Modifizierte Pember-Sal Acetabuloplastik für die Behandlung von angeborener Hüftdysplasie und Morbus Perthes

Modifizierte Pember-Sal Acetabuloplastik für die Behandlung von angeborener Hüftdysplasie und Morbus Perthes: retrospektive Analyse

Druschel C, Kaubisch R, Funk J, Placzek R

 

Fragestellung: Zur operativen Verbesserung der Hüftkopfüberdachung vor Verschluss der Y-Fuge stellt die Azetabuloplastik nach Pember-Sal ein geeignetes Verfahren dar. Hauptindikationen bilden va. die Hüftdysplasie/-luxation oder der Morbus Perthes. Standardvorgehen ist hierbei die Verwendung eines autologen Beckenkammspans mit Kirschnerdrahtfixation. Alternativ können resorbierbare Schrauben sowie allogene Knochenkeile angewendet werden, die erhebliche Vorteile bezüglich des operativen Traumas sowie postoperativer Bildgebung liefern. Ziel dieser Studie ist die retrospektive Analyse des operativen Outcomes nach dieser Modifikation der Pember-Sal-Azetabuloplastik.

Methodik: In dieser Untersuchung konnten zwischen 01/05-03/12 44 Kinder (w:m=23:21, ∅Alter81.8 ±30.1 Mo) mit 49 behandelten Hüften eingeschlossen werden. In 10 Hüften erfolgte die operative Versorgung aufgrund einer angeb. Hüftdysplasie (DDH), in 20 Hüften bei neuromuskulär bedingter Dysplasie (NDH), in 19 Hüften aufgrund eines Containmentverlustes bei M. Perthes. Alle Patienten erhielten eine modifizierte Azetabuloplastik mit Verwendung eines bzw. mehrerer allogener Knochenkeile hergestellt aus lyophilisiertem Femurspan sowie einer resorbierbaren Polylactid-Schraube zur Sicherung des Interpositionskeils. In 21 Hüften erfolgte eine zusätzliche femorale Korrektur, wobei ein sign. häufigeres Vorliegen bei neurolog. Grunderkrankung zu verzeichnen war.

Postoperativ erfolgte die radiologische Evaluation des Korrekturergebnisses mit Erhebung des CE, AC und ACM Winkels.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In einem durchschnittl. Follow up von 31.1 ±23.3 Mo. ergaben sich weder intra- noch postoperative vorgehensspezifische Komplikationen. Der allogene Knochenkeil wurde sukzessiv umgebaut. Keildislokationen waren in 1 Fall mit zugrunde liegender spastischer Hemiparese zu verzeichnen. In 3 Fällen erfolgte die konservative Therapie von oberflächl. Wundheilungsstörungen.

Insgesamt zeigte sich für alle radiolog. Parameter eine sign. Verbesserung (Ø Korrektur AC:10.2 ±5.7°, ACM 5.4 ±2.9°, CE 13.2 ±8.7°) zwischen prä- u. postop. Röntgenbild. Bis zum letzten Follow up ergab sich für alle Parameter keine sign. Verschlechterung i.S. eines Korrekturverlustes.

Die Anwendung der hier evaluierten modifizierten Azetabuloplastik nach Pember-Sal zeigt gute dauerhafte Korrekturergebnisse bei gleichzeitiger Reduktion von Komplikationen (Beckenkammentnahmekomplikationen, Vermeidung Materialentfernung) und Verbesserung postoperativer Bildgebungen wie MRT.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI45-1510

doi: 10.3205/14dkou301urn:nbn:de:0183-14dkou3012

Published: October 13, 2014
© 2014 Druschel et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

10-Jahres-Ergebnisse nach Hüftkopfepiphysenlösung

10-Jahres-Ergebnisse nach Hüftkopfepiphysenlösung

Stauner K, Reinhardt M, Schuh A, Schraml A

 

Fragestellung: 10-Jahres-Ergebnisse nach Hüftkopfepiphysenlösung – gibt es eine Reorientierung der Hüftkopfepiphyse nach Gelenkrevision und Kirschnerdrahttransfixation?

Die Hüftkopfepiphysenlösung ist die häufigste Hüfterkrankung des Jugendlichen.

Das Ziel der primären Behandlung ist es, einen weiteren Abrutsch zu vermeiden.

Ein interessanter Aspekt in der Therapie der Epiphysenlösung ist es zu untersuchen, ob es zu einer Reorientung der Hüftkopfepiphyse kommen kann.

Methodik: 30 Patienten wurden bei Epiphysenlösung mit Kirschnerdrahttransfixation beider Hüftkopfepiphysen und Kapsulotomie des betroffenen Hüftgelenkes behandelt und nach mindestens 10 Jahren nachuntersucht.

Es erfolgten klinisch-radiologische Untersuchungen, incl Harris-Hip-Score; Abrutschwinkel; Schenkelhalslänge. Zusätzlich erfolgte bei 1/3 der Patienten nach Wachstumsabschluß die Bestimmung des Alpha-Winkels mittels MRT.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 30 Patienten wurden 10 Jahre nach Hüftkopfepiphysenlösung nachuntersucht.

Der mittlere Abrutschwinkel betrug präoperativ 29°; postoperativ 20° und zum Nachuntersuchungszeitpunkt 11°.

Die Beweglichkeit verbessert sich deutlich.

Beim Harris-Hip-Score hatten 24 Patienten ein excellentes Ergebnis (90-100); 3 ein gutes (80-89), zwei ein zufriedenstellendes (70-79) und 1 Patient ein schlechtes (<79) Ergebnis.

83% der untersuchten Hüftgelenke zeigten die Kriterien eine Reorientierung.

 

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI45-146

doi: 10.3205/14dkou300urn:nbn:de:0183-14dkou3003

Published: October 13, 2014
© 2014 Stauner et al.
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