustransplantates betrug 5,3 (±0,5) cm und diejenige für das LCL 5,6 (±0,4) cm.
Schlussfolgerung: Die vorgestellte arthroskopische Technik für die anatomische Rekonstruktion des Popliteuskomplexes wurde bisher in der Literatur nicht publiziert, ist reproduzierbar und zeigt eine hohe Genauigkeit für die femorale und tibiale Bohrkanalplatzierung. Erste vielversprechende klinische Ergebnisse liegen bereits vor. Langzeitergebnisse bleiben abzuwarten.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI19-165
doi: 10.3205/14dkou083, urn:nbn:de:0183-14dkou0832
Published: October 13, 2014
© 2014 Frosch et al.
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