Broschüre „Orthopädie – Gelenke und Wirbelsäule verstehen“

Editorial zur Broschüre „Orthopädie – Gelenke und Wirbelsäule verstehen (2015)

Download Orthopädie-Guide 2015 (PDF, 4,5 MB)

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser!

Unser Bewegungsapparat trägt uns durch das ganze Leben. Das bedeutet Schwerstarbeit für Gelenke, Sehnen, Bänder und Muskeln. Bewegung ist das erfolgreichste Mittel, um unsere körperliche Aktivität so lange wie möglich zu erhalten und fit zu bleiben.

Doch immer mehr Menschen bewegen sich viel zu wenig. Hinzu kommen jene, die zwar Sport treiben, dabei aber auf wichtige Verhaltensregeln vergessen, wie z.B. Aufwärmen, die korrekte Ausführung der Bewegung etc.

Hier kommen die Fachärzte für Orthopädie ins Spiel. Diese sind nicht nur Ansprechpartner bei Verletzungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparats. Sie übernehmen auch eine wichtige Funktion in Sachen Gesundheitsvorsorge. Mit hoch qualifizierter Beratung über Fehlstellungen oder Fehlhaltungen, Bewegungstipps etc. stehen sie den Patienten gerne zur Verfügung.

Rasche und fundierte Information spielt dabei eine entscheidende Rolle. Genau diese bietet Ihnen der Ratgeber „Orthopädie – Gelenke und Wirbelsäule verstehen“. Darin finden Sie wissenswerte Fakten zum Fachgebiet Orthopädie sowie hilfreiche Informationen zu allen großen Gelenken und zur Wirbelsäule. Häufige Erkrankungen der Gelenke und Knochen, wie Arthrose bzw. Osteoporose, werden ebenso besprochen wie Sportverletzungen und Gelenkersatz. Ebenfalls mit dabei: Praktische Turnübungen, mit denen Sie sich zu Hause fit halten können!

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre – und bleiben Sie in Bewegung!

Doz. Dr. Ronald Dorotka

 

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Die dorsale Verkürzungsosteotomie zur Wiederherstellung des sagitalen Profiles der Wirbelsäule bei instabilen Frakturen im Alter

Die dorsale Verkürzungsosteotomie zur Wiederherstellung des sagitalen Profiles der Wirbelsäule bei instabilen Frakturen im Alter

Özcan Y, Kröber M

Fragestellung: Kompressionsfrakturen im Alter führen aufgrund langdauernder Immobilität bei konservativer Therapie zu signifikant erhöhter Mortalität. Mit Auftreten einer Fraktur an der Wirbelsäule kommt es häufig zu einer sagitalen Imbalance mit zunehmender Kyphose. Diese erhöht in Kombination mit der schlechten Knochenqualität signifikant das Risiko von Anschlussfrakturen, welche zu einer dauerhaften Immobilität führen können. Daher sind Therapieoptionen notwendig, die unter Berücksichtigung des altersbedingten AZ eine möglichst stabile Restoration der WS ermöglichen, um eine schnelle schmerzreduzierte Mobilisation der Patienten zu ermöglichen. Ziel dieser Studie war es, die klinischen und radiologischen Ergebnisse der dorsalen Verkürzungsosteotomie an unserem Patientenkollekitv auszuwerten

Methodik: Im Zeitraum von 2007 bis 2010 wurden n=43 Patienten im Alter von 65 bis 83 Jahren (Durchschnittsalter: 74) mit einer osteoporotischen Berstungsfraktur (AO: A3.1 -3.3) mit einer dorsalen Verkürzungsosteotomie operiert. In Bauchlage über einen dorsalen Zugang zur WS wurden zunächst zwei Wirbel über und zwei Wirbel unter dem Frakturwirbel mit zementierten Pedikelschrauben besetzt. Anschliessend wurde der frakturierte Wirbel unter Mitentnahme der beiden angrenzenden Bandscheiben korporektomiert. Unter Neuromonitoring wurde dann über die proximalen und distalen Pedikelschrauben solange komprimiert bis sich die End- und Grundplatte der Anschlusswirbel parallel aufeinander stellten. Ab dem zweiten postoperativen Tag wurden die Patienten für 6 Wochen im Bostenkorstett mobilisiert.

Ergebnisse: N= 37 Patienten konnten über einen Zeitraum von 24 Monate klinisch und radiologisch nachkontrolliert werden. Bei 75% konnte das Sagitalprofil (SP) der WS durch die Operation um > 80% aufgerichtet werden. Davon hielten 72% ihr SP über den gesamten Beobachtungszeitraum. In 69% reduzierte sich der präoperative VAS von 8 auf 3. 65% wiesen gleich gute Mobilisationsfähigkeit wie vor der Fraktur nach.

Diskussion: Berstungsfrakturen im Alter mit resultierender Hyperkeratose und dadurch bedingter Immobilität erhöhen die Mortalitätsrate signifikant. Das Ziel der vorgestellten OP-Methode ist die kyphotische Fehlstellung durch einen alleinigen dorsalen Zugang zu korrigieren und langfristig zu halten, um damit dem alten und häufig multimorbiden Patienten das Risiko eines sonst üblichen zweizeitigen Zugangs zu ersparen. Die erzielte Aufrichtung des SP reduziert die Wahrscheinlichkeit osteoporotischer Anschlussfrakturen signifikant, ermöglicht eine schnellere und signifikant schmerzreduzierte Mobilisation und eine höhere Lebenserwartung.

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI14-792
doi: 10.3205/14dkou038, urn:nbn:de:0183-14dkou0388
Published: October 13, 2014
© 2014 Özcan et al.

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