by G. H. | Okt 10, 2016 | News, Schulter
Klinisches und radiologisches Outcome nach zweizeitiger Applikation von Plated-Rich Plasma (ACP) bei arthroskopisch rekonstruierten Supraspinatussehnenrupturen
Gwinner C, Haneveld H, Gerhardt C, Scheibel M
Fragestellung: In der aktuellen Literatur werden gute klinische Ergebnisse bei jedoch inakzeptabel hoher Redefektrate nach arthroskopischer Supraspinatussehnenrekonstruktion beschrieben. Um diese Ergebnisse zu optimieren bzw. die postoperative Redefektrate zu senken, sorgt die Applikation von autologen Wachstumsfaktoren, zur möglichen Verbesserung der Sehneneinheilung, für wachsendes Interesse.
Ziel dieser Studie ist die Evaluierung des klinischen und radiologischen Outcomes nach zweizeitiger Applikation von autologen, konditionierten Plasma (ACP, Fa. Arthrex) bei Patienten mit arthroskopisch rekonstruierten Supraspinatussehnenrupturen.
Methodik: Diese prospektive Studie umfasst 17 konsekutive Patienten (9W/ 8M, ø61 (47-75) Jahre), die bei isolierter, crescent-tear förmiger Supraspinatussehneruptur mittels arthroskopischer Doppelreihentechnik (Speedbridge) versorgt wurden. Intraoperativ wurden 4ml ACP unter den rekonstruierten Footprint der Supraspinatussehne sowie 7 Tage postoperativ 4ml ACP in den ipsilateralen Subacromialraum appliziert.
Zur Evaluierung des klinischen Ergebnisses wurde der Subjective Shoulder Value (SSV), der Constant-Score (CS) sowie das passive und aktive Bewegungsausmaß erhoben. Zur bildgebenden Diagnostik wurden nach 6 Wochen, 6, 12 und 24 Monaten MRT-Aufnahmen durchgeführt und anhand dieser die Sehnenintegrität nach Sugaya ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das mittlere Follow-Up betrug 15,7 Monate. In der klinischen Evaluation stieg der SSV von präoperativ 52,5 auf postoperativ 88 (65-100)% an (p<0,05), der CS von präoperativ 50,2 auf postoperativ 78,2 (50-96) Punkte (p<0,05) (CS der Gegenseite 84,7 (60-96 Punkte)). Klinisch zeigte sich ein Anstieg der aktiven Bewegungsumfänge der Flexion von präoperativ 120° zu postoperativ 172 (150-180)° (p<0,05) bzw. der Abduktion von präoperativ 96,4° auf postoperativ 171 (140-180)° (p<0,05).
Radiologisch wurde die Sehnenintegrität als Typ 1 n=0, Typ 2 n=8, Typ 3 n=7, Typ 4 n=2 und Typ 5 n=0 bewertet. Die Redefektrate betrug somit 11,7%.
Die zweizeitige Applikation von autologen, konditionierten Plasma bei arthroskopisch rekonstruierten Supraspinatussehnenrupturen zeigt gute bis sehr gute klinische Ergebnisse bei einer, im Literaturvergleich, niedrigen Redefektrate.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI22-1428
doi: 10.3205/14dkou110, urn:nbn:de:0183-14dkou1105
Published: October 13, 2014
© 2014 Gwinner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Okt 10, 2016 | News, Schulter
Behandlungsergebnisse des posttraumatischen Schulterschmerzes nach nicht-dislozierendem Schultertrauma – Signifikant schlechtere Ergebnisse beim BG-lich versicherten Patienten
Banerjee M, Bouillon B, Balke M
Fragestellung: Eine Therapieoption bei Patienten mit posttraumatischem Schulterschmerz nach nicht-dislozierendem Schultertrauma ist die diagnostische Arthroskopie mit befundabhängigem Vorgehen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Behandlungsergebnisse in diesem Kollektiv zu evaluieren und zu untersuchen, ob sich die Ergebnisse bei BG-lich und nicht BG-lich versicherten Patienten unterscheiden.
Methodik: Bei 60 Patienten (61 Schultern) mit Schulterschmerzen nach einem nicht-dislozierendes Schultertrauma wurde durchschnittlich 184 Tage nach dem Trauma eine Schulterarthroskopie durchgeführt. Intraoperativ wurden neben zahlreichen verschiedenen anderen Befunden am häufigsten SLAP-Läsionen (44,3%), Pulleyläsionen (19,7%), Läsionen des vorderen oder hinteren Labrums (14,8%), artikularseitige Partialrupturen der Supraspinatussehne (11,5%) sowie adhäsive Kapsulitiden (9,8%) gefunden. Die häufigsten Therapien waren die Tenodese der langen Bizepssehne (39,3%) sowie Refixationen des vorderen, hinteren bzw. oberen Labrums (31,2%). 59 Patienten (60 Schultern) mit einem durchschnittlichen Alter von 41,9 Jahren konnten nach einem durchschnittlichen follow-up von 26,7 Monaten retrospektiv mittels dem American Shoulder and Elbow Surgeons (ASES) Score, dem Simple-Shoulder Test (SST) sowie dem Subjective Shoulder Value (SSV) evaluiert werden, Ferner wurden die Patienten gebeten, ihren prozentualen Restschmerz anzugeben, wobei der präoperative Schmerz mit 100% beziffert wurde. Als Therapieversager wurden Patienten angesehen, die einen ASES score
Ergebnisse: Für die Gesamtpopulation lag der ASES-score bei 77,5, der SSTbei 8,6 und der SSV bei 70,5. Der Restschmerz lag bei 23,5%. BG-lich (n=33) versicherte Patienten hatten im Vergleich zu nicht BG-lich versicherten Patienten (n=27) signifikant schlechtere Ergebnisse im ASES-score (68,6 vs. 88,4, p<0,001), im SST (7,3 vs. 10,2, p<0,001) und im SSV (60,2 vs. 83,2, p<0,001) und hatten signifikant mehr Restschmerzen (30,9 vs. 14,4, p=0,004). Nicht BG-lich versicherte Patienten kehrten signifikant häufiger an ihren alten Arbeitsplatz zurück (77,8%) als BG-lich versicherte Patienten (42,4%, p=0,002). BG-lich versicherte Patienten wurden häufiger re-arthroskopiert (24,2%) als nicht BG-lich versicherte Patienten (11,1%), wobei der Unterschied statistisch nicht signifikant war (p=0,315). BG-lich versicherte Patienten waren signifikant häufiger Therapieversager (60,6 %) als nicht BG-lich versicherte Patienten (18,5%, p=0,0015).
Schlussfolgerung: Bei einem breiten Spektrum intraartikulärer Läsionen nach nicht-dislozierendem Schultertrauma zeigt sich eine breite Spannbreite klinischer Ergebnisse. Ungeachtet der Therapie bzw. der zugrundeliegenden Läsion zeigen nicht-BG-lich versicherte Patienten zu einem überwiegenden Teil gute und exzellente Ergebnisse während BG-lich versicherte Patienten häufig schlechte Ergebnisse zeigen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI22-647
doi: 10.3205/14dkou109, urn:nbn:de:0183-14dkou1090
Published: October 13, 2014
© 2014 Banerjee et al.
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by G. H. | Okt 3, 2016 | News, Schulter
Beeinflusst der Critical Shoulder Angle die mittelfristigen Ergebnisse nach arthroskopischer Rotatorenmanschettenrekonstruktion
Spiegl U, Horan M, Euler S, Millett P
Fragestellung: Es wurde eine signifikante Korrelation zwischenCritical Shoulder Angl (CSA) Werten von über 35° und Rotatorenmanschettenrupturen (RCT) beschrieben.
Das Ziel dieser Studie war es, mögliche Zusammenhänge zwischen dem CSA und mittelfristigen klinischen Ergebnissen nach arthroskopischer Rotatorenmanschettenrekonstruktion (RMR) herauszuarbeiten, insbesondere unter Berücksichtigung der Rupturursache, degenerativ (dRCT) versus traumatisch (tRCT) bedingt.
Methodik: Die CSAs wurden in 68 Patienten (69 Schulter) (Durchschnitt: 58.6 Jahre ± 10.8 Jahre), die eine arthroskopische RMR erhielten und bei denen eine klinische Verlaufskontrolle nach mindestens 3 Jahren vorlag, präoperative sowie postoperativ (15 Patienten) im nativen anteroposterioren Röntgenbild ermittelt. RCT, denen ein relevantes Trauma vorausging, wurden als traumatisch (t) gewertet, während die restlichen als degenerativ (d) eingestuft wurden. Eine Signifikanz lag ab einem p-Wert <0,05 vor. Zudem erfolgte eine Subgruppenanalyse zwischen tRCT und dRCT. Eine Genehmigung durch die Ethikkommision liegt vor.
Ergebnisse: Der durchschnittliche präoperative CSA betrug 35,7° ± 3,8°. In der Subgruppe tRCT (31%, durschschschnittlicher CSA: 34,1° ± 4,0°) ließen sich significant kleinere CSAs nachweisen, als dies in den dRCTs der Fall war (69%, durchschnittliche CSA: 36,6° ± 3,5°, p=0,015). Eine Akromioplastie führte zu einer signifikanten Reduktion der CSAs (präoperativ: mean: 35,1° ± 3,4°; postoperativ: Durchschnitt: 33,6 ± 3,0°; p<0,001). Nach einem durchschnittlicher Nachuntersuchungszeit von 5,2 Jahren (range: 3-7,3 Jahre), verbesserte sich der durchschnittliche American Shoulder and Elbow Surgeons (ASES) Score von 60,8 ± 18,5 zu 90,3 ± 14,8 Punkte (p<0,001). Der durchschnittliche postoperative Quick Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand Outcome Measure (DASH) betrug 11,8 (0 bis 47,7) und die durchschnittliche Patientezufriedenheit (Skale von 0 bis 10, 10=Optimal) betrug 9,1 (2-0). Die 10% der Patienten mit den größten CSAs wies eine signifikant geringere Patientenzufriedenheit auf, als es in den restlichen 90% der Patienten der Fall war p=0,046). Zudem ließ sich eine signifikant bessere Patientenzufriedenheit in den Patienten nachweisen, die einen CSA von weniger als 35° aufwiesen (38%, p=0,035) im Vergleich zu den 20% der Patienten, mit den größten CSAs. Darüberhinaus bestand eine signifikante Korrelation zwischen dem CSA und der Patientenzufriedenheit nach dRCT (Tau=-0,38, p=0,022). Dagegen konnten bezüglich der anderen Scores (ASES, DASH, SF 12) und dem CSA keine signifkanten Zusammenhänge festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Patienten mit tRCTs weisen signifikant geringere CSAs auf, als im Falle von dRCTs der Fall ist. Zudem beeinflussen große CSAs die mittelfristige Patientenzufriedenheit negativ. Mittels Akromioplastie kann der CSA reduziert werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI22-1554
doi: 10.3205/14dkou108, urn:nbn:de:0183-14dkou1089
Published: October 13, 2014
© 2014 Spiegl et al.
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by G. H. | Okt 3, 2016 | News, Schulter
Funktionelle und strukturelle Ergebnisse nach arthroskopischer Rekonstruktion von Rotatorenmanschettenrupturen in modifizierter Mason-Allen Single-Row-Technik: Eine prospektive serielle Untersuchung
Mecner MA, Mauch F
Fragestellung: Die arthroskopische Rekonstruktion von Rotatorenmanschettenrupturen in modifizierter Mason-Allen Single-Row-Technik ist eine häufig angewandte Nahttechnik. Bisher vorliegende klinische Langzeitstudien zeigen vergleichbare Ergebnisse wie neuere Nahttechniken. Ziel dieser Studie ist es die strukturellen und funktionellen Ergebnisse im seriellen Verlauf nach arthroskopischer Rekonstruktion im ersten Jahr zu erfassen.
Methodik: Es wurden 26 Pat. (m=13, w=13) mit einem Durchschnittsalter von 57 ± 7 Jahren im Zeitraum von 05/2012-10/2013 mit RM-Rupturen (Typ Snyder CII / CIII) präoperativ mittels Constant-Score und MRT-Untersuchung erfasst. Ausschlusskriterien waren Partialrupturen, Massendefekte, bestehende Omarthrose, ACG-Beschwerden und systemische Erkrankungen. Alle Patienten wurden nach 6, 12, 26 und 52 Wochen klinisch und MR-Tomografisch nachuntersucht. Bei dem Constant-Score erfolgte die Kraftmessung (mit Ausnahme der 6-Wochen-Kontrolle) standardisiert mittels IsoForce-Kraftmessgerät. Die MRT-Kontrolle erfolgte nach einem Standardprotokoll im Niederfeldsystem. Hier wurden die Sehnenintegration nach Sugaya, sowie die Signalveränderungen der Sehne, Größe und Signal des Knochenmarködems bestimmt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach 6 Wochen war der Constant-Score im Vergleich zur präoperativen Messung niedriger (Durchschnitt 35), das Schmerzniveau hat sich zu diesem Zeitpunkt signifikant verbessert (p=0,002). Bei der MRT-Untersuchung nach 6 Wochen konnte keine Re-Ruptur, jedoch noch deutliche Signalalteration der rekonstruierten Sehne erhoben werden. Es zeigte sich ein Knochenmarködem im Ankerbereich mit durchschnittlich 602 mm² Fläche und einer Signalintensität von 74 8 ROI.
Der Constant-Score nach 12 Wochen war mit durchschnittlich 65 Punkten 8 Punkte höher als der präoperative Ausgangswert. Die MRT Kontrolle nach 12 Wochen zeigte keine Re-Ruptur, das Sehnensignal war noch dtl. erhöht.
Nach einem halben Jahr war der Constant Score signifikant höher als der Ausgangswert (Durchschnitt 78, p=0,0001). Die MRT-Verlaufsuntersuchung ergab zu diesem Zeitpunkt 2 Re-Rupturen, bei persistierender Signalalteration der rekonstruierten Sehne. Das Knochenmarksignal im Ankerbereich war signifikant niedriger als bei der 6 Wochen Kontrolle (Durchschnitt 640 ROI, p=0,049), die Ausdehnung des Ödems war rückläufig, jedoch nicht signifikant (Durchschnitt 501 mm²).
Zur Abschlussuntersuchung nach einem Jahr konnte eine Gesamtpunktzahl von 86 Punkten im Constant-Score erhoben werden. Dies entspricht einer signifikanten Verbesserung des Gesamtscores (p=0,0001). Im MRT konnten insgesamt 4 Re-Rupturen gefunden werden. Das Knochenmarködem war bezüglich der Größe weiter rückläufig.
Die arthroskopische modifizierte Mason-Allen Single-Row-Technik zeigt bei RM-Rupturen der Größe Snyder II/ III gute klinische Ergebnisse im Constant-Score. Die MRT-Kontrollen zeigen insgesamt 4 Re-Rupturen (15%) und ein hohes persistierendes Signal in Sehne und Knochen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI22-1042
doi: 10.3205/14dkou107, urn:nbn:de:0183-14dkou1076
Published: October 13, 2014
© 2014 Mecner et al.
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by G. H. | Okt 3, 2016 | News, Schulter
Partielle Rotatorenmanschettenrupturen: Diagnostische Wertigkeit der MRT-Untersuchung sowie der klinischen Untersuchung
Brockmeyer M, Diehl N, Schmitt C, Mosser P, Kohn D, Lorbach O
Fragestellung: Aussagekraft der klinischen und kernspintomographischen Befunde hinsichtlich der Detektion einer Partialläsion der Rotatorenmanschette (RM)
Methodik: Retrospektive Analyse von 334 Schulterarthroskopien von Anfang 2010 bis Ende 2012. Der präoperative klinische Untersuchungsbefund, der Befund der MRT-Untersuchung sowie der intraoperative Befund konnten für insgesamt 270 Schulterarthroskopien vollständig erfasst werden.
Im Rahmen der klinischen Untersuchung wurden u.a. der Jobe-Test sowie Impingementtests durchgeführt. Anhand des MRT-Befundes wurde die RM als kernspintomographisch intakt, partiell rupturiert oder komplett rupturiert klassifiziert. Mit Hilfe des arthroskopischen Befundes erfolgte die Einteilung der partiellen Rupturen anhand der Ellman Klassifikation. In Abhängigkeit von der operativen Behandlung wurde zwischen klinisch nicht relevanten Partialläsionen sowie klinisch relevanten Partialläsionen unterschieden. Letztere Läsionen bedurften eines Debridements oder einer Naht der RM.
Im Rahmen der statistischen Auswertung wurde die Sensitivität, die Spezifität, der positive sowie negative prädiktive Wert der MRT-Untersuchung und der klinischen Untersuchung im Hinblick auf eine partielle Rotatorenmanschettenläsion bestimmt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die präoperativen MRT-Befunde beschrieben in 80 Fällen eine Partialläsion der RM (intakte RM: n=120; Komplettrupturen: n=70). Der intraoperative arthroskopische Befund zeigte 64 Partialläsionen der RM. Bei 52 der genannten Läsionen handelte es sich um eine klinisch relevante Partialläsion (Debridement: n=33, Naht: n=19). Die Sensitivität der MRT-Untersuchung bei Partialläsion der RM lag bei 51,6% bei einer Spezifität von 77,2%. In 41,3% der Fälle zeigte sich bei einer kernspintomographischen Partialläsion auch eine Partialläsion in der Arthroskopie (pos. prädiktiver Wert). In 83,7% der Fälle ergab sich bei fehlendem kernspintomographischen Hinweis auf eine Partialläsion intraoperativ ebenfalls kein Nachweis einer Partialläsion (negativer prädiktiver Wert). 37 von 158 Patienten mit dem klinischen Verdacht auf eine RM-Ruptur hatten eine RM-Partialläsion (Sensitivität: 64,9%, Spezifität: 43,2%, pos. prädiktiver Wert: 23,4%, neg. prädiktiver Wert: 82,1%). 44 von 159 Patienten mit klinischem Verdacht eines Impingements hatten eine RM-Teilläsion (Sensitivität: 77,2%, Spezifität: 46%, pos. prädiktiver Wert: 27,7%, neg. prädiktiver Wert: 88,3%). Bei 24 von 61 Patienten mit dem klinischen Verdacht einer RM-Pathologie (positiver Jobe-Test) und dem kernspintomographischen Befund einer RM-Partialläsion bestätigte sich arthroskopisch eine Partialläsion; davon waren 20 Läsionen klinisch relevant.
Die diagnostische Wertigkeit der MRT-Untersuchung sowie einzelner klinischer Tests bezüglich der Evaluation von partiellen RM-Läsionen ist eingeschränkt. Auch die Kombination aus einem positiven klinischen Untersuchungsbefund und kernspintomographischem Nachweis einer partiellen RM-Läsion ermöglichen keine hohe Diagnosesicherheit.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI22-1362
doi: 10.3205/14dkou106, urn:nbn:de:0183-14dkou1064
Published: October 13, 2014
© 2014 Brockmeyer et al.
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by G. H. | Sep 18, 2016 | News, Schulter
Arthroskopische Schulter-Stabilisierung mit Fragmentosteotomie und Refixation bei chronischer anteroinferiorer Schulterinstabilität
Wolke J, Le DA, Gerhardt C, Haas NP, Scheibel M
Fragestellung: Die rezidivierende anteroinferiore Schultergelenksluxation führt bekanntermaßen häufig zu knöchernen glenoidalen Defektsituationen. Bei einer chronischen Defektsituation des anterioren Glenoides verheilt das knöcherne Fragment nicht selten in einer medialisierten Fehlposition. Die arthroskopische Stabilisierung mit Fragmentosteotomie und anschließender Refixation wurde zur Behandlung dieser Pathologie bestätigt.
Ziel dieser Studie war es, das postoperative Outcome dieser Patienten zu evaluieren.
Methodik: Es wurden 24 Patienten (23 m, 1 w, Durchschnittsalter 26 (16-46) Jahre) mit einem anterioren Glenoiddefekt Typ II (chronischer Fragmenttyp) eingeschlossen und präoperativ sowie 1 Jahr postoperativ nach arthroskopischer Schulterstabilisierung mit Fragmentmobilisation und Refixation in Push-Lock-Fiber-Wire-Loop-Technik klinisch unter Erhebung des Bewegungsumfanges und der Schulterfunktionsscores evaluiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es zeigte sich im Vergleich der präoperativen zu den postoperativen Schulterfunktionsscores eine signifikante Verbesserung des Constant Score von 79 (60-92) auf 85 (52-100), des Rowe Score von 36 (20-75) auf 74 (5-100), des Walch Duplay Score von 19 (0-40) auf 73 (-5-100), des Melbourne Instability Shoulder Score von 47 (24-83) auf 79 (18-100) und des Subjektive Shoulder Value von 53 (20-85) auf 80 (25-100). In zwei Fällen wurde eine Revisionsoperation notwendig: ein Korakoidtransfer bei Rezidivinstabilität und eine Re-Arthroskopie bei Fadenimpingement.
Somit lässt sich aus den Frühergebnissen dieser Studie schlussfolgern, dass die arthroskopische Schulterstabilisierung mit Fragmentosteotomie und Refixation bei anterioren Glenoidranddefekten vom chronischen Fragmenttyp eine adäquate und erfolgversprechende operative Versorgung darstellt, welche die Funktionalität der Schulter signifikant verbessert.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI21-930
doi: 10.3205/14dkou105, urn:nbn:de:0183-14dkou1058
Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Wolke et al.
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