by G. H. | Mrz 19, 2019 | Chirurgische Orthopädie, News, Schulter
Die Inhibition der Phosphodiesterase 5, jedoch nicht der Phosphodiesterase 3, reduziert die Gewebenekrose in kritisch perfundierten muskulokutanen Lappen am atherosklerotischen Mausmodell
Mörsdorf P, Schröder T, Pohlemann T, Menger M, Holstein JH
Fragestellung: Ischämiebedingte Mikrozirkulationsstörungen mit nachfolgender Nekrose stellen in der plastischen und rekonstruktiven Lappenchirurgie nach wie vor ein Problem dar, welches letztlich im partiellen oder vollständigen Lappenverlust münden kann. Neben Minderperfusion spielen Entzündung und endotheliale Dysfunktion dabei eine entscheidende Rolle. Insbesondere Patienten mit Atherosklerose weisen Perfusionsstörungen auf, welche diese Ischämie verstärken können. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, welchen Einfluss eine medikamentöse Präkonditionierung mit spezifischen Inhibitoren der Phosphodiesterase auf Mikrozirkulation und Perfusionsausfall eines random pattern flap unter atherosklerotischen Bedingungen hat.
Methodik: An ApolipoproteinE-defizienten Mäusen wurde ein random pattern flap gehoben und in einer Rückenhautkammer fixiert. Mittels repetitiver Fluoreszenzmikroskopie analysierten wir die Mikrozirkulation, wobei die Ausdehnung der Gewebenekrose sowie die funktionelle Kapillardichte jeweils im proximalen, zentralen und distalen Lappenanteil als Endpunkte dienten. Zusätzlich wurde am Versuchsende das Serum-Gesamtcholesterin bestimmt und mit dem des Wildtyps verglichen. Die Medikamentengabe erfolgte jeweils 24h vor Lappenhebung sowie an den ersten 4 Tagen des Versuchs. Die Tiere wurden randomisiert folgenden Versuchsgruppen zugeteilt: (I) Cilostazol (Phosphodiesterase (PDE)3-Inhibitor; 30mg/kgKG; n=11); (II) Sildenafil (Phosphodiesterase 5-Inhibitor; 5mg/kgKG; n=11); (III) NaCl-behandelte Kontrollgruppe (n=9).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Kontrollgruppe zeigte sich ein zunehmender Ausfall der kapillaren Perfusion in allen Lappenarealen, was letztendlich zu einer Lappennekrose von ca. 65% führte. Die mit Sildenafil als Inhibitor der PDE 5 präkonditionierten Tiere wiesen eine etwas höhere Kapillardichte auf, was zu einer signifikant reduzierten Lappennekrose ab dem dritten Beobachtungstag führte (41%; p<0,05). Bei den mit Cilostazol als PDE3-Inhibitor behandelten Tieren ließ sich in allen Lappenanteilen eine wesentlich geringere Kapillardichte verzeichnen, welche ab Tag 7 in einem vollständigen Erliegen der kapillaren Perfusion mündete. Die resultierte in einer Gewebenekrose von insgesamt 76%. Die Gesamtcholesterinkonzentrationen der ApoE-Knockout-Mäuse waren im Vergleich zum Wildtyp um den Faktor 18 bis 21 erhöht (p<0,001).
Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine Inhibition der PDE 5 im kritisch perfundierten atherosklerotischen Mausmodell die Entstehung der Gewebenekrose vermindern kann. Dies stellt einen möglichen Ansatz dar, dem ischämiebedingten Lappenverlust bei Patienten mit manifester Atherosklerose vorzubeugen. Die Inhibition der PDE 3 führt hingegen zu einer weiteren Verschlechterung der Mikrozirkulation.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocGR17-1091
doi: 10.3205/14dkou517, urn:nbn:de:0183-14dkou5171
Published: October 13, 2014
© 2014 Mörsdorf et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Mrz 11, 2019 | News, Schulter
Hat Platelet Rich-Plasma (ACP) einen regenerativen Effekt auf Sehnenzellen der humanen Rotatorenmanschette?
Pauly S, Klatte F, Stahnke K, Greiner S, Scheibel M, Wildemann B
Fragestellung: Platelet rich- Plasma (PRP) wird in verschiedenen Anwendungsformen als körpereigene Augmentation für diverse muskuloskeletale Rekonstruktionen bzw. Regenerationsprozesse vertrieben- unter anderem als autologes konditioniertes Plasma (ACP, Arthrex). Hinsichtlich der Ergebnisse nach ACP-augmentierten Rotatorenmanschetten-Rekonstruktionen existieren klinische Studien mit heterogenem Resultat. Bisher liegt aber keine Untersuchung des ACP-Effektes auf Sehnenzellkulturen (Tenozyten) vor.
Gegenstand der Studie ist daher die Untersuchung von 1) Wachstumsfaktor-Gehalt von ACP, 2) Zellproliferation und Kollagen-Produktion von Tenozyten der humanen Rotatorenmanschette unter Einfluss von spenderindividuellem ACP.
Methodik: N=24 Tenozytenkulturen von Donor-Patienten beiderlei Geschlechts (je n=12 m/w) wurden nach etabliertem Protokoll kultiviert. Die periphervenöse Blutabnahme der Donor-Patienten mit nachfolgender Herstellung von ACP (Zentrifugation etc.) erfolgte nach Herstellerangaben zu einem späteren Zeitpunkt. Es handelt sich um die erste Studie von individuellem (nicht gepooltem) ACP an autologen Sehnenzellkulturen (patientenspezifisch).
Das frische ACP (nicht-gefroren) wurde
- quantitativ auf muskuloskeletale Wachstumsfaktoren untersucht (PDGF-AB, IGF-1, TGF-β1, BMP-7, BMP-12)
- dem intraindividuellen Zellpool plus Medium (FCS) zugeführt und nach 5d auf Zellwachstum (Alamar Blue Assay) und Collagen-I Synthese untersucht (vgl. Positiv-/Negativkontrolle).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im ACP wurden muskuloskeletale Wachstumsfaktoren nachgewiesen, die an der Sehnen-Knochen-Regeneration beteiligt sind. Wachstumsfaktoren der BMP-Familie wurden hingegen nicht in relevanter Menge nachgewiesen.
Eine ACP-abhängige Steigerung der Zellproliferation gegenüber den Kontrollkulturen wurde beobachtet.
Die Gesamt-Kollagen-I Produktion war unter Einfluss von ACP signifikant erhöht (relativiert zur Zellproliferation sign. reduziert).
ACP scheint auf Tenozyten der Rotatorenmanschette in vitro einen anabolen Effekt zu haben. Eine gesteigerte Produktion von Kollagen I am Footprint ist erwünscht, um eine belastbare Regeneration zu ermöglichen. Jedoch schwanken physiologisch die zellulären/viskösen Charakteristika des venösen Blutplasmas, also auch des produzierten PRP/ACP. Hier sind ggf. Standardisierungen sowie weitere in vitro- und klinische Untersuchungen notwendig, um den Effekt von PRP/ACP auf die RM-Regeneration abschliessend beurteilen zu können.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocGR16-802
doi: 10.3205/14dkou512 , urn:nbn:de:0183-14dkou5121
Published: October 13, 2014
© 2014 Pauly et al.
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by G. H. | Okt 23, 2018 | News, Schulter
Vergleich des Outcome von Hemiprothesen und inversen Schulterprothesen nach Humeruskopffrakturen beim älteren Menschen
Wegner A, Hußmann B, Schöneberg C, Lendemans S
Fragestellung: Aktuell werden Humeruskopftrümmerfrakturen normalerweise, bei nicht mehr gegebener Rekonstruktionsmöglichkeit, mit einer Hemiprothese (Frakturprothese) versorgt. Hierbei stellt sich die Frage, ob die im Rahmen der operativen Versorgung an die Prothese fixierten Knochenfragmente auch beim älteren Patienten zu einer Rückkehr der Rotatorenmanschettenfunktion führen. Nicht selten zeigt sich hier eine komplette Lyse der Fragmente im Verlauf bei entsprechend reduzierter Funktionalität. Die primäre Implantation einer inversen Schulterprothese in der Fraktursituation kann hier möglicherweise zu einer besseren Funktionalität beitragen, da bei dieser Art von Prothese die Rotatorenmanschette nicht funktionsfähig sein muss, damit eine gute Funktionalität gewährleistet ist.
Methodik: Es handelt sich um eine prospektive randomisierte Studie, bei der insgesamt zunächst 30 Patienten mit einem Alter > 65 Jahre eingeschlossen werden sollen. Hierbei werden 15 Patienten mit implantierter Hemiprothese (Aequalisprothese (Tornier GmbH. Industriestraße 48. 51399 Burscheid. Deutschland)) mit 15 Patienten, die mit einer inversen Prothese (Anatomical ShoulderTM Inverse/Reverse (Zimmer Germany GmbH Merzhauser Straße 112 Freiburg 79100)) versorgt wurden, verglichen. Die Indikation zur Prothesenimplantation wurde gestellt bei Patienten, die mindestens 65 Jahre alt waren und eine Oberarmkopftrümmerfraktur hatten. Die Oberarmkopffraktur musste eine 3-4 Mehrfragmentfraktur des Typ 4 oder höher nach Neer oder einen Kalottensplitt beinhalten. Postoperativ wurden die Patienten nach 6 Wochen, 12 Wochen und 6 Monaten nachuntersucht. Hierbei wurden der Constant-Score, Neer-Score, SF-36, der simple Shoulder-Test bestimmt und es wurde eine klinische und radiologische Untersuchung durchgeführt. Zum jetzigen Zeitpunkt wurden insgesamt 17 Patienten eingeschlossen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das postoperative Ergebnis beider Gruppen unterschied sich nicht signifikant voneinander. Bei den Hemiprothesen war der simple Shoulder-Test im Mittel nach 6 Wochen 3,64, nach 12 Wochen 5,50 und nach 6 Monaten 6,38. In der Gruppe der inversen Prothesen war er nach 6 Wochen 2,60, nach 12 Wochen 6,00 und nach 6 Monaten 8,00 ohne das Signifikanzniveau zu erreichen (p=0,41 F=0,93). Ebenso konnten aktuell keine signifikanten Unterschiede im Constant- (p=0,288 F=1,33) und Neer-Score (p=0,426 F=0,89) gefunden werden. Im SF-36-Score wurde ein signifikanter Unterschied nur in der Unterrubrik körperliche Rollenfunktion gefunden ( p=0,020 F=5,27).
Schlußfolgerung:
Aufgrund der aktuell noch zu kleinen Datenmenge konnten keine validen Unterschiede im postoperativen Outcome zwischen inverser und Hemiprothese nachgewiesen werden. Allerdings zeigt sich in der Unterrubrik körperliche Rollenfunktion (misst die Beeinträchtigung der Arbeit und täglicher Aktivitäten) ein signifikant besserer Wert in der Gruppe der inversen Prothesen, so dass es wahrscheinlich einen Vorteil der inversen Prothesen gibt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI62-374
doi: 10.3205/14dkou461 , urn:nbn:de:0183-14dkou4611
Published: October 13, 2014
© 2014 Wegner et al.
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by G. H. | Okt 23, 2018 | News, Schulter
Führt die intraoperative multiplanare Rekonstruktion (MPR) mittels mobilem 3D Bildwandler im Operationssaal zu weniger postoperativen Revisionsoperationen bei der Versorgung proximaler Humerusfrakturen?
Theopold J, Weihs K, Jarvers JS, Marquaß B, von Dercks N, Josten C, Hepp P
Fragestellung: Prä- und intraoperative Evaluierung proximaler Humerusfrakturen mittels mobilem 3D Bildwandler mit multiplanarer Rekonstruktion. 1Jahre-Analyse des funktionellen Outcomes und der Revisionsrate.
Methodik: 51 Patienten (29 Frauen, 20 Männer, Alter median 70 Jahren (35-91) mit proximalen Humerusfrakturen wurden eingeschlossen. 12x 2 Segement, 24x 3 Segment, 13x 4 Segment Frakturen. Intraoperativ wurde ein 3D Scan durchgeführt, um das Repositionsergebnis und technische Komplikationen zu evaluieren. Im 1-Jahres-Follow-up erfolgte die Evaluierung der funktionellen Ergebnisse, Komplikationen und Revisionsoperationen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 45 Patienten erfolgte eine winkelstabile Plattenosteosynthese, 5x Nagelosteosynthese, 1x Schraubenosteosynthese. Bei 8/51 Patienten (16%) erfolgte nach dem intraoperativen Scan bereits während der Operation ein Schraubenwechsel. Im Follow-up wurden 6 Revisionen (12%) durchgeführt (1x Verfahrenswechsel mit Implantation Inverse Prothese, 1x frühzeitige ME bei Humeruskopfnekrose, 4x Schraubenwechsel bei Schraubenperforation durch sekundären Varusverlust der Fraktur). Bei den übrigen Patienten zeigten sich keine Schraubenperforationen im Verlauf. Der Constant Score zeigte im Mittel 72 Punkte (55-85).
Die intraoperative Bildgebung mittels mobilem 3D Bildwandler gestattet nahezu echtzeit Darstellung von Repositionsergebnis und Materiallage mit sofortiger operativer Relevanz. Im kurzzeitigen 1 Jahres Follow-up zeigt sich eine im Literaturvergleich geringere Komplikations- und Revisionsrate bei vergleichbaren funktionellen Ergebnissen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI62-1579
doi: 10.3205/14dkou460 , urn:nbn:de:0183-14dkou4602
Published: October 13, 2014
© 2014 Theopold et al.
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by G. H. | Okt 23, 2018 | News, Schulter
2-Jahresergebnisse für ein röntgendurchlässiges polyaxiales Peek-Implantat (DiPhos-H) zur Versorgung der prox. Humerusfraktur
Weimann A, Theisen C, Schliemann B, Kösters C, Raschke MJ
Fragestellung: Ziel dieser klinischen Studie war die prospektive Evaluation eines röntgendurchlässigen polyaxialen Peek Implantates zur Behandlung von prox. Humerusfrakturen (DiPhos-H) im Vergleich zur Standardplattenosteosynthese (PHILOS). Im Rahmen des klinischen Verlaufes erfolgte die vergleichende klinische Bewertung des Outcomes, der Patientenzufriedenheit, des radiologischen Heilungsverlaufes und der verschiedenen Scores.
Methodik: Eingeschlossen in diese Studie wurden Pat. die eine Humeruskopf 3 oder 4 Part-Fraktur erlitten hatten. 29 Pat. konnten mittels DiPhos-H Implantat versorgt werden. Das mittlere Follow- up betrug zwei Jahre (11 Monate bis 3 Jahre). Als Vergleichsgruppe dienten 30 mittels PHILOS Platte versorgte Pat. aus dem eigenen Kollektiv, die im gleichen Erhebungszeitraum evaluiert wurden.
Das Follow-up beinhaltete eine Untersuchung der Pat. zum Entlassungszeitpunkt, 6 Wochen, 3 Monate, 6 Monate, 1 Jahr, 2 Jahre und 3 Jahre postoperativ. Erhoben wurden der Constant Score, der Simple Shoulder Test sowie der Oxford Shoulder Score. Parallel erfolgten eine radiologische Befunderhebung und Auswertung, sowie die Dokumentation der Komplikationen und Folgebehandlungen im Verlauf.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im zwei Jahres Follow-up zeigte sich, dass im klinischen Outcome signifikante Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Implantaten dokumentiert werden konnten. Die erhobenen Scores unterschieden sich partiell sehr deutlich voneinander. Ein signifikanter Unterschied konnte insbesondere in der Auswertung der Komplikationen dokumentiert werden. So wurde in der mittels DiPhos-H versorgten Gruppe nur eine postoperative Humeruskopfnekrose dokumentiert (PHILOS Gruppe 4). Auch zeigten sich in der radiologischen Auswertung signifikant weniger sekundäre Nachsinterungen und Varusfehlstellungen in der DiPhos-H Gruppe, was am ehesten auf die polyaxiale Verankerungsmöglichkeit der Schrauben, insbesondere der Kalkarschraube, zurückzuführen ist. Bei den mittels DIPHOS-H versorgten Frakturen konnte eine wesentlich bessere Beurteilung des ossären Heilvorganges durch die Röntgendurchlässigkeit des Implantates dokumentiert werden. In der DiPhos-H Gruppe wurden im Rahmen des Follow-ups 16 Platten wieder entfernt, in der PHILOS Gruppe 18.
Das DIPHOS-H Implantat bietet in Anwendung und Verlauf im Vergleich zum herkömmlichen Implantat (PHILOS) teils signifikante Vorteile (Polyaxialität, Röntgendurchlässigkeit, einfache Implantatentfernung, weniger Komplikationen, besseres klinisches Outcome) bei bekannten positiven Eigenschaften einer winkelstabilen Plattenosteosynthese am prox. Humerus. Dieses Implantat stellt daher eine sehr gute Alternative zu den etablierten Implantaten dar.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI62-1182
doi: 10.3205/14dkou459 , urn:nbn:de:0183-14dkou4597
Published: October 13, 2014
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by G. H. | Okt 15, 2018 | News, Schulter
Klingennagel (LBN) versus winkelstabile Platte (PHILOS) bei der proximalen Humerusfraktur des älteren Patienten – erste Ergebnisse einer prospektiv-randomisierten Studie
Kerschbaum C, Seebauer T, Fink M, Littwin T, Schmid U, Mayr E
Fragestellung: Für die Versorgung operationspflichtiger proximaler Humerusfrakturen stehen unterschiedliche Platten- und Nagelsysteme zur Verfügung. Bislang konnte in der Literatur kein Vorteil für eines der Verfahren speziell beim älteren Patienten gezeigt werden. Ziel dieser prospektiv-randomisierten Studie ist es, Unterschiede im Langzeit-Follow up im Hinblick auf Funktion, Lebensqualität und radiologische Ergebnisse herauszuarbeiten, um eine Empfehlung für eines der beiden Verfahren aussprechen zu können.
Methodik: Im Rahmen einer prospektiv-randomisierten Fallkontrollstudie werden insgesamt 60 Patienten im Alter ab 60 Jahre mit einer isolierten proximalen Humerusfraktur eingeschlossen. Ausschlusskriterien sind eine vorbestehende Rotatoren-manschettenläsion, ein begleitender Gefäß- oder Nervenschaden, offene Frakturen, Voroperationen der Schulter oder ein intraoperativer Verfahrenswechsel. Die Nachuntersuchungen mit Erhebung des alters- und geschlechtsadaptierten Constant-Score (CS), DASH-Score (DASH) und radiologischen Kontrollen erfolgen nach 3, 6 und 12 Monaten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 09/2012 bis 09/2013 wurden 44 Patienten in die Studie eingeschlossen, davon mussten 13 Patienten ausgeschlossen werden. Das Durchschnittsalter lag bei 76 Jahren bei 23 weiblichen und 8 männlichen Patienten. 18 Versorgungen wurden mit LBN, 13 mit PHILOS-Platte durchgeführt. Bis 09/2013 liegen Daten von 20 Patienten nach drei, 13 nach sechs und zwei nach 12 Monaten vor. Der LBN-DASH lag nach 3 Monaten bei 30,9 ± 21,3, der PHILOS-DASH bei 35,2 ± 19,1, nach 6 Monaten der LBN-DASH bei 23,2 ± 15,1, der PHILOS-DASH bei 26,2 ± 21,7. Der LBN-CS betrug nach 3 Monaten 58,6 % ± 14,2 , der PHILOS-CS 49,8 % ± 22,3. Nach 6 Monaten lag der LBN-CS bei 62,5 % ± 16,6 und der PHILOS-CS bei 62,3 % ± 20,8. Die Daten erwiesen sich zum jetzigen Zeitpunkt als nicht statistisch signifikant unterschiedlich.
Zum jetzigen Zeitpunkt zeigt sich ein leichter Trend zugunsten der LBN-Versorgung, jedoch kein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich des klinischen Outcomes und der Lebensqualität der Patienten. Allerdings sind dies vorläufige Ergebnisse bei noch laufendem Studieneinschluss. Zusammenfassend kann man feststellen, dass beide Verfahren bezüglich Outcome und Komplikationsrate gleichwertig sind und gute Behandlungsergebnisse im wesentlichen von der operativen Erfahrung des behandelnden Chirurgen abhängig sind.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI62-920
doi: 10.3205/14dkou458 , urn:nbn:de:0183-14dkou4584
Published: October 13, 2014
© 2014 Kerschbaum et al.
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