Kindgerechter Skoliosetherapie-Roboter in Entwicklung

Nov 15, 2019

Intelligente Therapiegeräte sollen künftig bei der Behandlung der kindlichen Skoliose helfen.

Schon jetzt werden in einigen EU-Ländern Therapiegeräte zur Haltungskorrektur eingesetzt: Der Patient wird fixiert und die gekrümmte Wirbelsäule durch intervallartige Druck- und Entlastungsphasen korrigiert. Solche marktüblichen Therapiegeräte zeigen jedoch aktuell noch deutliche Mängel. Im Projekt KATi („Kindgerecht Automatisieren, Therapie Intensivieren“) forschen Wissenschaftler am Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) der TU Dresden gemeinsam mit Projektpartnern der Universität Jena, der EvoSense GmbH und der DIERS GmbH daran, diese Therapiegeräte zu optimieren. Ziel ist die Entwicklung eines „einfühlsamen“ Therapieroboters, der die Behandlung wirkungsvoll, schonend und sicher macht. Intelligente Biosensoren werden die Leistungsfähigkeit der Patienten erkennen und dadurch individuell auf ihre Bedürfnisse eingehen können. Die Kinder sollen motivierendes Feedback zu ihren Fortschritten erhalten. Dabei steht die Sicherheit der Patienten im Mittelpunkt: Biosensoren überwachen ihre Vitalparameter und warnen vor Überlastung.

Zusätzlich soll den Kindern die Angst vor der Behandlung genommen werden. Bei der Gestaltung des Roboters wird daher auf die kindliche Perspektive Rücksicht genommen. Die Therapie soll spielerisch aufbereitet werden.
„Die Kinder werden die Übungen mit dem Roboter leichter erlernen. Die Behandlung kann deshalb früher und intensiver erfolgen. Mit dem Roboter wird die Therapie zum Spiel und das Spiel zur Therapie“, so der Projektleiter Dr.-Ing. Grzegorz Śliwiński vom IBMT. „Wir haben den Anspruch, fehlende Technologien zu erforschen und in den nächsten drei Jahren in einen kindgerechten Skoliosetherapie-Roboter zu überführen, der in spätestens fünf Jahren auf den Markt neue Standards setzt.“

Quelle: Technische Universität Dresden