Verbesserte bakterielle Nachweisrate durch die Kultur von Sonikationsflüssigkeit in Blutkulturfalschen

Verbesserte bakterielle Nachweisrate durch die Kultur von Sonikationsflüssigkeit in Blutkulturfalschen
Janz V, Wassilew G, Müller M, Perka CF

Fragestellung: Eine schnelle und effektive Identifikation des verursachenden bakteriellen Spezies ist für die effektive Therapie von periprothetischen Infektionen unerlässlich. Der entscheidende Vorteil der mikrobiologischen Erregerkultur ist, dass die weitere medikamentöse Therapie Antibiogramm gerecht erfolgen kann. Aus diesem Grund ist eine Optimierung der Kulturverfahren zur Verbesserung der Nachweisrate und -zeit vorteilhaft.

Die Kultur von Synovialflüssigkeit in Blutkulturflaschen führt zu einer höheren Nachweisrate als die Bebrütung auf konventionellen Agarplatten. Die Hypothese dieser Studie war, dass die Vorteile dieser Kulturmethode ebenfalls für Sonicationsflüssigkeit zutreffen und in einer höheren bakteriellen Nachweisrate resultieren. Des Weiteren wurde untersucht, ob die Kultur von Sonicationsflüssigkeit in Blutkulturflaschen eine schnellere Keimindentifikation ermöglicht, als die konventionelle Plattenkultur.

Methodik: Es erfolgte eine retrospektive Analyse der mikrobiolgischen Kulturbefunde von 206 Knie- und Hüft-TEP Revisionen. Diese beinhalteten folgende intraooperative Proben: Synovial-, Gewebs- und Sonicationsproben. Für die Synovial- und Sonicationproben erfolgte eine separate Bebrütung sowohl auf Plattenkulturen als auch in Blutkulturflaschen. Alle Proben wurden einer 14-tägigen Langzeitbebrütung unterzogen.

Ergebnisse: In unserem Patientenkollektiv zeigten 112 Patienten einen positiven Bakteriennachweis, unabhängig von der entnommenen mikrobiologischen Probe. Sowohl die meisten Keimnachweise als auch die höchste prozentuale Nachweisrate konnten durch die Sonicationskulturen nachgewiesen werden. Die zusätzliche Bebrütung in Blutkulturfalschen führt sowohl bei den Synovialkulturen als auch bei der Sonicationsflüssigkeit zu einer weiteren Verbesserung der Nachweisrate und einer schnelleren Identifikation der verursachenden Spezies. Von den 51 positiven Sonications-Plattenkulturen konnte in 49 Fällen ebenfalls ein positiver Keimnachweis in den Sonications-BK-Falschen erzielt werden (96%).

Diskussion und Schlussfolgerungen: Die längere Kulturzeit der Sonicationsflüssigkeit im Vergleich zu den Synovialkulturen, kann durch die vermehrte Akquisition von Bakterien mit verminderter Wachstumsbereitschaft aus dem Biofilm erklärt werden. Dies spiegelt sich ebenfalls in der höheren allgemeinen Nachweisrate der Sonicationskulturen wieder.

Die zusätzliche Kultur von Sonicationsflüssigkeit in Blutkulturflaschen ist ein einfaches Mittel um eine schnellere und erhöhte Nachweisrate zu erlangen und die mikrobiologische Diagnostik somit zu optimieren.

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI58-1085

doi: 10.3205/14dkou419 urn:nbn:de:0183-14dkou4197

Published: October 13, 2014
© 2014 Janz et al.
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Sensitivität und Spezifität der Standarddiagnostik in der Differentialdiagnostik der periprotetischen Infektion

Sensitivität und Spezifität der Standarddiagnostik in der Differentialdiagnostik der periprotetischen Infektion

Randau T, Friedrich M, Wimmer MD, Kohlhof H, Schmolders J, Stoffel-Wagner B, Wirtz DC, Gravius S

Fragestellung: Die Definition eines Implantatinfektes ist bereits in sich komplex, und verschiedene Arbeitsgruppen haben verschiedene Klassifikationen vorgeschlagen, wie ein Infekt definiert sein soll, jedoch darf man sagen, dass es nach wie vor keinen Gold-Standard in dieser Frage gibt.

Die Routinediagnostik schließt in der Regel neben der Analyse von peripherem Blut und Gelenkpunktat eine invasive Probengewinnung für Pathologie und Mikrobiologie ein, zudem findet oft das makroskopische Erscheinungsbild des Gelenkes und der Eindruck des Operateurs vom Situs Einfluß in die Diagnostik.

In der vorliegenden Untersuchung testen wir diese Kriterien unabhängig voneinander auf ihre Sensitivität und Spezifität bzgl. der Vorhersage eines Infektes und auf ihre Korrelation untereinander.

Methodik: Im Rahmen einer prospektiven diagnostischen Studie wurden insgesamt 120 Patienten mit der Diagnose „schmerzhafte Endoprothese“ an Knie oder Hüfte und der Indikation zur operativen Revision erfasst. Von allen Patienten wurde das CRP im Serum, die Leukozytenzahl im Blut, die Zellzahl und der Anteil polymorphkerniger Granulozyten, sowie der intraoperative Befund und das Ergebnis der pathologischen und mikrobiologischen Untersuchung registiert. Anschliessend wurden die Patienten unabhängig des zu untersuchenden Parameters in die Gruppen „Infekt“ und „Kein Infekt“ klassifiziert und die Sensitivität und Spezifität des einzelnen Parameters gegen die Aussage der übrigen Parameter getestet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: CRP als serologischer Standardmarker zeigte bei einer Erhöung über 6 mg/dl eine mäßige Sensitivität von 63% bei einer Spezifität von 73%. Die Leukozytose war mit >95% sehr spezifisch, aber sehr wenig sensitiv (<20%) um einen Infekt zu erkennen, ähnlich der positiven Zellzählung im Punktat – bei einer Spezifität von fast 100% entgingen fast 50% der Infekte diesem Kriterium – von einer negative Zellzahl darf also nicht automatisch auf die Abwesenheit eines Infektes geschlossen werden. Lag der Anteil der Polymorphkernigen im Punktat >65%, so war dies nur 52% spezifisch für einen Infekt, bei mehr als 80% erhöhte sich die Spezifität auf 90%, leider sehr zu Lasten der Sensitivität, die auch hier nur noch knapp 40% betrug. Die Mikrobiologie war bei immerhin 8 Patienten positiv ohne Korrelat in den restlichen Parametern, was entweder als Kontamination oder als frühe Detektion eines low-grade Infektes gewertet werden kann. Fistelgänge waren stets mit anderen positiven Zeichen eines Infektes vergesellschaftet, und insgesamt im Kollektiv sehr selten. Überraschend gut zeigten sich die subjektiven Beurteilungen des Situs durch den Operateur. Der „makroskopische Verdacht auf Infekt“ war mit 93% der sensitivste Parameter aller gemessenen, und zeigte mit über 65% eine annehmbare Spezifität, jedoch neigen die Operateure augenscheinlich eher dazu, im Zweifel eher pro Infekt zu vermuten.

In der Zusammenschau erkennen wir den Bedarf an ein besseres Definitionssystem und zusätzliche Parameter in der Infektdiagnostik.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI58-509

doi: 10.3205/14dkou418 urn:nbn:de:0183-14dkou4186

Published: October 13, 2014
© 2014 Randau et al.
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Sportliche Aktivität nach Knieendoprothese mit rotierender Plattform

Sportliche Aktivität nach Knieendoprothese mit rotierender Plattform

Mayr HO, Reinhold M, Stöhr A, Hube R, Südkamp NP, Bernstein A

Fragestellung: Welche sportliche Aktivität, welche subjektiven und objektiven Befunde werden nach Totalkondylenprothese mit rotierender Plattform erreicht?

Methodik: Retrospektive Studie, 81 Patienten, 6 Jahre follow up. Sämtliche Knieglenke waren mit einer Totalkondylenknieprothese (CR) mit rotierender Plattform versorgt worden. Die sportliche Aktivität wurde erfasst. Es fand eine klinische Untersuchung statt. Die subjektiven und objektiven Befunde wurden nach KOOS, WOMAC, OKS und IKDC 2000 beurteilt.

Statistische Analyse: t-test, Mann-Whitney-U-test, Wilcoxon-test, mit statistischer Signifikanz p<0.05

Ergebnisse: Nachuntersuchungszeitraum: 6,4 ±0,9 J.. Die Patienten treiben durchschnittlich 3,5x (2x präop) und 5,3 h (3,3h präop) wöchentlich Sport. Ski alpin: 25% versus 17% präop. Aquafit: 26% versus 15% präop. Bergwandern: 70% versus 27% präop. Fitness: 33% versus 18% präop. Golf: 11% versus 5% präop. Jogging: 4% versus 4% präop. Klettern: 9% versus 2,5% präop. Skilanglauf: 27% versus 16% präop. Nordic Walking: 31% versus 10% präop. Radfahren: 94% versus 68% präop. Schwimmen: 76% versus 69% präop. Tanzen. 46% versus 18% präop. Tennis: 10% versus 4% präop. Im KOOS-Sports erreichten die Patienten einen Wert von 60 ±28, im WOMAC gesamt einen Wert von 121 ±151, im OKS einen Wert von 44 ±4. Im KSS objektiv einen Wert von 87 ±10 und im KSS Funktion subjektiv einen Wert von 93 ±9. In den klassischen Endoprothesenscores bestand bei Nachuntersuchung kein signifikanter Unterschied zwischen den präoperativen Varus- und Valgusknien. Im IKDC subjektiv erreichten die Varusknie 87 und die Valgusknie 82 Punkte. Dieser Unterschied ist signifikant (p=0,032), jedoch nur marginal klinisch relevant. Im IKDC objektiv waren die Varusknie mit 70% am häufigsten in der Gruppe B (fast normal) und die Valgusknie mit 56% am häufigsten in der Gruppe C (abnormal) vertreten. Der Unterschied im IKDC objektiv war hochsignifikant (p<0.001)

Schlussfolgerung: 6 Jahre nach TKA mit rotierender Plattform nimmt die sportliche Aktivität nahezu in allen Sportarten gegenüber präoperativ deutlich zu. Überproportional häufig werden jedoch low impact-Sportarten betrieben. Im IKDC schneiden die präoperativen Varusknie signifikant besser ab als die präoperativen Valgusknie.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI57-274

doi: 10.3205/14dkou416 urn:nbn:de:0183-14dkou4166

Published: October 13, 2014
© 2014 Mayr et al.
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Einfluss der Implantation einer muskelschonenden, metaphysär verankerten Kurzschaft-Hüft-Totalendoprothese auf die Funktion von Knie und Sprunggelenk

Einfluss der Implantation einer muskelschonenden, metaphysär verankerten Kurzschaft-Hüft-Totalendoprothese auf die Funktion von Knie und Sprunggelenk – vorläufige Ergebnisse

Haarmeyer T, Seehaus F, Budde S, von Lewinski G, Windhagen H, Flörkemeier T

Fragestellung: Bei der Coxarthrose scheinen auch die Funktion des ipsilateralen Knies und Sprunggelenks herabgesetzt zu sein. Es gilt, dass die Implantation einer konventionellen Hüft-TEP das Gangbild verbessert, wenngleich weiterhin Gangbildabweichungen feststellbar sind. Ziel dieser Studie ist es, festzustellen, in wie weit eine Coxarthrose die Funktion von Knie und Sprunggelenk präoperativ affektiert und ob sich innerhalb des ersten postoperativen Jahres ganganalytisch signifikante Verbesserungen zeigen. Obendrein soll geklärt werden, ob sich durch die Wahl des lateralen Standartzuganges oder des muskelschonenden anterolateralen MIS-Zuganges bei der Implantation einer neuartigen, metaphysär verankerten Hüft-TEP Unterschiede hinsichtlich des Einflusses auf das Knie- und Sprunggelenk ergeben.

Methodik: In dieser prospektiven Studie nahmen 60 Probanden teil, die eine radiologisch nachweisbare Coxarthrose bei normaler motorischer Funktion der unteren Extremitäten aufwiesen. Ausschlusskriterien waren ein Alter >70, Adipositas mit BMI >35, sowie die Implantation einer Knie- oder Hüft-TEP innerhalb der letzten 6 Monate. Präoperativ wurde eine 3D Ganganalyse durchgeführt. Dabei wurden kinematische Parameter, wie die Weg-Zeit-Parameter, Winkel-/Rotations-/Drehgeschwindigkeit und -beschleunigung der einzelnen Segmente der unteren Extremität (PlugIn Gait-Modell), sowie kinetische Parameter, wie Bodenretraktionskräfte und Gelenkmomente (Kraftmessplatten) gemessen. Gleichzeitig wurden zwei Zugänge verglichen: anterolateral vs lateral. Dies erfolgte randomisiert. Auf lateralem oder anterolateralem Zugangsweg wurde am Folgetag eine modulare Metha-Kurzschaft TEP (Fa. Aesculap, Tuttlingen) implantiert. Nach 3,6 und 12 Monaten postoperativ wurden die Ganganalysen wiederholt. Die Ergebnisse wurden mit den gängigen Softwareprogrammen Nexus (Vicon Motion System Ltd., Oxford) und Matlab (The MathWorks, Natick, MA) analysiert. Die Datensätze wurden einer Hauptkomponentenanalyse unterzogen und bezüglich der Zeit, des Zugangsweges und der Zeit*Zugangsweg bewertet. Änderungen von p<0.05 galten als signifikant.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die vorläufige Auswertung bei halber Patientenanzahl legt nahe, dass die meisten Werte eine Abhängigkeit von der Rehabilitationszeit aufweisen. Alleinig die mediolateralen Bodenretraktionskräfte zeigen eine signifikante Abhängigkeit vom Zugangsweg (p=0,021): die lateralen Kräfte waren beim Standard Zugangsweg erhöht, beim minimalinvasiven Weg waren die medialen Kräfte signifikant höher.

Die vorläufigen Ergebnisse lassen vermuten, dass die Coxarthrose auch das Knie- und Sprunggelenk affektiert. Durch die Implantation der Kurzschaftprothese verbessert sich deren präoperativ eingeschränkte Funktion. Eine gute Gangbildwiederherstellung scheint bei beiden Zugangswegen möglich zu sein. Es bedarf aber noch der endgültigen Auswertung um zu klären, in wie weit sich ein minimalinvasiver Zugangsweg, unabhängig vom Faktor Zeit, auf die Funktionsverbesserung von Knie- und Sprunggelenk auswirkt.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI57-899

doi: 10.3205/14dkou412 urn:nbn:de:0183-14dkou4128

Published: October 13, 2014
© 2014 Haarmeyer et al.
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Eine neue Art der Analyse von Gangparametern bei Hüfterkrankungen

Eine neue Art der Analyse von Gangparametern bei Hüfterkrankungen

Landgraeber S, Rosenthal D, Jäger M, Heep H, Quitmann H, Kescemethy A, Kowalczyk W

Fragestellung: Die Ganganalyse wurde mehrfach bei Fragestellungen des Hüftgelenkersatzes eingesetzt, etwa beim Vergleich der Zugänge. Ein Nachteil der Ganganalyse ist die Vielzahl der Messparameter und die Interpretierbarkeit der Daten, da keine eindeutigen Grenzwerte bestehen. Viele Parameter, wie die Schrittlänge sind von der Körpergröße abhängig. Bei einer von uns erstellten Analysemethode wird aus den Winkeln der Knieflexion/-extension sowie der Hüftflexion/-extension ein Phasendiagramm erstellt. Anschließend werden die Flächen und Zentren der Diagramme, sowie die Symmetrie zwischen beiden Seiten bestimmt. Eine vorherige Studie zeigte signifikante Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne Coxarthrose. Nun soll untersucht werden ob diese Methode auch Unterschiede zwischen einem minimalinvasiven (MIS) und konventionellen (KON) Zugang zum Hüftgelenk zeigen kann.

Methodik: Bei 26 Patienten (Durchschnittsalter 68,8 Jahre) wurde i. R. einer prospektiv randomisierten Studie eine Hüfttotalendoprothese über einen anterolateralen MIS Zugang und bei 30 Patienten (Durchschnittsalter 70,3 Jahre) über einen konventionellen Zugang nach Bauer implantiert. Die Ganganalyse wurde jeweils fünfmal auf einer Strecke von 6m präoperativ, 2, 6 und 12 Wochen postoperativ mit einem dreidimensionalen Vicon-System durchgeführt. Die Rohdaten wurden mit den Programmen Polygon und MobileBody verarbeitet (Statistik Students’s T-Test, Kendall-Tau-b Korrelation).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Alle Messwerte zeigten 2 Wochen nach der Operation eine signifikante Verschlechterung gegenüber dem Ausgangsbefund. Lediglich die MIS Patienten zeigten keine Verschlechterung (Verkürzung) der Schrittlänge. Nach 6 Wochen zeigten sich die Werte auf ähnlichem Niveau wie vor der OP und nach 12 Wochen schließlich signifikant verbessert. Der Vergleich zwischen der KON und MIS Gruppe ergab bei den Standardmessparametern ein sehr heterogenes Bild mit signifikanten Unterschieden zu jeweils verschiedenen Zeitpunkten. Wenn man jedoch die Differenzen zu den Ausgangswerten verglich, so ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Der Vergleich der Phasendiagramme ergab ein sehr einheitliches Bild mit einer signifikant besseren Symmetrie und größeren Fläche bei der MIS-Gruppe gegenüber der KON-Gruppe 2 und 6 Wochen postoperativ. Zudem zeigte sich eine signifikante Korrelation der Flächen auf der behandelten Seite mit dem entsprechenden Harris-Hip-Score.

Die Studie zeigt, dass die auf Knieflexion/-extension und Hüftflexion/-extension basierenden Phasendiagramme, ein probates Mittel sind, um Fragestellungen bzgl. der Hüfte mittels Ganganalyse zu beantworten. Im Vergleich zu den bisherigen Parametern ist die Auswertung und Interpretation der Daten deutlich einfacher. Zudem ergeben sich homogene Ergebnisse, die die klinischen Ergebnisse widerspiegeln. Zu erklären ist dies dadurch, dass Winkel im Gegensatz zu Längenmessungen weitestgehend unabhängig von der Körpergröße sind.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI57-1427

doi: 10.3205/14dkou409urn:nbn:de:0183-14dkou4097

Published: October 13, 2014
© 2014 Landgraeber et al.
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Einrichtung eines zertifizierten Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung. Was kommt beim Patienten an? Erfahrungen der ersten 3 Jahre

Einrichtung eines zertifizierten Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung. Was kommt beim Patienten an? Erfahrungen der ersten 3 Jahre

von Lewinski G, Budde S, Flörkemeier T, Windhagen H, Radtke K

Fragestellung: Die Einführung eines zertifizierten Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung ist mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden und geht mit Veränderungen Struktur- und Prozessveränderungen einher. Ziel der Untersuchung: Im Rahmen dieser Arbeit werden Auswirkungen der Zertifizierung und Einhaltung von Standards auf Versorgungsqualität anhand der erhobenen Qualitätsindikatoren darzustellen.

Methodik: Die für die Zertifizierung erforderlichen Qualitätsindikatoren (z.B. Infektionsrate, Pfanneninklinationswinkel bei Hüft-Totalendoprothesen) wurden im Rahmen der Teilnahme an der Pilotphase der EndoCert-Initiative für alle implantierten Hüft- und Knieendoprothesen und Wechseleingriffe seit dem 01.01.2011 routinemäßig erfasst. Die Anforderungen wurden dabei etabliert und eingehalten. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung werden die Auswirkungen dieser Zertifizierungsmaßnahme und kontinierlichen Erfassung der Qualitätsindikatoren über 3 Jahre untersucht und ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen eine Verbesserung vieler Qualitätsindikatoren über den Verlauf der 3 Jahre. Dies trifft insbesondere für die Infektionsrate nach primärer Hüft- und Knie-Totalendoprothetik zu. So konnte die Infektionsrate während des stationären Aufenthaltes auf < 0,5% reduziert werden. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Einrichtung eines EndoProthetikZentrums die Versorgungsqualität für die Patienten sichtbar verbessert wird.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI56-1211

doi: 10.3205/14dkou403 urn:nbn:de:0183-14dkou4031

Published: October 13, 2014
© 2014 von Lewinski et al.
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