by G. H. | Sep 12, 2016 | News, Schulter
Langzeitergebnisse nach offener Bankart-Operation und T-Kapselshift nach Neer
Kappe T, Tekolf J, Reichel H
Fragestellung: Arthroskopische Operationsmethoden stellen heute den Goldstandard zur operativen Behandlung der Schulterinstabilität dar. Als Nachteile der offenen Operationsmethoden werden in erster Linie die erhöhte Morbidität infolge der Schwächung des Subscapularis und der Verlust der Außenrotation infolge der Kapselraffung und der vermehrten Narbenbildung angeführt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Langzeitergebnisse nach offener Bankart-Operation und T-Kapselshift nach Neer zu untersuchen.
Methodik: Zweiundsechszig Schultergelenke bei 60 Patienten, 18 Frauen und 42 Männer, mit einem Durchschnittsalter von 30,3 ± 9,3 Jahren zum Zeitpunkt der Operation wurden 13,6 Jahre (Minimum 10,9, Maximum 16,7 Jahre) nach offener Bankart-Operation und T-Kapselshift nach Neer in die Studie eingeschlossen. Erfasst wurden der Western Ontario Shoulder Instability (WOSI) Score, der Constant Score, der subjektive Schulterwert (SSV) und der American Shoulder and Elbow Surgeons (ASES) Score.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Während des Nachbeobachtungszeitraumes traten 8 Rezidivluxationen (13%) auf. Der WOSI betrug 77 Punkte (Gegenseite: 89 Punkte), der alters- und geschlechtsadaptierte Constant Score 94% (103%), der SSV 77% (87%) und der ASES Score 89 (94) Punkte. Die tiefe Außenrotation betrug 67° (73°), die hohe Außenrotation 51° (60°). Sieben der 18 röntgenologisch nachuntersuchten Schultergelenke wiesen eine Arthropathie auf (4 mal Samilson-Prieto Stadium 1 und drei mal Stadium 2).
Die langfristigen klinischen Ergebnisse der offenen Bankart-Operation mit T-Kapselshift nach Neer sind zufriedenstellend. Eine normale Schulterfunktion wird aber meist nicht erreicht. Insbesondere die Außenrotation zeigt Defizite im Vergleich zur Gegenseite. 39% der Schultergelenke weisen eine Arthropathie im Langzeitverlauf auf. Ob die vergleichbaren Reluxationsraten zeitgenössischer arthroskopischer Techniken mit einer besseren Schulterfunktion einhergehen, bleibt abzuwarten.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI21-983
doi: 10.3205/14dkou101, urn:nbn:de:0183-14dkou1013
Published: October 13, 2014
© 2014 Kappe et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Sep 12, 2016 | News, Schulter
Messtechnische Evaluation und Morphologie der anterioren Glenoidrandfraktur (Bankart-Fraktur) und ihr klinischer Einfluss. Eine retrospektive Analyse von 84 Frakturen
Königshausen M, Schwiertz D, Coulibaly M, Nicolas V, Schildhauer TA, Seybold D
Fragestellung: Anteriore Glenoidrandfrakturen sind mormalerweise mit Schulterluxationen assoziiert. Größenbestimmungen und Morphologiebeschreibungen der betroffenen Gelenkfläche sind beim chronischen Glenoiddefekt üblich, bei der frischen Fraktur finden sich jedoch innerhalb der Literatur keine exakten Quantifizierungen der Gelenkflächenbeteiligung und der Frakturmorphologie anhand eines größeren Kollektivs. Das Ziel der Arbeit war es die verschiedenen Morphologien der anterioren Glenoidrandfraktur erstmals an einem großen Kollektiv zu erfassen und, soweit möglich, deren klinischen Einfluss darzustellen.
Methodik: Die vorliegenden radiologischen Datensätze von 84 Patienten mit einer frischen anterioren Glenoidrandfraktur (operativ oder konservative Therapie im Verlauf) wurden hinsichtlich verschiedener Morphologie-Kriterien (u.a. Ausmaß der Fragmente [mm], Anzahl, Gelenkstufen, Verkippung, Winkel des Frakturverlaufs, Gelenkflächenbeteiligung [Kreismethode in %], Morphologie der Abbruchkante, korrespondierender Hill-Sachs-Defekt [HSD], Zentrierung des Humeruskopfes) analysiert. Zur Bestimmung der Genauigkeit der Kreismethode wurden anhand Dünnschicht 3D- und 2D-CT-Bildern von Humanpräparaten digital künstliche Defekte gesetzt um Intra-Observer und Inter-Observer Zuverlässigkeiten in den Fällen zu ermitteln, in denen eine Referenz des Glenoids der Gegenseite bei archivierten Bildern nicht zu Verfügung stand.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei Frakturen mit vorhandenem CT fand sich eine Gelenkflächenbeteiligung von ø 20% (4-52%; ø Fragment-Länge: 23 mm, -Breite: 8 mm). In 73% lagen 1 Hauptfragment, in 18% 2 Hauptfragmente und in 9% größer 3 Fragmente vor. In 73% war das Fragment nach medial verschoben (27% verkippt). Bei 82% der Patienten fand sich ein HSD. In der Mehrzahl der Fälle lag eine gerade Frakturlinie vor (70%). Der Winkel der geraden Frakturlinien lag bei ø 7° nach anterior im Verhältnis zur Lotgraden der Glenoidhöhe. Es zeigte sich, dass bei nicht-operativ behandelten Patienten mit einer Reluxation im Verlauf vorwiegend gerade Frakturlinien vorlagen. Unmittelbar nach dem Trauma oder in unmittelbaren Verlaufskontrollen fanden sich bei ca. 28% Zeichen der Dezentrierung (>4 mm) oder Subluxation des Humeruskopfes verschiedener Ausprägung. Dies korrelierte jedoch nicht mit der Größe der Fraktur.
Mittels eines großen Patientenkollektivs konnte eine Evaluation der Frakturmorphologie der anterioren Glenoidrandfraktur (akute Defektsituation vom Fragmenttyp) vorgenommen werden. Die Daten zeigen, dass im Falle konservativer Therapie Reluxationen zwar selten, aber wenn dann vorwiegend bei Patienten mit initial geraden Abbruchkanten (Frakturlinien) auftraten. Bei ungeraden (runden) Abbruchkanten zeigten sich weniger häufig korrespondierende HSD was zeigt, dass (im Gegensatz zu der Annahme ausschließlich Luxations-bedingter Frakturen) die Impaktion des Humeruskopfes ohne anteriores Einhaken des Humeruskopfes ein wesentlicher Traumamechanismus für anteriore Glenoidrandfrakturen darstellt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI21-1483
doi: 10.3205/14dkou100, urn:nbn:de:0183-14dkou1005
Published: October 13, 2014
© 2014 Königshausen et al.
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by G. H. | Sep 4, 2016 | News, Schulter
Arthroskopische Rekonstruktion von kleinen und mittelgroßen knöchernen Bankartläsionen
Bartl C, Gebhard F
Fragestellung: Ziel dieser Studie war zu untersuchen, in welchem Ausmaß die Grösse des anteroinferioren Bankartfragmentes den klinischen Outcome nach arthroskopischer Fragmentrefixation beinflusst.
Methodik: In die Studie wurden 33 Patienten mit einer knöchernen Bankartläsion, mit einer maximalen Grösse von 25% des inferioren Glenoidquerdurchmessers (iGQD) eingeschlossen. Die arthroskopische Rekonstruktion erfolgte in der Fadenankertechnik mit Einbeziehung des Fragmentes mit einem Kapselshift in Gruppe 1 und mit einer Fadenankerfragmentrefixation samt anhängendem Kapsel-Labrumkomplex in Gruppe 2. In der Computertomographie (CT) erfolgte eine Einteilung der Fragmente anhand des Grössenanteils der Fragmentbreite vom iGQD: Gruppe 1 (G 1):kleine Fragmente (0-12,5% des iGQD) und Gruppe 2 (G 2): mittelgrosse Fragmente (12,5-25% des iGQD). 15 Patienten wurden nach Fragmentgrössenmessung in G 1 zugeteilt und 18 Patienten in G2. Die Patientengruppen zeigten eine vergleichbare Alters- und Geschlechtsverteilung und wurden nach einem mittleren Follow-up von 20 Monaten nachuntersucht. Die Nachuntersuchung erfolgte mit dem Rowe-Score, dem Constant-Score und einer visuellen Analogskala.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Postoperativ trat in Gruppe 1 eine Reluxation ( 1/15 – 7%) und in Gruppe 2 zwei Reluxationen auf (2/18 – 11%). Der Rowe-Score verbesserte sich in Gruppe 1 von 53 Punkten auf 92 Punkte und in Gruppe 2 von 50 auf 89 Punkte (p jeweils
Die Rekonstruktion von kleinen und mittelgroßen knöchernen Bankartfragmenten zeigte in beiden Gruppen gute postoperative Ergebnisse. Bei der arthroskopischen Fadenankerrekonstruktion von kleinen knöchernen Fragmenten scheint eine Wiederherstellung der kapsulolabralen Spannung unter Inkorporation des knöchernen Fragmentes ausreichend zu sein, während beim Vorliegen von mittelgroßen Bankartfragmenten eine möglichst anatomische Refixation anzustreben ist um die Reluxationsrate niedrig zu halten.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI21-824
doi: 10.3205/14dkou099, urn:nbn:de:0183-14dkou0997
Published: October 13, 2014
© 2014 Bartl et al.
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