Einfluss von gleichzeitig durchgeführter Rückfußosteotomie auf Komplikationsrate, Rehabilitation und Frühergebnisse bei OSG Endoprothese

Jun 20, 2017

Einfluss von gleichzeitig durchgeführter Rückfußosteotomie auf Komplikationsrate, Rehabilitation und Frühergebnisse bei OSG Endoprothese

Walther M, Volkering C, Kriegelstein S, Altenberger S, Röser A

 

Fragestellung: Bei Varusarthrose wird die Implantation einer OSG Endoprothese kombiniert mit einer gleichzeitigen Korrektur der Rückfußfehlstellung durch eine Closing wedge Osteotomie des Calcaneus. Ziel der Untersuchung war es, den Einfluss der Rückfusskorrektur auf Komplikationsrate, Rehabilitation und Frühergebnisse prospektiv zu untersuchen.

Methodik: Bei 17 konsekutiven Patienten wurde eine Rückfuss korrigierende Closing wedge Osteotomie des Kalkaneus einzeitig mit der Implantation einer OSG Endoprothese durchgeführt. Durch Paarbildung wurde aus dem Pool von 213 OSG Endprothesen ohne Begleiteingriffe eine Kontrollgruppe gebildet, gematcht nach Alter, Geschlecht und Köpergewicht. Beide Gruppen wurden für 6 Wochen in einem Unterschenkelwalker immobilisiert, bei Osteotomie betrug die postoperative Entlastungsphase 6 Wochen, ohne Osteotomie wurde nach Abschluss der Wundheilung Vollbelastung erlaubt. Analysiert wurden AOFAS Hindfoot Score präoperativ, 3 Monate postoperativ sowie nach 12 und 24 Monaten, Röntgenbilder und Komplikationen, sowie subjektive Zufriedenheit.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der präoperative AOFAS Score betrug in der Kontrollgruppe 41 (22-69), bei den Patienten mit Rückfußfehlstellung war dieser mit 35 (26-52) signifikant schlechter (p>0,05, T-Test unabhängige Stichproben). Es konnte bei allen Patienten eine physiologische Rückfussachse mit 7° Valgus (Range 3-15°) erreicht werden. 3 Monate postoperativ betrug der Wert in der Kontrollgruppe 78 (53-97) in der Gruppe mit Rückfußosteotomien 76 (61-92). Nach einem Jahr lag die Kontrollgruppe bei einem AOFAS Score von 84 (57-100) in der Gruppe mit Rückfußkorrektur bei 83 (40-97). Nach 24 Monaten bei 88 (57-100) in der Kontrollgruppe, nach Rückfußosteotomien bei 83 (63-100). Eine signifikante Differenz zwischen beiden Gruppen ließ sich nach 12 Monaten im AOFAS Score nicht mehr nachweisen. Radiologisch kam es bei alle Patienten mit Korrekturosteotomie zu einer vollständigen Überbauung.

Statistisch signifikante Unterschiede der Komplikationsrate ergaben sich nicht. Nach Osteotomie musste bei einem Patienten bei Weichteilinfektion ein Debridement der lateralen Wunde am Kalkaneus durchgeführt werden. ei zwei Patienten wurde bei knöchernem Impingement eine Revision mit Debridement und Osteophytenentfernung durchgeführt. In der Kontrollgruppe wurde bei einem Patienten eine Fissur des Malleolus medialis mittels Zugschraubenosteosynthese versorgt. Eine Revision Aufgrund eines Implantatversagens war bei keinem Patienten erforderlich.

Auch bei Varusfehlstellungen größer 10 Grad sind zuverlässige Frühergebnisse mit der Implantation einer Sprunggelenkprothese zu erreichen. Die Komplikationsrate liegt nicht höher als bei einer alleinigen Prothesenimplantation. Allerdings verläuft die Rehabilitation bei gleichzeitiger Rückfussosteotomie verzögert. Während des Nachuntersuchungszeitraums war die Rate an Revisionen bei Patienten mit Rückfusskorrektur nicht erhöht.

 

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-186

doi: 10.3205/14dkou255, urn:nbn:de:0183-14dkou2558

Published: October 13, 2014
© 2014 Walther et al.
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