by G. H. | Apr 9, 2018 | Fuß, News, Sportorthopädie
Einfluss von Hyaluronsäure bei der Regeneration von schweren Sprunggelenkdistorsionen
Jakobs C, Wirbel R, Korner J
Fragestellung: Die Distorsion des oberen Sprunggelenkes ist insbesondere bei sportlich aktiven Menschen eine häufige Verletzung. Auch bei klinisch nachweisbaren Rupturen des lateralen Kapsel-Bandapparates wird die Therapie in der überwiegenden Mehrzahl konservativ mit Orthesen durchgeführt. Ziel der Studie war es, den Effekt einer periartikulären Injektion mit Hyaluronsäure (HS) auf den Heilverlauf bei schweren Distorsionen des Sprunggelenkes mit Bandläsion zu überprüfen.
Methodik: Von 2010 bis 2011 wurden 40 Patienten mit einer akuten Sprunggelenkdistorsion Grad I oder II (Läsion des ligamentum fibulotalare anterius (LFTA) oder zusätzlich des ligamentum fibulocalcaneare) prospektiv randomisiert erfasst. Die Diagnosestellung erfolgte klinisch und sonographisch kontrolliert. Gruppe I (20 Patienten) erhielt die Standardtherapie mittels Supinationsschutz-orthese für 5 Wochen, Gruppe II (20 Patienten) erhielt zusätzlich eine 2-malige Therapie mit lokaler periartikulärer Injektion über dem LFTA von HS innerhalb von 48 Stunden nach dem Trauma und nach 2 Tagen. Erfasst wurden die Ruheschmerzen, die Schmerzen beim Gehen (jeweils als VAS) sowie die subjektive Zufriedenheit für Alltagsaktivitäten am Unfalltag, am Tag 3, und dann wöchentlich bis zur 5. Woche, zusätzlich die Dauer der Arbeitsunfähigkeit und der Sportunfähigkeit. Zur Bestimmung des Schmerzverlaufes wurde für jede Gruppe der lineare Regressionskoeffizient bestimmt. Die statische Auswertung erfolgte mittels T-Test.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es handelte sich um 27 Männer und 13 Frauen mit einem mittleren Alter von 30,5 (16-73) Jahren. Alters und Geschlechtesverteilung in beiden Gruppen waren vergleichbar. Es handelte sich um 29 (73%) Sportverletzungen, 8 (20%) häusliche Unfallereignisse und um 3 (8%) Arbeitsunfälle. In Gruppe II war eine signifikant (p<0,05) schnellere Schmerzabnahme und höhere Patientenzufriedenheit zu jedem Untersuchungszeitpunkt. Die Patienten in Gruppe II waren im Mittel 4 Tage früher wieder arbeitsfähig (im Mittel nach 14 tagen) im vergleich zur Gruppe I (im Mittel nach 18 Tagen) und konnten 11 Tage früher wieder ihrer sportlichen Betätigung nachgehen (23 versus 34 Tage).
Eine zusätzlich zur Orthesenruhigstellung durchgeführte periartikuläre HS Injektion zur Behandlung von akuten Sprunggelenkdistorsionen (Grad I und II) führt signifikant schnelleren Schmerzreduktion und schnelleren Wiederaufnahme von Arbeits- und Sportfähigkeit.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI53-1351
doi: 10.3205/14dkou379 , urn:nbn:de:0183-14dkou3798
Published: October 13, 2014
© 2014 Jakobs et al.
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by G. H. | Mrz 19, 2018 | News, Schulter, Sportorthopädie
Schulterrotationsbeweglichkeit und isometrische Kraftentwicklung unter Trainings- und Wettkampfbedingungen beim semi-/professionellen Handballer
Jungermann P, Schwesig R, Fieseler G, Koke A, Delank S
Fragestellung: Die Rotationsfähigkeit der Wurfarmschulter in der Saisonvorbereitungsphase sowie im Saisonverlauf bei semi-/professionellen Handballern ist bisher nur in einzelnen Arbeiten untersucht. Zur isometrischen Kraftentwicklung liegen indes keine Daten/Evidenzen vor. Hypothetisch ist davon auszugehen, dass Einschränkungen der Rotationsbeweglichkeit und -kraft gerade für das Schultergelenk des Überkopf- und Wurfsportlers im Allgemeinen und des Handballers im Speziellen einen wesentlichen Risikofaktor darstellen.
Methodik: 27 Drittligahandballer (25,7 ± 3,9 Jahre) wurden am Beginn (Messzeitpunkt 1 (MZP 1)) und Ende (MZP 2) der sechswöchigen Vorbereitungsperiode (VP) sowie nach Abschluss der Hinserie (MZP 3) an der Wurfarm- und Nichtwurfarmschulter hinsichtlich der Parameter Rotationskraft (isometrische Messung mittels Dynamometer (IsoForceControl® EVO2)) und -beweglichkeit (Goniometer) untersucht.
Die statistische Datenanalyse erfolgte mit dem Programm SPSS für Windows 20.0. Mittels zweifaktorieller Varianzanalyse (Zeit/Wurfarm) wurden die Parameter Innenrotation (IRO), Außenrotation (ARO), Range of Motion (ROM), Glenohumeral Internal Rotational Deficit (GIRD) und External Rotation Gain (ERG) ausgewertet. Das Signifikanzniveau betrug Partielles Eta-Quadrat>0,10.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die IRO der Wurfarmschulter (WA) war zu den MZP 1 und 2 signifikant (Eta2=0,178) geringer im Vergleich zur Nichtwurfarmschulter (NWA). Hingegen war die ARO der WA signifikant größer (Eta2=0,114) als die der NWA. Seitens der Parameter ROM und GIRD ließ sich keine signifikante Veränderung im Verlauf der VP beobachten (Eta2=0,027; Eta2=0,001). Hingegen verringerte sich das ERG während der VP signifikant (Eta2=0,129). Die isometrische Kraftentwicklung am MZP 1 war in der IRO und ARO an der WA größer im Vergleich zur NWA (IR: 159 vs. 143 N; AR: 143 vs. 139 N). Im Verlauf der VP ließ sich eine signifikante Reduktion (Eta2=0,222) der Kraft in IR am WA (159 vs. 141 N) ermitteln. Hingegen blieb die isometrische Kraftentwicklung in AR beidseits nahezu unverändert (Eta2=0,044). Die Daten zum MZP 3 (nach 6 Monaten/ Januar 2014), die Gegenstand der Präsentation sein sollen, lagen zum Zeitpunkt der Abstracteinreichung noch nicht vor.
Zum MZP 2 war eine pathologische und signifikante Veränderung der Rotationsfähigkeit auch hinsichtlich eines vorbestehenden GIRD oder kompensatorischer Außenrotationsfähigkeit nicht feststellbar, auch wenn sich die ERG zum MZP 2 am Wurfarm reduzierte. Die isometrische Kraft am WA war in der IRO zum MZP 2 signifikant reduziert. Alle Veränderungen deuten bisher eher auf Adaptations-/Belastungsprozesse des (Wurf) Schultergelenkes im Rahmen der sportartspezifischen Belastungen hin.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI52-688
doi: 10.3205/14dkou368, urn:nbn:de:0183-14dkou3684
Published: October 13, 2014
© 2014 Jungermann et al.
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by G. H. | Feb 12, 2018 | Fuß, News, Sportorthopädie
Dünnschicht-3D-MRT in der Planung von Revisions-VKB-Ersatzplastiken: Ein Vergleich zum Goldstandard CT
Drews B, Mauch F, Huth J, Merz C, Bauer G
Fragestellung: Die zunehmende operative Versorgung vorderer Kreuzbandrupturen führt auch zu einer Zunahme an Revisionseingriffen mit derzeit ca. 10%. Die Darstellung und Vermessung der alten Bohrkanäle ist ein wichtiger Teil der präoperativen Planung. Das CT ist hierfür derzeit das Diagnostikum der Wahl. Bei vergleichenden Untersuchungen mit T1- und T2-gewichteten MRT Sequenzen fanden sich keine signifikanten Korrelationen zum Goldstandard CT. In dieser Studie sollen anhand einer dünnschichtigen 3D-MRT-Sequenz mit hohem Knochen-Weichteil-Kontrast mit dem CT vergleichbare Messergebnisse bei der Vermessung der Bohrkanäle gezeigt werden.
Methodik: Im Vorfeld einer Revisions-VKB-Ersatzplastik wurden bei 16 Patienten zusätzlich zum CT ein MRT durchgeführt. Es wurde hierzu ein Niederfeldsystem verwendet (Esaote G-Scan 0,25 Tesla, Esaote Biomedica, Cologne, Germany) verwendet. Zur Darstellung der Bohrkanäle in koronarer und sagittaler Ebene wurde eine Turbo-3D-GE-T1 Sequenz mit 1,1mm Schichtdicke (FOV 256 x 256, TR 38, TE 16, flip angle 65°) benutzt. Es erfolgte die Vermessung der Bohrkanäle in beiden Ebenen an insgesamt 11 klar definierten Lokalisationen. 2 unabhängige Untersucher führten jeweils 2 Messungen durch. Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe des Mann-Whitney-U Tests für verbundene Stichproben und dem Shapiro-Wilk Test zur Darstellung der Normalverteilung. Interrater- und Intraraterreliabilitäten wurden ebenfalls berechnet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der Shapiro-Wilk Test zeigte eine Normalverteilung der gemessenen Werte. Die 6 tibialen und 5 femoralen Durchmesser zeigten signifikante bis hoch-signifikante Korrelationen zwischen MRT und CT (r=0.7-0.98). Desweiteren gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Techniken (p>0.5). Die absoluten Differenzen zwischen den Messwerten lagen bei 0.02-0.9mm (SD ± 0.85-1.79). Nahezu alle Durchmesser zeigten eine hohe Intraraterreliabilität (ICC 0.8-0.97) ausgenommen dem tibialen gelenknahen Durchmesser in der Koronarebene (ICC 0.71). Die Interraterreliabilität zeigte einen ICC von 0.91/0.92 im femoralen gelenknahen koronaren Durchmesser im CT und im femoralen gelenkfernen koronaren Durchmesser im MRT. Die restlichen gemessenen Distanzen zeigten einen ICC zwischen 0.3 und 0.88 unabhängig von der Untersuchungstechnik.
Bei Verwendung einer dünn geschichteten MRT-Sequenz mit Anpassung der Parameter an die Knochenkonturen können vorhandene tibiale und femorale Bohrkanäle im Vorfeld einer Revisions-VKB-Ersatzplastik ebenso exakt vermessen werden wie mit dem CT. Somit können neben den Kosten und dem Zeitaufwand vor allem auch die Strahlenbelastung bei den vorrangig jungen Patienten präoperativ reduziert werden. Im Falle von einliegenden Metallinterferenzschrauben ist eine Bestimmung der Bohrkanäle mit dem MRT nicht möglich. In diesen Fällen war aber auch mit dem CT keine exakte Messung durchführbar.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI51-1400
doi: 10.3205/14dkou355, urn:nbn:de:0183-14dkou3554
Published: October 13, 2014
© 2014 Drews et al.
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by G. H. | Feb 12, 2018 | Fuß, News, Sportorthopädie
3D-Isotrope MRT gesteuerte Analyse des vorderen Kreuzbandes bei jugendlichen Profifußballern
Welsch G, Evers C, Waldenmeier L, Janka R, Uder M, Lochmann M, Hennig F, Mauerer A
Fragestellung: Neue operative und (teil-)konservative Ansätze in der Behandlung von vorderen Kreuzband (VKB) Rupturen erfordern eine möglichst präzise Diagnostik und Follow-Up Bildgebung.
Ziel der Studie war es die Möglichkeiten einer vollständig dreidimensionalen (3D=isotrop) MRT Sequenz (PD-SPACE) hinsichtlich der Beurteilbarkeit und Differenzierbarkeit des anteromedialen (AM) und posterolateralen (PL) Bundles des VKB aufzuzeigen.
Methodik: In diese Studie wurden 35 asymptomatische männliche Spieler (Alter 17.3±1.0 Jahre) eines Nachwuchsleistungszentrums eines Bundesligavereins als „Risikogruppe“ eingeschlossen. Die Kniegelenke des Standbeins wurden mittels 3 Tesla MRT und einer hochauflösenden, isotropen PD SPACE Seqeunz (0.5×0.5×0.5 mm) untersucht. Die quantitative und qualitative Analyse erfolgte durch zwei Observer. Quantitativ wurde mittels freier 3D Angulation (multi-planare Rekonstruktion (MPR) siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) die längste Achse des femoralen und tibialen Footprints des VKB in sagittaler und coronarer Ausrichtung analysiert. Unter Verwendung der gleichen 3D-MPRs wurde die Länge des AM und PL Bundles. Dabei konnten der isotrope 3D-Datensatz und die MPR ohne Einschränkungen genutzt werden.
Die qualitative Analyse umfasste die Differenzierbarkeit der beiden Bundles, deren Verlaufsrichtung, und die Beurteilbarkeit des femoralen und tibialen Footprints (subjektive 4-Punkte-Skala). Die Reproduzierbarkeit wurde mittels ICC erfasst und die Statistik mittels ANOVA.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Reproduzierbarkeit zwischen den Observern hinsichtlich der ausgewerteten Daten war sehr hoch (ICC>0.9). In sagittaler Ansicht betrug die durchschnittliche Footprintlänge des VKB an Tibia 1.52±0.2 cm und Femur 1.43±0.2 cm. In coronarer Ansicht betrug die durchschnittliche Footprintlänge des VKB an Tibia 1.45±0.23 cm und Femur 1.34±0.3 cm. Die durchschnittliche Länge des AM Bundles betrug 3.51±0,3 cm und die des PL Bündels 2.48±0.3 cm.
Im Mittel ergaben die Differenzierbarkeit 2.32±0.7 Punkte, die Beurteilbarkeit femoraler Footprints 2.72±0.5 Punkte, die Beurteilbarkeit tibialer Footprints 2.90±0.5 Punkte und die Beurteilbarkeit der Verlaufsrichtung der Bundles 2.12±0.5 Punkte.
Eine oblique imm Raum verlaufende Struktur wie das VKB zeigt sich als sehr gut darstellbar mittels eines solchen MRT Datensatzes. Unsere quantitativen Ergebnisse erscheinen valide und sind vergleichbar mit vorherigen Studien (welche allerdings nie auf komplett isotropen 3D Datensätzen basierten). Die qualitativen Ergebnisse bestätigen, dass es mittels 3D-MRT Datensätzen immer besser möglich ist eine wirklich anatomische Analyse des VKB durchzuführen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI51-1368
doi: 10.3205/14dkou354, urn:nbn:de:0183-14dkou3543
Published: October 13, 2014
© 2014 Welsch et al.
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by G. H. | Jun 25, 2017 | News, Sportorthopädie, Wirbelsäule chir.
Halswirbelsäulenverletzungen im Breitenreitsport
Schröter C, Schulte-Sutum A, Zeckey C, Krettek C, Mommsen P
Fragestellung: Der Breitenreitsport in Deutschland erlebt eine immer größer werdende Beliebtheit. Aufgrund der großen Anzahl aktiver Reitsportler sowie dem Pferd als unberechenbaren Faktor dieser Sportart, wächst das Interesse an reitsportbedingten Verletzungen.
Die Halswirbelsäule gilt als vulnerable und fragile Körperregion für Verletzungen im Pferdesport. Die bisherige Datenlage bezüglich Häufigkeit, Schwere und Outcome von Verletzungen der Halswirbelsäule im Reitsport ist lückenhaft. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen daher einer Ergänzung der bisherigen Datenlage darstellen und Aspekte zur Verbesserung der Prävention von Halswirbelsäulenverletzungen im Reitsport aufweisen.
Methodik: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden die unfallchirurgischen Patienten der Notaufnahme der Medizinischen Hochschule Hannover der Jahre 2006 bis 2011, die im Zusammenhang mit Pferden verunfallt waren, identifiziert. Die Daten der Patienten wurden hinsichtlich ihrer Demographie (Alter,Geschlecht), dem Unfallmechanismus (Reitunfälle,Unfälle beim Umgang mit dem Pferd), der Verletzungsschwere, dem Verletzungsmuster sowie der Verletzungsarten untersucht. Zusätzlich wurden Daten zu Therapie, Dauer des stationären Aufenthaltes, Dauer der intensivmedizinischen Therapie, Dauer der mechanischen Ventilation sowie der Mortalität erhoben.
Neben Mittelwertberechnungen, Häufigkeitsbestimmungen sowie der Erstellung prozentualer Angaben wurden Korrelationen zwischen den Variablen bestimmt. Als signifikant wurden Ergebnisse mit einem p-Wert <0,05 gewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 66 Patienten hatten 71 Verletzungen der Halswirbelsäule erlitten. 61 Patienten (92,4%) waren weiblich, fünf Patienten (7,6%) waren männlich. 86,4% der Patienten waren beim Reiten verunfallt (ISS 6,9). Patienten, die sich beim Umgang mit dem Pferd verletzt hatten (13,6%) wiesen einen höheren ISS-Wert auf (7,4). Die häufigste Verletzunsart stellte die Distorsion der Halswirbelsäule dar (70,4%), gefolgt von Frakturen (22,5%). Begleitverletzungen fanden sich vor allem am Kopf (29,2%) und an Brust- und Lendenwirbelsäule (17,7%). Schwere Verletzungen waren häufig (6,1%) und 30 Patienten (45,5%) benötigten eine stationäre Behandlung.
Verletzungen der Halswirbelsäule sind in ihrer Häufigkeit und Schwere nicht zu unterschätzen. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere Patienten mit Verletzungen im Kopf- bzw. Brust- und Lendenwirbelsäulenbereich ein erhöhtes Risiko für gleichzeitige zervikale Verletzungen aufweisen.
Distorsionen zählen zu den häufigsten Verletzungsarten, gefolgt von Frakturen, die mit einer Querschnittssymptomatik einhergehen können.
Patienten mit Halswirbelsäulenverletzungen benötigten häufig eine stationäre Versorgung und eine langfristige Therapie.
Die Prävention von zervikalen Verletzungen, besteht derzeit lediglich in Form von Reithelmen, speziellen Airbag-Westen, umsichtigem Reitverhalten und einer guten reiterlichen Ausbildung.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI40-220
doi: 10.3205/14dkou260, urn:nbn:de:0183-14dkou2604
Published: October 13, 2014
© 2014 Schröter et al.
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by G. H. | Nov 20, 2016 | News, Sportorthopädie
Biomechanische Untersuchung des Knorpels des oberen Sprunggelenks mittels quantitativen T2-Mappings nach Distorsionstrauma und folgender Instabilität
Golditz T, Steib S, Pfeifer K, Janka R, Mauerer A, Gelse K, Hennig F, Welsch G
Fragestellung: Funktionelle Instabilität und damit verbundenen rezidivierde Mikrotraumen können zu einer Schädigung des Knorpels führen. Gerade Sportler stehen unter besonderem Risiko. Ziel dieser Studie war es mittels eines biomechanischen T2-Mapping Algorithmus die Auswirkungen auf den Knorpel des OSG zu zeigen.
Methodik: 38 Sportler (Alter 24,3±3,5) wurden in drei Gruppen eingeteilt:
FAI (functional ankle Insatbility): nach schwerem Distorsionstrauma (letzten 5 Jahre), verbleibende Instabilität
Coper: nach schwerem Distorsionstrauma (letzten 5 Jahre), keine verbleibende Instabilität
Control: ohne vorausgegangene Verletzung des OSG
Die Gruppen wiesen keine signifikanten Unterschiede in Alter (p=0,178) und BMI (p=0,877) auf. Das OSG der Probanden wurde mittels 3T-MRT untersucht, wobei die T2-Mapping Analyse des talo-tibialen Knorpels in 2 Schichten (superfiziell, tief) und 4 Schnittebenen (medial, medio-, latero-zentral, lateral) erfolgte.
Die Analyse wurde direkt nach Belastung (vor dem MRT) und nach 30minütiger Entlastung (im MRT) durchgeführt. Die einzelnen Gruppen, sowie Be- und Entlastung wurden verglichen. Statistische Unterschiede wurden mittels ANOVA erhoben.
Abbildung 1 [Abb. 1]
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die T2-Relaxationszeiten zeigten zwischen den Gruppe in 11 der 12 untersuchten Felder signifikante (p<0,05) bis hoch signifikante (p<0,01) Unterschiede.
Im Vergleich mit der Kontrollgruppe zeigte die FAI-Gruppe nach der Belastung im dorso-medialen Bereich signifikante T2-Zeiten Erhöhung (p<0,05). In der Coper-Gruppe zeigten sich diese Unterschiede im zentralen Bereich der latero- und medio-zentralen Schnittebene (p<0,05). Nach der Entlastung wies lediglich der mediale talare Knorpel in der FAI-Gruppe signifikante Erhöhungen auf (p<0,05).
Vergleicht man die Ergebnisse von Be- und Entlastung zeigt sich folgendes Bild: Wiesen in der Coper-Gruppe nach der Entlastung vor allem die zentralen Regionen sign. Erhöhungen auf (Belastung=25,9±8,2ms; Entlastung=30,6±8,1ms; p=0,043), zeigte die FAI-Gruppe sign. Anstiege medio-dorsal (Bel=43,8±9,8ms; Entl=51,9±8,6ms; p=0,002). Umgekehrt verminderte sich die T2-Zeit lateral (Bel= 45,8±7,1ms; Entl=38,8±8,0ms; p=0,005).
Hierdurch lässt sich schließen dass es in der FAI-Gruppe während der Belastung zu einem intrakartiläginären Hydratationsshift von medio-dorsal nach latero-ventral kommt, der sich während der Entlastung wieder umkehrt. In der Coper-Gruppe kommt es zu einer Umverteilung von central nach medial/lateral durch die Belastung.
Die auch nach der Entlastung signifikant erhöhten T2-Werte in der FAI-Gruppe am Talus können als beginnender struktureller Schaden gedeutet werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI24-990
doi: 10.3205/14dkou131, urn:nbn:de:0183-14dkou1313
Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Golditz et al.
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