by G. H. | Sep 18, 2016 | News, Schulter
Eintritt der Arbeitsfähigkeit und berufliche Rehabilitation nach arthroskopischer und offener Labrumrekonstruktion
Ateschrang A, Fiedler S, Loewe W, Kraus TM, Stöckle U
Fragestellung: Zahlreiche Studien mit Analyse der sportlichen Rehabilitation nach Labrumrekonstruktion (LR) wurden publiziert. Bisher ist uns keine Studie bekannt mit Vergleich der Arbeitsunfähigkeitsdauer (AU) in Abhängigkeit nach validierten Kriterien des Bundesverbandes REFA und beruflichen Reintegration nach offener und arthroskopischer LR. Ziel dieser Studie war daher der verfahrensspezifische Vergleich der AU und der damit verbundenen Erfolgsrate beruflicher Rehabilitation.
Methodik: In diese retrospektive Studie wurden alle Patienten mit erfolgter arthroskopischer und offener LR aus den Jahren 2003 bis 2012 eingeschlossen. Patienten mit hyperlaxer Instabilitätskomponente wurden ausgeschlossen. Unter Berücksichtigung der Ein- und Ausschlusskriterien konnten 105 Patienten (23 w / 82 m) von einem Gesamtkollektiv von 205 Patienten berücksichtigt werden. 82 Patienten wurden arthroskopisch und 23 Patienten offenen (Bankart / Neer) versorgt. Das klinische Follow up beinhaltete die schulterspezifischen Scores (Constant-Murley, UCLA Shoulder und Rowe Score). Die Arbeitsbelastung wurde nach REFA in 0-1 (gering) und 2-4 (hoch) klassifiziert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das mittlere Follow up betrug 49,5 Monate (Durchschnittsalter 38,4 Jahren).
- Arthroskopische LR (ALR): Die mittlere AU betrug 3,2 Monate (± 2,4). Die AU für Patienten mit REFA 0-1 betrug im Mittel 2,3 Monate (± 1,6) versus 4,2 Monaten (± 2,7) für Fälle mit REFA 2-4 (p = 0,0018). 2 von 38 Patienten (5,3%) mit REFA 0-1 und 12 von 44 Patienten (28%) mit REFA 2-4 konnten nicht mehr zurück in den ursprünglichen Beruf.
- Offene LR (OLR): Die mittlere AU betrug 2,8 Monate (± 2,3). Die AU betrug für Patienten mit REFA 0-1 durchschnittlich 1,8 Monate (± 1,0 Monate) versus 4,3 Monate (± 3,3) für Fälle mit REFA 2-4 (p=0,027). Einer von 14 Patienten mit REFA 0-1 (7,1%) und 4 aus 9 Patienten (44,4%) mit REFA 2-4 konnten nicht mehr zurück in den ursprünglichen Beruf.
Die Inzidenz der Re-Luxation betrug in der Gruppe ALR 13% für REFA 0-1 und 6,8% für REFA 2-4. Die Inzidenz der Re-Luxation in der Gruppe OLR betrug 0% für REFA 0-1 und 11,1% für REFA 2-4 ohne signfikiante Unterschiede (Chi2, Pearson).
Verfahrensbedingte Unterschiede hinsichtlich des Vergleichs zwischen den REFA-spezifischen Subgruppen nach offener und arthroskopischer LR konnten nicht identifiziert werden.
Hohe berufliche Belastungen (REFA 2-4) führen zu einer signifikant längeren AU sowohl nach offener wie arthroskopischer LR. Verfahrensbedingte Vorteile konnten nicht festgestellt werden. Die Wiederaufnahmerate des ursprünglichen Berufs war für das offene und arthroskopische Vorgehen vergleichbar, wobei auch das klinische Outcome mit sämtlichen Scores keine Vorteile identifizierte. Die primäre arthroskopische LR stellt daher auch für Patienten mit unidirektionaler posttraumatischer Instabilität mit belastender Tätigkeit die Therapie der ersten Wahl dar. Die berufliche Rehabilitationsprognose muss jedoch verbessert werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI21-1438
doi: 10.3205/14dkou104, urn:nbn:de:0183-14dkou1047
Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Ateschrang et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.
by G. H. | Sep 18, 2016 | News, Schulter
Reverse-Hill-Sachs Läsion nach hinterer Schulterluxation: Klinische Ergebnisse der arthroskopischen und offenen Rekonstruktion
Gühring M, Mezger D, Albrecht D, Stöckle U, Ateschrang A
Fragestellung: Aufgrund der seltenen Entität stellt die Behandlung der Reverse-Hill-Sachs Läsion nach dorsaler Schulterluxation nach wie vor eine Herausforderung dar. In der Literatur wurden verschiedene Operationstechniken im Rahmen von Fallbeschreibungen beschrieben. Die hier dargestellte Studie soll retrospektiv die Ergebnisse nach arthroskopischer und offener Rekonstruktion der Reverse-Hill-Sachs Läsion darstellen.
Methodik: Von Januar 2008 bis Dezember 2011 wurden 12 Patienten mit Reverse-Hill-Sachs Läsion nach dorsaler Schulterluxation operativ therapiert. Alle Patienten waren männlich mit einem Durchschnittsalter von 39,17 Jahren (range 17 bis 55 Jahre). In allen Fällen handelte es sich um traumatische dorsale Schulterluxationen mit einer Reverse-Hill-Sachs Impressionsfraktur. Die bildgebende Diagnostik beinhaltete neben der konventionellen radiologischen Untersuchung stets eine Computertomographie. Der operative Algorithmus umfasste eine Arthroskopie des betroffenen Schultergelenkes um die Entscheidung bezüglich einer arthroskopischen oder offenen Rekonstruktion der Impressionsfraktur zu treffen. In 9 Fällen erfolgte die Therapie der Reverse-Hill-Sachs Läsion durch Anheben der Gelenkfläche. Davon wurden 5 rein arthroskopisch (2 Spongiosaplastiken) und 4 offen (3 Spongiosaplastiken) durchgeführt. In 3 Fällen wurde die humerale Gelenkfläche mittels kortikospongiösem Span vom Beckenkamm rekonstruiert. Bei 2 Patienten wurde in gleicher Sitzung das dorsale Labrum refixiert. Das Follow-up betrug im Schnitt 12,1 Monate (range 10 bis 14 Monate). Neben der klinischen Untersuchung wurden alle Patienten hinsichtlich Stabilität, Beweglichkeit und Funktion anhand des Constant Score und des Rowe Score bewertet. Die Lebensqualität wurde mittels DASH Score und das subjektive Schmerzempfinden mittels VAS evaluiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Gesamtkollektiv kam es bisher zu keiner Reluxation. Klinisch zeigte sich für alle Patienten keine residuelle Instabilität. Der durchschnittliche Constant Score betrug 81,92 (range 59 bis 95). Der Rowe Score betrug im Schnitt 72,92 (range 45 bis 95). Der DASH Score wurde mit einem Mittelwert von 10,49 (range 0,83 bis 27,5) ermittelt. Das Schmerzempfinden wurde mit durchschnittlich 1,67 (range 0 bis 4) angegeben. Es kam zu keiner Infektion, Nachblutung oder Nervenläsion sowie zu keiner Komplikation nach Beckenkammspongiosaentnahme.
Die Therapie der Reverse-Hill-Sachs Läsion nach hinterer Schulterluxation richtet sich nach der Grösse und Lage des Defektes. Das operative Vorgehen mit dem Ziel der Rekonstruktion der Gelenkfläche und Vermeidung der Weber’schen Derotationsosteotomie erbrachte ermutigende und klinisch gute erste Ergebnisse. Im Rahmen des weiteren Follow-up müssen jedoch Langzeitkomplikationen wie posttraumatische Arthrose und residuelle Instabilität kritisch überprüft werden, um eine abschließende Bewertung dieses Vorgehens zu ermöglichen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI21-870
doi: 10.3205/14dkou103, urn:nbn:de:0183-14dkou1032
Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Gühring et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.
by G. H. | Sep 12, 2016 | News, Schulter
Quantitatives MR-Assessment der arthroskopischen Labrum-Rekonstruktion mittels Single Loop Technik vs. Loop-in-Loop Technik bei knotenfreien Ankersystemen
Buckup J, Stein T, Sauter M, Hoffmann R, Welsch F
Fragestellung: Biomechanische Studie zeigen, dass dem glenoidalen Labrum hinsichtlich der Reduktion des glenohumeralen Spitzenanpressdrucks und der glenoidalen Kraftverteilung sowie der ventralen Stabilität eine Schlüsselrolle zukommt. Die adäquate Restoration des Labrums durch den arthroskopischen Bankartrepair scheint diesbezüglich sowohl bezüglich der postoperativen Stabilität als auch der Reduktion omarthrotischer Veränderungen im Langzeitverlauf von Bedeutung zu sein. Zur Rekonstruktion des Labrums existieren Knotenankertechniken als auch knotenfreie Ankersysteme. Wissenschaftlich bis dato nicht untersucht sind die verschiedenen Nahttechniken Single-Loop und Loop-in-Loop. Die Fragestellung dieser Arbeit ist, inwieweit die Labrumrestoration dieser Nahttechniken gleichermaßen möglich ist.
Methodik: 20 Patienten nach arthroskopischem Bankart-Repair in Loop-in-Loop Technik (G1; Alter 25.4J) und 20 Patienten nach arthroskopischem Bankart-Repair in Single-Loop-Technik (G2; 24.3J) sowie 20 Probanden mit unverletztem Kapsel-Labrum-Komplex (G3 25.9J) unterzogen sich einer standartisierten MRT-Untersuchung (Stir+T1/512 cor. DE sag., PDW+PDW Spir axial; ohne KM). Der anteriore und inferiore Labrumslope (a/iLS) bzw. Labrum-Glenoid-Höhenindex (a/iLGHI), sowie der Artikulationswinkel (AA) von Glenoid und Labrum zum Humeruskopf (LGAA, GAA und LAA) wurden für G1+2+3 analysiert. Die klinische Untersuchung von G1+2 erfolgte mit dem einheitlichen Scoressystem.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der anteriore und inferiore Labrumslope sowie der Höhenindex zeigen für G1 signifikant verminderte Werte gegenüber G2 und G3 (p<0.05). Der inferiore Labrum-Artikulations-Winkel ist für G1 im Vergleich zu G2 und G3 signifikant kleiner (p< 0.03) bei vergleichbaren Labrum-Glenoid-Artikulationswinkel (LGAA) und Glenoid-Artikulations-Winkel (GAA) (p >0.5). Der Rowe-Score zeigt keine signifikanten Unterschieden zw. G1 und G2 (90.4 vs. 91.4; p>0.8). Ein positives Apprehension Sign wurde jeweils in 10% der Fälle (2/20) festgestellt. Das quantitative Assessment der Labrumrestoration zeigt reduzierte Werte der Loop-in-Loop-Technik gegenüber der Single-Loop-Technik. Die Single-Loop-Technik ermöglicht identische Werte zum unverletzten Labrum. Klinisch generieren beide arthroskopischen Techniken ein gutes bis sehr gutes klinisches Outcome. MR-tomographisch erscheint die Single-Loop das zu bevorzugende Verfahren zu sein, dieses muss klinisch radiologisch im Langzeiotverlauf verifiziert werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI21-169
doi: 10.3205/14dkou102, urn:nbn:de:0183-14dkou1025
Published: October 13, 2014
© 2014 Buckup et al.
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by G. H. | Sep 12, 2016 | News, Schulter
Langzeitergebnisse nach offener Bankart-Operation und T-Kapselshift nach Neer
Kappe T, Tekolf J, Reichel H
Fragestellung: Arthroskopische Operationsmethoden stellen heute den Goldstandard zur operativen Behandlung der Schulterinstabilität dar. Als Nachteile der offenen Operationsmethoden werden in erster Linie die erhöhte Morbidität infolge der Schwächung des Subscapularis und der Verlust der Außenrotation infolge der Kapselraffung und der vermehrten Narbenbildung angeführt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Langzeitergebnisse nach offener Bankart-Operation und T-Kapselshift nach Neer zu untersuchen.
Methodik: Zweiundsechszig Schultergelenke bei 60 Patienten, 18 Frauen und 42 Männer, mit einem Durchschnittsalter von 30,3 ± 9,3 Jahren zum Zeitpunkt der Operation wurden 13,6 Jahre (Minimum 10,9, Maximum 16,7 Jahre) nach offener Bankart-Operation und T-Kapselshift nach Neer in die Studie eingeschlossen. Erfasst wurden der Western Ontario Shoulder Instability (WOSI) Score, der Constant Score, der subjektive Schulterwert (SSV) und der American Shoulder and Elbow Surgeons (ASES) Score.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Während des Nachbeobachtungszeitraumes traten 8 Rezidivluxationen (13%) auf. Der WOSI betrug 77 Punkte (Gegenseite: 89 Punkte), der alters- und geschlechtsadaptierte Constant Score 94% (103%), der SSV 77% (87%) und der ASES Score 89 (94) Punkte. Die tiefe Außenrotation betrug 67° (73°), die hohe Außenrotation 51° (60°). Sieben der 18 röntgenologisch nachuntersuchten Schultergelenke wiesen eine Arthropathie auf (4 mal Samilson-Prieto Stadium 1 und drei mal Stadium 2).
Die langfristigen klinischen Ergebnisse der offenen Bankart-Operation mit T-Kapselshift nach Neer sind zufriedenstellend. Eine normale Schulterfunktion wird aber meist nicht erreicht. Insbesondere die Außenrotation zeigt Defizite im Vergleich zur Gegenseite. 39% der Schultergelenke weisen eine Arthropathie im Langzeitverlauf auf. Ob die vergleichbaren Reluxationsraten zeitgenössischer arthroskopischer Techniken mit einer besseren Schulterfunktion einhergehen, bleibt abzuwarten.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI21-983
doi: 10.3205/14dkou101, urn:nbn:de:0183-14dkou1013
Published: October 13, 2014
© 2014 Kappe et al.
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by G. H. | Sep 12, 2016 | News, Schulter
Messtechnische Evaluation und Morphologie der anterioren Glenoidrandfraktur (Bankart-Fraktur) und ihr klinischer Einfluss. Eine retrospektive Analyse von 84 Frakturen
Königshausen M, Schwiertz D, Coulibaly M, Nicolas V, Schildhauer TA, Seybold D
Fragestellung: Anteriore Glenoidrandfrakturen sind mormalerweise mit Schulterluxationen assoziiert. Größenbestimmungen und Morphologiebeschreibungen der betroffenen Gelenkfläche sind beim chronischen Glenoiddefekt üblich, bei der frischen Fraktur finden sich jedoch innerhalb der Literatur keine exakten Quantifizierungen der Gelenkflächenbeteiligung und der Frakturmorphologie anhand eines größeren Kollektivs. Das Ziel der Arbeit war es die verschiedenen Morphologien der anterioren Glenoidrandfraktur erstmals an einem großen Kollektiv zu erfassen und, soweit möglich, deren klinischen Einfluss darzustellen.
Methodik: Die vorliegenden radiologischen Datensätze von 84 Patienten mit einer frischen anterioren Glenoidrandfraktur (operativ oder konservative Therapie im Verlauf) wurden hinsichtlich verschiedener Morphologie-Kriterien (u.a. Ausmaß der Fragmente [mm], Anzahl, Gelenkstufen, Verkippung, Winkel des Frakturverlaufs, Gelenkflächenbeteiligung [Kreismethode in %], Morphologie der Abbruchkante, korrespondierender Hill-Sachs-Defekt [HSD], Zentrierung des Humeruskopfes) analysiert. Zur Bestimmung der Genauigkeit der Kreismethode wurden anhand Dünnschicht 3D- und 2D-CT-Bildern von Humanpräparaten digital künstliche Defekte gesetzt um Intra-Observer und Inter-Observer Zuverlässigkeiten in den Fällen zu ermitteln, in denen eine Referenz des Glenoids der Gegenseite bei archivierten Bildern nicht zu Verfügung stand.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei Frakturen mit vorhandenem CT fand sich eine Gelenkflächenbeteiligung von ø 20% (4-52%; ø Fragment-Länge: 23 mm, -Breite: 8 mm). In 73% lagen 1 Hauptfragment, in 18% 2 Hauptfragmente und in 9% größer 3 Fragmente vor. In 73% war das Fragment nach medial verschoben (27% verkippt). Bei 82% der Patienten fand sich ein HSD. In der Mehrzahl der Fälle lag eine gerade Frakturlinie vor (70%). Der Winkel der geraden Frakturlinien lag bei ø 7° nach anterior im Verhältnis zur Lotgraden der Glenoidhöhe. Es zeigte sich, dass bei nicht-operativ behandelten Patienten mit einer Reluxation im Verlauf vorwiegend gerade Frakturlinien vorlagen. Unmittelbar nach dem Trauma oder in unmittelbaren Verlaufskontrollen fanden sich bei ca. 28% Zeichen der Dezentrierung (>4 mm) oder Subluxation des Humeruskopfes verschiedener Ausprägung. Dies korrelierte jedoch nicht mit der Größe der Fraktur.
Mittels eines großen Patientenkollektivs konnte eine Evaluation der Frakturmorphologie der anterioren Glenoidrandfraktur (akute Defektsituation vom Fragmenttyp) vorgenommen werden. Die Daten zeigen, dass im Falle konservativer Therapie Reluxationen zwar selten, aber wenn dann vorwiegend bei Patienten mit initial geraden Abbruchkanten (Frakturlinien) auftraten. Bei ungeraden (runden) Abbruchkanten zeigten sich weniger häufig korrespondierende HSD was zeigt, dass (im Gegensatz zu der Annahme ausschließlich Luxations-bedingter Frakturen) die Impaktion des Humeruskopfes ohne anteriores Einhaken des Humeruskopfes ein wesentlicher Traumamechanismus für anteriore Glenoidrandfrakturen darstellt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI21-1483
doi: 10.3205/14dkou100, urn:nbn:de:0183-14dkou1005
Published: October 13, 2014
© 2014 Königshausen et al.
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by G. H. | Sep 4, 2016 | News, Schulter
Arthroskopische Rekonstruktion von kleinen und mittelgroßen knöchernen Bankartläsionen
Bartl C, Gebhard F
Fragestellung: Ziel dieser Studie war zu untersuchen, in welchem Ausmaß die Grösse des anteroinferioren Bankartfragmentes den klinischen Outcome nach arthroskopischer Fragmentrefixation beinflusst.
Methodik: In die Studie wurden 33 Patienten mit einer knöchernen Bankartläsion, mit einer maximalen Grösse von 25% des inferioren Glenoidquerdurchmessers (iGQD) eingeschlossen. Die arthroskopische Rekonstruktion erfolgte in der Fadenankertechnik mit Einbeziehung des Fragmentes mit einem Kapselshift in Gruppe 1 und mit einer Fadenankerfragmentrefixation samt anhängendem Kapsel-Labrumkomplex in Gruppe 2. In der Computertomographie (CT) erfolgte eine Einteilung der Fragmente anhand des Grössenanteils der Fragmentbreite vom iGQD: Gruppe 1 (G 1):kleine Fragmente (0-12,5% des iGQD) und Gruppe 2 (G 2): mittelgrosse Fragmente (12,5-25% des iGQD). 15 Patienten wurden nach Fragmentgrössenmessung in G 1 zugeteilt und 18 Patienten in G2. Die Patientengruppen zeigten eine vergleichbare Alters- und Geschlechtsverteilung und wurden nach einem mittleren Follow-up von 20 Monaten nachuntersucht. Die Nachuntersuchung erfolgte mit dem Rowe-Score, dem Constant-Score und einer visuellen Analogskala.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Postoperativ trat in Gruppe 1 eine Reluxation ( 1/15 – 7%) und in Gruppe 2 zwei Reluxationen auf (2/18 – 11%). Der Rowe-Score verbesserte sich in Gruppe 1 von 53 Punkten auf 92 Punkte und in Gruppe 2 von 50 auf 89 Punkte (p jeweils
Die Rekonstruktion von kleinen und mittelgroßen knöchernen Bankartfragmenten zeigte in beiden Gruppen gute postoperative Ergebnisse. Bei der arthroskopischen Fadenankerrekonstruktion von kleinen knöchernen Fragmenten scheint eine Wiederherstellung der kapsulolabralen Spannung unter Inkorporation des knöchernen Fragmentes ausreichend zu sein, während beim Vorliegen von mittelgroßen Bankartfragmenten eine möglichst anatomische Refixation anzustreben ist um die Reluxationsrate niedrig zu halten.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI21-824
doi: 10.3205/14dkou099, urn:nbn:de:0183-14dkou0997
Published: October 13, 2014
© 2014 Bartl et al.
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