Die Subscapularisfunktion korreliert mit dem klinischen Ergebnis nach Oberflächenersatz der Schulter

Mai 9, 2017

Die Subscapularisfunktion korreliert mit dem klinischen Ergebnis nach Oberflächenersatz der Schulter

Kappe T, Köder S, Reichel H

 

Fragestellung: Die Insuffizienz des Subscapularis zählt zu den häufigeren Komplikationen nach offenen Schultereingriffen. Insbesondere nach Schulterendoprothesenimplantation können Rupturen des Subscapularis zu Folgeeingriffen und eingeschränkter Schulterfunktion führen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Inzidenz und die Auswirkungen der Subscapularisinsuffizienz nach humeralem Oberflächenersatz der Schulter zu untersuchen.

Methodik: Dreißig Patienten, 25 Frauen und 5 Männer, mit einem mittleren Alter von 65,4 Jahren wurden durchschnittlich 4,7 Jahren nach Implantation eines Oberflächenersatzes nachuntersucht. Das klinische Ergebnis wurde anhand des Constant Scores (CS), des Oxford Shoulder Scores (OSS), der visuellen Analogskala (VAS) und des American Shoulder and Elbow Surgeons Scores (ASES) erfasst. Die Funktion des Subscapularis wurde anhand des Lift-Off-Testes und der Kraftmessung der Innenrotation erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der Lift-Off-Test war bei 10 Patienten positiv (0 cm). Patienten mit einer Lift-Off-Distanz von 5 cm oder weniger (n=23) hatten signifikant schlechtere VAS-Werte (2,4 gegenüber 0,9, p=0,04). Eine Korrelation statistischer Signifikanz wurde zwischen der Innenrotationskraft und dem klinischen Ergebnis gefunden (CS, OSS, VAS, ASES). Eine vergleichbare Korrelation bezüglich der Außenrotationskraft fand sich für den CS und ASES sowie bezüglich der Abduktionskraft und des CS.

Die Funktion des Subscapularis korreliert mit dem klinischen Gesamtergebnis nach Oberflächenersatz der Schulter. Eine sorgfältige Rekonstruktion des Subscapularis ist eine Voraussetzung für ein optimales klinisches Ergebnis nach Schulterendoprothesenimplantation.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI35-985

doi: 10.3205/14dkou222, urn:nbn:de:0183-14dkou2225

Published: October 13, 2014
© 2014 Kappe et al.
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