Mittelfristige Ergebnisse nach einer metaphysär verankernden Kurzschaft Hüftprothese

Mittelfristige Ergebnisse nach einer metaphysär verankernden Kurzschaft Hüftprothese

Thorey F, Lerch M, Budde S, Ettinger M, Windhagen H

 

Fragestellung: In den letzten Jahren hat die Popularität der Kurzschaftendoprothesen in der Hüftendoprothetik deutlich zugenommen. Viele derzeitigen Implantatdesigns sind aufgrund ihrer Konzeption mit einer proximalen Krafteinleitung und verminderten Knochenresektion vielversprechend. Der modulare Metha Kurzschaft (Aesculap B|Braun, Deutschland) repräsentiert einen Kurzschaft mit einer proximalen methaphysären Schaftverankerung entlang des Calcar. Bisher liegen im Vergleich zum Mayo-Schaft noch keine Langzeitergebnisse vor. In dieser Studie werden die klinischen und radiologischen Ergebnisse mit dem Metha Kurzschaftes bei jüngeren Patienten nach einem Follow-up von 5 Jahren untersucht.

Methodik: 151 Patienten (77 weiblich, 74 männlich, mittleres Alter von 53,2 ± 11,5 Jahre, 73 linke und 78 rechte Hüften) wurden im Rahmen einer hüftendoprothetischen Versorgung mit dem modularen Metha-Kurzschaft versorgt. Indikation für den operativen Eingriff waren Koxarthrosen (71%), avaskuläre Femurkopfnekrosen (13%), Dysplasie-Koxarthrosen (8%), sekundäre Koxarthrosen (5%) und Frakturen nach einer Versorgung mit einem Oberflächenersatz (Kappe) (3%). Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 5,2 ± 0,8 Jahre. Alle Patienten wurden radiologisch und mittels klinischer Scores nachuntersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In allen klinische Nachuntersuchungsscores zeigte eine signifikante Verbesserung aller Parameter (Harris Hip Score HHS, Hip dysfunction and Osteoarthritis Outcome Score) (p<0,05). Bei 70 Patienten wurde ein 135° und bei 81 Patienten ein 130° CCD-Winkel Konus implantiert. Bei 148 Patienten wurde der Konus mit 0°, bei zwei Patienten mit -7,5° und bei ein Patienten mit +7.5° Antetorsion eingebracht. In den radiologischen Analysen zeigten sich bei keinem Patienten Lockerungssäume (radiolucent lines) in der Calcar-Region oder im Bereich des lateralen proximalen Femurs. Bei zwei Patienten kam es zu einer Sinterung des Schaftes über 10 mm, so dass der Schaft revidiert wurde.

Die klinischen und radiologischen Ergebnisse des metaphysäre verankernden Metha-Kurzschaftes zeigten eine signifikante Verbesserung der Ergebnisse und damit eine sehr gute Patientenzufriedenheit bei nur wenigen Frühkomplikationen. Somit scheint das Kurzschaft-Prinzip des Metha-Schaftes vielversprechend. Dennoch sind Langzeituntersuchungen notwendig, um das Überleben des noch relativ neuen Kurzschaftsystems zu evaluieren.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI31-1431

doi: 10.3205/14dkou182, urn:nbn:de:0183-14dkou1822

Published: October 13, 2014
© 2014 Thorey et al.
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Eignung autologer Plasmaclots zur Deposition und Freisetzung von antimikrobiellen Substanzen

Eignung autologer Plasmaclots zur Deposition und Freisetzung von antimikrobiellen Substanzen

Geßmann J, Seybold D, Peter E, Schildhauer TA, Köller M

Fragestellung: Ziel dieser Studie war die Entwicklung autologer Plasmaclots für eine Deposition und Freisetzung von antimikrobiellen Substanzen im Bereich von Knocheninfekt-/defekt-Situationen.

Methodik: Thrombozytenfreies Plasma wurde durch Zentrifugation (2000 x g, 45min) aus Citrat-Blut freiwilliger Spender gewonnen. Plasmaclots wurden mit drei Antibiotika (5 bis 300 µg/ml Vancomyin, Gentamicin, Linezolid) oder mit 5 bis 80 µg/ml Silber-Ionen (Ag-Acetat) bzw. PVP-Silber-Nanopartikel (Ø

Freisetzungsanalysen der Substanzen aus den Clots wurden mittels hoch-auflösender Flüssigkeitschromatographie (RP-HPLC) und Atomabsorptions-Spektroskopie (AAS) durchgeführt. Die antimikrobielle Aktivität der Clotmatrices und Eluate wurde gegen Staphylococcus aureus mittels Bakterien-Adhäsionstest, Mikrodilution (minimale Hemmkonzentration, MHK), Agardiffusion, BacLight-Cytotoxizitätstest ermittelt. Die Gewebskompatibilität wurde über Calcein/PI-Viabilitätstest analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Alle Antibiotika zeigten eine konzentrationsabhängige maximale Freisetzung aus den Plasmaclots nach 30 min. Die Dauer der antimikrobiellen Aktivität erreichte bei Gentamicin max. 6 Tage, bei Vancomycin max. 4 Tage und bei Linezolid nur max. 3 Stunden. Eine antimikrobielle Aktivität innerhalb der Clotmatrix konnte korrelierend gemessen werden. Ebenfalls war die bakterielle Adhärenz an die Clotoberflächen inhibiert. Im Gegensatz zu den Antibiotika war die Freisetzung von Silberacetat und von Silbernanopartikeln aus den Plasmaclots inhibiert. Eine antibakterielle Wirkung konnte in den jeweiligen Eluaten bei den Nanopartikeln nicht und bei Silberacetat nur in gewebstoxischen Konzentrationen (200–500 µg/ml) erreicht werden. Im Gegensatz zu Linezolid hatte die Freisetzung von Gentamicin und Vancomycin aus Plasmaclots einen mehrtägigen antimikrobiellen Effekt. Eine Beladung mit Silberionen (Silberacetat) oder Silbernanopartikeln ist wegen mangelnder antimikrobieller Wirkung im Eluat und der Plasmamatrix unter Einsatz von gewebsverträglichen Konzentrationen nicht geeignet.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI30-385

doi: 10.3205/14dkou181, urn:nbn:de:0183-14dkou1813

Published: October 13, 2014
© 2014 Geßmann et al.
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Eignung autologer Plasmaclots zur Deposition und Freisetzung von antimikrobiellen Substanzen

Eignung autologer Plasmaclots zur Deposition und Freisetzung von antimikrobiellen Substanzen

Geßmann J, Seybold D, Peter E, Schildhauer TA, Köller M

 

Fragestellung: Ziel dieser Studie war die Entwicklung autologer Plasmaclots für eine Deposition und Freisetzung von antimikrobiellen Substanzen im Bereich von Knocheninfekt-/defekt-Situationen.

Methodik: Thrombozytenfreies Plasma wurde durch Zentrifugation (2000 x g, 45min) aus Citrat-Blut freiwilliger Spender gewonnen. Plasmaclots wurden mit drei Antibiotika (5 bis 300 µg/ml Vancomyin, Gentamicin, Linezolid) oder mit 5 bis 80 µg/ml Silber-Ionen (Ag-Acetat) bzw. PVP-Silber-Nanopartikel (Ø

Freisetzungsanalysen der Substanzen aus den Clots wurden mittels hoch-auflösender Flüssigkeitschromatographie (RP-HPLC) und Atomabsorptions-Spektroskopie (AAS) durchgeführt. Die antimikrobielle Aktivität der Clotmatrices und Eluate wurde gegen Staphylococcus aureus mittels Bakterien-Adhäsionstest, Mikrodilution (minimale Hemmkonzentration, MHK), Agardiffusion, BacLight-Cytotoxizitätstest ermittelt. Die Gewebskompatibilität wurde über Calcein/PI-Viabilitätstest analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Alle Antibiotika zeigten eine konzentrationsabhängige maximale Freisetzung aus den Plasmaclots nach 30 min. Die Dauer der antimikrobiellen Aktivität erreichte bei Gentamicin max. 6 Tage, bei Vancomycin max. 4 Tage und bei Linezolid nur max. 3 Stunden. Eine antimikrobielle Aktivität innerhalb der Clotmatrix konnte korrelierend gemessen werden. Ebenfalls war die bakterielle Adhärenz an die Clotoberflächen inhibiert. Im Gegensatz zu den Antibiotika war die Freisetzung von Silberacetat und von Silbernanopartikeln aus den Plasmaclots inhibiert. Eine antibakterielle Wirkung konnte in den jeweiligen Eluaten bei den Nanopartikeln nicht und bei Silberacetat nur in gewebstoxischen Konzentrationen (200–500 µg/ml) erreicht werden. Im Gegensatz zu Linezolid hatte die Freisetzung von Gentamicin und Vancomycin aus Plasmaclots einen mehrtägigen antimikrobiellen Effekt. Eine Beladung mit Silberionen (Silberacetat) oder Silbernanopartikeln ist wegen mangelnder antimikrobieller Wirkung im Eluat und der Plasmamatrix unter Einsatz von gewebsverträglichen Konzentrationen nicht geeignet.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI30-385

doi: 10.3205/14dkou181, urn:nbn:de:0183-14dkou1813

Published: October 13, 2014
© 2014 Geßmann et al.
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Schwer behandelbare Keime reduzieren die Infektsanierungsrate beim zweizeitigen Prothesenwechsel bei periprothetischer Infektion

Schwer behandelbare Keime reduzieren die Infektsanierungsrate beim zweizeitigen Prothesenwechsel bei periprothetischer Infektion

Wimmer MD, Randau T, Friedrich M, Schmolders J, Vavken P, Pagenstert G, Wirtz DC, Gravius S

 

Fragestellung: Die Therapie periprothetischer Infektionen stellt weiterhin eine große Herausforderung dar. Neben dem chirurgischen Debridement ist die antibiotische Sequenzialtherpie wesentliche Grundlage des zweizeitigen Vorgehens. Die Sequenzialtherapie ist erschwert, wenn keine oral bioverfügbaren bakteriziden Antibiotika in der Therapie der Protheseninfektion – sog. „schwer behandelbare Keime“ – zur Verfügung stehen. Offen bleibt die Frage, ob das Vorliegen „schwer behandelbarer Keime“ mit einer reduzierten Infektsanierungsrate korreliert.

Die Studie verfolgte daher die Hypothese, dass

  1. „schwer behandelbare Keime“ die Erfolgsrate der Therapie periprothetischer Infektionen nach zweizeitigem Prothesenwechsel reduzieren und das
  2. Risikofaktoren existieren, die mit dem Auftreten von „schwer behandelbaren Keimen“ als Ursache einer PJI assoziiert sind.

Methodik: Klinische Routinedaten von 80 konsekutiven Patienten (m=44, 55%, f=36, 45%) mit gesichertem chronischem Protheseninfekt des Hüft- (n=43, 53,7%) oder Kniegelenkes (n=37, 46,3%) wurden retrospektiv und anonymisiert analysiert. Bei allen Patienten wurde ein zweizeitiges Behandlungskonzept angewendet. Der Erregernachweis erfolgte anhand periprothetischer Gewebeproben nach Langzeitbebrütung und in „schwer behandelbar“ (Studiengruppe) sowie „nicht schwer behandelbar“ (Kontrollgruppe) differenziert.

Als Hauptvariable wurde die Rate der „sicher infektfreien“ Patienten nach 2 Jahren definiert. Zusätzlich wurden mehrere Co-Variablen (ASA Score, BMI, Alter, Geschlecht u.a.) als poten-tielle Risikofaktoren für das Auftreten von schwer behandelbaren Erregern berücksichtigt und analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In 41% der 80 Patienten konnte ein schwer behandelbarer Erreger nachgewiesen werden. Kein Erreger wurde in 28% der Patienten nachgewiesen. Entsprechend unserer Primärhypothese zeigte die statistische Datenanalyse einen signifikanten Einfluss der schwer behandelbaren Erreger auf die Rate der definitiv infektfreien Patienten mit einer Odds Ratio von 0,6 (95% CI 0,1-1,3) bei einem p-Wert von 0.046. In einem multivariaten logistischen Regressionsmodell konnten mehrere Co-Variablen als mögliche Risikofaktoren für das Auftreten von „schwer behandelbaren“ Erregern identifiziert werden.

Unsere Daten zeigen, dass schwer behandelbare Erreger einen signifikanten Einfluss auf die Rate der Infektsanierung beim zweizeitigen Prothesenwechsel haben. Zudem legen unsere Daten nahe, dass die analysierten Co-Variablen zumindest partiell als Risikofaktoren für „schwer behandelbare“ Erreger in Betracht gezogen werden müssen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI30-790

doi: 10.3205/14dkou180, urn:nbn:de:0183-14dkou1805

Published: October 13, 2014
© 2014 Wimmer et al.
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Selbe Erfolgsrate von routinemäßigem ein-zeitigem und ausgewähltem ein-zeitigen Prothesenwechsel nach Knie-TEP Infekt

Selbe Erfolgsrate von routinemäßigem ein-zeitigem und ausgewähltem ein-zeitigen Prothesenwechsel nach Knie-TEP Infekt: eine paarweisemultizentrische Vergleichsstudie

Jenny JY, Diesinger Y, Massin P, Barbe B, Roche O, Cazenave A

Fragestellung: Die geeignete Behandlungsmethode für chronisch infizierte Knie-TEP ist umstritten. Es wird angenommen, dass ein ein-zeitiger Wechsel nur in genau ausgewählten Fällen möglich ist, aber die jeweiligen Indikationen und Kontraindikationen und die Kriterien der Auswahl sind jedoch nicht vollständig validiert. Wir wollten die Bedeutung der häufig verwendeten Auswahlkriterien durch den Vergleich von zwei Gruppen von Patienten testen: die Kontrollgruppe die ein-zeitig operiert wurde, ohne Selektionskriterien und die Studiengruppe bei der ein ein-zeitiger Wechsel nur bei vorher ausgewählten Patienten durchgeführt wurde. Unsere Hypothese war, dass ausgewählte ein-zeitige Wechsel weniger Fehlschläge zur Folge haben als routinemäßige ein-zeitige Knie-TEP Wechsel.

Methodik: Wir haben eine retrospektive Studie von 108 Fällen, die in einer 600 Patienten umfassenden Datenbank ausgewählt wurden, durchgeführt. Die Datenbank entstand in einer multizentrischen Studie in Frankreich, die alle in Referenzzentren operierten Patienten zwischen 2000 und 2010 umfasste. Insgesamt wurden 64 Frauen und 44 Männer ausgewählt, Durchschnittsalter 69 Jahre. Bei allen Patienten betrug das Follow-up mindestens zwei Jahre oder bis zum septischen Fehlschlag. Die Studie umfasste zwei Gruppen: die erste wurde an einem Zentrum operiert an den der ein-zeitige Wechsel Standard ist, die zweite an einem Zentrum mit strengen Auswahlkriterien für ein-zeitige Wechsel. Die Patienten wurden anhand ihres BMI sowie des Zustandes der Narbe gepaart (eine Narbe, mehrere Narben, Fistelbildung). Das Ergebnis wurde angegeben als Infektfreiheit, fortbestehen des ursprünglichen Infekts oder neuer Infekt. Die Verteilung wurde in den beiden Gruppen mit einem Chi ²-Test bei einem Signifikanzniveau von 0,05 verglichen. Die kumulative Überlebensrate wurde mit dem Wiederauftreten der Infektion aus irgendeinem Grund als Endpunkt aufgetragen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die beiden Gruppen waren nach Alter, Geschlecht, Voroperation, Mikroorganismen und anderen Risikofaktoren vergleichbar. Der ein-zeitige Implantatwechsel wurde in allen Fällen erfolgreich durchgeführt. 77% der Patienten wurden bei der letzten Nachuntersuchung als infektfrei erachtet. Es gab keinen Unterschied in den Fehlschlägen zwischen den beiden Gruppen. Kein Auswahlkriterium konnte bestätigt werden. Unter den 23% Fehlschlägen, gingen 8% auf ein fortbestehen des ursprünglichen Infekts zurück und 15% auf Auftreten einer neuen Infektion. Es gab keinen Unterschied dieser Verteilung zwischen den beiden Gruppen. Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug 68% und es wurde kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen beobachtet.

Der Einsatz von allgemein anerkannten Auswahlkriterien von Patienten für ein-zeitige Knie-TEP Wechsel nach Infekt konnte die Fehlschlagrate nicht senken. Routinemäßige ein-zeitige Wechsel können durchgeführt werden, ohne mit mehr Fehlschlägen rechnen zu müssen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI30-520

doi: 10.3205/14dkou179, urn:nbn:de:0183-14dkou1790

Published: October 13, 2014
© 2014 Jenny et al.
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