by G. H. | Mrz 29, 2016 | Hand, News
Klinisches Ergebnis nach offener Reposition und Fixierung von Frakturen des distalen Radius unter Verwendung von palmaren distalen Zwei-Säulen LCP mit variablem Verriegelungswinkel
Schäfer FP, Günkel S, Wanner G, Simmen HP
Fragestellung: Die distale Radiusfraktur ist eine der häufigsten Frakturen des Menschen und ein großer Bestandteil der täglichen Praxis eines Unfallchirurgen. Aktuell stehen vielfältige Versorgungsmöglichkeiten mit einer Großzahl an verschiedenen Osteosynthesesystemen zur Auswahl. In den letzten Jahren ist ein Trend zur Versorgung der distalen Radiusfraktur von palmar mit winkelstabilen Plattendesigns zu beobachten. Insbesondere mehrfragmentäre intraartikuläre Frakturen und Frakturen des osteoporotischen Skeletts stellen eine große Herausforderungen dar.
Ziel der Arbeit war, ein solches modernes palmares Osteosynthesesystem hinsichtlich Reposition und Retention sowie funktionellem Ergebnis und Einflussfaktoren zu analysieren.
Methodik: In der vorliegenden Studie wurden 112 konsekutive Patienten (durchschnittlich 58 Jahre alt) mit einer distalen Radiusfraktur einer unfallchirurgischen Institution retrospektiv untersucht. Zur Überprüfung der Patientenzufriedenheit dienten standardisierte Fragebögen (DASH, Mayo Wrist Score) bei diesen Patienten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Analyse zeigte einen deutlich höheren Anteil an Radiusfrakturen bei Frauen (w=70,8%, m=28,3%). Die rechte und linke Seite waren gleich häufig betroffen, mit einer etwas geringeren Beteiligung der dominanten Hand von 46,9 %.
Die versorgten Frakturen verteilten sich wie folgt: AO A2 5,4%, AO A3 18,8%, AO B2 5,4%, AO B3 6,3%, AO C1 20,5%, AO C2 26,8% und AO C3 17%.
In mehr als der Hälfte der Fälle war der Proc. styloideus ulnea (PSU) mit 51% und das DRUG mit knapp 60% mitbetroffen. Intraoperativ konnte eine nahezu anatomische Reposition mit einer durchschnittlichen palmaren Neigung von 9,9° und einer radialen Inklination von 22,4° erzielt werden. Diese Winkel wurden über den mittleren Beobachtungszeitraum von 7,9 Monaten statistisch signifikant gehalten. Ein negativer Ulnavorschub von 0,5mm verringerte sich auf durchschnittlich 0,2mm, respektive der distale Radius verkürzte sich im Untersuchungszeitraum um 0,3mm. Der PSU zeigt über den Beobachtungszeitraum eine Heilung von nur 15,9% das DRUG hingegen von 44,2%. Eine Fraktur der radiolunatalen Gelenkfläche ist mit einem schlechteren klinischen Outcome assoziiert.
In der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass die distale Radiusfraktur mit einem palmaren winkelstabilen Osteosynthesesystem gut reponiert, retiniert und damit therapiert werden kann.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI11-597
doi: 10.3205/14dkou009, urn:nbn:de:0183-14dkou0091
Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Schäfer et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.
by G. H. | Mrz 29, 2016 | Hand, News
Die operative Versorgung der distalen Radiusfraktur – Ergebnisse von 721 Patienten
Aigner R, Debus F, Karaman Y, López-López C, Ruchholtz S, Kühne C
Fragestellung: Die Versorgungsstrategien der distalen Radiusfraktur differieren bundesweit mitunter erheblich. Konservative und operative Verfahren konkurrieren ebenso wie die verwendeten Implantate, die Nachbehandlung und die Notwendigkeit der Implantatentfernung.
In der eigenen Klinik erfolgt die Versorgung deutlich zu Gunsten der Operation. Ziel der vorliegenden retrospektiven Untersuchung war es die Ergebnisse der operativen Versorgung der distalen Radiusfraktur bei 721 Patienten darzustellen.
Methodik: Alle Patienten aus den Jahren 2008 bis 2011 die operativ aufgrund einer distalen Radiusfraktur versorgt wurden, wurden retrospektiv analysiert.
Folgende Parameter wurden dabei unter anderem untersucht: Alter, Geschlecht, Frakturseite, Plattenlage, OP-Dauer, Gipsruhigstellung, Re-Operation, Infekt, ME, Sehnenverletzung und Begleitverletzungen.
Ergebnisse: Die Daten von 721 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 59,03 Jahren konnten analysiert werden. Frauen überwogen mit 71,29%. Nach durchschnittlich 5,48 Tagen erfolgte die operative Versorgung mit einer durchschnittlichen Dauer von 51,87 Minuten. 558-mal (77,39%) erfolgte die Versorgung von palmar, 89-mal (12,34%) von dorsal. In den übrigen Fällen mit Schrauben oder Kirschner Drähten allein. Insgesamt kam es bei 43 Patienten zu relevanten, behandlungsbedürftigen Komplikationen (5,96%). 33 Patienten mussten einer zweiten Operation unterzogen werden. Bei 23 Patienten kam es zu Frühkomplikationen im Rahmen des stationären Aufenthaltes. Sehnenrupturen zeigten sich bei 1% (n=7), ein Wundinfekt entwickelte sich bei 0,8% (n=6) der Patienten (3x revisionsbedürftig). Die Weiteren Komplikationen waren Schraubenfehllagen (n=6), Osteosyntheseversagen (n=3) und revisionsbedürftiges Hämatom (n=1). Spätkomplikationen traten bei 20 Patienten im Behandlungsverlauf auf. Dabei trat in 2,1% (n=15) im Verlauf ein posttraumatisches Karpaltunnelsyndrom auf. Weitere Spätkomplikationen waren Pseudarthrosen (n=2) und Re-Frakturen (n=3). Der Krankenhausaufenthalt betrug durchschnittlich 6,62 Tage mit einer Dauer der Gipsruhigstellung von 14,56 Tagen. Eine Implantatentfernung (ausgeschlossen Entfernung zusätzlich eingebrachter Kirschner- Drähte) erfolgte insgesamt bei 77 Patienten; 59x nach palmarer und 18x nach dorsaler Versorgung.
Schlussfolgerung: Die operative Versorgung der distalen Radiusfraktur ist eine Operation mit einer geringen Komplikationsrate, besonders da auch nach konservativer Behandlung EPL-Verletzungen zu beobachten sind.
Optimierbar – auch vor dem Hintergrund der Vergütung – erscheint die stationäre Aufenthaltsdauer, die mit durchschnittlich 6,6 Tagen hoch ist, aber dem mitunter geriatrischen Patientenalter und der entsprechenden häuslichen Versorgungssituation geschuldet ist.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI11-1278
doi: 10.3205/14dkou008, urn:nbn:de:0183-14dkou0084
Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Aigner et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.
by G. H. | Mrz 28, 2016 | Hand, News
Operative Therapie versus Gipsimmobilisierung zur Behandlung der dislozierten intraartikulären distalen Radiusfraktur beim älteren Patienten
Bartl C, Stengel D, Bruckner T, Gebhard F, Radius-Studiengruppe
Fragestellung: Zur Evaluation der optimalen Behandlungsstrategie der intraartikulären distalen Radiusfraktur beim älteren Patienten über 65 Jahre, wurde eine prospektiv randomisierte multizentrische Studie durchgeführt.
Methodik: 185 Patienten (Alter 74,8 Jahre; 87,9% weibliche Patienten) mit einer gesicherten unilateralen intraartikulären distalen Radiusfraktur (AO-Typ C1-3) wurden entweder in die operative Gruppe (94x volare Plattenosteosynthese ) oder in die Gipsgruppe (91x Gipsimmobilisierung für 6 Wochen) randomisiert. Primärer Endpunkt war der SF-36 Fragebogen (physical component Score) zur Messung der Alltagstauglichkeit und der Lebensqualität 3 und 12 Monate nach der Intervention. Zusätzlich wurde hier auch der DASH Score und der Handgelenkbewegungsumfang zur Messung der Extremitätenfunktion, der EQ-5D Score zur Evaluation des wiedererlangten Aktivitätsniveaus und radiologische Ergebnisse erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Beide Gruppen zeigten vergleichbare Patientenbasisdaten (Alter, Geschlecht, Aktivität, Frakturklassifikation). 37 Patienten (41%) der Gipsgruppe wurden infolge eines Repositionsverlustes sekundär operiert. 12 Monate nach der Intervention zeigten sich in der intention-to-treat Analyse keine signifikanten Unterschiede zwischen der operativen und der Gipsgruppe im SF-36 PCS ( 48,6 vs 45,3 Punkte, p= 0,06; mittlere Abweichung (MA), 3,3, 95% Konfidenzintervall (KI) -0,2 – 6,8), dem DASH Score (14,0 vs 18,9 P, p=0,11; MA -5,0, 95% KI, 11,0 – 1,0) und dem EQ-5D (76,9 vs 74,1 P, p=0,24; MA 3,0, 95% KI, -1,9 – 7,9). Die Handgelenksbeweglichkeit zeigte nach 3 Monaten in der operativen Gruppe eine signifikant schnellere Erholung (p<0,05), bei jedoch gleichwertigen Resultaten in beiden Gruppen nach 12 Monaten (p>0,05). Die operative Gruppe erzielte signifikant bessere radiologische Ergebnisse im Vergleich zur Gipsgruppe (p<0,05 für Palmarinklination, Radialinklination und Ulnarvorschub), welche jedoch nicht mit signifikant besseren klinischen Ergebnissen korrelierten. Die Auswertung nach der tatsächlich erhaltenen Therapie (OP-Gruppe, Gipsgruppe, Konversionsgruppe) zeigte vergleichbare Resultate wie die ITT-Analyse.
In der Behandlung der intraartikulären distalen Radiusfraktur des älteren Patienten zeigte die operative Therapie keine überlegenen Ergebnisse bezüglich der Alltagstauglichkeit, der Lebensqualität und der funktionellen Resultate gegenüber der Gipsimmobilisierung ein Jahr nach der Intervention. Die Gipstherapie stellt eine effektive primäre Behandlungsoption für die Mehrheit der älteren Patienten dar und im Falle eines Repositionsverlustes kann eine sekundäre operative Stabilisierung durchgeführt werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI11-982
doi: 10.3205/14dkou007, urn:nbn:de:0183-14dkou0071
Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Bartl et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.
by G. H. | Mrz 21, 2016 | Chirurgische Orthopädie, Hand, News
Die axiale Röntgenaufnahme am distalen Radius im Vergleich zum CT: ein elegantes und effizientes Tool zur Evaluation der Schraubenlänge bei palmarer Plattenosteosynthese
Probst C, Wafaisade A, Reith G, Mutschler M, Mägele M, Bouillon B
Fragestellung: Mit Einführung der palmaren winkelstabilen Plattenosteosynthese distaler Radiusfrakturen tauchte das Problem der dorsal überstehenden Gelenk nahen Schrauben auf mit dem assoziierten Problem der Strecksehnenläsion. In der Literatur wird hiervon in 10 bis gut 20% der Fälle berichtet. Intraoperativ fällt die Kontrolle der Schraubenlänge schwer, eine 3D-Bildgebung ist nicht überall verfügbar, teuer in der Anschaffung und mit Strahlenbelastung und verlängerter OP-Zeit einhergeht. Wir evaluieren die neue axiale Röntgenaufnahmetechnik des distalen Radius und zeihen einen Vergleich zum post-OP CT.
Methodik: Wir evaluieren die neue axiale Röntgenaufnahme des distalen Radius im Vergleich zum CT. Bei 10 sukzessiven Patienten mit palmarer Plattenosteosynthese einer distalen intraartikulären Radiusextensionsfraktur wurde zusätzlich vor einer postoperativen Computertomographie zur Evaluation von Frakturreposition und Implantatlage ein axiales Bildwandlerbild aufgenommen. Dessen Befund wurde mit der CT abgeglichen. Die Ergebnisse werden deskriptiv dargestellt.
Ergebnisse: Ergebnisse: Die axiale Aufnahme zeigte siebenmal korrekte Implantatlage, zweimal nach dorsal überragende Schrauben und einmal sehr kurze Schrauben. Das CT bestätigte jeweils die Befunde. Bei diesen 10 Patienten gab es keine qualitative Differenz zwischen CT und axialem Röntgenbild. Die zusätzliche Durchleuchtungszeit betrug 3 Sekunden. Der zusätzliche mittlere zeitliche Aufwand 44 Sekunden.
Schlussfolgerung: Die axiale Röntgenaufnahme des distalen Radius scheint gut geeignet dorsal überragende Schrauben bei palmarer Plattenosteosynthese zu erkennen. Insbesondere intraoperativ ist der Aufwand und die zusätzliche Strahlenbelastung als minimal zu bezeichnen. So kann im selben Eingriff eine dorsal überragende Schraube sicher identifiziert und ausgetauscht werden. Dennoch sind große Untersuchungen zur belastbaren Bestimmung von Sensitivität und Spezifität der Technik erforderlich.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocIN16-1395
doi: 10.3205/14dkou002, urn:nbn:de:0183-14dkou0022
Published: October 13, 2014
© 2014 Probst et al.
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