Schmerzintensität nach ventraler Spondylodese – Eine Analyse von prä-, peri- und postoperativen Faktoren

Mai 16, 2016

Schmerzintensität nach ventraler Spondylodese – Eine Analyse von prä-, peri- und postoperativen Faktoren

Simanski C, Dzanic-Dubinovic A, Rixen D, Lefering R, Bouillon B, Tjardes T

 

Fragestellung: Der peri- und postop.Schmerzverlauf nach ventraler Stabilisierung bei instabiler Wirbelkörperfraktur ist von besonderer Bedeutung,ist eine der Indikationen zur zusätzlichen ventralen Stabilisierung doch die Vermeidung von späteren posttraumatischen Rückenschmerzen. Ferner ist die Reduktion der Spahnentnahmemorbidität von wesentlicher Bedeutung,belästigt diese den Operierten vielfach mehr,als die eigentliche Wirbelsäulenstabilisierung selbst.

Methodik: Retrospekt.Studie von 01.2006–01.2011.Follow-up Zeitraum ø12 Monate(3-47 Monate).Routinemäßige Schmerzmessung stationär. Einschlußkriterien:Ventrale und komb. dorsoventrale Spondylodese&Respondylodesen am thorakolumbalen Übergang, >3 Mo.postOP. Follow-up:Klin. Untersuchung, Schmerzintensität (VAS-[0-10 Punkte [Pkt.], Roland Morris Questionnaire [RMDQ], Schmerzmittelverbrauch, SF-36, Ostwestry Disability Index [ODI])

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 88 Pat. wurden im o.g. Zeitraum ventral stabilisiert, davon konnten 65Pat. (74%) nachuntersucht werden (46 Span,19 Cage,39 Männer&26 Frauen). Patientenalter ø46 Jahre (16-74 Jahre). Der VAS-Schmerzintensitätsverlauf ergab beim Vergleich Männer/Frauen vom 1.-6.Tag postOP keine Unterschiede, lediglich am 7.postOP Tag in Bewegung zeigten Frauen signif. geringere Schmerzen (1,48vs.2.44 Pkt.,p=0,029,t-Test), bei der Altersgruppierung ≤40 Jahre zeigten sich die geringsten Schmerzen im Vergleich zu der Grp. ≤60 Jahre und >61 Jahre am Tag 6&7 postOP (p=0,005 und 0.04;t-Test). An den ersten 7 Tagen postOP benötigten Pat.

Beim Vergleich Span-/Cage zeigten sich keine Unterschiede im ODI & RMDQ,jedoch eine signif. Einschränkung der körperlichen Rollenfunktion in der Cage-Grp. Dass Ältere geringere Schmerzintensitäten aufzeigen und Analgetikamengen benötigen, konnte diese Studie nicht belegen, ebenso nicht dass Frauen schmerzempfindlicher sind. Diese zeigten signif. geringere Schmerzintensitäten am 7. Tag postOP. Dieses ist ein weiterer Grund, die Schmerzintensitäten nicht nur am ersten post OP Tag zu messen (wie z.B. externen Benchmarkmodulen wie QUIPS), sondern über den gesamten stationären Aufenthalt hinweg. Die Spahnentnahmemorbidität und damit eine hohe Schmerzintensität postOP im Vergleich zu der Cage-Grp. konnte nicht bestätigt werden.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI14-534

doi: 10.3205/14dkou037, urn:nbn:de:0183-14dkou0376

Published: October 13, 2014
© 2014 Simanski et al.
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