Klinischer Benefit und Verbesserung der Aktivitätsklasse durch Rekonstruktion mittels Fixateur externe am Charcot Fuß: 24 Monats Ergebnisse von 292 Fußoperationen
Illgner U, Budny T, Karsten I, Osada N, Wetz HH
Fragestellung: Die operative Rekonstruktion von Charcot Füßen stellt weiterhin eine Herausforderung für Operateure dar, und es gibt wenig valid Daten über das Langzeitoutcome nach Operation. Ziel dieser Studie war, die Sicherheit und den klinischen Nutzen für den Patienten von Rekonstruktionen mittels Fixateur externe am Charcot Fuß zu untersuchen.
Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden alle 292 Füße (282 Patienten), die von 1996-2010 in unserer Klinik wegen eines Charcot Fußes operiert wurden eingeschlossen (93 Frauen und 189 Männer, Durchschnittsalter 57,9 Jahre, Follow-up 24,1 Monate im Durchschnitt). Ausgeschlossen wurden alle Patienten mit vorangegangener Majoramputation auf der ipsi- oder kontralateralen Seite. Alle Patienten wurden mittels eines Hoffmann-II-Fixateurs operiert. Der Fixateur wurde nach 6-8 Wochen mit Entlastung entfernt und eine maßgefertigte Unterschenkelorthese für weitere 11 Monate mit Vollbelastung angepasst. Danach erfolgte die Umstellung auf orthopädische Maßschuhe.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Primäre Amputationen konnten vollständig vermieden werden. Die Aktivitätsklasse nach dem Hofer acitivity score stieg hoch significant um mehr als 1,01 Klassen (SD 0.67, p<.001). Häufigste Komplikation war die Persistenz oder Wiederauftreten von Ulcerationen an 67 Füßen (23%). Sekundäre Amputationen mussten nur bei 12 Patienten (4,1%) durchgeführt werden.
Der Fixateur externe zur Rekonstruktion von komplexen Fehlstellungen bei Charcot Füßen hat den Vorteil, dass keinerlei Fremdmaterial im Körper verbleibt, dass keine Gefahr durch gebrochene Schrauben oder Platten in der Zukunft bei dieser lebenslangen Erkrankung droht. Das Verfahren erwies sich als sicher und vor allem kostengünstig. Die Aktivitätsklassen der Patienten konnte hoch signifikant verbessert werden (p<.001) und schwerer Komplikationen waren selten, obwohl es sich um ein Hochrisikoklientel handelt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-1588
doi: 10.3205/14dkou250, urn:nbn:de:0183-14dkou2504
Published: October 13, 2014
© 2014 Illgner et al.
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