Die erste Erfahrungen und Ergebnisse mit einer neuen Verriegelungsplatte zur Behandlung der intrakapsulären Schenkelhalsfrakturen
Gruszka D, Dietz SO, Küchle R, Brodt R, Rommens PM
Fragestellung: Intrakapsuläre Schenkelhalsfrakturen stellen einem Chirurgen immernoch eine Herausforderung dar. Die Pseudarthroserate von 30% bei einer dislozierten Fraktur sowie eine avaskuläre Kopfnekrose von 20% nach einer operativen Versorugung wurden berichtet. Auf Grund dieser Komplikationen wird häufig ein Hüftgelenkersatz einer hüftgelenkerhaltenden Operation vorgezogen. Eine in den letzten Jahren entwickelte Verriegelungsplatte mit vier Telekopschrauben bringt die Vorteile einer winkelstabilen Platte, einer dynamischen Hüftschraube und einer Dreipunktverschraubung zusammen.
Ziel dieser Studie ist die Vorstellung unserer Erfahrungen und Ergebnisse mit diesem Implantat in einer Fallserie von 63 Patienten.
Methodik: Zwischen Januar 2009 und Dezember 2013 wurden in unserer Klinik 63 Patienten (Durchnittsalter 56,5 Jahre) mit intrakapsulären Schenkelhalsfrakturen durch eine geschlossene Reposition und Osteosynthese mit o.g. Verriegelungsplatte behandelt. Die Frakturheilung wurde mit konventionellen Röntgen Bilder (a.p. und axial) beurteilt. Die klinische Ergebnisse wurden mittels des Harris-Hip-Score erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Während des Follow-up sind 6 Patienten aus unfallunabhängigen Grunden verstorben. 12 Patienten konnten nicht mehr erreicht und eingeladen werden und 8 haben eine Nachuntersuchung abgelehnt. Es lagen für 51 Patienten komplette radiologische und für 36 komplette radiologische und klinische Untersuchungsbefunde vor. Eine Pseudarthrose konnte in zwei Fällen nachgewiesen werden. Ein Patient entwickelte eine sekundäre Dislokation der Fraktur und ein Patient entwickelte eine Hüftkopfnekrose. Der durchschnittliche Harris-Hip-Score aus 36 Fällen betrug 92/100 Punkten. Es zeigten sich sehr gute oder gute Ergebnisse in 72,3%, mäßige in 2,8% und schlechte in 25% der Fälle. Eine Dislokation der Fraktur, ein fortgeschrittnes Alter, ein langes Zeitintervall zwischen dem Unfall und der Operation sowie eine längere Operationsdauer zeigten sich als negative Prädiktoren für das klinische Ergebnis.
Zusammenfassend, unsere erste Erfahrungen und Ergebnisse weisen daraufhin hin dass das neue Implantat zu einer reduzierten Komplikationsrate im Vergleich zur bisherigen, operativen Behandlungsmethoden führt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI61-1394
doi: 10.3205/14dkou446, urn:nbn:de:0183-14dkou4464
Published: October 13, 2014
© 2014 Gruszka et al.
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