Langzeitergebnisse der postoperativen Immobilisation in Innen- vs. Außenrotation nach arthroskopischer anteroinferiorer Schulterstabilisierung

Langzeitergebnisse der postoperativen Immobilisation in Innen- vs. Außenrotation nach arthroskopischer anteroinferiorer Schulterstabilisierung

Fischer P, Wolke J, Krüger D, Haas NP, Scheibel M

Fragestellung: Die Immobilisation der Schulter nach arthroskopischer anteroinferiorer Weichteilstabilisierung erfolgt überwiegend in Innenrotation. Untersuchungen konnten zeigen, dass die Immobilisation in Außenrotation im Rahmen der konservativen Therapie mit geringeren Reluxationsraten, sowie einer anatomiegerechteren Annäherung des abgelösten labralen Komplexes an das Glenoid einhergehen kann. Zudem werden nach arthroskopischer Schulterstabilisierung Außenrotationsdefizite beobachtet.

Ziel dieser Studie war es, die klinischen Ergebnisse und die Reluxationsrate nach arthroskopischer Schultergelenksstabilisierung und postoperativer Immobilisation in Innenrotation vs. Außenrotation bei anteroinferiorer Schulterinstabilität zu evaluieren.

Methodik: Es wurden 25 Patienten (22 m, 3 w, Durchschnittsalter 28,5 Jahre) nach arthroskopischer anteroinferiorer Schulterstabilisierung postoperativ in zwei Gruppen randomisiert. In Gruppe I (11 m, 2 w, Durchschnittsalter 28 Jahre) erfolgte die postoperative Immobilisation in Innenrotationsstellung (Shoulder-Immobilizer, DJO, Carlsbad, CA). In Gruppe II (11 m, 1 w, Durchschnittsalter 30 Jahre) in Außenrotationsstellung (UltraSling ER 15°, DJO Global, Vista, USA) des Armes für 4 Wochen mit Beginn der passiven und im weiteren Verlauf der aktiven Mobilisation ab dem 2. postoperativen Tag.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die klinische Nachuntersuchung wurde mit einem Langzeit-Follow-Up von durchschnittlich 62 (53-72) Monaten nach arthroskopischer Stabilisierung bei 17 Patienten durchgeführt. Hierbei zeigte sich im Vergleich beider Gruppen (Gruppe I vs. Gruppe II) eine durchschnittliche Flexion von 168° vs. 173°, Abduktion 169° vs. 174°, Außenrotation 54° vs. 51° und Innenrotation von 69° vs. 67° (p>0,05). Auch die Erhebung der Schulterfunktionsscores wies keine signifikanten Unterschiede mit einem durchschnittlichen Constant Score (CS) von 89 vs. 88 Punkten, Rowe Score (RS) 96 vs. 94 Punkten, Walch Duplay Score (WD) 86 vs. 89 Punkten, Melbourne Instability Shoulder Score (MISS) 96 Punkten, Subjektive Shoulder Value (SSV) 95 vs. 91 % und Western Ontario Shoulder Instability Index (WOSI) wies mit 260 vs. 333 Punkten auf (p>0,05).

Es wurden keine Rezidivluxationen in beiden Gruppen beobachtet, das Apprehension-Zeichen war bei einem Patienten der Außenrotationsimmobilisation positiv.

Die postoperative Immobilisation in Innen- bzw. Außenrotation nach arthroskopischer anteroinferiorer Schulterstabilisierung scheint somit langfristig weder hinsichtlich der Bewegungsumfänge, der klinischen und subjektiven Stabilität, noch der schulterspezifischen Scores einen signifikanten Unterschied zu machen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI52-931

doi: 10.3205/14dkou366urn:nbn:de:0183-14dkou3669

Published: October 13, 2014
© 2014 Fischer et al.
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Charakteristika der muskulotendinösen Einheiten nach arthroskopischer Doppel-Reihenrekonstruktion

Charakteristika der muskulotendinösen Einheiten nach arthroskopischer Doppel-Reihenrekonstruktion

Stahnke K, Gerhardt C, Diederichs G, Scheibel M

 

Fragestellung: Ziel dieser Studie ist es mit seriellen MRT-Untersuchungen Struktur und Integrität des M. supraspinatus (fettige Degeneration und muskuläre Atrophie) nach arthroskopischer Rekonstruktion von crecent-förmigen Läsionen in Doppel-Reihen-Technik im Verlauf zu beurteilen.

Methodik: Die Studie umfasst 21 konsekutive Patienten (9w/12m, ø 61,05 ± 7,7 Jahre) die eine arthroskopische Rotatorenmanschettenrekonstruktion in SutureBridge-Technik erhalten hatten. Direkt postoperativ und sowie im weiteren Verlauf wurde anhand MRT-Untersuchungen die Sehnenintegrität nach Sugaya beurteilt. Die Sehnenretraktion wurde durch das Foot-print-coverage (FPC-Quotient aus Tub. majus- zu Footprint-bedeckende Sehne) bestimmt. Zur Beurteilung der muskulären Atrophie wurde die Cross-Sectional-Area (CSA) in den schräg sagittalen Schichten gemessen. Zur Semiquantifizierung der fettigen Infiltration wurden eine Signalintensitätsanalyse (Signal-to-signal-ratio, subcutanes Fettgewebe/Supraspinatus) durchgeführt..

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 21 konsekutiven Patienten wurden 17 kernspintomographisch untersucht. Die initiale postoperative Sehnenintegrität war in allen Patienten intakt. Nach 12 Monaten mit Grad 1 nach Sugaya bei keinem, Grad 2 bei 3, Grad 3 bei 13 und Grad 4 bei 1 Patienten beurteilt. Kein Patient zeigte eine ausgedehnte Reruptur (Grad 5). Die Rerupturrate lag damit bei 5,6%. Zu den 2 Jahreskontrollen wurde eine Zunahme der Rerupturrate beobachtet. Diese zeigte eine typische Konfiguration mit einem medialen Integritätsverlust. Aufgrund dessen blieb der FPC bei 0,84 ±0,25 konstant. TM/SSP stieg leicht auf 1,01±0,14 an, die CSA blieb im Verlauf konstant. Das postoperative Knochenödem konnte nach 6 Monaten nicht dargestellt werden.

Schlussfolgerung: In den MRT-Untersuchungen zeigen sich nach arthroskopischer Double-Row-Rekonstruktion initial gute strukturelle Ergebnisse bei geringer Rerupturrate. Jedoch konnte eine Ausdünnung und teilweise Rerupturen der rekonstruierten Sehne zwischen der 12 und 24 Monatskontrolle beobachtet werden. Diese lässt den Schluss zu, dass nach Doppelreihen-Rekonstruktion ein Versagen erst im mittelfristigen Verlauf zu beobachten ist.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI52-1474

doi: 10.3205/14dkou365urn:nbn:de:0183-14dkou3651

Published: October 13, 2014
© 2014 Stahnke et al.
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Fettige Infiltration der Rotatorenmanschette nach Supraspinatussehnenrekonstruktion – eine Verlaufsevaluation

Fettige Infiltration der Rotatorenmanschette nach Supraspinatussehnenrekonstruktion – eine Verlaufsevaluation

Gerhardt C, Haneveld H, Kraus N, Scheibel M

 

Fragestellung: Ziel der Studie war die kernspintomographische Verlaufsuntersuchung der fettigen Infiltration der Rotatorenmanschette nach arthroskopischer SSP-Rekonstruktion unter Nutzen eines semiquantitativen Messverfahrens.

Methodik: 46 Patienten wurden retrospektiv (16W/30M, ø 60,5±7,7 Jahre) in diese Studie eingeschlossen, die nach SSP-Rekonstruktion ein Follow-up MRT innerhalb der ersten 8 Wochen p.o. sowie mindestens ein weiteres nach 12 Monaten erhalten hatten. Anhand einer Signalintensitätsanalyse wurden die fettige Infiltration des M. supraspinatus (SSP), Teres Minor (TM), Infraspinatus (ISP), sowie der craniale und inferiore Anteil des Subscapularis (SCPc, SCPi) im Verlauf beurteilt. Als Referenz diente zum einen die Dichte des subcutanen Fettgewebes (F) sowie des Glenoids (G). Die Integrität der Rekonstruktion wurde entsprechend der Klassifikation nach Sugaya eingeteilt.

Ergebnisse: Das mittlere FU der initialen Bildgebung betrug 31,8±29,4 Tage, das MRT der zweiten Untersuchung wurde nach durchschnittlich 25,0±11,8 Monaten durchgeführt. Für den SSP wurde eine signifikante Regredienz der Verfettung beider Referenzen dargestellt (akut vs FU MRT): F/SSP: 5,0±2.1 vs 6,5±2,7 (p=0,0002); G/SSP: 2,5±0,6 vs 3,3±1,6 (p=0,0007). Ebenfalls signifikante Veränderungen zeigte der SCPc: F/SCPc: 5,5±2,2 vs 6,5±2,1 (p=0,01); G/SCPc: 2,8±0,8 vs 3,2±0,8 (p=0,002). Für die Ratio F/SCPi konnte ebenfalls eine signifikant geringere muskuläre Verfettung evaluiert werden: F/SCPi: 5,4±1,9 vs 6,2±2,1 (p=0,04). Die Sehnenintegrität war Grad 1 n=0, Grad 2 n=9, Grad 3 n=28, Grad 4 n=6 und Grad 5 n=3. Grad 4 und 5 zeigte keine sign. Unterschiede. Signifikant bessere Ergebnisse im Sinne einer Abnahme der fettigen Infiltration zeigten hingegen F/SSP Grad 3 (p=0,02) und F/SSP, G/SSP Grad 2 (p=0,02 und p=0,03). Dies entspricht einer Änderung von 27,08% für F/SSP (Grad 3) und 32,7% für F/SSP sowie 23,2% für G/SSP (Grad 2). Auch G/SCPc und F/SCPc (Grad 3) verbesserten sich signifikant (p=0,047 und p=0,047).

Schlussfolgerung: Nach einem kurzfristigen Follow-up scheint die erhaltene Integrität der SSP-Sehne nach arthroskop. Rekonstruktion einen positiven Einfluss auf die fettige Infiltration des M. supraspinatus zu haben.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI52-1244

doi: 10.3205/14dkou364urn:nbn:de:0183-14dkou3641

Published: October 13, 2014
© 2014 Gerhardt et al.
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KARMA – Konventionelle versus ankergestütze Rekonstruktion der Rotatorenmanschette -Klinische Aspekte

KARMA – Konventionelle versus ankergestütze Rekonstruktion der Rotatorenmanschette -Klinische Aspekte

Rabanus A, Randau T, Wimmer MD, Wirtz DC, Gravius S, Göbel P

 

Fragestellung: Zur offen-chirurgischen Versorgung von Rotatorenmanschettenläsionen stehen neben den traditionellen transossären Verfahren moderne ankergestützte Verfahren zur Verfügung. In der DRG I29Z, welche als Misch-DRG alle Patienten egal nach welcher Versorgungtechnik beinhaltet, wird ein Implantatkostenanteil von deutlich unter 200 Euro angegeben, womit eine ankergestützte Rekonstruktion der Rotatorenmanschette nicht kostendeckend möglich ist.

Durch die Studie soll geklärt werden, inwieweit sich die teurere ankergestützte Versorgung durch ein besseres klinisches Ergebnis für die Patienten rechtfertigen lässt.

Methodik: Im Rahmen einer prospektiven randomisierten klinischen single surgeon Studie wurden insg. 100 stationäre Patienten mit offener Rotatorenmanschettenruptur entweder durch Anker (BioCorkScrews und BioPushLocks der Fa. Arthrex) oder durch transossäre Naht versorgt. Die Studie wurde von der zuständigen Ethikkommission genehmigt und die Patienten nach Aufklärung und Einverständniserklärung eingeschlossen. Neben relevanten gesundheitsökonomischen Parametern wurde bei den Patienten der Constant Score (Schmerz, Kraft und Bewegungsausmaß) präoperativ und im Rahmen der ambulanten Wiedervorstellung nach drei Monaten erfasst. Desweiteren wurde die Dauer der Arbeitsunfähigkeit und die Anzahl der durchgeführten krankengymnastischen Behandlungen dokumentiert. Die Parameter wurden gegeneinander mittels t-Test statistisch verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Patientengruppen unterschieden sich nicht signifikant voneinander weder im Bezug auf Alter, Geschlecht, BMI oder PCCL, noch im präoperativen Constant Score. Gesundheitsökonomisch verursachte die Versorgung mittels Ankern erwartungsgemäß höhere Implantatkosten, bei ansonsten vergleichbarem perioperativem Aufwand.

In der Nachuntersuchung zeigte sich eine klinische Überlegenheit der mittels Anker versorgten Patienten. Im Mittel war diese Patientengruppe schmerzärmer, zeigte eine bessere Beweglichkeit und bessere Kraft. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit und die Dauer und Menge der physiotherapeutischen Nachbehandlung war, trotz einer Tendenz zugunsten der Ankerversorgung, statistisch nicht signifikant verschieden.

Zusammenfassend kommen wir zu dem Ergebnis, dass die ankergestützte Versorgung von Rotatorenmanschettendefekten aus ökonomischen Aspekten nicht kostendeckend möglich ist, aber dem Patienten durch ein besseres klinisches Ergebnis zugute kommt.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI52-371

doi: 10.3205/14dkou363urn:nbn:de:0183-14dkou3631

Published: October 13, 2014
© 2014 Rabanus et al.
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Begrenzte Aussagekraft des Nativ MRTs nach nicht-dislozierendem Schultertrauma

Begrenzte Aussagekraft des Nativ MRTs nach nicht-dislozierendem Schultertrauma

Banerjee M, Bouillon B, Balke M

 

Fragestellung: Kürzlich haben wir das Spektrum und die Prävalenz intraartikulärer Befunde nach nicht-dislozierendem Schultertrauma beschrieben. Bei der Hälfte der Patienten stimmten präoperativer MRT Befund und arthroskopischer Befund nicht überein. Fragestellung der vorliegenden Untersuchung war, inwieweit eine MRT Befundung durch muskulo-skeletal erfahrene Radiologen mit dem Arthroskopiebefund korreliert und ob die subjektiv eingeschätzte Qualität des MRTs die Genauigkeit beeinflusst.

Methodik: Bei 60 Patienten mit Schulterschmerzen nach einem nicht-dislozierendes Schultertrauma wurde eine Schulterarthroskopie durchgeführt. 57 Patienten (58 Schultern) hatten ein präoperatives Nativ-MRT, die Datensätze waren bei 55 Patienten (56 Schultern) komplett. Die MRTs wurden retrospektiv von 3 muskulo-skeletal erfahrenen Radiologen ausgewertet, die keinen Zugriff auf OP-Bericht und andere Patientendaten hatten. Es wurden selbstentwickelte standardisierte Auswertungsbögen verwendet. Jeder Radiologe beurteilte neben dem SLAP-Komplex, dem vorderem und hinteren Labrum, der langen Bizepssehne, der Subscapularissehne sowie der Supraspinatussehne ferner die Qualität des MRTs (1 sehr hoch, 2 hoch, 3 mäßig, 4 schlecht).

Ergebnisse: Die MRTs waren an 25 verschiedenen Instituten angefertigt worden. Bei 38 Schultern waren 1,5 Tesla Magneten, bei 16 Schultern Magneten mit weniger als 1,5 Tesla und bei 2 Schultern 3 Tesla Magneten verwendet worden. Die für die 3 Radiologen gepoolte Sensitivität betrug für SLAP-Läsionen 45,0%, für Läsionen des vorderen bzw. hinteren Labrums 77,8% bzw. 66,7%, für Läsionen der langen Bizepssehne 63,2%, für Läsionen der kranialen Subscapularissehne (Fox & Romeo I und II) 33,3% und für artikularseitige Partialläsionen der Supraspinatussehne 84,8%. Die korrespondierende Interobserver-Reliabilität war mit Werten zwischen -0,047 und 0,106 schlecht für SLAP Läsionen und mit Werten zwischen 0,604 und 0,707 beträchtlich für Läsionen des vorderen Labrums. Die Genauigkeit (accuracy) unterschied sich außer für Läsionen des hinteren Labrums für MRTs mit guter (1 und 2) und schlechter (3 und 4) nicht signifikant.

Schlussfolgerung: Die häufig in der täglichen Routine genutzten an verschiedensten Instituten angefertigten Schulter-MRTs sollten mit Vorsicht interpretiert werden, da selbst eine Befundung durch muskulo-skeletal erfahrene Radiologen für bestimmte intraartikuläre Pathologien nach Schultertrauma eine niedrige Sensitivität aufweist. Bei zumeist geringer Interobserver-Reliabilität ist die Genauigkeit der Befundung eher abhängig vom Untersucher als von der Qualität des MRTs.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI51-651

doi: 10.3205/14dkou357urn:nbn:de:0183-14dkou3571

Published: October 13, 2014
© 2014 Banerjee et al.
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Unterschiede im coracohumeralen Abstand zwischen degenerativen und traumatischen Subscapularissehnenrupturen

Unterschiede im coracohumeralen Abstand zwischen degenerativen und traumatischen Subscapularissehnenrupturen

Balke M, Liem D, Höher J, Greshake O, Bouillon B, Banerjee M

 

Fragestellung: Ein coracoidales Impingement mit verringertem coracohumeralen (CH) Abstand wird als mitursächlich für die Entstehung degenerativer Rupturen des M. subscapularis diskutiert. Sollte diese Theorie zutreffen, so wäre zu erwarten, dass der CH-Abstand bei traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei degenerativen Rupturen. Die Hypothese dieser Studie war, dass der CH-Abstand bei Patienten mit traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei Patienten mit degenerativen Rupturen und dem von Schultern mit intaktem Subscapularis entspricht.

Methodik: Eingeschlossen in die Studie wurden 28 Patienten mit arthroskopisch gesicherter degenerativer und 36 Patienten mit traumatischer Subscapularissehnenruptur. Als Kontrollgruppe dienten 21 Patienten, die aufgrund einer traumatischen Supraspinatussehnenruptur arthroskopiert wurden und einen nachweislich intakten Subscapularis aufwiesen. Das Ausmaß Ruptur wurde arthroskopisch nach Fox & Romeo eingeteilt. Der CH-Abstand wurde auf axialen MRT vermessen und die entsprechenden Mittelwerte wurden mittels t-Test auf signifikante Unterschiede geprüft.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Patienten mit degenerativen Rupturen waren mit 64 Jahren signifikant älter als Patienten mit traumatischen Rupturen (56 J) und als Kontrollen (53 J). Der CH-Abstand bei degenerativen Rupturen war mit 8,2 mm signifikant geringer als bei traumatischen Rupturen (10,3 mm) und bei intakter Sehne (10,4 mm). Ein CH-Abstand von weniger als 6 mm lag nur bei degenerativen Rupturen vor. Bei den 28 degenerativen Rupturen nahm der CH-Abstand mit höherem Rupturausmaß nach Fox und Romeo ab.

Die Hypothese, dass der CH-Abstand bei Patienten mit traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei Patienten mit degenerativen Rupturen und dem von Schultern mit intaktem Subscapularis entspricht konnte bestätigt werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein verringerter CH-Abstand eine Rolle in der Entstehung degenerativer Subscapularissehnenrupturen spielen könnte.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI50-271

doi: 10.3205/14dkou350urn:nbn:de:0183-14dkou3503

Published: October 13, 2014
© 2014 Balke et al.
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