Die Kombination von Stützringen mit makroporösen Metallaugmenten in der Versorgung von Paprosky Typ IIIa/IIIb Defekten
Baecker H, Tohtz S, Perka CF
Fragestellung: Die Rekonstruktion azetabulärer Defekte stellt eine der großen Herausforderungen in der Revisionsendoprothetik der Hüfte dar. Der Verlust autochthonen Knochens bedingt das Fehlen eines suffizienten, mechanisch belastbaren Knochenlagers. Die Ziele eines erfolgreichen Eingriffs definieren sich in dem Streben nach primärstabiler Implantatverankerung, der Wiederherstellung des primären Rotationszentrums und der Rekonstruktion knöcherner Defekte. In der Literatur finden sich heterogene Ergebnisse zur Versorgung von Paprosky Typ IIIa/IIIb Defekten mit verschiedenen Rekonstruktionsverfahren. Lange galt die Verwendung von Stützringen in Kombination mit allogenen Knochenplastiken als Goldstandard. Die Literatur zeigte jedoch bei kranialen, segmentalen Defekten eine Migration bei fehlender knöcherner Integration der Stützringe mit frühzeitigem Versagen. Das Cup/Cage Konzept stellt eine vielversprechende Alternative dar. Nachteile sind die notwendige Medialisierung, der kleine Kopfdurchmesser und die technisch anspruchsvolle und kostenintensive Anwendung. Alternative Versorgungsmöglichkeiten sind gefragt.
Unsere Studie untersucht das klinische und radiologische Outcome bei der Rekonstruktion von Paprosky Typ IIIa/IIIb Defekten unter Verwendung eines Stützringes in Kombination mit makroporösen Metallaugmenten.
Methodik: Im Rahmen einer retrospektiven Single-Center Studie wurden insgesamt 19 Patienten (mittleres Alter 64,3) mit einer aseptischen Pfannenlockerung bei vorliegendem Paprosky Typ IIIa/IIIb Defekt eingeschlossen. Das mittlere Follow-up lag bei 3.1 Jahren (range 2,1-4,3). Die mittlere Anzahl der vorausgegangenen OP’s betrug 4. Der BMI lag z.Zt. der Operation im Mittel bei 29.1. Das klinische Outcome wurde prä-und postoperativ mittels HHS, WOMAC und SF-36 erhoben. Es wurde der Burch-Schneider Ring der Firma ZIMMER und der Reko-Ring der Firma Smith and Nephew in Kobination mit einem Trabecular Metal Wedge (ZIMMER) verwendet. Die radiologische Auswertung erfolgte anhand der Ein-Bild-Röntgen Analyse.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten signifikante Verbesserungen des HHS, WOMAC, und SF 36 gezeigt werden. Der HHS zeigte im Median einen Anstieg von 38.25 auf 69.78. Der WOMAC verbesserte sich von 36.26 auf 67.86 und der SF-36 zeigte einen Anstieg im Median von 33.1 auf 52.9. Die präoperative Bein-längendifferenz betrug im Mittel 2.8cm (range 0.5 -5.0cm) und postoperativ 0.5cm (range 0-3cm) (Abbildung 1 [Abb. 1]). Das anatomische Rotationszentrum konnte somit rekonstruiert werden.
Die Kombination eines Stützringes mit einem Trabecular Metal Augment zeigt in den mittelfristigen Ergebnissen vielversprechende Resultate.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI32-720
doi: 10.3205/14dkou197, urn:nbn:de:0183-14dkou1977
Published: October 13, 2014
© 2014 Baecker et al.
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