Durch die Zusammenlegung der Fächer werde es mittelfristig immer mehr Fachärzte für Orthopädie & Traumatologie geben, welche die „alten“ Fachärzte für Orthopädie bzw. Unfallchirurgie ablösen werden, konstatierte Dr. Thomas Holzgruber, Kammeramtsdirektor der Ärztekammer für Wien, bei der Jahrestagung des BVdO. Daraus folgen: ein verändertes Leistungsspektrum, neue Tarife und geänderte Versorgungsstrukturen.
Trend zu ambulanten Leistungen
Wie in allen Fächern führt der medizinische Fortschritt auch in der Orthopädie und Traumatologie dazu, dass immer mehr diagnostische und therapeutische Leistungen ambulant durchgeführt werden können. „Was ambulant gemacht werden kann, wird früher oder später auch ambulant angeboten werden“, meint Holzgruber. Das betrifft zum Beispiel die Verschiebung von tagesklinischen Leistungen von Spitälern in den niedergelassenen Bereich. Niedergelassene Ärzt*innen werden Operationssäle gemeinsam nutzen. Auch die Ausbildung wird vermehrt in Ordinationen bzw. Gruppenpraxen stattfinden.
KAD Dr. Thomas Holzgruber – © Stefan Seelig
Einzelordinationen gehen schon jetzt tendenziell zurück, die Anzahl von Gruppenpraxen oder Ordinationen mit angestellten Ärzt*innen steigt stetig. Dadurch können längere Öffnungszeiten angeboten und die Auflagen für die Ordinationsführung gemeinsam bewältigt werden.
Die Kooperation mit anderen Gesundheitsberufen wird immer wichtiger werden, so Holzgruber, da trotz steigender Anzahl an Ärzt*innen ein gefühlter Mangel herrscht. Trotzdem sei es wichtig, dass größere Einheiten in ärztlicher Hand bleiben, betonte Holzgruber.