Die standardmäßige Antibiotikaprophylaxe hat keinen negativen Einfluss auf bakteriologische Probenentnahme bei Knie-TEP Wechsel wegen Infektion

Die standardmäßige Antibiotikaprophylaxe hat keinen negativen Einfluss auf bakteriologische Probenentnahme bei Knie-TEP Wechsel wegen Infektion
Jenny JY, Diesinger Y, Bund L, Gaudias J, Boeri C

Fragestellung: Das Infektionsrisiko ist bei einem Implantat Wechsel höher als nach einer primären Implantation, vor allem wegen der längeren Operationszeit. Es gibt Hinweise darauf, dass ein relevanter Anteil der Fehlschläge nach Knie-TEP Wechsel aufgrund einer neuen Infektion mit einem anderen Erreger als der Index-Infektion verursacht wird. Diese neue Infektion ist eine Komplikation des Implantat Wechsels der häufig ohne Antibiotikaprophylaxe durchgeführt wird, aus Angst die bakteriologischen Proben falsch negativ sein könnten. Folgende Hypothese wurde überprüft: die Durchführung einer standardmäßigen Antibiotikaprophylaxe vor Knie-TEP Wechsel wegen Infektion beeinflusst die bakteriologischen Probenergebnisse nicht.

Methodik: 51 Patienten wurden während der Studiendauer operiert. Die Indikation war ein einzeitiger Knie-TEP Wechsel wegen periprothetischer Infektion. Es wurden 19 Männer und 31 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 71 Jahren operiert. Die Diagnose wurde prä-operativ aufgrund von klinischen, radiologischen und bakteriologischen Kriterien gestellt. Jegliche antibiotische Therapie wurde vor der OP eingestellt. Die Patienten wurden in 2 Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 (26 Patienten) keine standardmäßige Antibiotikaprophylaxe, Gruppe 2 (25 Patienten) standardmäßige Antibiotikaprophylaxe 30 Minuten vor Hautschnitt. Die antibiotische Therapie der Infektion wurde begonnen, nachdem die Entnahme der bakteriologischen Proben abgeschlossen war. Das Ergebnis dieser Proben wurde analysiert (ob positiv oder steril, Übereinstimmung mit den präoperativen Proben). Das Ergebnis der Behandlung auf Infektion wurde nach 6 Monaten bewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die intraoperativen Proben waren in 24 Fällen in Gruppe 1 und 23 Fällen in Gruppe 2 positiv. Die Ergebnisse waren in allen Fällen mit den prä-operativen Proben konkordant. 22 Patienten in Gruppe 1 und 21 in Gruppe 2 waren nach 6 Monaten Infekt-frei. Die prä-operative Antibiotikaprophylaxe hatte keinen negativen Einfluss auf die Ergebnisse der peri-operativen bakteriologischen Probenentnahme. Die Durchführung einer standardmäßigen Antibiotikaprophylaxe vor Hautschnitt bei Implantat Wechsel wegen infizierter Knie-TEP könnte die Rate von Re-Infektionen senken. Wir empfehlen daher dieses Vorgehen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI59-357

doi: 10.3205/14dkou430 urn:nbn:de:0183-14dkou4302

Published: October 13, 2014
© 2014 Jenny et al.
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Ausschluss von periprothetischen Infektionen mit Hilfe eines Leukozyten-Esterase-Teststreifens

Ausschluss von periprothetischen 06en mit Hilfe eines Leukozyten-Esterase-Teststreifens
Günther D, Kokenge T, Omar M, Kendoff D, Krettek C, Gehrke T, Haasper C

Fragestellung: Periprothetische Gelenkinfektionen stellen eine große Herausforderung für den Chirurgen in der modernen Endoprothetik dar. Eine Vielzahl von klinischen Erscheinungsbildern macht die Einschätzung eines fraglichen Infektes oft sehr schwierig.

Das Ziel dieser Studie war es, den Leukozyten-Esterase-Test, wie er herkömmlich in der Urindiagnostik Verwendung findet, als intraoperatives diagnostisches Werkzeug in einer unklaren septischen oder aseptischen Situation zu etablieren.

Methodik: Bei insgesamt 364 endoprothetischen Eingriffen an Knie-, Hüft -und Schultergelenk wurde vor Kapsulotomie Gelenkflüssigkeit aspiriert. Diese wurde mittels Leukozyten-Esterase-Teststreifen (Combur2-Test, Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Germany) untersucht. Die Ergebnisse wurden mit Laborparametern (Serum-CRP, Leukozyten), intraoperativen mikrobiologischen Befunden sowie den mikrobiologischen Auswertungen der präoperativen Punktionen korreliert.

Primärimplantationen und Wechseloperationen mit negativem präoperativen Punktionsnachweis wurden als aseptisch geführt. Eingriffe denen ein präoperativer Keimnachweis vorrausging wurden als septisch deklariert. Das schriftliche Einverständnis aller Probanden und die Einwilligung der lokalen Ethikkommission lagen vor.

Ergebnisse: Insgesamt wurde im Rahmen von 364 Eingriffen Gelenkflüssigkeit getestet. Unter den 314 aseptisch deklarierten Eingriffen fielen 293 Tests negativ aus (93.31%) und 11 positiv (3.50%). 10 (3.18%) stark hämorrhagische Punktate (allesamt aseptisch) konnten auf der visuellen Farbskala nicht abgelesen werden und mussten aus dem Versuch genommen werden.

Unter den 50 septisch deklarierten Operationen fielen 50 Teststreifen positiv (100%) aus.

Der Leukozyten-Esterase-Test bot eine Sensitivität von 100% und eine Spezifität von 96,5%. Der positive prädiktive Wert betrug 82% und der negative prädiktive Wert 100%. Eine Korrelation mit herkömmlichen Verfahren, wie Infektparametern (C-reaktives Protein, Leukozyten) war auf unterschiedlichen Ebenen gegeben. Die histopathologische Auswertung bestätigte die mikrobiologischen Ergebnisse.

Eine aseptisch deklarierte Operation wurde aufgrund eines makroskopisch stark infektverdächtigen Situs bei positivem Leukozytenesterasetest abgebrochen. Postoperativ gelang dann aus den intraoperativen Gewebsproben der Keimnachweis.

Schlussfolgerung: Aufgrund der gewonnen Ergebnisse können wir den Leukozyten-Esterase-Test als nützliches Werkzeug in der Diagnostik der periprothetischen Gelenkinfektion empfehlen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI59-880

doi: 10.3205/14dkou429 urn:nbn:de:0183-14dkou4297

Published: October 13, 2014
© 2014 Günther et al.
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RANK-Ligand und Osteoprotegerin als Biomarker in der Implantat-Infekt- und Lockerungsdiagnostik

RANK-Ligand und Osteoprotegerin als Biomarker in der Implantat-Infekt- und Lockerungsdiagnostik
Gravius S, Friedrich M, Wimmer MD, Koob S, Limmer A, Wirtz DC, Randau T

Fragestellung: Die schmerzhafte Endoprothese ist weiterhin eine komplexe Differentialdiagnose in der orthopädischen Chirurgie. Während die aseptische Lockerung (AL) als Hauptversagensursache gilt, sind periprothetische Infektionen (PJI) zunehmend häufig. Insbesondere low-grade Infekte sind dabei schwer von aseptischen Lockerungen zu unterscheiden. In der Diagnostik kommen dabei serologische, histopathologische, mikrobiologische und bildgebende Verfahren zum Einsatz.

Der Ligand des „receptor activator of nuclear factor kappa beta 1“, oder kurz RANK-L, und sein Decoy-Rezeptor Osteoprotegerin (OPG) spielen im Knochenstoffwechsel als Regulator der Aktivierung von Osteoklasten eine entscheidende Rolle. Ob und in wie weit das RANKL-OPG-System auch bei Implantatinfekten oder aseptischen Lockerungen eine Rolle spielt, ist bisher unbekannt.

In der vorliegenden Studie sollen die Unterschiede der Serumkonzentrationen von RANKL und OPG in einem prospektiven Kollektiv von schmerzhaften Endoprothesen untersucht, und ihre Wertigkeit zur Diagnose einer Infektion oder Lockerung beurteilt werden.

Methodik: Es wurden insgesamt 120 Patienten mit schmerzhaften Knie- und Hüftprothesen mit Indikation zur operativen Revision in die prospektive diagnostische Studie eingeschlossen. Abhängig von der Routine-Diagnostik (Klin. Befund, Entzündungslabor mit CRP und Blutbild, Gelenkpunktion, mikrobiologische und histopathologische Proben) und dem klin. Verlauf wurde bei den Patienten die Diagnose einer Protheseninfektion (PJI), einer aseptischen Lockerung (AL), oder einer sonst. Komplikation ohne Infekt und ohne Lockerung (Cont) gestellt, zudem wurde dokumentiert, ob und welche Implantatkomponenten sich intraoperativ als gelockert darstellten.

Aus dem asserviertem präoperativen Serum wurde die Konzentration von RANK-Ligand und Osteoprotegerin bestimmt, und statistisch auf die Wertigket zur Differenzierung zwischen Infekt und nicht-Infekt, sowie zwischen Locker und Fest hin untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Weder RANK-L noch OPG zeigte statistisch signifikante Unterschiede im ANOVA-Vergleich zwischen den drei Gruppen PJI, AL und Cont. Auch im Vergleich zwischen den Kriterien „Locker“ und „Fest“ wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden.

Eine Subgruppenanalyse zwischen „Locker + PJI“ und „Cont“, also keine Lockerung, kein Infekt, zeige tendenziel höhere Werte in der gelockerten infizierten Gruppe, verpasst aber ebenfalls die statistische Signifikanz.

Zusammenfassend stellen wir fest, das RANK-L und OPG im Serum nicht geeignet sind, um zwischen einer infizierten und nicht-infizierten bzw. einer gelockerten und einer nicht-gelockerten Prothese zu unterscheiden. Anscheinend entsteht die makroskopische Lockerung der Prothesen mit oder ohne Infekt ohne eine detektierbare RANK-L getriggerte Osteoklastenaktivierung.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI59-970

doi: 10.3205/14dkou428 urn:nbn:de:0183-14dkou4281

Published: October 13, 2014
© 2014 Gravius et al.
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Neue Biomarker in der Differentialdiagnostik der periprothetischen Infektion: TNF-a und IL-10

Neue Biomarker in der Differentialdiagnostik der periprothetischen Infektion: TNF-a und IL-10
Randau T, Koob S, Wimmer MD, Friedrich M, Stoffel-Wagner B, Wirtz DC, Gravius S

Fragestellung: Die schmerzhafte Endoprothese stellt in der Revisionsendoprothetik ein komplexes Symptom dar, und die korrekte Differentialdiagnostik ist entscheidend für die weitere Behandlung und das klinische Outcome der Patienten. Insbesondere die Differenzierung zwischen infektiösen und nicht-infektiösen Ursachen des Prothesenversagens ist höchst relevant, und stellt weiterhin ein Problem dar. Die Routinediagnostik schliesst neben der Blut- und Punktatanalyse eine invasive Probengewinnung für Pathologie und Mikrobiologie ein, und dennoch kann in manchen Fällen bis zuletzt die definitive Diagnose einer periprothetischen Infektion nicht gesichert werden.

Neue Marker wie Interleukin-6 und Lipopolysacharid-bindendes Protein haben in jüngster Vergangenheit Potential als Biomarker zugesprochen bekommen. In der vorliegenden Untersuchung überprüfen wir nun die serologischen Marker IL-10 und TNF-alpha auf ihre Sensitivität und Spezifität hin.

Methodik: Es wurden insgesamt 120 Patienten mit schmerzhaften Knie- und Hüftprothesen mit Indikation zur operativen Revision in die prospektive diagnostische Studie eingeschlossen. Abhängig von der Routine-Diagnostik (Klin. Befund, Entzündungslabor mit CRP und Blutbild, Gelenkpunktion, mikrobiologische und histopathologische Proben) und dem klin. Verlauf wurde bei den Patienten die Diagnose einer Protheseninfektion (PJI), einer aseptischen Lockerung (AL), oder einer sonst. Komplikation ohne Infekt und ohne Lockerung (Cont) gestellt.

Aus dem asserviertem präoperativen Serum wurde das IL-10, und TNF-alpha bestimmt, und statistisch auf die Wertigket zur Differenzierung zwischen Infekt und nicht-Infekt hin untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Sowohl IL-10 als auch TNF alpha zeigten statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen PJI und AL und PJI und Cont, nicht aber zwischen AL und Cont. Zur Beurteilung der Diskriminierungsfähigkeit zwischen infektiösen und nicht-infektiösen Revisionsursachen (PJI vs. non-PJI) wurde die Area under the curve (AUC) der ROC-Kurven herangezogen.

TNF-a zeigte mit einer AUC von 0.77 eine sehr gute Diskriminierungsfähigkeit zwischen den beiden Gruppen. Bei einem cut-off von >7.3 ng lag die Sensitivität bei knapp 80% bei einer Spezifität von 53%. Die Spezifität stieg auf 90% bei einem cut-off von >10 ng, bei immerhin 55% Sensitivität.

IL-10 war weniger nützlich. Die AUC betrug 0.60, und die Sensitivität und Spezifität etwa 60% bei einem cut-off von 2.3 ng.

Zusammenfassend haben wir festgestellt, das TNF-a, nicht aber IL-10 im Serum als Biomarker ähnlich gut wie IL-6 im Serum geeignet ist, um eine PJI zu detektieren, und den konventionellen Tests wie CRP und WBC damit überlegen ist. TNF-a und IL-6 sind in ihrer Regulation eng gekoppelt. In wie weit eine weitere Verbesserung der Diagnostik mittels eines Scorings oder einer gewichteten Wertung möglich ist, bleibt noch zu prüfen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI59-518

doi: 10.3205/14dkou427 urn:nbn:de:0183-14dkou4271

Published: October 13, 2014
© 2014 Randau et al.
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Lappenplastiken zur Weichteil-Defektdeckung bei Endoprothesen, Arthrodesen und Osteosynthesen am Knie

Lappenplastiken zur Weichteil-Defektdeckung bei Endoprothesen, Arthrodesen und Osteosynthesen am Knie
Suda A, Cieslik A, Grützner PA, Heppert V

Fragestellung: Bis zu 5% der Patienten nach Knietotalendoprothese zeigen Wundheilungsstörungen, manche davon auch mit Implantatinfektion. In der Revisionsendoprothetik steigt diese Rate auf bis zu 20%. Das Infektionsrisiko steigt mit Begleiterkrankungen wie Diabetes oder pAVK. Die Wahl des Hautschnittes und die Operationsdauer sind zusätzliche Risikofaktoren. Für multimorbide Patienten stellt die sehr belastenden Ausbauoperation bei Weichteildefekten am Knie oft keine Behandlungsoption dar. Somit müssen andere Konzepte gefunden werden.

In dieser Studie präsentieren wir unsere Ergebnisse mit Lappenplastiken zur Defektdeckung von Weichteildefekten nach Endoprothesen, Arthrodesen und Osteosynthesen am Knie.

Methodik: Zwischen 9/07 und 12/11 wurden 25 Patienten (26 Kniee) mit Weichteildefekten am Knie mit fasziokutanen Lappen, Muskellappen oder freien Lappen behandelt. Wir untersuchten diese Patienten retrospektiv hinsichtlich Behandlungserfolg, Nebenerkrankungen, Komplikationen und Revisionsopertaionen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Follow-up war 37 Monate (13 bis 61) und das mittlere Patientenalter betrug 72 Jahre (46 bis 85). 22 Patienten hatten relevante Vorerkrankungen, 12 Patienten hatten drei oder mehr. 15 Patienten erhielten eine Knietotalendoprothese, neun eine Arthrodese und 2 eine Osteosynthese vor der Entwicklung des Weichteildefektes.

Die Deckung erfolgte mit 39 Lappen (27 Muskellappen, sieben fasziokutanen Lappen und fünf freien Lappen). 16 Patienten erhielten einen Lappen, sechs Patienten zwei Lappen, ein Patient drei und zwei Patienten vier Lappen.

Patienten mit mehr als drei Vorerkrankungen zeigten ein höheres Komplikationsrisiko nach dem Eingriff. 15 Patienten zeigten beim letzten Follow-up keine Infektion. Fünf Patienten erhielten eine Kniearthrodese, zwei eine Dauerfisletanlage und drei Patienten mussten bei persistierender Infektion am Oberschenkel amputiert werden.

Die Amputation konnte in 22 Fällen verhindert werden (85%). Bei 12 Patienten konnte der Implantaterhalt mit einem Muskellappen erfolgen, sechs Patienten erhielten eine Arthrodese, blieben aber infektfrei.

Der Gastrocnemiuslappen zeigte gute Ergebnisse bei der Behandlung der Weichteildefekte am Knie nach Endoprothese oder Arthrodese. Diese Behandlungsoption kann durchgeführt werden, wenn weitere Revisopnsoperationen am Implantat nicht indiziert sind.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI58-508

doi: 10.3205/14dkou426 urn:nbn:de:0183-14dkou4262

Published: October 13, 2014
© 2014 Suda et al.
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Das chronische Kniegelenk-Empyem nach VKB-Ersatzplastik, Infektberuhigung und Transplantaterhalt?

Das chronische Kniegelenk-Empyem nach VKB-Ersatzplastik, Infektberuhigung und Transplantaterhalt?
Hedke J, Borrée M, Grimme C, Schoop R, Gerlach UJ

 

Fragestellung: Kniegelenk-Infekte nach arthroskopischer VKB-Ersatzplastik sind eine seltene Komplikation. Ohne korrekte Behandlung mit chronifizierter Infektion führt das Empyem zur Gelenkzerstörung. Das Behandlungsziel ist die dauerhafte Infektberuhigung. In unserem Hause erfolgt die Therapie des chronisch Empyems nach VKB-Ersatzplastik mit Arthrotomie, radikalen Debridement des Gelenkes mit Synovialektomie und der tibialen und femoralen Bohrkanäle mit Entfernung von VKB-Ersatplastiken und Einlage lokaler Antibiotikum-Träger (Vlies). Anschließend erfolgt die intensive physiotherapeutische Übungsbehandlung mit Wechsellagerung.

Ist bei Infektberuhigung nach Synovialektomie und Entfernung des VKB-Ersatzes eine gute Funktion des KG mit akzeptabler Stabilität zu erzielen?

Methodik: Von 01.07.2008 bis 31.12.2012 erfolgte die einzeitige operative Behandlung bei insgesamt 18 Patienten. Altersdurchschnitt lag bei 33 Jahren. 13 männl. sowie 6 weibl. Patienten wurden erfasst. Das Patientenkollektiv wurde im Hinblick auf Anzahl der Vor-Operationen, Dauer der Vorbehandlung, Keimspektrum, Dauer des Krankenhausaufenthaltes, Implantat-Erhalt und funktionelles Ergebnis (Bewegungsausmaß) untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Anzahl der Voroperationen lag im ø bei 3 (1-12) vor Aufnahme. Re-Operationen bei ausbleibender Infektberuhigung mussten bei insgesamt 2 Patienten durchgeführt werden. Die VKB-Ersatzplastik konnte bei keinem Patienten erhalten werden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei uns betrug 24 Tage (12-41). Das durchschnittliche erreichte Bewegungsausmaß betrug 0-5-90°. Eine Arthrodese des Kniegelenkes bei Gelenkdestruktion musste bei 2 Patienten durchgeführt werden.

Die einzeitige Behandlung durch Arthrotomie mit Debridement und Entfernung ist ein geeignetes Verfahren zur Behandlung des chronischen Infektes nach VKB-Ersatzplastik. Eine Infektberuhigung kann durch das 1-einzeitige Vorgehen mit Entfernung der Implantate erreicht werden. Das konsequente und radikale operative Vorgehen ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Ebenso die Resistogramm-gerechte antibiotische Therapie bei positiven Keimnachweis.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI58-1343

doi: 10.3205/14dkou425 urn:nbn:de:0183-14dkou4251

Published: October 13, 2014
© 2014 Hedke et al.
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