Triceps reflecting approach (Bryan Morrey) in Adult Trauma

Triceps reflecting approach (Bryan Morrey) in Adult Trauma

Iselin LD, Mett T, Brunner A, Jakob M, Babst R, Rikli D

Fragestellung: Olecranon-Osteotomien sind der Goldstandard für den operativen Zugang zu intrartikulären distalen Humerus Frakturen, sind aber oft mit verfahrensbedingten Komplikationen vergesellschaftet. Wir postulieren den Trizeps reflektierenden Zugang (Triceps reflecting approach nach Bryan Morrey) als eine sichere Methode um eine anatomische Frakturreduktion des Ellenbogengelenks zu erreichen, während der Streckapparat erhalten werden kann.

Methodik: In zwei Trauma-Zentren wurden 31 erwachsene Patienten mit distalen Humerus Frakturen mit einem Bryan Morrey Zugang behandelt und nachuntersucht. Patientenakten und Röntgenbilder wurden überprüft, um Verletzungen und operative Versorgungen, Komplikationen und Korrektheit der Gelenksrekonstruktionen sowie Achsenstellungen zu bestimmen. In den Kontrolluntersuchungen wurde eine Evaluation anhand von radiologischen Ergebnissen und funktionellen Analysen der verletzten und der gesunden Seite mit DASH- und Mayo-Scores vorgenommen. Weiterhin wurden Bewegungsausmasse festgestellt sowie Kraftmessung im Ellenbogengelenk durchgeführt.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Nachkontrolldauer liegt bei 51 Monaten (22 Monate -12 Jahre). 24 Patienten, davon 13 weiblich und 11 männlich mit einem Durchschnittsalter von 57,7 Jahren (17-89) wurden untersucht (Verlust des FU in 5 Fällen, 4 verstorben, 1 nicht auffindbar). Die AO-Klassifikation zeigt 5x A2, 1x B1, 2x C1, 9x C2 Frakturen und 7x C3 Frakturen. Nach Gustillo-Anderson fanden sich 28 geschlossene Verletzungen, zwei ersten Grades und eine 2. Grades offene Fraktur. Die radiologische Kontrolle zeigt adäquate Frakturrepositionen bei Gelenkstufen

Die DASH-Scores beider untersuchten Extremitäten zeigen keine statistisch signifikanten Unterschiede. Mit einem Durchschnitt von 10,3 (0-44) ergibt dies eine minimale Performance-Minderung. Die isometrischen Kraftmessungen in 90° Flexion zeigen, fast 2 Jahre postraumatisch, in Beugung und Streckung ebenfalls keinen statistisch relevanten Kraftverluste.

Keine Wundinfektionen wurden festgestellt. Ulnarisparesen zeigten sich temporär bei 3 Patienten. Eine operative Revision war bei weiteren 3 Patienten indiziert. Einer unmittelbar postoperativ bei sekundärer Dislokation, ein anderer wegen einer sekundären, traumatischen Ruptur der Trizepssehne und ein dritter zur Metallentfernung nach 3 Jahren.

Fazit: Der Trizeps reflektierende Zugang nach Bryan Morrey zu distalen Humerusfrakturen beim Erwachsenen ist ein sicheres Verfahren. Er erhält die normale Gelenkanatomie des Olecranons und vermeidet irritierendes Osteosynthesematerial als Hauptgrund für eine Reoperation.

Die klinisch-funktionellen Outcome-Parameter in unserer kleinen Serie zeigen keine statistisch relevante Beeinträchtigung im Vergleich zur gesunden Gegenseite.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI13-1032

doi: 10.3205/14dkou028, urn:nbn:de:0183-14dkou0283
Published: October 13, 2014

© 2014 Iselin et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

5-Jahres Ergebnisse nach operativ versorgten distalen Humerusfrakturen

5-Jahres Ergebnisse nach operativ versorgten distalen Humerusfrakturen

Gologan R, Lederer J, Lehmann LJ

Fragestellung: Die Versorgung der ellenbogengelenknahen Humerusfraktur ist eine Domäne der gelenkerhaltenden Osteosyntheseverfahren, obgleich zunehmend auch primär gelenkersetzende Verfahren am distalen Humerus diskutiert werden. Ziel der Untersuchung war, im 5-Jahres Follow-up klinische Ergebnisse nach operativer ostosynthetischer Versorgung zu erheben.

Methodik: Zwischen 2000 und 2010 wurden 82 Patienten mit einem Follow-up von 64 Monaten nachuntersucht anhand des Mayo Elbow Performance Score und des Morrey Score. Analog zum Subjective Shoulder Value wurde der Subjective Elbow Value erhoben und hinsichtlich der Korrelation mit etablierten Scoresystemen verglichen. Komplikationen und Revisionsraten wurden dokumentiert. Die Frakturklassifikation erfolgte anhand der AO-Klassifikation. Ein positives Votum durch die Ethikkommission lag vor 2012 508N-MA.

Ergebnisse: Es zeigten sich 17 A-Frakturen, 18 B-Frakturen, 43 C Frakturen. 65 Patienten (79,3%) wurden einzeitig versorgt, 16 Patienten (19,5%) zweizeitig. Als postoperative Komplikationen zeigten sich 4 Wundheilungsstörungen, 2 Pseudarthrosen. Neurologische Störungen wurden im Sinne von Sensibilitätsstörungen im Ulnarisversorgungsgebiet bei 17 Patienten, kombiniertes Ulnaris- und Radialis-versorgungsgebiet bei 1 Patienten beobachten, motorische Schäden im Radialis-versorgungsgebiet bei 2 Patienten. Bei 19 Patienten war die Störung temporär posttraumatisch vorhanden. Subjektiv unzufrieden mit dem postoperativen Ergebnis waren nur 6 Patienten. In Der Beweglichkeit zeigten sich gute Nachuntersuchungsergebnisse: 45 Patienten hatten einen Bewegungsbogen von 100°, 9 Patienten einen Bewegungsbogen <50°.

In den Nachuntersuchungsscores erreichten unsere Patienten im Median folgende Werte: Mayo Elbow Performance Score 80 Punkte (von 100), im modifizierten Score nach Morrey 12 (von 14), subjective elbow value 80 (von 100).

Schlussfolgerung: Obgleich die operative Versorgung ellenbogengelenknaher Humerusfrakturen mit einem hohen Prozentsatz an Komplikationen einhergeht, lassen sich im Langzeitverlauf für den Pat. subjektiv gute bis sehr gute Resultate erzielen. Der neu erhobene Subjective Elbow Value zeigt eine gute Korrelation zu den etablierten Scoresystemen.

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI13-921

doi: 10.3205/14dkou026, urn:nbn:de:0183-14dkou0260
Published: October 13, 2014

© 2014 Gologan et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.