10 Jahre Follow up nach Dekompression und dynamischer Stabilisation bei Spinalstenose und degenerativer Spondylolisthese

10 Jahre Follow up nach Dekompression und dynamischer Stabilisation bei Spinalstenose und degenerativer Spondylolisthese

Veresciagina K, Mehrkens A, Mameghani AT, Müller AM, Jeanneret B, Schären S

 

Fragestellung: Die posteriore Dekompression und Fusion ist ein weit verbreiteter und akzeptierter Eingriff bei degenerativer Spondylolisthese. Die posteriore Stabilisation mit Pedikelschrauben ohne Fusion (sogenannte „dynamische Stabilisation“) bleibt jedoch trotz guter kurz- und mittelfristiger Ergebnisse weiterhin ein kontrovers diskutierter Eingriff in der Wirbelsäulenchirurgie.

Mit der aktuellen Studie können wir nun erstmals Langzeitergebnisse (Follow up von mindestens 10 Jahren) für die posteriore Dekompression und dynamische Stabilisation mit dem Dynesys System (Zimmer Spine, Minneapolis, USA) bei Patienten mit Spinalstenose und degenerativer Spondylolisthese präsentieren.

Methodik: Von 2000 bis 2003 wurden in unserer Klinik insgesamt 127 Patienten mit dem Dynesys System operiert und prospektiv erfasst.

Davon konnten 36 Patienten, bei denen gemäss unserer Einschlusskriterien eine interlaminäre Dekompression und monosegmentale Stabilisation mit dem Dynesys System wegen symptomatischer lumbaler Spinalstenose und degenerativer Spondylolisthese durchgeführt wurde, klinisch und radiologisch nach mindestens 10 Jahren (max. 13 Jahre) erneut untersucht werden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Zum Operationszeitpunkt waren die Patienten durchschnittlich 66.8 Jahre alt. Der Wert der VAS (visuelle Analog Skala) für Rücken- und Beinschmerz verbesserte sich signifikant von 89 auf 28mm bzw. 86 auf 20mm (p<0.001). Die Gehstrecke verbesserte sich für 89% der Patienten. 92% der Patienten würden den gleichen Eingriff nochmal durchführen lassen.

Radiologisch konnte keinerlei Progression der Spondylolisthese beobachtet werden, das Bewegungssegment blieb stabil. Es kam zu keiner signifikanten Schraubenlockerung oder Implantatversagen. Bei 95% der nachuntersuchten Patienten zeigten sich radiologische Zeichen der Anschlussdegeneration (Osteochondrose und/oder Olisthese).

16.6% der Patienten wurden wegen symptomatischer Anschlussdegeneration erneut operiert.

Die posteriore Dekompression und monosegmentale Stabilisation mit dem Dynesys System zeigt ein ausgezeichnetes klinisches und radiologisches Langzeitergebnis über mindestens 10 Jahre bei älteren Patienten. Das betroffene Segment ist ausreichend stabilisiert, ein Fortschreiten der Spondylolisthese wird nicht beobachtet. Somit kann unserer Ansicht nach auf eine „klassische“ Fusionsoperation mit Anlagerung von autologem Beckenkammknochen und der damit verbundenen Morbidität verzichtet werden. Eine Anschlussdegeneration der Nachbarsegmente wird durch diese Operationstechnik jedoch nicht verhindert.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI41-434

doi: 10.3205/14dkou266urn:nbn:de:0183-14dkou2664

Published: October 13, 2014
© 2014 Veresciagina et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

Der laterale Bandscheibenvorfall. Prospektive Vergleichsstudie der mikroskopischen versus vollendoskopischen Operationstechnik

Der laterale Bandscheibenvorfall. Prospektive Vergleichsstudie der mikroskopischen versus vollendoskopischen Operationstechnik

Komp M, Özdemir S, Merk H, Godolias G, Ruetten S

 

Fragestellung: Intra- und extraforaminale Bandscheibenvorfälle können technisch eine Herausforderung an den Operateur darstellen. Die mikrochirurgische Technik erbringt gute Resultate, weist aber je nach Lokalisation der Pathologie Nachteile hinsichtlich des Zugangstraumas auf. Die vollendoskopische Operationstechnik ist heute eine Alternative zur mikrochirurgischen Technik für im Spinalkanal gelegene Bandscheibenvorfällen. Ziel der prospektiven, randomisierten Studie war der Vergleich zwischen mikroskopisch assistierter Operation (Gruppe 1) sowie vollendoskopischer Technik (Gruppe 2) zur Operation intra- und extraforaminaler Bandscheibenvorfälle

Methodik: Es wurden 80 Patienten operiert (40 pro Gruppe). Einschlusskriterien waren: monosegmentaler lateraler Bandscheibenvorfall (intra-/extraforaminal), keine begleitende größeren Instabilitäten oder Deformitäten, keine begleitenden Stenosen, einseitige führende Ischialgie. Die mikrochirurgische Dekompression erfolgte über einen paramedianen Zugang. Die vollendoskopische Operation erfolgte mit 6,9 mm Endoskopen mit 4,1 mm intraendoskopischen Arbeitskanal unter kontinuierlicher Spülung. Alle Patienten wurden über einen extraforaminalen Zugang operiert. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug 24 Monate und 72 (36/36) der Patienten konnten nachuntersucht werden. Neben allgemeinen Parametern wurden validierte Messinstrumente eingesetzt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Schwerwiegende Komplikationen traten in keiner Gruppe auf. 4 Patienten der Gruppe 1 und 2 Patienten der Gruppe 2 zeigten eine transiente Dysästhesie. Die mittlere Operationszeit in Gruppe 1 lag bei 42 Minuten, in Gruppe 1 bei 21 Minuten. Der Blutverlust in Gruppe 1 lag im Mittel bei 85 ml, in Gruppe 2 war kein Blutverlust messbar. Der maximale Krankenhausaufenthalt betrug in Gruppe 1 7 Tage, in Gruppe 2 4 Tage. Während des Nachuntersuchungszeitraums zeigten sich 90% der Patienten mit dem erreichten Operationsergebnis sehr zufrieden. Es bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Dies korrelierte mit den konstanten Ergebnissen der Messinstrumente. Postoperativer Schmerzen und Rehabilitationszeit waren signifikant reduziert in Gruppe 2. Rezidive traten 1mal in Gruppe 1und 2mal in Gruppe 2 auf.

Die vollendoskopische Operation intra- und extraforaminaler Bandscheibenvorfälle ist technisch durchführbar und eine effiziente Alternative zur mikroskopischen Dekompression. Sie ist ein selektives Verfahren mit kontinuierlicher Visualisierung. Die Dekompression kann schnell und suffizient erfolgen, die Komplikationsrate ist niedrig. Die Traumatisierung des operativen Zugangsweges ist im Sinne eines echten minimalinvasiven Verfahrens reduziert und weist insbesondere auch für die engen anatomischen Verhältnisse bei L5/S1 Vorteile gegenüber der mikrochirurgischen Dekompression auf.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI41-1115

doi: 10.3205/14dkou265urn:nbn:de:0183-14dkou2654

Published: October 13, 2014
© 2014 Komp et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

Überblick über Artikel zu Kinder- und Jugendorthopädie auf der BVdO-Website

Anbei finden Sie einen Überblick über Artikel und Informationen zu Kinder- und Jugendorthopädie auf der BVdO-Website. Diese können Sie gemeinsam mit Stellungnahmen, Ratgeber und Informationsbroschüren  hier auf der BVdO-Website nachlesen. Konkret finden Sie hier nachfolgende Artikel:

 

Rapid Recovery in der Wirbelsäulenchirurgie – ein innovatives evidenzbasiertes Konzept zur Optimierung der Patientenbehandlung

Rapid Recovery in der Wirbelsäulenchirurgie – ein innovatives evidenzbasiertes Konzept zur Optimierung der Patientenbehandlung

Fleege C, Feichtinger T, Rauschmann M

Fragestellung: Das Rapid Recovery Programm ist ein evidenzbasiertes und strukturiertes Behandlungskonzept zur Optimierung der Patientenversorgung. In den letzten Jahren hat sich diese Behandlungsstruktur erfolgreich in der Hüft-, Knie und Schulterendoprothetik etabliert. Ziel war es nun, dieses Behandlungskonzept auf die Versorgung von Patienten mit mono- und bisegmentalen Spondylodesen zu übertragen und somit die Basis für eine evidenzbasierte und strukturierte Behandlung in der Wirbelsäulenchirurgie zu initiieren.

Methodik: Als erster Schritt wurde eine intensive Literaturrecherche zum derzeitigen Evidenzstandard in der Spondylodesenversorgung und eine Reevaluierung der Arbeitsprozesse durch alle an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen durchgeführt. Folgend wurden die Ergebnisse internationaler Studien für die Erstellung eines evidenzbasierten Behandlungspfads genutzt, welcher die Anpassung der Antibiotikaprophylaxe, der anästhesiologischen perioperativen Betreuung, die postoperative Schmerzbehandlung, die Festlegung des postoperativen Wund- und Drainagemanagements, die frühzeitige Mobilisation am OP-Tag und die Festlegung konkreter und qualitativer Entlassungskriterien beinhaltete. Ein Novum stellt die Etablierung einer Patientenschule dar, die Informationen über die Erkrankung und die operative Behandlung, praktische physiotherapeutische Übungen und eine individuelle Aufklärung durch alle beteiligten Berufsgruppen beinhaltet und somit dem hohen Informationsbedarf der Patienten Rechnung trägt sowie deren Mitarbeit fördert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Seit Januar 2013 wurden 106 Patienten nach dem Rapid Recovery Programm behandelt. Ziel war zunächst die qualitative Evaluation der subjektiven Patientenzufriedenheit. 92 % Prozent der Patienten bewerteten die Durchführung der Patientenschule mit sehr gut und würden das Rapid Recovery Programm weiterempfehlen. Durch gesteigerte Patienteninformation und -mitarbeit, die postoperativen Frühmobilisation, das strukturierte Entlassungsmanagements mit fixierten qualitativen Entlassungskriterien konnte eine Reduzierung der mittleren Krankenhausverweildauer von 9,2 Tage im Jahr 2012 auf 6,8 Tage im Jahr 2013 beobachtet werden. Trotz der Verkürzung der Liegedauer wurde keine erhöhte stationäre Reaufnahmerate bei geringer perioperativer Komplikationsrate festgestellt. Durch die enge Anbindung der Patienten ab dem Erstkontakt und die Festlegung konkreter und qualitativer Entlassungskriterien unterliegen die Operationen und die Entlassungen einer besseren Planbarkeit und Transparenz für alle Beteiligten.

Durch das Rapid Recovery Programm wurde ein strukturierter Behandlungsweg entwickelt, der eine optimale, evidenzbasierte Versorgung der Patienten von der ersten ambulanten Vorstellung, über die operative Behandlung bis zur Entlassung und darüber hinaus sichert. Das Behandlungskonzept zeichnet sich durch eine hohe Patientenzufriedenheit, rasche Mobilisation, Reduzierung der Krankenhausverweildauer und verstärkte Zusammenarbeit des Behandlungsteams aus.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI14-210

doi: 10.3205/14dkou042, urn:nbn:de:0183-14dkou0426
Published: October 13, 2014

© 2014 Fleege et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

Komplikationen und Lösungsmöglichkeiten bei der Frakturversorgung der oberen HWS – eine Analyse von 248 Patienten

Komplikationen und Lösungsmöglichkeiten bei der Frakturversorgung der oberen HWS – eine Analyse von 248 Patienten

Jarvers JS, Glasmacher S, Spiegl U, Henkelmann R, Pfeifle C, Josten C

 

Fragestellung: Frakturen der oberen HWS sind gerade beim geriatrischen Patientengut häufig und bedürfen zumeist einer operativen Versorgung, welche eine große Erfahrung des Operateurs voraus setzt. Faktoren wie Osteoporose und Mulimorbidität als Risikofaktoren bei der richtigen Therapiewahl kommen erschwerend hinzu, so dass Komplikationen selbst bei richtiger Therapiewahl nicht auszuschließen sind.

Im Rahmen dieser Studie wurde das eigene Patientengut auf Komplikationen hin untersucht und kritisch im Hinblick auf die aktuelle Literatur analysiert.

Methodik: Seit 01/2006 wurden 248 Patienten hohen Alters bei Verletzungen der oberen HWS (C0-3) behandelt und im weiteren Verlauf mindestens 1 Jahr klinisch und radiologisch nachuntersucht. Indikationen waren Frakturen und posttraumatische Instabilitäten, pathologische Frakturen im Sinne von Metastasen/ Primärtumoren wurden nicht berücksichtigt. Als Komplikation wurden Revisionsoperationen sowie Verfahrenswechsel bei Therapieversagen gewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 248 Patienten wurden abhängig von der Frakturentität 82 mittels ventraler Zugschraubenosteosynthese, 88 mittels ventraler transartikulärer C1/2- Verschraubung, 28 mittels dorsaler Stabilisierung (Goel/Harms, C0-3/4, Magerl/Gallie- Fusion, Judet- Verschraubung) sowie eine Patientin mittels transoraler C1- Stabilisierung versorgt, 49 Patienten wurden konservativ (inklusive HALO- Fixateur) behandelt. Von den 28 dorsalen Eingriffen waren 16 bereits Revisionen von fehlgeschlagenen konservativen oder ventralen Therapieverfahren. Weitere Gründe für Revisionen waren Infektionen (dorsal n=5, ventral n=2), Nachblutungen (ventral n=3) und Materialdislokationen mit entsprechender Klinik (dorsal n=2, ventral C2 n=6, ventral C1/2 n= 3).

Selbst bei richtiger Therapiewahl sind Komplikationen bei der Therapie von Verletzungen der Halswirbelsäule gerade beim alten Patienten beschrieben. Als Salvage procedures sind hier mehrere, vornehmlich dorsale Verfahren beschrieben, welche sich jedoch im Hinblick auf Blutverlust und Wundinfektionen ebenfalls komplikationsbehaftet darstellen können und zudem eine entsprechende Erfahrung des Operateurs voraussetzen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI14-1526

doi: 10.3205/14dkou041, urn:nbn:de:0183-14dkou0413

Published: October 13, 2014
© 2014 Jarvers et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

Die ventrale quadruple Schraubenosteosynthese für die traumatische C1-C2-Kombinationsverletzung des geriatrischen Patienten: Erste operative Erfahrungen mit 15 konsekutiven Patienten

Die ventrale quadruple Schraubenosteosynthese für die traumatische C1-C2-Kombinationsverletzung des geriatrischen Patienten: Erste operative Erfahrungen mit 15 konsekutiven Patienten

Kobbe P, Pishnamaz M, Lichte P, Hildebrand F, Sellei RM, Pape HC

 

Fragestellung: Die operative Versorgung der Anderson II Fraktur des geriatrischen Patienten wird neben der Osteoporose durch eine vorbestehende Spondylarthrose/Spondylankylose C1/C2 mit verlängertem Hebelarm erschwert. Häufig liegt zusätzlich noch eine Fraktur des Atlasbogens im Sinne einer unhappy triad vor. In der Literatur beschriebene Versorgungsmöglichkeiten bei diesem geriatrischen Verletzungsmuster sind entweder eine initiale dorsale Stabilisierung oder eine Kombination aus ventral eingebrachten Densschrauben und additiv bilateralen ventralen transartikulären C1/C2 Schrauben nach Barbour (quadruple Schraubenosteosynthese). Potentielle Vorteile der quadruple Schraubenosteosynthese könnten in einer kürzeren Operationszeit und dem ventralen Zugang mit geringerem intraoperativen Blutverlust und geringerer postoperativer Infektionsrate liegen, jedoch gibt es in der Literatur derzeit keine Angaben zur operationsspezifischen Komplikationsrate dieses Verfahrens.

Methodik: Im Zeitraum 05/2012 bis 12/2012 wurden 15 konsekutive geriatrische Patienten (9 Frauen) mit einer ventralen quadruple Schraubenostoesynthese in unserer Klinik versorgt. Bei 8 Patienten lag eine Kombination aus Anderson II Fraktur und Spondylarthrose/Spondylankylose C1/C2 vor, bei 7 Patienten eine unhappy triad.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Patientenalter zum Operationszeitpunkt betrug durchschnittlich 76 Jahre. Die operative Versorgung dauerte durchschnittlich 93 min. bei einer intraoperativen Durchleuchtungszeit von 161 sec. Der intraoperative Blutverlust war minimal. Der Krankenhausaufenthalt betrug im Schnitt 10,6 Tage, wovon sich die Patienten durchschnittlich 0,8 Tage postoperativ auf Intensivstation befanden. Bei 4 Patienten (26,7%) zeigte sich postoperativ eine suboptimale Schraubenpositionierung der transartikulären C1/C2 Schrauben mit Penetration des Atlanto-Occipital-Gelenkes, jedoch ohne funktionelle Beeinträchtigung. Verletzungen der A. vertebralis, neurologische Ausfälle oder postoperative Wundinfekte wurden in keinem Fall beobachtet. Bei einer Patientin kam es 4 Wochen postoperativ zum Implantatversagen mit notwendigem Verfahrenswechsel.

Die ventrale quadruple Schraubenosteosynthese für die traumatische C1-C2-Kombinationsverletzung des geriatrischen Patienten ist ein schnelles und sicheres Operationsverfahren mit geringer intraoperativer Morbidität. Die häufigste Komplikation stellen zu lange C1/C2 Schrauben mit Penetration des Atlanto-Occipital-Gelenkes dar, jedoch zeigte kein Patient hierdurch eine klinische Symptomatik. Aufgrund der niedrigen Komplikationsrate ist dieses Operationsverfahren beim geriatrischen Patienten als Alternative zur dorsalen Instrumentierung zu sehen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI14-1390

doi: 10.3205/14dkou040, urn:nbn:de:0183-14dkou0406

Published: October 13, 2014

© 2014 Kobbe et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.