Wird die Positionierung der Glenoidkomponenten von Schulterprothesen durch die intraoperative 3D Bildwandler gestützte Navigation optimiert?

Jän 31, 2018

Wird die Positionierung der Glenoidkomponenten von Schulterprothesen durch die intraoperative 3D Bildwandler gestützte Navigation optimiert?

Theopold J, Scharge ML, Löffler S, Eplinius F, Pierroh P, Josten C, Hepp P

 

Fragestellung: Die Stabilität und die Haltbarkeit der Glenoidkomponente ist abhängig von der optimalen Schraubenpositionierung. Durch Einführung der intraoperativen 3D Bildwandler gestützten Navigation besteht die Möglichkeit, dem Operateur ein direktes Feedback über die Schraubenpositionierung zu geben. In dieser in vitro Studie sollte untersucht werden, ob es mit Unterstützung der Navigation, zu einer signifikant besseren Schraubenpositionierung kommt.

Methodik: Die Untersuchung erfolgte an 16 paarigen Thiel Fixierten Spenderschultern mit anhängender Muskulatur. Bei 8 Scapulae (Gruppe A) erfolgte die Implantation in der Faceplane Technik. Bei der Vergleichsgruppe (Gruppe B) wurde zunächst ein 3D Scan durchgeführt. Dieser wurde als DICOM Datensatz an die Navigation überspielt. Mittels navigationsfähigen Bohrhülsen erfolgte auch hier die Applikation eines 2,0er Bohrdraht in die glenoidale Centerline. Aufgrund von morphometrischen Parametern und Winkelmaßen wurde evaluiert, ob sich der Bohrdraht im obtimalen Centerlinekorridor befand. Anschließend erfolgte eine CT Untersuchung mit multiplanaren Rekonstruktionen. Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der axialen Rekonstruktion fand sich ein mittlerer Winkel (Bohrdraht/ Scapulaachse) von 13,4° in Gruppe A. In Gruppe B ein Mittelwert von 11,8° (p>0,05). In der Messung des Eintrittswinkel der Bohrung zur Glenoidfläche (Inklination) fand sich ein mittlerer Winkel von 86,3° in Gruppe A und von 81,2° in Gruppe B (p=0,03). Bei der Reklination bestand in Gruppe A ein Winkel von 83,2° und in Gruppe B 81,9° (p>0,05). Ein Unterschied bestand in der Bohrkanallänge in Gruppe A 25,1 mm und Gruppe B 31,8 mm (p>0,05). Die ebenfalls gemessene Eintrittsstelle des Drahtes in das Glenoid zeigte ebenfalls keinen signifikanten Unterschied.

In der hier dargestellte in vitro Untersuchung zeigt sich ein signifikant besser Platzierung in der Inklination. Die Länge des Bohrkanals in der Navigierten Platzierung ist tendenziell länger als in der nicht navigierten Platzierung. Die intraoperative Bildwandler gestützte 3D Navigation erleichtert möglicherweise eine optimale Positionierung der Glenoidkomponente.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI50-451

doi: 10.3205/14dkou349urn:nbn:de:0183-14dkou3498

Published: October 13, 2014
© 2014 Theopold et al.
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