Warum Knochen versagen

Ein Forscherteam der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) testet mit Methoden aus der Werkstoffanalyse, wann die Mikrostruktur von Knochen versagt.

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Neue Handprothese folgt dem Blick

Bisher können Handprothesen nur bestimmte Funktionen einer amputierten Hand ersetzen. Dieses Spektrum lässt sich jedoch erweitern, wenn die elektrischen Signale der Unterarmmuskulatur mit anderen Informationen verknüpft werden, wie etwa der Blickverfolgung. Dank einer vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderten Studie stehen nun umfangreiche Daten zur Verfügung.

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Schulter an Schulter in die Zukunft

Die Versorgung von Schulterproblemen – von Instabilität über Impingement bis zur Endoprothetik – war der medizinische Themenschwerpunkt der BVdO-Jahrestagung 2019, unter wissenschaftlicher Leitung von Univ.-Prof. Dr. Ronald Dorotka. Aber auch gesundheitspolitische Fragen wurden aufgegriffen. (mehr …)

Neue Wirkstoffe gegen resistente Bakterien

Deutsche Forscher haben eine neue, vielversprechende Klasse von Wirkstoffen gegen resistente Bakterien entwickelt. In ersten Tests waren die Substanzen mindestens genau so effektiv wie gängige Antibiotika. Die neuen Stoffe zielen auf das Enzym Pyruvatkinase ab, das in dieser Form nur in den Bakterien vorkommt und bisher nicht Ziel von Medikamenten war, weshalb es bislang noch keine Resistenzen dagegen gibt.

Resistente Bakterien entwickeln sich weltweit zum Problem. Um Infektionen langfristig und verlässlich behandeln zu können, werden neue Wirkstoffe benötigt, gegen die Bakterien noch keine Resistenzen entwickelt haben, sagt Prof. Dr. Andreas Hilgeroth vom Institut für Pharmazie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Gemeinsam mit Forschern der Universität Greifswald und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg arbeitet er in einem geförderten Forschungsprojekt an solchen neuartigen Wirkstoffen.

Das Team hat jetzt neue Wirkstoffe entwickelt, welche auf das das Enzym Pyruvatkinase zielen. Es spielt eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel von Bakterien. „Im besten Fall wirken die neuen Substanzen nur auf das bakterielle Enzym und damit die Bakterien ein, sodass es zu möglichst wenigen Nebenwirkungen kommt. Zudem können mit dieser neuen Zielstruktur bereits bestehende Antibiotikaresistenzen gebrochen werden“, erklärt Hilgeroth.

Zellversuche und erste Tests an den Larven der Großen Wachsmotte, einem Modellorganismus für die Lebenswissenschaften, konnten die Wirksamkeit der neuen Substanzen bestätigen. Die besten Verbindungen erzielten dabei mindestens genauso gute Ergebnisse wie konventionelle Antibiotika. Für diese Wirkstoffe wurde ein Patent angemeldet. „Diese ersten Ergebnisse stimmen uns zuversichtlich, dass wir auf der richtigen Spur sind“, sagt Hilgeroth. Allerdings müssen die Wirkstoffe noch zahlreiche weitere Tests durchlaufen, bis sie in groß angelegten klinischen Studien auch am Menschen erprobt werden könnten. Bis aus den Substanzen also ein marktreifes Medikament wird, könnten noch mehr als zehn Jahre vergehen.

Originalpublikation: Seethaler M et al.: Novel small-molecule antibacterials against Gram-positive pathogens of Staphylococcus and Enterococcus species. Antibiotics 2019; 8(4): 210 doi: 10.3390/antibiotics8040210

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Kindgerechter Skoliosetherapie-Roboter in Entwicklung

Intelligente Therapiegeräte sollen künftig bei der Behandlung der kindlichen Skoliose helfen.

Schon jetzt werden in einigen EU-Ländern Therapiegeräte zur Haltungskorrektur eingesetzt: Der Patient wird fixiert und die gekrümmte Wirbelsäule durch intervallartige Druck- und Entlastungsphasen korrigiert. Solche marktüblichen Therapiegeräte zeigen jedoch aktuell noch deutliche Mängel. Im Projekt KATi („Kindgerecht Automatisieren, Therapie Intensivieren“) forschen Wissenschaftler am Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) der TU Dresden gemeinsam mit Projektpartnern der Universität Jena, der EvoSense GmbH und der DIERS GmbH daran, diese Therapiegeräte zu optimieren. Ziel ist die Entwicklung eines „einfühlsamen“ Therapieroboters, der die Behandlung wirkungsvoll, schonend und sicher macht. Intelligente Biosensoren werden die Leistungsfähigkeit der Patienten erkennen und dadurch individuell auf ihre Bedürfnisse eingehen können. Die Kinder sollen motivierendes Feedback zu ihren Fortschritten erhalten. Dabei steht die Sicherheit der Patienten im Mittelpunkt: Biosensoren überwachen ihre Vitalparameter und warnen vor Überlastung.

Zusätzlich soll den Kindern die Angst vor der Behandlung genommen werden. Bei der Gestaltung des Roboters wird daher auf die kindliche Perspektive Rücksicht genommen. Die Therapie soll spielerisch aufbereitet werden.
„Die Kinder werden die Übungen mit dem Roboter leichter erlernen. Die Behandlung kann deshalb früher und intensiver erfolgen. Mit dem Roboter wird die Therapie zum Spiel und das Spiel zur Therapie“, so der Projektleiter Dr.-Ing. Grzegorz Śliwiński vom IBMT. „Wir haben den Anspruch, fehlende Technologien zu erforschen und in den nächsten drei Jahren in einen kindgerechten Skoliosetherapie-Roboter zu überführen, der in spätestens fünf Jahren auf den Markt neue Standards setzt.“

Quelle: Technische Universität Dresden