Analyse der beeinflussenden Faktoren für eine postoperative dynamische horizontale Rezidivinstabilität nach arthroskopisch-assistierter ACG-Stabilisierung

Analyse der beeinflussenden Faktoren für eine postoperative dynamische horizontale Rezidivinstabilität nach arthroskopisch-assistierter ACG-Stabilisierung

Kraus N, Marvin M, Gerhardt C, Haas NP, Scheibel M

Fragestellung: Die persistierende dynamische horizontale Instabilität nach arthroskopisch-assistierter Schultereckgelenksstabilisierung wurde als eine Ursache für schlechtere klinische Resultate beschrieben. Ziel dieser Studie war die Analyse möglicher ursächlicher Faktoren für eine persistierende dynamische horizontale Instabilität nach arthroskopisch-assistierter Doppel-TightRope-Stabilisierung.

Methodik: Dreiundsechzig Patienten (7w/56m; Ø Alter 38,1 Jahre) mit akuter ACG-Instabilität Typ V nach Rockwood, die in o.g. Technik operativ versorgt wurden, wurden in diese Studie eingeschlossen. Im Rahmen der Untersuchung wurden patientenspezifische Faktoren (Alter, betroffene Seite, Art des Traumas, präoperativer coracoclaviculärer Abstand (CCA)), operative Faktoren (Zeit Trauma bis OP, verwendetes Implantat, zusätzliche acromioclaviculäre Cerclage, therapiebedürftige Begleitverletzungen, Implantatposition) und Verlaufsfaktoren nach zwei Jahren (CCA, Ossifikationen, Implantatmigration, Arthrose) mit dem Auftreten einer postoperativen dynamischen horizontalen Instabilität auf bilateralen Alexanderaufnahmen korreliert.

Ergebnisse: Nach einem Follow-up von zwei Jahren waren 29 Patienten stabil, 16 Patienten subluxiert und 17 Patienten instabil auf den Alexander-Aufnahmen. Patientenalter, betroffene Seite, Art des Traumas und präoperativer CCA korrelierten nicht signifikant mit der horizontalen dynamischen Instabilität (p>0,05). Von den operativen Faktoren korrelierte die Entfernung des medialen claviculären Bohrloches vom lateralen Claviculaende signifikant mit einer dynamischen horizontalen Instabilität (r=0,4; p<0,05). Nach zwei Jahren zeigte zudem die coracoclaviculäre Differenz beider Seiten eine signifikante Korrelation mit einer Instabilität auf den Alexander Aufnahmen (r=0,5; p<0,05). Implantatmigration und Arthrose korrelierten nicht signifikant. Patienten mit dynamisch horizontalen Instabilitätszeichen zeigten signifikant weniger coracoclaviculäre Ossifikationen (p=0,035).

Schlussfolgerung: Die Lage des medialen claviculären Bohrkanals scheint einen Einfluss auf die dynamische horizontale Instabilität zu haben. Zudem haben eine partielle vertikale Rezidivinstabilität und fehlende coracoclaviculäre Ossifikationen einen negativen Einfluss auf die horizontale Stabilität.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI62-901

doi: 10.3205/14dkou454 urn:nbn:de:0183-14dkou4541

Published: October 13, 2014
© 2014 Kraus et al.
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Serielle Nachuntersuchung der funktionellen und strukturellen Ergebnisse nach arthroskopischer Rekonstruktion von Rotatorenmanschettenrupturen in Single-Row- vs. Double-Row-Technik

Serielle Nachuntersuchung der funktionellen und strukturellen Ergebnisse nach arthroskopischer Rekonstruktion von Rotatorenmanschettenrupturen in Single-Row- vs. Double-Row-Technik

Pfalzer F, Halenka E, Huth J, Bauer G, Mauch F

Fragestellung: Die Rotatorenmanschettenrekonstruktion wird zunehmend arthr. durchgeführt. Klinisch zeigen single-row und double-row Techniken je nach Studie vergleichbare Ergebnisse. Die Double-Row-Technik wird dabei mit verbesserter anatomischer Rekonstruktion in Zusammenhang gebracht. Ziel dieser Studie ist es die strukturellen und funktionellen Ergebnisse der unterschiedlichen Nahttechniken im kurzfristigen postoperativen Verlauf nach arthr. Rekonstruktion zu vergleichen.

Methodik: Es wurden 26 bzw. 30 Patienten(SR: M=13/W=13;DR:M=18 / W=12) mit einem Alter von 57±7(SR) bzw 59±17(DR) Jahren mit Rupturen(Typ Snyder CII/CIII) präop mittels Constant-Score und MRT erfasst. Ausschlusskriterien sind Partialrupt., Massendefekte, Omarthrose , ACG-Beschw. und systemische Erkrankungen. Intraop wird die Rupturlage, die -größe n. Snyder, -form nach Burkhart, sowie der Retraktionsgrad n. Patte erhoben. Alle Patienten werden nach 6,12,26 und 52 Wo. nachuntersucht. Die MRT-Kontrolle erfolgte nach einem Standardprotokoll im Niederfeldsystem(Fa. Esaote). Hier werden die Sehnenintegration n. Sugaya, sowie die Signalveränderungen der Sehne und der Bursae, Größe des Knöchenmarködems mit Ankerverhalten /-lage, die Muskelatrophie n. Thomazeau und der Grad der Muskelverfettung n. Goutallier bestimmt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach 6 Wo. finden sich bei der klinischen NU noch Restbeschwerden,v.a.Schmerzen. Der CS(SR=35;DR=35) zeigt durch die fehlende Kraftmessung dtl. niedrigere Werte als präoperativ(SR=57;DR=52). Der CS n. 12 Wochen zeigt einen deutl. Anstieg im Vergl. zu den präop bestimmten Werten(SR=65;DR=62). Ebenso konnte das präop. Kraftniveau erreicht werden. Die Schmerzen reduzieren sich bei allen Patienten im CS im Verlauf. Nach 26 Wo. kommt es zu einem weiteren Anstieg des CS (SR=78;DR=81) mit zunehmender Kraftentwicklung. Nach 1 Jahr sind nahezu alle Patienten der DR Gruppe beschwerdefrei(SR=86; DR=88). Bei der MRT-Untersuchung findet sich nach 6 Wochen ein dtl. erhöhtes Sehnesignal in den T2 Seq. sowohl in der SR(1155/706 ROI) und der DR-Gruppe(986/781 ROI). Ein sig. Rückgang ist in der SR-Gruppe nach 26 Wochen, in der DR-Gruppe nach 52 Wochen zu finden. Die Sehnenintegration ist in 100% der Fälle bestimmbar. In der DR-Gruppe zeigt sich eine deutl. Normalisierung des Sehnensignals, was auch der Linksverschiebung der Sugaya-Klass. entspricht. In der SR-Gruppe bleibt auch nach 52 Wochen ein erhöhtes Signal nachweisbar, eine Linksverschiebung findet sich hier nicht. In der DR-Gruppe finden sich 2, in der SR-Gruppe 4 Rerupturen nach 52 Wochen. Das Knochenmarködem war in beiden Gruppen dtl. rückläufig.

Die arthr. double-row Rekonstruktion bei Rotatorenmanschettenrupturen stellt eine gute und sichere Behandllungsmethode dar und ist der single-row Technik im Bezug auf die Sehnenintegration überlegen. Durch die Operation kam es im Verlauf zu einer Schmerz-reduktion, Kraftzunahme und Steigerung des Bewegungsausmaßes, dies spiegelte sich im Constant-Score wieder. Auch hier zeigt die DR-Gruppe leichte Vorteile.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI62-1260

doi: 10.3205/14dkou453 urn:nbn:de:0183-14dkou4531

Published: October 13, 2014
© 2014 Pfalzer et al.
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Die Hüftgelenkpunktion ist nicht verlässlich für den Ausschluss einer Infektpersistenz bei zweizeitigem Hüftprothesenwechsel

Die Hüftgelenkpunktion ist nicht verlässlich für den Ausschluss einer Infektpersistenz bei zweizeitigem Hüftprothesenwechsel

Winkler T, Trampuz A, Preininger B, Müller M, Perka C

Fragestellung: Die Hüftgelenkpunktion wird in vielen Institutionen als Standard im diagnostischen Algorithmus bei zweizeitigen Wechseloperationen wegen periprothetischer Infektion (PPI) eingesetzt. Für die Patienten stellt sie oftmals eine sehr unangenehme Prozedur dar. In der vorliegenden Studie analysierten wir die Sinnhaftigkeit dieser diagnostischen Methode.

Methodik: Wir analysierten die Daten von Patienten mit PPI, welche einen zweizeitigen Wechsel ihrer Hüftprothese mit einem langen Intervall (über 6 Wochen) erhalten sowie eine negative Gelenkpunktion vor der Reimplantation hatten. Die mikrobiologischen Ergebnisse der Aspirate wurden mit den Ergebnissen der mikrobiologischen und histologischen Analyse intraoperativer Gewebeproben verglichen. Es wurden in diesem Kollektiv keine Spacer eingesetzt und die antimikrobielle Therapie wurde zwei Wochen vor der Reimplantation der Prothese gestoppt. Die Bebrütung der Kulturen wurde für 14 Tage durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 51 innerhalb zweier Jahre konsekutiv operierte Patienten (25m, 26w) mit einem durchschnittlichen Alter von 70,4 ±10,7 Jahren konnten in die Studie eingeschlossen werden. Bei der alleinigen Verwendung der mikrobiologischen Ergebnisse intraoperativer Gewebeproben als Referenz zeigte sich bei 11 Patienten ein falsch negatives Ergebnis der Gelenkpunktion. Dies entspricht einem negativen prädiktiven Wert der Gelenkpunktion für die Voraussage einer persistierenden Infektion von 78,4%. Die Definition einer persistierenden Infektion durch entweder eine positive Mikrobiologie oder eine positive Histologie resultierte in einem negativen prädiktiven Wert der Gelenkspunktion von nur 58,8%.

Die Gelenkpunktion ist ein wertvolles Tool in der primären Diagnosefindung bei periprothetischer Infektion. Allerdings empfehlen wir, ihre Rolle im diagnostischen Algorithmus eines zweizeitigen Hüftprothesenwechsels zu hinterfragen. Aufgrund ihres niedrigen negativen prädiktiven Wertes wird sie auch in unserer Institution nicht mehr routinemäßig vor Reimplantationen eingesetzt.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI61-290

doi: 10.3205/14dkou452 urn:nbn:de:0183-14dkou4521

Published: October 13, 2014
© 2014 Winkler et al.
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Keimspektrum der Haut bei Patienten vor endoprothetischen Eingriffen: Ist die perioperative Standardprophylaxe geeignet?

Keimspektrum der Haut bei Patienten vor endoprothetischen Eingriffen: Ist die perioperative Standardprophylaxe geeignet?

Mühlhofer HML, Deiß L, Pohlig F, Lenze U, Lenze F, Schauwecker J

Fragestellung: Im Rahmen der Endoprothetik stellt eine periprothetische Infektion eine folgenschwere Komplikation dar. Diese Infektionen sind häufig einer intraoperativen Kontamination des Situs mit Hautkeimen geschuldet. Durch eine seit Jahren übliche perioperative Antibiotikaprophylaxe (meist Cephalosporin der 2. Generation) konnte die Infektionsrate signifikant reduziert werden. Eine Veränderung des Keimspektrums und eine zunehmende Resistenzentwicklung stellen die Eignung dieser Standardprophylaxe in Frage. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, das präoperativ auf der Haut befindliche Keimspektrums und entsprechende Resistenzmuster zu erfassen.

Methodik: Insgesamt wurden 100 Patienten vor primärer Implantation einer Totalendoprothese sowie 50 Patienten vor endoprothetischen Revisionseingriffen in die Studie eingeschlossen. Bei den primären Implantationen handelte es sich um 60 Hüft- und 40 Kniegelenke. Bei den Revisionseingriffen handelte es sich um 28 Hüft- und 22 Kniegelenke. Bei allen Patienten erfolgte präoperativ ein mikrobiologischer Abstrich im Bereich des operativen Zugangsweges. Anschließend erfolgte die mikrobiologische Aufarbeitung des Abstriches im Rahmen der Routinediagnostik. Das Keimspektrum der Hautflora wurde differenziert, auf Resistenzen getestet und die minimale Hemmkonzentration (MHK) bestimmt. Abschließend wurden die Daten statistisch ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Differenzierung der Hautflora zeigten sich bei einem Großteil der Patienten Keime, die klassischerweise für Low-Grade-Infektionen und septische Prothesenlockerungen verantwortlich sind wie beispielsweise Staph. epidermidis oder Staph. haemolyticus. Ferner konnte ein Unterschied im Keimspektrum von Patienten mit Primärimplantationen und Revisionsoperationen nachgewiesen werden. Des Weiteren zeigt sich insbesondere bei Revisionspatienten eine erhöhte Resistenzrate gegen die als Standardprophylaxe eingesetzten Cephalosporine. Gegen Glyopeptide waren nahezu alle nachgewiesenen Keime sensibel.

Die aktuell hauptsächlich zur perioperativen Antibiotikaprophylaxe verwendeten Cephalosporine sind zu einem erheblichen Anteil bei Primärimplantation von Endoprothesen und insbesondere bei Revisionseingriffen gegen die Hautkeime der Patienten unwirksam, was mit einem erhöhten Risiko für periprothetische Infekte einhergeht. Aufgrund der vorliegenden Daten erscheint die Diskussion über eine Änderung der perioperativen Antibiotikaprophylaxe bei endoprothetischen Operationen dringend erforderlich. Eine mögliche Alternative insbesondere bei Revisionsoperationen stellen Glykopeptide dar.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI61-1433

doi: 10.3205/14dkou451 urn:nbn:de:0183-14dkou4511

Published: October 13, 2014
© 2014 Mühlhofer et al.
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Realiabilität der nativradiologischen Vermessung postoperativer Pfannenpositionen mit Hilfe einer 2D-3D-Modellierung

Realiabilität der nativradiologischen Vermessung postoperativer Pfannenpositionen mit Hilfe einer 2D-3D-Modellierung

Craiovan B, Zheng G, Nolte LP, Weber M, Wörner M, Springorum R, Grifka J, Renkawitz T

 

Fragestellung: Fehlstellungen der Hüftgelenkspfanne bei der Implantation von Hüfttotalendoprothesen (HTEP) können zu Hüftluxation, Bewegungseinschränkungen und Frühlockerung führen.

Die nativradiologische 2D/3D-Rekonstruktions-Software bietet die Option einer Vermessung der postoperativen Pfannenposition anhand eines einzigen Röntgenbildes. In der vorliegenden Arbeit soll die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit des Verfahrens bei der Bestimmung der Pfanneninklination und -anteversion untersucht werden.

Methodik: Zur Analyse kamen Hüftübersichtsaufnahmen und postoperative Comutertomographien (CT) von 20 Patienten (11 Frauen, 9 Männer) mit einem mittleren BMI 27.4 (min-max 20.5-40.4; SD 4.2) und einem radiologischen Arthrosescore nach Kellgren und Lawrence von 4.

Aus der postoperativen Hüftübersichtsaufnahme wurden Pfanneninklination und -anteversion nach einer zementfreien primären Hüft-TEP (Pinnacle®, Corail®, DePuy,Warsaw, In, US) mit Hilfe des Softwareprogramms ‚2D/3D Reconstruction‘ [Institute for Surgical Technology and Biomechanics, (ISTB), University Bern, Schweiz] ausgemessen und mit zwei unterschiedlichen, CT-basierten Rekonstruktionsmodellanalysen validiert.

1.
Einer konventionelle CT Vermessung durch das ISTB [‚Ground Truth‘ (GT)] und
2.
einer 3D-CT Rekonstruktion eines unabhängigen und verblindeten, externen Institut für Bildverarbeitungsverfahren [MeVisLab Medical Solutions, MeVis, Bremen, (MV)].

Als statistische Verfahren werden der Shapiro-Wilk Test und 2-tailed student’s t test verwendet. Zur Verdeutlichung des Zusammenhangs zwischen den Techniken wird der Pearson Korrelationskoeffizient dargestellt.

Ergebnisse: Die mittlere Abweichung zwischen der nativradiologischen 2D/3D Rekonstruktionstechnik aus einem einzigen Röntgenbild und der CT basierten Analyse GT betrug 1.4o ± 1.9o (- 2.7o – 3.7o) für die Inklination und 0.6o ± 2.2o (- 3.1o – 5.5o) für die Anteversion.

Die mittlere Abweichung zwischen der nativradiologischen 2D/3D Rekonstruktionstechnik aus einem einzigen Röntgenbild und der 3D-CT basierten Analyse MV betrug 1.6o ± 2.2o (-1.9o – 5.9o) für die Inklination und 1.1o ± 2.8o (- 3.7o – 4.8o) für die Anteversion.

Die Pfannenvermesssungen mit Hilfe der nativradiologischen ‚2D/3D Rekonstruktionstechnik‘ waren statistisch stark mit den beiden CT-basierten Rekonstruktionsmodellanalysen GT und MV korreliert. Für die Inklination ergab sich eine Korrelation von R2=0,69 (GT), R2=0,59 (MV) und für die Anteversion R2=0,89 (GT), R2= 0,80 (MV).

Schlussfolgerungen: Für die klinische Praxis ist die Messung der Inklination und Anteversion aus einer einzigen Beckenröntgenübersichtsaufnahme mit Hilfe der 2D/3D Rekonstruktionssoftware eine valide und hilfreiche Methode. Eine spezielle Kalibrierung ist dazu nicht erforderlich. Das CT bleibt für die genaue Bestimmung der Hüftpfannenposition der Goldstandard, insbesondere wenn für komplexe biomechanische Auswertungen eine geringere Toleranzgrenze (+/- 2 Grad) erforderlich ist.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI61-1389

doi: 10.3205/14dkou450 urn:nbn:de:0183-14dkou4502

Published: October 13, 2014
© 2014 Craiovan et al.
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Behandlungskonzept bei Keramikfraktur in der Hüftendoprothetik

Behandlungskonzept bei Keramikfraktur in der Hüftendoprothetik

Thorey F, Lerch M, Budde S, Ettinger M, Windhagen H

Fragestellung: Mit zunehmender Anzahl von implantierten Hüft-Endoprothesen in Deutschland nimmt auch die Zahl der Komplikationen zu. Trotz des geringen Risikos von Keramikfrakturen (Keramikkopf 0,02 bis 0,002%, Inserts 0,027%) nehmen diese bei zunehmender Implantation von Keramikkomponenten einen immer größeren Stellenwert ein. Eine Revisionsoperation aufgrund einer Keramikfraktur hat viele Risiken für die folgende Gleitpaarung und die Standzeit des Implantates. Keramikpartikel im Gelenkspalt erhöhen den Abrieb, so dass die Wahl einer M-o-P Gleitpaarung zu einer massiven Metallose und einem Frühversagen des Implantates führt. Daher ist eine adäquate operative Versorgung eines Patienten mit einer Keramikfraktur wichtig, um keine weiteren Komplikationen für das Implantat herauszufordern.

Methodik: In dieser Studie wurde die aktuelle Literatur bis Dezember 2013 zur Behandlung von Keramikfrakturen im Hüftgelenk analysiert (PubMed). Ebenso wurden 91 Patienten aus dem eigenen Patientengut untersucht (HHS, HOOS), die im Rahmen einer Hüft-Revision mit einem Keramikrevisionskopf versorgt wurden. Insbesondere die Patienten mit Keramikfraktur wurden bezüglich erneuter Beschwerden, Geräusche und Revision befragt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Literatur finden sich zwei Empfehlungen zur Versorgung von Keramikfrakturen (C-o-C oder C-o-P), um einen erhöhten Abrieb durch verbleibende Keramikpartikel zu minimieren. C-o-C ermöglicht durch den gleichen Härtegrad ein Zermahlen der Keramikpartikel, C-o-P ermöglicht ein Eindrücken der Keramikpartikel in das PE und reduziert dadurch einen erhöhten Abrieb. Im eigenen Patientengut kam es bei keinem Patienten mit einer stattgehabten Keramikfraktur und der Wahl einer C-o-C oder C-o-P Gleitpaarung zu Komplikationen. Weiterhin zeigte sich ein signifikanter Anstieg der klinischen Scores (HHS, HOOS).

Neben einer ausgiebigen Synovektomie und Lavage des betroffenen Gelenkes sollte im Fall einer Keramikfraktur auf eine C-o-C oder C-o-P Gleitpaarung gewechselt werden. Hierbei bieten sich Revisions-Kugelköpfe an, die über einen Metall-Hülse mit dem Konus des Schaftes konnektiert werden und somit nicht zu Kugelkopfbrüchen führen können. Ebenfalls sollte eine genaue Ursachenrecherche des Keramikbruches erfolgen und diese zu behandeln (Implantatfehlstellung, beschädigte Konus-Kopf- oder Pfannen-Insert-Verbindung).

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI61-1425

doi: 10.3205/14dkou449 urn:nbn:de:0183-14dkou4497

Published: October 13, 2014
© 2014 Thorey et al.
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