Vordere Kreuzband-(VKB)- und Innenband-(MCL)-Kombinationsverletzung des Kniegelenks

Vordere Kreuzband-(VKB)- und Innenband-(MCL)-Kombinationsverletzung des Kniegelenks: Erste klinische Ergebnisse nach neuartiger minimal-invasiver akuter MCL-Stabilisierung und VKB-Ersatz

Ateschrang A, Schröter S, Loewe W, Stöckle U

 

Fragestellung: Vordere Kreuzband (VKB) Läsionen gehen häufig mit partiellen oder kompletten Rupturen des medialen Seitenbandes (MCL) einher (akute antero-mediale Instabilität). Bisher besteht kein Konsens, ob eine zeitnahe operative antero-mediale Stabilisierung (VKB-Ersatz mit MCL-Naht innerhalb von 2 Wochen) oder isolierte anteriore Stabilisierung (konservative Therapie des MCL mit isoliertem VKB-Ersatz) erfolgen sollte. Ziel dieser Studie war daher die Analyse unserer ersten Behandlungsergebnisse nach zeitnahem VKB-Ersatz mit einer innovativen minimal-invasiven MCL-Stabilisierung.

Methodik: In diese prospektive Studie wurden alle Patienten mit einer akuten Kombinationsverletzung des VKB und MCL eingeschlossen. Partielle und klinisch stabile MCL-Läsionen sowie Verletzungen der Gegenseite wurden ausgeschlossen. Insgesamt wurden zwischen Juni 2010 bis Juni 2012 12 Fälle (4 Frauen / 8 Männer) mit einer akute VKB und MCL Ruptur eingeschlossen. Es erfolgte eine neuartige minimal-invasive MCL-Stabilisierung (PDS-Kordel und 3,5 mm Schrauben) und der VKB-Ersatz mit dem Rigidfix System (Mitek/DepuySynthes) unter Verwendung einer single Semitendinosus Sehne. Die operative Versorgung erfolgte innerhalb von 14 Tagen nach dem Trauma. Die postoperative Behandlung erfolgte standardisiert identisch für alle Patienten. Erfasst wurden neben der Beweglichkeit die Inzidenz von Arthrofibrosen und Infekten. Die Stabilitätsprüfung für das VKB erfolgte mittels KT1000. Die MCL-Stabilitätsprüfung erfolgte klinisch und mit gehaltenen Röntgenaufnahmen. Diese Studie wurde von der Ethikkommission berufsrechtlich beraten.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das durchschnittliche Follow up betrug 17 Monate (Range 12 bis 24 Monate). Es kam zu keinen Infektionen. Klinisch zeigte sich für alle Probanden eine suffiziente sagittale und coronale Stabilität: Sagittal zeigte sich eine vermehrte Tibiakopftranslation von durchschnittlich 3,8 mm im Seitenvergleich (KT-1000). Für das MCL wurde eine klinisch stabile Situation mit hartem Anschlag ohne vermehrte Aufklappbarkeit festgestellt. Die radiologische MCL-Prüfung erbrachte im Vergleich zur Gegenseite hingegen durchschnittlich eine vermehrte Aufklappbarkeit von knapp 2 mm. Klinisch zeigte sich ein Beugedefizit von durchschnittlich 18° mit einem Streckdefizit von 3° (mindestens 1 Jahr postoperativ). Es kam zu keiner Arthrofibrose und keine Infekte. Der durchschnittliche Lysholm Score betrug 89,1 Punkte (SD ± 6,7). In 6 Fällen wurden Restbeschwerden im Bereich der femoralen Schraube angegeben, wobei davon in 4 Fällen die Entfernung notwendig wurde.

Die ersten klinischen Ergebnisse nach akutem VKB-Ersatz und neuartiger minimalinvasiven MCL-Stabilisierung sind ermutigend. Durch dieses Vorgehen können stabile Kniegelenksverhältnisse erzielt und insbesondere für das MCL schwer beherrschbare chronische mediale Instabilitäten vermieden/reduziert werden. Es kam zu keiner Arthrofibrose, wobei trotz dieser ersten Ergebnisse Folgestudien mit höheren Patientenzahlen und einem längeren Follow up notwendig sind.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI24-1106

doi: 10.3205/14dkou129, urn:nbn:de:0183-14dkou1290

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Ateschrang et al.
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Back to sports: 5 Monate nach Vorderer Kreuzbandruptur?

Back to sports: 5 Monate nach Vorderer Kreuzbandruptur?

Müller T, Bertschy B, Ahmad SS, Bieri K, Schwienbacher S, Kohl S

 

Fragestellung: Zu den häufigsten Sportverletzungen zählt der Riss des vorderen Kreuzbandes (VKB). Die autologe Sehnenersatzplastik des gerissenen Bandes gilt als Goldstandard. Die Nachteile, wie Verlust der Propriozeptivität, Sekundärinstabilität sowie donor-site Morbidity sind vielfach publiziert. Auch in der Rehabilitation entstehen dadurch erheblich Zeitverzögerungen. Der avitale Graft muss einheilen und reorganisiert werden. Eine volle Sportfähigkeit ist oft erst nach 9 Monaten gegeben. Durch die Entwicklung der Dynamischen Intraligamentären Stabilisation (DIS) ist es gelungen die Selbstheilung der VKB-Ruptur zu induzieren und somit das gerissene Kreuzband mit all seinen physiologischen Aspekten zu erhalten. Dadurch sollte eine deutlich schnellere Rehabilitation sowie ein besserer klinisches Resultat erreicht werden.

Methodik: In einer prospektiven Studie an bis dato 50 Patienten evaluierten wir den Rehabilitationserfolg nach DIS bei akuter VKB Ruptur. Die Rehabilitation erfolgte nach einem standardisierten Schema. Bei 38 Patienten mit zusätzlicher Meniskusnaht erfolgte der Beginn des Kraftaufbau in der dritten Woche und die Vollbelastung ab der sechsten Woche nach OP.

Die Evaluation der Kniefunktion erfolgte mittels Hop-Test. Bei jedem der 4 Teste wurden die Ergebnisse im Seitenvergleich direkt erfasst. Singel-Hop/Triple-Hop//Crossover-Hop wurden Zentimeter festgehalten, beim 6-m Timed-Hop die Sekunden. Aus den 2 Sprüngen pro Bein wurde jeweils der Mittelwert errechnet. Der Vergleich zum gesunden kontralateralen Knie ergibt den Limb symmetry Index. Die Maximalkraft wurde mittels Legpress (3Rep/Max) erfasst. Der Test wurde ab 90% als positiv gewertet. Des weiteren wurde die a-p Translation im Vergleich zur Gegenseite, der Tegner score, die subjektive Zufriedenheit mittels VAS (0-10) sowie die Rerupturrate, evaluiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bisher wurden 50 Patienten (18 Frauen / 32 Männer) in die Studie eingeschlossen. Das Durchschnittsalter betrug 25,4 Jahre (18-49). Die Testung erfolgte im Durchschnitt in der 20 Woche (13-28) postoperativ. Der Limb symetry Index lag im Durchschnitt bei 92 % (67%-111%). Bei 7 Patienten zeigte ich eine ungenügende Funktion. Diese Patienten wurde nochmals einer Trainingserie zugeführt. Es zeigte sich nach 12 Monaten ein Unterschied in der a-p Translation im Vergleich zur gesunden Gegenseite von 2,2 mm (-3 mm – +4 mm). Der Tegner Score lag anamnestisch vor VKB Ruptur bei 5,9 (4-10), zum Zeitpunkt der Testung bei 5,6 (4-9). Die Patientenzufriedenheit betrug im Durchschnitt 9,7 (9-10). Im Verlauf der folgenden 6 Monate kam es bei 4 Patienten zu traumatischen Rerupturen.

Unsere Ergebnisse zeigen, dass bei Erhalt des Vorderen Kreuzbandes die Rehabilitation sicher und deutlich schneller durchgeführt werden kann. Das erreichen des vor Ruptur bestandenen Sportlevels ist im hohen Masse möglich. Bei gleichem sportlichen Anspruch besteht keine höhere Rerupturrate als im Vergleich zur Standard VKB Plastik.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI20-1310

doi: 10.3205/14dkou090, urn:nbn:de:0183-14dkou0908

Published: October 13, 2014
© 2014 Müller et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

Abhängigkeiten der Kraftparameter des Kniegelenkes von der Transplantatwahl bei vorderer Kreuzbandersatzplastik

Abhängigkeiten der Kraftparameter des Kniegelenkes von der Transplantatwahl bei vorderer Kreuzbandersatzplastik

Lange J, Napp M, Gümbel D, Hinz P, Ekkernkamp A, Frank M

 

Fragestellung: Evaluation der klinischen und biomechanischen Ergebnisse der initialen Rehabilitation der vorderen Kreuzbandersatzplastik bei unterschiedlichen Transplantaten.

Methodik: In der vorliegenden prospektiv randomisierten Studie wurden 48 Patienten (28 männlich, 20 weiblich) nach vorderer Kreuzbandersatzplastik mit Semitendinosus-gracilis oder Semitendinosus Einbündeltechnik nachuntersucht. Das Durchschnittsalter betrug 28,7 Jahre (16-49Jahre). Das mittlere Nachuntersuchungsintervall war 15 Wochen (11-18 Wochen). Es erfolgte die Einteilung in 2 Untersuchungsgruppen. 24 Patienten erhielten eine Semitendinosussehne (Gruppe 1), 24 Patienten wurden mit einem Semitendinosus-gracilis Transplantat (Gruppe 2) versorgt.

Die klinischen Nachuntersuchungen erfolgten mit der Erhebung des IKDC-, Lysholm- sowie OAK-Score. Es erfolgte die Messung der Kraftparameter in Beugung und Streckung sowie in Funktionsstemme. Die Transplantatstabilität wurde mit einem KT-1000 Arthrometer (MEDmetric, San Diego, CA) gemessen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Score Werte zeigten eine signifikante postoperative Verbesserung in den untersuchten Gruppen. Beim OAK Score zeigten sich eine durchschnittliche Verbesserung auf postoperativ 84 Punkte (52-95) für die Gruppe 1; auf 88 Punkte (64-96) für die Gruppe 2 (p<0,05). Beim Lysholm Score zeigten sich eine durchschnittliche Verbesserung auf postoperativ 83 Punkte (42-100) für die Gruppe 1; auf 85 Punkte (41-100) für die Gruppe 2 (p<0,05). Die KT 1000 Werte zeigten keine signifikanten Unterschiede bei einer Schublade von

Die vordere Kreuzbandplastik mit Semitendinosustransplantat in Einbündeltechnik zeigt in der Nachuntersuchung nach der initalen postoperativen Sportreha einen Vorteil in der funktionellen Stabilität gegenüber der vollständigen Harmstringentnahme.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI19-1517

doi: 10.3205/14dkou087, urn:nbn:de:0183-14dkou0871

Published: October 13, 2014
© 2014 Lange et al.
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Einfluss der Transplantatwahl zwischen Hamstrings- und Quadrizepssehne bei implantatfreier VKB-Rekonstruktion auf die Muskelfunktion

Einfluss der Transplantatwahl zwischen Hamstrings- und Quadrizepssehne bei implantatfreier VKB-Rekonstruktion auf die Muskelfunktion

Horstmann H, Felmet G, Tegtbur U, Krettek C, Jagodzinski M

 

Fragestellung: Die vorliegende Studie vergleicht erstmalig den Ersatz des vorderen Kreuzbandes (VKB) mit Beugesehnen einerseits bzw Quadrizepssehne in der implantatfreien Operationstechnik andererseits.

Die Hypothese ist, dass sich die kurz- und langfristigen Ergebnisse der Muskelfunktion nach operativer Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes zwischen Quadrizeps- und Hamstring-Sehnen nicht unterscheiden.

Methodik: Es wurden 48 Patienten in diese prospektiv randomisierte zwei Centerstudie eingeschlossen. Dargestellt werden die 6-Monats-Ergebnisse der auf 24 Monate angelegten Studie. Durch Randomisierung wurde in zwei Gruppen eingeteilt, die eine wurde mit einem Hamstringstransplantat und die andere mit einem Quadrizepssehnentransplant versorgt. Die Operationen erfolgten in implantatfreier Technik. Die Patienten wurden auf ihre Muskelfunktion an Hand von Fragebögen und isokinetscher Kraftmessung präoperativ, 6 Wochen, 3 Monate, 6 Monate und 12 Monate postoperativ untersucht. 46 Patienten haben das 6 Monats Follow-up abgeschlossen.

Aufgrund von streng definierten Ein- und Ausschlusskriterien wurden 11 Patienten aus der Studie ausgeschlossen (screened: 59 Patienten)

Die erhobenen Daten wurden mit Mittelwertanalyse und ANOVA ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der IKDC-Score entwickelte sich von einem Mittelwert von 59,7 (±17,0) in der Ausgangsuntersuchung auf 90,8 (±12,3) nach 6 Monaten postoperativ für das Hamstringstransplantat. Der Quadrizepssehnenersatz zeigte Werte von 66,7 (±17,3) in der Ausgangsuntersuchung und 93,9 (±5,3) nach 6 Monaten.

Die Unterschiede von der Ausgangsuntersuchung verglichen mit den Daten 6 Monate postoperativ im Lysholm-Score für das Hamstringstransplantat betrugen 60,5 (±18,9) zu 91,2 (±10,8). Der Quadrizepssehnenersatz zeigte Werte von 72,2 (±13,6) in der Ausgangsuntersuchung und 94,6 (±4,8) nach 6 Monaten.

Die anterior-posterier Translation gemessen im KT 1000 in cm zeigte Werte für die Differenz von gesundem Knie zu verletztem Knie von -0,3 (±2,6) für postop zu 0,2 (±1,2) in der 6 Monatskontrolle für das Hamstringstransplantat. Die Differenz vom Quadrizepssehnentransplantat ergab postoperativ Werte von 0,3 (±1,5) und -0,1 (±1,4) zur 6 Monatskontrolle. Die Maximalkraft in Nm für die Extension am verletzten Knie entwickelte sich von einem Mittelwert von 136,5 (±67,8) in der Ausgangsuntersuchung auf 128,4 (±54,4) nach 6 Monaten postoperativ für das Hamstringstransplantat.

Der Quadrizepssehnenersatz zeigte Werte von 157,5 (±64,7) in der Ausgangsuntersuchung und 162,6 (±56,1) nach 6 Monaten.

Im Hamstringtranplantat betrugen die Unterschiede in der Ausgangsuntersuchung verglichen mit den Daten 6 Monate postoperativ für die Maximalkraft in der Flexion 85,0 (±43,9) zu 92,6 (±31,0).

Der Quadrizepssehnenersatz zeigte Werte von 115,9 (±31,1) in der Ausgangsuntersuchung und 116,3 (±62,7) nach 6 Monaten.

Die Unterschiede der beiden Untersuchungsgruppen sind nicht signifikant. Die initial gestellten Hypothesen werden durch die vorläufigen Ergebnisse der Studie bestätigt.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI19-1500

doi: 10.3205/14dkou086, urn:nbn:de:0183-14dkou0864

Published: October 13, 2014
© 2014 Horstmann et al.
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Re-Ruptur Rate nach vorderem Kreuzbandersatz unabhängig vom verwendeten Transplantat. Eine epidemiologische Studie an 4053 Judo-Sportlern

Re-Ruptur Rate nach vorderem Kreuzbandersatz unabhängig vom verwendeten Transplantat. Eine epidemiologische Studie an 4053 Judo-Sportlern

Akoto R, Lambert C, Helm P, Balke M, Frosch KH, Giannakos A, Heitmann M, Höher J

 

Fragestellung: Re-Rupturen nach Ersatz des vorderen Kreuzbandes werden in der Literatur zwischen 5 -15% angegeben, die Ursachen sind vielfältig. Inwieweit ein Transplantat spezifisches Re-Ruptur Risiko besteht ist unklar. Es gibt in der Literatur Hinweise, dass Hamstring-Transplantate im Vergleich zur Patellarsehne eine höhere Rate an Re-Rupturen aufweisen.

In vorliegender Studie sollte geklärt werden, ob die Re-Ruptur-Rate nach VKB-Ersatz mit Hamstring-Transplantaten im Vergleich zur Patellarsehne in der Sportart Judo erhöht ist?

Methodik: Die Datenerhebung erfolgte über einen internetbasierten anonymisierten Fragebogen über das Programm SurveyMonkey (https://de.surveymonkey.com/). Der Fragebogen wurde über die Homepage, über einen Email-Verteiler und über die Facebook Seite des Deutschen Judobundes publiziert. Zum Vergleich der transplantatspezifischen Versagensraten wurde eine einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) durchgeführt. Ein positives Ethikvotum der Universität Witten-Herdecke liegt vor.

Ergebnisse: Es konnten 4053 (65,1% m., 34,9% w.) Judo-Sportler in die Studie eingeschlossen werden. 22,7% der Befragten waren unter 18 Jahren, 14,3% zwischen 18 und 20 Jahren, 32% 21-29 Jahre, 13,7% 30-39 Jahre, 10,3% 40-49 Jahre, 5,2% 50-59 Jahre und 1,7% älter als 60 Jahre.

457 (15,6%) der Befragten gaben an einen Kreuzbandriss erlitten zu haben (14,3% m., 16,9% w.).

86% der Kreuzbandverletzungen betrafen das vordere, 14% das hintere Kreuzband.

144 (34,1%) der Kreuzbandverletzten Judoka gaben an mit einem Hamstring-Transplantat versorgt worden zu sein, 121 (28,7%) Patellarsehne, 32 Quadrizepssehne (7,6%), 57 (13,5%) andere Sehnen und 68 (16,1%) konservativ.

Die sportartspezifische Ausfallzeit betrug bei 4,7% der Befragten 3-6 Wochen, 7,6% 6-12 Wochen, 27,9% 3-6 Monate, 29,7% 6-9 Monate 16,9% 9-12 Monate und 13,3% mehr als 12 Monate.

Rupturen der Gegenseite traten bei 68 (15,3%) Probanden auf.

67 (15,1%) der Studienteilnehmer gaben an eine Re-Ruptur des vorderen Kreuzband erlitten zu haben.

Die angegebene Re-Ruptur Rate betrug für die Hamstrings 16% (N=23), für das Patellarsehnentransplantat 19% (N=23), Quadrizeps-Transplantate 25% (N=8) und 12,3% (N=7) für andere Transplantate. Die Re-Ruptur Raten zwischen den untersuchten Transplantaten war statistisch nicht signifikant (p=,015).

136 (30,6%) der Studienteilnehmer gaben an ihr altes sportliches Niveau nach primärer vorderer Kreuzbandruptur wieder erreicht zu haben, bei 182 (40,9%) war es leicht verringert, 109 (24,5%) gaben eine deutliche Verringerung an und 18 (4%) berichteten, dass sie die Sportart Judo nach der Kreuzbandverletzung nicht mehr ausüben konnten.

Schlussfolgerung: Die Re-Ruptur Rate nach vorderem Kreuzbandersatz scheint in der Sportart Judo unabhängig vom verwendeten Transplantat. Die hohe Rate an Kreuzbandrupturen und die damit verbundenen langen Ausfallzeiten und verbleibenden Einschränkungen des sportlichen Niveaus zeigen das Prävention und Rehabilitation von Kreuzbandverletzungen von höchster Wichtigkeit sind.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI19-225

doi: 10.3205/14dkou084, urn:nbn:de:0183-14dkou0844

Published: October 13, 2014
© 2014 Akoto et al.
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